Am Samstag den 22.08 ging die Tour los, mit dem vollbeladen Auto zum Fußball nach Dresden. Das Spiel war ausverkauft und wir mussten uns auf dem Schwarzmarkt Karten besorgen, was aber zum Glück kein Problem und zum Normalpreis möglich war. Das Spiel sahen im, sich im Umbau befindlichen Rudolf-Harbig-Stadion 14.650 Zuschauer. Dieser Umbau ist irgendwie völlig an mir vorbei gegangen, so dass ich doch ziemlich überrascht und schockiert war. Obwohl es ein Neubau ist weiß das Stadion durchaus zu gefallen, ziemlich steil das Teil. Die Dynamos gewannen das Spiel recht locker und verdient mit 3:0. Die Heimkurve machten das gesamte Spiel über ordentlich Stimmung und war immer mit einer großen Masse in Bewegung, was ja nicht anders zu erwarten war. Was mich aber dennoch überraschte, war dass das gesamte Stadion so gut mit zog. Die Gäste aus dem Erzgebirge waren auch nicht zu verachten und zündeten einige Male Rauch und Böller. Nach dem Spiel wurde noch die Festung Königstein besichtig bevor es auf den Campingplatz Ostrauer Mühle zur ersten Übernachtung ging. Das neue Zelt wurde zum ersten Mal aufgebaut und das ganze schnell und problemlos.
23.08.09 FC Sachsen Leipzig – FC Lokomotive Leipzig 0:0, Zentralstadion, Oberliga Nordost Süd, 14.986 Zuschauer
Am zweiten Tag stand die Stadtbesichtigung in Dresden auf dem Programm, das ganze wurde als Stadtrundfahrt mit dem Bus gemacht um alle Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Dresden ist wohl eine der schönsten Städte in Deutschland, sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben. Danach ging es dann mit dem Auto nach Leipzig zum Stadtderby Chemie gegen Lok. Im Zentralstadion sahen 14.986 Zuschauer ein sehr schwaches 0:0. Aber fünfzehntausend Zuschauer in der fünften Liga, das ist absolute Klasse und sagt einiges über die Fußballbegeisterung im Osten aus. Die Stimmung ist aber nicht mehr das was man von früher kennt und erwartet, hat mich dann doch enttäuscht, wäre aber sicherlich in den eigentlichen Stadien der Vereine auch was anderes. Bei den Chemikern gibt’s allerdings auch einige, größere Streitereien zwischen den Diabolos und dem Rest der Szene. Soweit wir erkennen konnten blieb alles ruhig, lediglich ein Böller wurde während des Spiels gezündet. Doch das reichte schon aus, dass in den Medien nachher wieder einmal über Randale im Stadion berichtet wurde. Deutsche Presse, halt die Fresse! Nach dem Fußball stand wieder eine Stadtbesichtigung auf dem Plan, diesmal in Pirna und abschließend ging es zu Fuß zur Abtei und der Felsbrücke ins traumhaft schöne Elbsandsteingebirge. Das muss man mal gesehen haben, sie ist wirklich wunderschön, die sächsische Schweiz!
Am Montag wurde dann das Zelt abgebaut, die Fahrräder voll gepackt und es startete der sportliche Teil des Urlaubs. Von Bad Schandau ging es über Dresden, wo wir uns nochmals etwas die schöne Stadt angeguckt haben und die Frauenkirche, die Semperoper, den Zwinger, die Elbschlösser und auch das alte Heinz-Steyer-Stadion besichtigten, weiter nach Radebeul und dort mit der Dampflok, der Lößnitzgrundbahn nach Moritzburg. Der zweite Campingplatz war nahe Moritzburg „Bad Sonnenau“ schön am See gelegen. Nach 75 km Fahrrad fahren, waren wir auch froh uns ausruhen zu können.
Als wir am Dienstag aufstanden kam die böse Überraschung, Sonnenbrand und wie, aber trotzdem muss es weiter gehen und zwar zurück nach Radebeul, wo wir auf dem Marktplatz erstmal schön mit frischen Brötchen, Wurst und Käse gefrühstückt haben. Dann ging es bei brutaler Hitze über Meißen und Riesa bis nach Strehla. Ich war völlig fertig als wir nach 60 km auf dem Campingplatz am Freibad in Strehla angekommen waren. Neben dem Sonnenbrand hatte ich an diesem Tag auch einen richtig heftigen Sonnenstich bekommen. Das heftige nächtliche Gewitter haben wir in unserem Zelt gut und trocken überstanden.
Am dritten Tag der Fahrradtour ging es, bei zum Glück etwas bedecktem Wetter, über Mühlenburg in Brandenburg wo das Schloss, das Kloster und das Rathaus besichtig wurden über Torgau, dort wurde das Schloss mit den Bären im Schlossgarten und der Rathausplatz besichtig, weiter auf den Campingplatz „am großen Lausiger Teich“ nach Pretzsch. Hier haben wir uns nett mit einem älteren Paar aus Jena unterhalten die den Elbradweg in anderer Richtung unterwegs waren.
Der Donnerstag wurde mit einem frischen Kaffee der Jenaer begonnen und dann wurde die größte Tagesstrecke in Angriff genommen. Zuerst ging es nach Wittenberg, in die Lutherstadt, die natürlich auch wieder ausgiebig besichtigt wurde, unter anderem die Kirche und das Rathaus. Dort gab es auch ein leckeres Essen beim Italiener bevor wir uns weiter auf den Weg nach Dessau gemacht haben. Vorbei an den Wörlitzer Gartenlandschaften und dem Schloss. Beim Schloss und Rathaus in Coswig angekommen ließen die Kräfte so langsam unter der glühenden Sonne nach. Wir mussten uns gegenseitig ordentlich motivieren und abwechselnd „mitziehen“ um Dessau zu erreichen, doch das war nur die halbe Miete, denn nun galt es den Campingplatz zu finden. Einmal durch die gefühlte Millionenstadt und wieder zurück, vorbei an den verfallenen und verlassenen Ghettos fanden wir dann doch noch den Weg, nachdem wir uns durchgefragt haben und so erreichten wir im Dunkeln und völlig fertig nach 106 km! den Campingplatz „Adria“.
Der letzte Tag der Fahrradtour führte uns wieder die 10 km zurück nach Dessau und dort zum Bauhaus, danach ging es mit dem Zug über Leipzig und Dresden nach Bad Schandau. Von dort aus dann noch einmal mit dem Rad die knapp 15 km bergauf zum Campingplatz wo unser Auto auf uns wartete und wieder beladen wurde. Dann ging es auf vier Rädern ab nach Chemnitz zum Fußball.
28.08.09 Chemnitzer FC – Hallescher FC 1:1, Stadion an der Gellertstraße, Regionalliga Nord, 4.460 Zuschauer
Und zwar ins Stadion an der Gellertstraße. Das Spiel zwischen dem CFC und dem HFC sahen offiziell 4460 Zuschauer, es waren aber mit Sicherheit mehr. Es gab auf beiden Seiten Spruchbänder gegen die Roten Bullen aus Leipzig, richtig so, und eine Pyroshow der Hallenser. Sehr nett anzusehen das Ganze und auch der akustische Support war in Ordnung, auf der Seite der Chemiker allerdings besser als auf der Heimseite. Das Stadion war auch ganz nach meinem Geschmack. Eine überdachte Haupttribüne und unüberdachte Stehränge im Rest des Stadions. Danach ging es bei Musik mit Falco Double, Essen und Trinken noch glücklich aufs Stadtfest der Karl-Marx-Stadt. Die Stadt ist eigentlich nicht besonders sehenswert, hat aber irgendwie einen ganz eigenen Charme und gefällt mir daher.
29.08.09 Rot Weiß Erfurt – Dynamo Dresden 4:1, Steigerwaldstadion, 3. Liga, 9.451 Zuschauer
Am Samstag fuhren wir nach Erfurt und nach einem leckeren Essen im Schnitzelhaus ging es ab zum nächsten Spiel. Rot-Weiß Erfurt gegen Dynamo Dresden im Steigerwaldstadion. Offiziell 9451 Zuschauer (ich schätze wieder, dass es mehr waren) sahen einen klaren 4:1 Heimsieg und wieder beidseitig Aktionen gegen RB! Der Sieg geht natürlich in Ordnung, hätte aber nicht unbedingt so hoch ausfallen müssen. Neben den Spruchbändern gegen den Brausehersteller gab es auch eine Choreo der Gäste zu sehen, mit gelben Papptafeln und einer Blockfahne. Die Dresdner sorgten trotz des Ergebnisses auch für gute Stimmung, der Support auf der Heimseite war hingegen trotz des klaren Sieges mau. Das Stadion weiß trotz Laufbahn zu gefallen. Die Haupttribüne ist überdacht, die Sitzplätze auf der Gegenseite, rund um das sehenswerte Marathontor, sind unüberdacht, ebenso die Stehplätze in der Kurve. Nach dem Spiel wurde die komplette Erfurter Stadt besichtigt und auch als sehr schön und sehenswert befunden. Übernachtet wurde auf einem kleinen, privaten Campingplatz im Garten der Besitzer in Weimar.
30.08.09 1.FC Gera – Rot Weiß Erfurt II 2:3, Stadion der Freundschaft, Oberliga Nordost Süd, 247 Zuschauer
Sonntags ging es mit der Besichtigung der deutschen Klassik Stadt Weimar los. Von Weimar waren wir, ganz besonders ich, sehr enttäuscht. Die zweite Stadt die angefahren wurde hieß Gera und nach der Besichtigung stand wieder Fußball auf dem Plan. 1. FC Gera- Rot-Weiß Erfurt II vor 247 Zuschauern, die im großen Stadion doch sehr verloren wirkten. Die Haupttribüne ist überdacht und einzeln stehend, die restlichen Reihen, 16 an der Zahl, sind rund herum zusammenhängend. Die Hausherren verloren das Spiel trotz 2:0 Führung noch mit 2:3. Hier gab es im Stadion die perfekte Thüringer Bratwurst zu Essen, lecker. Nach dem Spiel wurde dann auch noch das Stadion am Steg der BSG Wismut Gera besichtigt. Über 1000 Umleitungen ging es dann zum Campingplatz bei Weißenfels, wo wir lecker und günstig gegessen haben und der für die nächsten Tage unser zu Hause sein sollte.
Der Montag war dann mal ein richtiger Faulenzer Tag. Schön ausgeschlafen und beim Frühstücken Zeit gelassen, bevor dann Zeitz mit den Stadien der SG Chemie, des 1.FC und Motor Zeitz besichtigt wurde. In Naumburg wurden auch wieder sämtliche sehenswerten Gebäude begutachtet, unter anderem der Dom. In Weißenfels wurden dann neben dem Stadion des 1. FC Weißenfels auch die Kirche, das Schloss und das Rathaus betrachtet. Der lockere Tag wurde wieder auf dem Campingplatz bei leckerem, günstigen Essen ausklingen lassen.
01.09.09 Hallescher FC – VfL Wolfsburg II 2:2, Kurt Wabbel Stadion, Regionalliga Nord, 3.180 Zuschauer
Am Vorletzten Urlaubstag ging es zuerst nach Merseburg, wo unter anderem das Stadion des SV Merseburg begutachtet werden wollte und dann nach Halle. In Halle standen zuerst die Sehenswürdigkeiten auf dem Plan, bevor es ganz zur Freude Katjas in die Halloren Schokoladenfabrik ging, in der wir uns ordentlich mit den begehrten Halloren-Kugeln eingedeckt haben. Am Ende des Tages stand dann mein Tageshighlight auf dem Programm. Hallescher FC gegen die sinnlose Zweite des sinnlosen VfL Wolfsburg im alten und geilen Kurt-Wabbel-Stadion, das mit seiner überdachten Haupttribüne und den alten Stehrängen rundum, aus denen das Unkraut hervor kam, wirklich zu überzeugen wusste. Das Spiel ging leider nur 2:2 aus und wurde von 3180 Zuschauern (mal wieder tippe ich auf mehr) und Null Gästefans verfolgt. Halle mit starkem Dauersupport und Pyro im eigenen Stadion, wo gibt es das Heute noch? Unter den Zuschauern auch einige befreundete Lokis aus Leipzig. Einmalig wohl auch der Liter Becher Bier im Stadion, den ich mir selbstverständlich nicht entgehen ließ! Am späten Abend wie immer Essen und Trinken auf unserem lieblings Campingplatz. Nach einen schönen Abend mit den Besitzern des Campingplatzes torkelte ich doch etwas stärker angetrunken ins Zelt und musste dieses dann noch das ein oder andere Mal verlassen, so dass es für mich eine unruhige Nacht wurde. Aber es hat Spaß gemacht.
02.09.09 FC Carl Zeiss Jena – Borussia Dortmund II 2:1, Ernst Abbe Sportfeld, 3. Liga, 6.983 Zuschauer
Am letzten Tag ging es von Freyburg und der dortigen Rotkäppchen Sektkellerei über die drei Schlösser nach Jana. Nach einem typisch Ostdeutschen Essen ging es zum letzten Spiel der Tour ins Ernst-Abbe-Sportfeld zum FC Carl-Zeiss gegen die Zweite vom BVB. Auch dieses Stadion besteht aus einer überdachten Haupttribüne und unüberdachten Stehplätzen im Rest des Grounds. Besonders sind hier die Flutlichtmasten. Jana gewann das Spiel zwar mit 2:1, hat aber das Supportduell gegen sehr laute und überzeugende Dortmunder verloren. Hätte ich so nicht erwartet. Hut ab an die Supporter der Amateure. Die Zuschauer waren hier meiner Meinung nach zu niedrig angegeben, da das Stadion gut gefüllt war. Nach dem Spiel ging es dann direkt zum Auto und zurück nach Düsseldorf.
12 Tage Urlaub, 7 Fußballspiele, 350 km Fahrradtour – einfach genial