Mittwoch, 30. Dezember 2015

EC Bad Nauheim - SC Riessersee

30.12.15 19:30 EC Bad Nauheim - SC Riessersee 6:1, Colonel Knight Stadion, DEL 2, 3.813 Zuschauer

Das Eisstadion der Kurstadt hat die Eigenheit, dass es zwar überdacht, hinter den Rängen aber offen ist und das gefällt mir sehr gut, denn man friert durchaus auch mal etwas wenn es kalt ist und das gehört zum Wintersport dazu. 4.500 Zuschauer finden hier Platz und die fehlenden 700 Zuschauer dürften dann wohl nicht mehr viel sehen. Der heutige Gast aus Garmisch-Partenkirchen ist durchaus als Traditionsverein zu bezeichnen und war früher mehrfach deutscher Meister. Ein paar mitgereiste Fans präsentierten zu Spielbeginn auch ein paar Fahnen. Die Nauheimer Kurve um die "Fanatics" zeigte ebenfalls Fahnen und Doppelhalter und es leuchteten einige Wunderkerzen im Stadion - diese Gewaltausbrüche kann man selbstverständlich nicht gut heißen. In jedem Drittel fielen zwei Treffer für die Kurstädter und das sorgte für eine klasse Stimmung, bei der Teilweise auch das ganze Stadion mit zog. Beim Ehrentreffer zogen einige Gäste blank, aber leider sind die Süddeutschen nicht so emanzipiert dass auch auch die Frauen mitgezogen hätten. Die Getränkepreise sind zwar sehr grenzwertig, aber dafür hat man die Wahl zwischen Äppler kalt und warm, Pils und Weizen. Sehr zu empfehlen ist auch die wirklich leckere Teufelswurst. Neun Siege aus den letzten zehn Spielen! Immer vorwärts ECN!




Montag, 28. Dezember 2015

Kassel Huskies - EC Bad Nauheim

28.12.15 19:30 EC Kassel Huskies - EC Bad Nauheim 1:3, Eissporthalle Kassel, DEL 2, 5.087 Zuschauer

Wie manche sicher wissen gehört mein Eishockey Herz Hessens wahrer Liebe, den roten Teufeln des EC Bad Nauheim und da die Familien Besuche an Weihnachten traditionell zwischen Deutschlands schönstem Bundesland und dem Norden der Republik aufgeteilt werden passte es mir sehr gut, dass das Derby so schön auf der Strecke lag. Die Eissporthalle liegt direkt am Auestadion und der Autobahn und fasst 6.100 Zuschauer, allerdings frage ich mich wo die restlichen 1.000 Plätze sein sollen. Zwar ist die Halle bei weitem nicht so toll wie die in der Kurstadt, aber der Zahn der Zeit nagt durchaus schon und es ist keine Turnhalle wie in Düsseldorf in der man selbst im T-Shirt schwitzt. Die Kasseler zeigten zu Spielbeginn eine Choreo mit blauen und weißen Fahnen am Rand und einer Blockfahne "second Home Eissporthalle" in der Mitte - nett. Bei Nauheim gab es "nur" ein paar Fahnen. Akustisch behielt Nauheim meiner Meinung nach aber während des gesamten Spiels die Oberhand. Zumindest im Gästeblock kam von Kassel nämlich fast nichts an. Die Unfähigkeit am Bierstand übertrug sich glücklicherweise aufs Eis und so konnte Nauheim im ersten Drittel relativ schnell und einfach mit 2:0 in Führung gehen. Das zweite Drittel ging dann an Kassel und dass die Kurstädter danach noch in Front lagen war eine Überraschung. Das letzte Drittel war dann wieder ausgeglichener und äußerst spannend. Die Huskies versemmelten einen Penalty und Nauheim traf nachdem der Goalie ausgewechselt wurde nur den Pfosten. Wenige Sekunden vor Schluss zappelte der Puck dann aber im leeren Tor und die roten Teufel waren Derbysieger!





Sonntag, 20. Dezember 2015

Eendracht Club Rotem

20.12.15 14:30 Eendracht Club Rotem - Dilsen VV 1:5, Stadion Burgemeester Henrylaan, Provinciale Limburg 4B, 108 Zuschauer

Dieses Wochenende waren theoretisch bis zu vier Spiele in Belgien, Holland und Westfalen geplant, aber wie so oft war es bis Sonntag Mittag kein einziges. Ganz so tief sollte die Liga dann ursprünglich auch nicht werden, aber der Mensch an sich ist ja bequem und Eddie fuhr zu diesem Kick mehr oder weniger bei mir an der Haustüre vorbei, also auf. Das Spiel in der achten belgischen Liga ist keinen Kommentar wert und im Gegensatz zum Malle Derby war beim Dilsen Derby auch nix los. Das Stadion gefällt mir aber extrem gut und dafür kann man den Hafer sehr gut akzeptieren. Eine Seite bietet eine Tribüne mit sechs überdachten Reihen aus Sitzbänken, auf der Gegenseite findet man drei überdachte Stufen und hinter den Toren steht einmal die Vereinskneipe und auf der anderen Seite findet man nochmal zwei Stufen. Soweit so gut, aber das Ganze mit mächtig Charme und dem gewissen Etwas. Solche Perlen möchte ich im nächsten Jahr gerne häufiger besuchen, denn diese Dinger machen das Hobby für mich unter anderem interessant.




Samstag, 12. Dezember 2015

Germania Ratingen

12.12.15 17:30 Ratinger SV Germania - VfR Krefeld Fischeln 2:2, Bezirkssportanlage Ratingen Mitte, Oberliga Niederrhein, 188 Zuschauer

Ratingen spielt in den dunklen Monaten mittlerweile fest hier und nicht im Stadion, also muss man das Teil mitnehmen um die Liga zu komplettieren. Mit drei überdachten Sitzplatz Reihen knapp von 16er zu 16er gibt es da auch durchaus schlimmere Plätze in der Liga und die Anlage ist insgesamt schon ganz nett. Der beste Mann auf dem Platz war vielleicht der Schiedsrichter, der locker rüber kam und auch mal Diskussionen zu ließ ohne direkt Gelb zu zeigen. Verhältnismäßigkeit, etwas dass im Profifußball leider völlig abhanden gekommen ist. Die Germania verballerte im ersten Durchgang zwei 101 Prozentige und kann daher froh sein, noch zum Ausgleich gekommen zu sein. Das 2:2 war aber immerhin ein sehenswerter "Seitfallzieher" und mit dem Schlusspfiff verballerten sie noch einen Elfmeter, der allerdings auch gut pariert wurde. Der Eintritt kostet harte 8€ und das gezapfte 0,3er aus Warstein schlägt mit 2€ zu buche. Die Bratwurst liegt mit 2,5 Talern im oberen Teil der Tabelle, versackt aber geschmacklich irgendwo im Niemandsland der Tabelle. Da jeder der nichts kann und zudem zu faul ist irgendwas zu machen einen Modeblog betreibt möchte ich auch auf den Zug aufspringen und stelle fest, dass hier unfassbarerweise noch neun Spieler mit schwarzen Schuhen auf dem Feld standen. Auf dem Rückweg sorgten die Ratinger Cops mit einer groß angelegten Verkehrskontrolle für Verzögerungen, aber trotz zwei Bier kam ich auf enttäuschende 0,0 Promille. Bleibt also die Frage ob ich in guter Verfassung bin, das Gerät kaputt war, oder man mir alkoholfreie Plörre untergejubelt hat...


Freitag, 11. Dezember 2015

Helmond Sport

11.12.15 20:00 Helmond Sport - SC Telstar 4:1, Stadion De Braak, Eerste Divisie, 1971 Zuschauer

Heute ging es mal wieder ins nördlichste unserer westlichen Nachbarländer. Geplant war es hierher oder zu PSV II zu fahren, aber eine Mitfahrgelegenheit aus dem Siegerland nahm mir die Entscheidung ab. Parkplatz Probleme waren selten so gering wie hier und so ging es frühzeitig in die gemütliche Vereinskneipe "Kick Off" um noch ein paar Brausen zu naschen. Dann war es aber leider doch irgendwann an der Zeit für den harten, holländischen zweitliga Alltag dem Warmen zu entfliehen. Ausbau gibt es auf drei Seiten, jeweils überdachte Sitzplätze. Wie auch in der Kneipe gab es hier ein nettes Graffiti an der Hintertor-Tribüne, was vom Ground her das erwähnenswerteste ist. Wenn Spieler ohne Fremdeinwirkung und ohne ersichtlichen Grund aufm Platz hinfallen weiß man bescheid, zumindest fielen bis zur Pause irgendwie zwei Tore. Wenn ich später nicht noch hätte Auto fahren müssen wäre ich zur Halbzeit ganz sicher inner Kneipe versackt. Schwere Kost, Hafer, Mumpitz, Driss, Käse... Wenn du nicht bei Eintracht Frankfurt spielst und beim Freistoß in ner ein Mann Mauer hängen bleibst solltest du dir auch Gedanken machen. Alter Vadder, ein Mindestmaß an Kondition und ich würde mir das auch zutrauen hier. Beim 2:1 zehn Minuten vor Schluss kam noch etwas Spannung auf und die paar Helmond Hanseln in der Kurve wachten auf und supporteten auf einmal etwas. Das 3:1 war dann ein feines Dingen. Vom linken 16er Rand aus wird der Gegenspieler klassisch getummelt und der Mitspieler schiebt mittig schön ein. In der 90. kam dann noch ein Ball von der Grundlinie in den 5er, von wo aus ebenfalls wieder easy eingeschoben werden konnte. In der Nachspielzeit flog dann noch ein Spieler der Gäste mit der Ampelkarte vom Feld. Die letzten zehn Minuten belohnten einen dann zumindest dafür, dass man die vorherigen 80 irgendwie durchgehalten hat.



Sonntag, 6. Dezember 2015

Eintracht - Darmstadt

06.12.15 17:30 Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98 0:1, Waldstadion, 1. Bundesliga, 51.500 Zuschauer

Ein Hessen Derby in der Bundesliga, das gab es schon ewig nicht mehr und es war klar, dass ich mir das nicht entgehen lasse. Ein platter Reifen wollte mir zwar einen Strich durch die Rechnung machen, aber ich konnte noch umplanen, auch wenn ich dadurch nicht so früh wie geplant ankam um noch den ein oder anderen Schoppen zu nippen. Bei uns gab es ne feine Choreo unter dem Motto "Hessenland mein Königreich". Zu sehen war der Adler auf einem Thron, zu dessen Fängen blau- weiße Lilien Fahnen liegen. Dazu gab es Fahnen und Standarten/Wimpel mit dem Wappen und außerdem etwas weißen und schwarzen Rauch. Bei den Gästen gab es eine Pyro Show, die ganz gut rüber kam, aber doch kleiner war als ich erwartet hab. Allerdings handelt es sich nun mal nur um Darmstadt. Der Stadionsprecher machte sich bei seiner "bla bla Pyrotechnik ist böse bla bla" Rede fast ins Hemd und sämtlichen Sicherheits Affen ist wohl der Stock ausm Arsch gefallen, aber im Stadion gab es keine Pfiffe und von den Tribünen wurde geguckt und fotografiert. Im nachhinein wird wieder jeder zweite Normalo darüber wettern, aber gefallen hat es ihnen doch. Die Stimmung war anfangs ganz gut, ebbte dann aber doch stark ab und war eines Derbys in Frankfurt nicht wirklich würdig. Zumindest lag ordentlich Hass in der Luft, wie es sich für ein Derby gehört.Von Darmstadt kam aber trotz des Sieges auch nicht viel. Und da sind wir beim Thema. Zu Beginn waren wir die bessere Mannschaft, kamen aber zu keinen Abschlüssen, dann machte Darmstadt nach einer Standard Situation völlig unbedrängt das Tor und wir bekommen nichts mehr auf die Reihe. Dass Fußball Profis heute keinen Bezug mehr zum Verein haben und ihnen alles am Arsch vorbei geht ist nichts neues, aber dass man nicht wenigstens in einem Derby mal versucht so zu tun als würde man kämpfen ist traurig. Noch unverständlicher ist aber, dass Profis die quasi nichts machen außer Fußball spielen und dafür mehr als völlig überbezahlt werden es nicht schaffen eine Ecke in den 16er oder den Ball beim Freistoß hoch zu bekommen. Man muss aber positiv denken und das Bochumer Ruhrstadion Freitag abends hat schon was, aber wahrscheinlich spielen wir 34 mal montags. Vier Stunden Fahrt für 90 Minuten Grütze.


Samstag, 5. Dezember 2015

TSV Meerbusch

05.12.15 18:00 TSV Meerbusch - VfR Krefeld-Fischeln 2:2, Theodor Mostertz Sportanlage, Oberliga Niederrhein, 160 Zuschauer

Wer komplettieren will muss leiden heißt ein uralter Spruch und irgendwann muss ich ja mal anfangen die letzten fehlenden Plätze der Liga zu besuchen, auch wenn mir dafür völlig die Motivation fehlt. Der Termin am Samstag Abend passte wenigstens. Kunstrasen ohne alles erwartet einen hier, aber zumindest fehlen jetzt nur noch vier in der Liga. Das Spiel war kein Knaller, gefiel mir aber besser als der Jugend Kram gestern. Man hat die Wahl zwischen Pils und Alt sowie Bratwurst und Krakauer, die ich nach dem Test alle als durchschnittlich einordnen würde, wobei das Bier der Wurst überlegen ist. Ich werde wohl wenig im Leben so schnell vergessen wie all das hier.


Freitag, 4. Dezember 2015

Borussia Mönchengladbach U19

04.12.15 19:45 Borussia Mönchengladbach U19 - Fortuna Köln U19 4:1, Fohlenplatz, A-Junioren Bundesliga West, 76 Zuschauer

Ich hatte heute einfach mal wieder richtig Lust auf Fußball und dieser Kick bekam den Vorzug gegenüber eines Spiels in der Bezirksliga. Das Stadion ist für einen reinen Jugend Platz schon gut. Auf einer Seite gibt es eine überdachte Tribüne und auf der Gegenseite, sowie hinter einem Tor hat man ein paar Stufen. Während der ersten Hälfte und auch zu Beginn der Pause konnte nirgendwo etwas zu Essen oder Trinken ausfindig gemacht werden, bis ich dann doch irgendwann den beleuchteten Kasten einige Meter entfernt entdeckte. Dort gab es aber nur in der Mikrowelle erwärmte Bockwürstchen und Kaffee, der so dünn war dass er jedes Hunger Model in den Schatten stellt. Wie es sich für die Bundesliga gehört war die Verpflegung zwar scheiße, der Preis aber trotzdem völlig überteuert. Bier gab es gar nicht, da es sich ja um ein Jugendspiel handelt - so ein Schwachsinn. Das sollte man den Vätern bei richtigen Fußballvereinen mal erzählen, die ihren Kleinen beim Kicken zugucken. Das Spiel war technisch ganz ordentlich und auch nicht so extrem körperlos wie ich es bei diesen Veranstaltungen gewohnt bin, trotzdem fehlte mir einfach was. Es fielen aber wenigstens ein paar, teils sehenswerte Treffer und aus dem doppel Torschützen Ba Muaka Simakala könnte mal was werden.


Mittwoch, 25. November 2015

Sportfreunde Gerresheim

25.11.15 19:30 DJK Sportfreunde Gerresheim - TUS Gerresheim 4:2, Sportplatz an der Leimkuhle, Kreispokal Düsseldorf, 160 Zuschauer

Am heutigen Mittwoch kam es zum krassen Pokal Derby der beiden Düsseldorfer A-Ligisten aus Gerresheim, das ein paar Zuschauer mehr als sonst an den Platz lockte. Das Parken war mal wieder eine absolute Katastrophe und nachdem ich mehrfach im Kreis gefahren bin und schon fast entnervt nach Hause fahren wollte wurde ich in einer "neuen" Seitenstraße fündig. Der Platz hat auf einer Seite einen kleinen Grashang und mehr gibt es nicht. Zumindest waren ein paar bekannte Gesichter vor Ort, mit denen man das ein oder andere Bier teilen konnte und zudem wurde heute die Glühwein Saison feierlich eröffnet. Das Interessanteste waren vielleicht die "Barça" Trikots der Hausherren. Und mal wieder bleibt die Frage - Warum?

Freitag, 13. November 2015

TSV Steinbach

13.11.15 18:30 TSV Steinbach - SV Wehen Wiesbaden 1:2, Sportzentrum Haarwasen, Hessenpokal, 1.000 Zuschauer

Freitag der 13. soll ja ein Pech Tag sein, am  Arsch. Ich hatte heute eine halbe Stunde früher Feierabend und das ist mindestens so unwahrscheinlich wie ein 4er im Lotto. So war es dann möglich mit schlappen vier Kilometer Umweg in Richtung Heimat diesen Leckerbissen mitzunehmen. Mit ein paar Stufen und einer neuen, recht großen Tribüne lohnt sich der Platz schon. Besonders lohnt es sich aber auch dadurch, dass der TSV Steinbach ein hochgezüchteter Verein ist, der mittlerweile in der Regionalliga angekommen ist. Der heutige Gegner hat schon ein weiteres Stadium seiner Zucht erreicht und spielt bekanntermaßen in der dritten Liga. Für einen solchen Knaller und traditionsreichen Klassiker kann man dann auch mal über den zu hohen Eintritt von 9€ für den unüberdachten Stehplatz hinwegsehen. Eigentlich zu boykottieren wäre aber der vollkommen unverschämte Preis von 2,50€ für Bier und Äppler in Schnapsglas ähnlichen Größen von 0,3 Litern. Ich bin ja immer froh wenn es Rindswurst gibt, für einen Hessen ist das zwar selbstverständlich, aber in NRW kennt man das leider überhaupt nicht. Ich muss aber eigentlich nicht erwähnen, dass die Wurst hier wie Bier und Äppler zu größerem vorgesehen ist und daher massentauglich neutral schmeckt. Große Spiele wie dieses werfen ihre Schatten voraus und so waren heute mit Prominenz der alten Schule aus Reehmscheid und der Sektion Sportsuff ausm Westerwald einige Gründe gegeben beide Augen beim Getränkepreis zuzudrücken. Neben dem unterhaltsamen Treffer zum 1:1 gab es für mich keine besonderen Highlights beim Spiel und so danke ich den freundlichen, wohlerzogenen und zuvorkommenden Menschen für die nette Unterhaltung und den kurzweiligen Verlauf der Veranstaltung. Ein besonderes Erlebnis durfte nach dem Spiel der Trainer der Steinbacher und ehemalige Nationalspieler Thomas Brdaric erleben, dem wir den Wunsch eines Fotos einfach nicht abschlagen konnten - jeden Tag eine gute Tat und so...




Freitag, 6. November 2015

Malta

Eigentlich sollte es nach Madeira gehen, aber günstige Direktflüge gaben den Ausschlag für Malta. "Hundert Leute haben wir gefragt: Nennen Sie etwas, dass sie mit Malta verbinden" hätte es im "Familien-Duell" geheißen und die meist genannte Antwort wäre sicher Linksverkehr gewesen. Genau aus diesem Grund sollte es mit dem Bus über die Insel gehen, da hier keine Züge fahren und Linksverkehr mit italienischem Einschlag für uns nicht in Frage kam. Allerdings sollte nur ein Bus einmal die Stunde in unser Dorf fahren und dieser war natürlich gerade weg. Da schauten wir uns einfach mal interessehalber nach einem Mietwagen um und der war so günstig, dass die Idee mit dem Bus Quatsch verworfen wurde. Das erste Mal Linksverkehr war schon hart, da direkt ein mehrspuriger Kreisverkehr wartete und die Malteser es mit Verkehrsregeln nicht so haben. Kurz im Guest House die Sachen abgelegt und den tollen Blick von der Dachterasse genossen stand schon das erste Spiel auf dem Plan.


30.10.15 20:15 Hamrun Spartans FC - Gzira United FC 0:0, Victor Tedesco Stadium, First Division, 850 Zuschauer

In der zweiten Liga kam es für Tabellenführer Hamrun im eigenen Stadion zum Topspiel gegen den Zweiten. Diese Kombination sorgte für viele Zuschauer, viel mehr als erwartet. Der Kunstrasenplatz verfügt über eine unüberdachte Tribüne für 1.800 Zuschauer. Zu Spielbeginn wurden Konfetti Kanonen abgefeuert, es hingen einige Banner und eine Blaskapelle sorgte für Unterhaltung. Da es nicht das übliche und langweilige "Uffta Uffta" war, sondern richtige und abwechlungsreiche Lieder gespielt wurden war das durchaus nett. Zum Ende hin wurden dazu auch einige Gesänge angestimmt, das hätte ich mir auch vorher schon gewünscht. Spielerisch war das Ganze auch halbwegs in Ordnung, zumindest in der ersten Hälfte. Hamrun hatte zwei dunkelhäutige Spieler im Angriff, die die gegnerische Abwehr beinahe nach belieben dominierten und austanzten. Vorm Tor wurden die tollen Vorarbeiten dann aber umso kläglicher vergeben, einfach unfassbar wie unkontrolliert die Bälle da aufs Tor geballert wurden. Der Schiedsrichter tat sein übriges und pfiff verdächtig viele Angriffe ab, dass für mich am Ende nach 42 Spielen endlich mal wieder ein 0:0 steht.


31.10.15 16:15 Pieta Hotspurs FC - St George's FC 0:0, Centenary Stadium, First Division, 96 Zuschauer

Am heutigen Samstag sollte ein Doppler gemacht werden und um beidemal die vollen 90 Minuten zu sehen wurde das Auto frühzeitig und strategisch günstig am Hibernians Ground geparkt. Nach ein paar Fotos vom leeren Stadion wo gerade die Vorarbeiten im Gange waren liefen wir etwas in der Gegend herum. Nachdem es morgens etwas regnete fing es plötzlich richtig an zu schütten und da es hier scheinbar keine Kanalisation gibt flossen unfassbare Sturzbäche die Straßen hinab. Das Topspiel der ersten Liga Birkirkara gegen Balzan um 14 Uhr wurde abgesagt, genau wie das Spiel danach. Das ist eben der Nachteil am natürlichen Grün, denn an Fußball war hier jetzt wirklich nicht zu denken. Da im Nationalstadion dieses Wochenende eh schon nicht gekickt wird war das natürlich echt bitter. Komplett durchnässt bis auf die Unnerbux ging es zurück ins Hotel und nach einer Dusche war es auch gleich an der Zeit zum zweiten Spiel aufzubrechen. Dummerweise hatte ich nur ein paar Schuhe dabei und so ging es eben mit klatschnassen Tretern weiter. In Attard steht auch das Nationalstadion und zwar direkt nebenan. Auch hier im Centenary Stadium, dem einzigen Ground in dem alle Teams von der ersten bis zur vierten Liga spielen wird auf Kunstrasen gekickt. Hier gibt es eine Tribüne, die in etwas zur Hälfte überdacht ist. Alles in allem ist die Veranstaltung sehr gut mit einem Wort beschrieben. Laaangweilig! Das spannendste war die Motocross Strecke hinterm Ground, auf der zwei Fahrer ihr Können getestet haben. 



01.11.15 14:00 Luqa St Andrews FC - Kalkara FC 0:2, Luxol Stadium, Third Division, 59 Zuschauer

Am Sonntag Morgen stand zuerst der Markt im Fischerdorf Marsaxlokk auf dem Programm und da es immer noch regnete gönnte ich mir zwei paar trockene Schuhe. Dann fing es wieder an in strömen zu gießen und nach einem Abstecher in die Höhle "Għar Dalam" stand die teils überflutete Strecke nach Pembroke auf der Agenda und an einer Bucht genossen wir noch etwas die Natur und schauten ein paar Surfern zu wie sie die Wellen bearbeiteten, denn zum Glück waren die Wolken jetzt leer. Kunstrasen, Ausbau auf einer Seite, also wie gehabt. Die drei Tribünen Teile für beide Zuschauergruppen und die VIP's sind einzeln überdacht, was für etwas Auflockerung sorgt. Ansonsten joa, vierte Liga Malta halt. Zum Teil echt übel, aber grundsätzlich war kein großer Unterschied zur zweiten Liga erkennbar und zumindest im Ansatz war teils Technik zu erahnen. Direkt weiter nach St. Paul's Bay und zu...





01.11.15 16:15 Xghajra Tornados FC - Mdina Knights FC 2:4, Sirens Stadium, Third Division, 42 Zuschauer

Hier gibt es ebenfalls Kunstrasen, aber einer der ersten Generation, der wie das billige Zeug ausm Baumarkt aussieht. Die Tribüne, tadaaa auf einer Seite ist unüberdacht und auch wenn hier zwei echt feine und insgesamt ein paar mehr Tore fielen hatte ich jetzt einfach genug von diesem Gebolze. Das einzig gute war, dass ich mich durch das hin und her Gefahre mit dem Linksverkehr angefreundet hab.


Ab Montag war das Wetter sehr gut und bis auf eines der verschobenen Erstligaspiele sollte auch Schluss mit Fußball sein. Das Fischerdorf Marsaxlokk war nicht weit von unserer Unterkunft entfernt und wurde nochmal bei schönem Wetter beehrt, bevor die Fahrt zur sehenswerten Blauen Grotte ging. Die Tempelanlagen waren dann nicht so mein Ding, denn der Kulturbanause sieht darin nur einen Haufen Steine. Aber es gibt auf der Insel sehr viele dieser alten Tempel und es gehört einfach dazu. Die Dingli Cliffs waren dann wieder deutlich eher nach meinem Geschmack. Die steil abfallenden Klippen machen landschaftlich einiges her und man kann schön über die Felsen klettern und die Aussicht genießen. Zum Schluss stand Mdina auf dem Programm. Die Stadt ist von einer Festungsmauer umgeben und zeugt von einer anderen Zeit.Obwohl auf Malta um die 96% Katholiken leben wirkt das insgesamt alles sehr arabisch und auch die Sprache hat dort ihren Ursprung.



Am Dienstag wurde die Insel Gozo als Ziel auserkoren und so ging es teilweise über holprige und enge Straßen, die bei uns gerade so als Feldwege taugen würde in den Norden der Insel. Mit der Fähre ging es dann schnell und problemlos rüber. Die Cittadella in Victoria, eine Festungsanlage war das erste Ziel. Hier sind einige Arbeiten im Gange und für einen deutschen Handwerker sind die Zustände und die völlig unorganisierte Arbeitsweise ein Grauen. Dann war kurzes Arbeiten angesagt, denn die katastrophalen Straßen haben ihren Spuren in Form eines platten Reifens hinterlassen. Das Azure Window, ein sehenswertes Felsentor im Westen der Insel war das nächste Ziel. Auch hier kann man wieder über Felsen klettern und die Natur genießen. Danach war ich genervt von den Straßen und der Fahrweise der Eingeborenen und es ging zurück auf die Hauptinsel. Nach einem Abstecher zum St Agatha's Tower oder auch Red Tower, einer Festung des Johanniterordens im Norden der Insel ging es zum letzten Mal zum Fußball.




03.11.15 20:15 Mosta FC - Valletta FC 2:2, Victor Tedesco Stadium, Premier League, 989 Zuschauer

Hierbei handelt es sich um das letzte der vier abgesagten Erstligaspiele vom Wochenende. Der Ground ist ja nun schon ein alter Hut, aber da alle ausgefallenen Spiele hierher verlegt wurden musste er eben bestätigt werden um ein Premier League Match zu sehen. Ein paar Zuschauer mehr und ein großes "Ultras Beltin 999" Banner sorgten für Vorfreude. Vor den Toren des Stadions hinter der Mauer wurde auch eine große Fahne geschwenkt, aber mehr kam anfangs leider nicht. Der Tabellenführer aus der Hauptstadt ging gegen den Siebten erwartungsgemäß in Führung, aber bis zur Pause haute einen das Spiel nicht vom Hocker. Zu Beginn der zweiten Hälfte entwickelte sich ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel, das innerhalb einer Viertelstunde gedreht wurde und dann wieder abflachte. Erst knappe zehn Minuten vor Schluss wurde es wieder spannend, da der Tabellenführer den Druck erhöhte und zumindest einen Punkt wollte. Von da an war plötzlich auch das Publikum da und pöbelte ordentlich gegen den Gegner, der das mit einigen Zeitspielen auch provozierte. Außerdem gab es jetzt zumindest ein paar Anfeuerungen, die vorher komplett Fehlanzeige waren. In der Verlängerung bekam Valletta einen Elfmeter und der Mob war am toben. Nachdem der Ball im Netz zappelte rannte der Mob zum Zaun und pöbelte mächtig gegen die Gäste auf der anderen Seite der Tribüne und plötzlich wurde auch sehr melodisch gesungen. Es war also durchaus Potenzial vorhanden, aber leider wurde es eben erst zum Schluss ausgeschöpft.


Am Mittwoch stand dann die Hauptstadt Valletta auf dem Plan, die zum UNESCO Welterbe zählt. Die Stadt ist von einem Ring an Bastionen umgeben und hielt bis zum zweiten Weltkrieg allen Angriffen stand. In Birgu wurde das Auto abgestellt und mit einem Wasser Taxi ging es bequem und günstig rüber nach Valletta. Jeden Mittag pünktlich um 12 Uhr wird ein Salut Schuss aus einer alten Kanone abgefeuert und wir waren pünktlich zu diesem Touri Auflauf vor Ort. Insgesamt eine sehr nette Stadt, in der auch riesige Kreuzfahrtschiffe und unbezahlbare Yachten vor Anker liegen. Am Abend durften es dann auch endlich mal ein paar Cisk sein, denn durch die Fahrerei kam der Bierkonsum deutlich zu kurz.


Am Donnerstag war zuerst gammeln angesagt, bevor es dann doch nochmal quer über die Insel zum Popeye Village ging. Hier steht die Filmkulisse in der  Popeye, der Seemann gedreht wurde. Mittlerweile wird das Dorf als eine Art Freizeitpark genutzt und den unverschämten Eintritt sparten wir uns, denn von der anderen Seite der Bucht aus hat man einen wundervollen Blick auf die schiefen Fischerhütten und Häuser. Nach dem Besuch an einem der Strände war Feierabend und am nächsten Morgen ging es sehr früh zurück nach Deutschland.