Samstag, 25. Februar 2017

Dukla Praha / Bohemians Praha

25.02.17 13:30 FK Dukla Praha - MFK Karvina 0:0, Stadion Juliska, 1. Ceska Fotbalova Liga, 1.613 Zuschauer

Nach Duisburg gegen Magdeburg gestern gab es noch zwei Bierchen mit der heutigen Besatzung und so ging es spät ins Bett um es dann wieder sehr früh zu verlassen. Die drei holten mich zu Hause ab und Benjamin spulte die lange Strecke auch mit wenig Schlaf locker runter. Dion, Vanessa und ich konnte die Augen aber nicht die ganze Zeit offen halten und so gab es das erste Bier erst relativ spät. In Prag ging es nach einem Besuch am Geldautomaten direkt zum Stadion, an dem man auch problemlos in der Nähe parken konnte. Das Stadion mit der riesigen Tribüne war hier ganz klar der Star. Die Klobasa, das Pivo und die Preise waren ebenfalls positiv, aber das war's dann auch. Support gab es kaum. Die Gäste waren mit knapp 40 Leuten und einem Banner vor Ort und nicht zu hören. Im Heimbereich war in etwas die gleiche Anzahl "aktiv", was allerdings nur bedeutet, dass von ihnen ab und an mal ein paar einfache Anfeuerungsrufe kamen. Das Spiel war schlecht, sehr schlecht und sogar für ein 0:0 unnormal schlecht und langweilig. Grauenhaft - schnell weg hier.




25.02.17 16:30 Bohemians Praha 1905 - 1. FC Slovacko 0:0, Stadion Dolicek, 1. Ceska Fotbalova Liga, 4.338 Zuschauer

Hier mussten wir ein paar Meter weiter weg parken, aber trotzdem war auch das kein Thema und problemlos möglich. Die Tribüne war hier weniger beeindruckend, aber das Stadion insgesamt ist trotzdem empfehlenswert, dafür sorgt unter anderem auch der gewisse "Ranzfaktor". Die Klobasa schmeckte mir besser als vorher, aber das Bier dafür nicht ganz so gut, obwohl es eigentlich das gleiche gewesen sein soll. Dion erklärte das mit den Hartplastik Bechern, die sich natürlich ganz anders auf den Geschmack auswirken als die weichen Plastik Becher. Ich schob es weniger wissenschaftlich auf die ansteigende Menge. Die Anzahl der Gästefans wurde um rund zehn Honzas überboten und es hingen auch zwei Banner mehr - Woohoo. Die Heimkurve ist klar linksgerichtet, aber im Gegensatz zu anderen politischen Szenen habe ich das hier nicht als aufdringlich oder vordergründig empfunden. Es gab im Vergleich zum ersten Spiel deutlich mehr Banner, ein paar Fahnen und Gesänge. Das alles war zwar klar besser und für tschechische Verhältnisse okay, aber der Burner war es halt auch nicht. Die Geschichte der Bohemians ist interessant und erklärt auch das Känguruh im Wappen, kann man ja mal schnell googeln. Im Internet konnte man im nachhinein ein Video von diesem Spiel sehen, in dem ein Gegenspieler dem bewusstlosen Torhüter der Bohemians vermutlich das Leben rettet. Den Zusammenprall haben wir natürlich mitbekommen, aber wie dramatisch das Ganze scheinbar war konnten wir vor Ort nicht erkennen. Alles Gute an dieser Stelle! Das Spiel an sich war zwar nicht ganz so dramatisch schlecht wie das erste, aber dennoch äußerst langweilig. Null, Null, Null, dreimal 0:0 in Folge und das Ganze innerhalb von 24 Stunden! Das ist zwar erbärmlich, aber wahrscheinlich so erbärmlich, dass es schon rekordverdächtig ist. Für uns Piefke ging es nach dem Spiel in Richtung Bus, der uns in die Heimat brachte und der Ösi nahm auf dem Rückweg noch Pribram gegen Slavia Praha mit, das mal eben 1:8 ausging - Das Leben kann schon ungerecht sein.





Freitag, 24. Februar 2017

MSV Duisburg - 1. FC Magdeburg

24.02.17 18:30 MSV Duisburg - 1. FC Magdeburg 0:0, Wedaustadion, 3. Liga, 18.164 Zuschauer

Revisit mit Graz die Zweite stand ganz unter dem Motto "mit Magdeburg kannste nix verkehrt machen". Zudem ist Duisburg umme Ecke und wurde viel zu lange vernachlässigt. Chris besorgte uns die Karten, Danke dafür! Denn irgendwelche wirren Köpfe beschlossen, dass online Ticketing und Tageskassen viel zu gefährlich seien, da durch den Termin an Karneval Hooligans aus ganz Deutschland und vermutlich auch aus Nowosibirsk erwartet worden wären. Logik? Nein danke. Die Ankunft verzögerte sich deutlich, denn auf der langen Strecke von Düsseldorf nach Duisburg  kann viel schief gehen wenn man als Autofahrer mal mit der Bahn fährt, oder als Bahnfahrer oder auch als irgendwer der eben Bahn fährt, weil die Bahn generell schlecht ist. Im Bus wurde dann noch Joachim gesichtet, denn Krawall Touristen gibt es überall. Die Zebras waren besonders im ersten Durchgang spielbestimmend, aber wer erstens seine Chancen nicht nutzt, zweitens die Dinger nicht macht und drittens die besten Möglichkeiten vergibt muss mit nem torlosen Remis zufrieden sein. Der Erste gegen den Zweiten, zudem Gäste mit Potential, was liegt da bei einem korrupten Verband näher als ein solches Spiel auf einen Abend Termin zu legen, bei dem Pyrotechnik mehr Spaß macht um sich dann die Strafgelder einzusacken. Auf eine kranke Art und Weise sind die Herren ja nicht dumm. Eine Sache hat mich schon vorm Spiel genervt, die Fahnen auf dem Feld, denn Fahnen gehören in die Kurve! Duisburg zu Beginn mit einer etwas misslungenen Choreo zum Zehnjährigen der "PGDU" und die Sicht wurde eben durch diese Fahnen verdeckt. Die Blockfahne wurde viel zu früh runter gelassen und dann verdreht wieder hochgezogen. die "1" war falsch herum und die Tafeln wurden auch nicht ganz ideal verteilt und hochgehalten, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein und freuen uns darüber, dass überhaupt etwas geboten wurde. Die erste Viertelstunde gefiel mir die Duisburger Kurve überraschend gut, um dann aber teilweise fast komplett nachzulassen bzw. viele Pausen einzulegen. Vielleicht war die Ehrfurcht auch einfach zu groß, denn Magdeburg ist aktuell einfach mit "Bombe", "Sahne" oder "Hammer" zu beschreiben, das muss man neidlos anerkennen. Die Mitmachquote ist einfach enorm, egal ob bei Schalparaden, Hüpfeinlagen oder den Gesängen. Die Wechselgesänge mit abwechselnden Einlagen wie Hüpfen, Schals präsentieren oder wedeln war beeindruckend und diese durchgängige Lautstärke erst. Im zweiten Durchgang gab es in der Heimkurve eine Blockfahne mit "Ultras" Aufschrift zu sehen. Im Gästeblock wäre da klar gewesen was kommt, aber auch hier vermutete der geübte Stadiongänger richtig und es blinkte unter der Fahne. Allerdings nur kaum sichtbar darunter, denn Pyro ist nur verboten wenn man's sieht. Magdeburg bot zum Intro der zwoten Hälfte blau-weiße Fahnen, die über den gesamten Sektor verteilt wurden, was ein sehr gutes, geschlossenes Bild abgab. Aber nicht genug, denn plopp plopp plopp wurden gemeinschaftlich die E-Zigaretten angefeuert um den Abendhimmel zu erhellen. Ein durch und durch gelungener Abend, an dem man auch die fehlenden Tore verschmerzen kann, auch wenn einige unverbesserliche bei uns im Block nur am Meckern waren. Dieses rüpelhafte Verhalten sollte unbedingt mit Stadionverbot bestraft werden, da waren schließlich Kinder im Block und was soll aus unserm Land werden wenn die alle anfangen zu eskalieren nur weil ihnen die Pyro nicht zusagt oder dass Leute stehen?






Dienstag, 21. Februar 2017

Leverkusen - Atletico

21.02.17 20:45 Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH - Club Atlético de Madrid 2:4, BayArena, Champions League, 29.300 Zuschauer

Besuch aus Graz, da kann man auch mal wieder nach Leverkusen zur Champions League. Vorm Spiel gab es ein paar gemeinsame Bier mit dem Schwoazen Benjamin, Dion und Lokalmatador Marius. Da es bei den Zirkus Veranstaltungen der UEFA (Mafia) nichts zu trinken gibt wollte ich eigentlich gar nicht rein, sondern lieber gemütlich weiter trinken, aber man beugt sich nun mal der Masse. Die Bayer Ultras haben kurz vorher angekündigt den Heimspielen fernzubleiben, da sie Differenzen mit ihrem Arbeitgeber haben. "Macht eh keinen Unterschied" mag man da denken, aber ob sechs/sieben Fahnen im Block wehen oder keine bis maximal eine sorgt schon für ein anderes Bild, das sah extrem trostlos aus. Akustisch ist das schwer zu beurteilen, da ich sonst nur im Gästeblock stehe und man eine Szene wie LEV von dort sowieso nicht hören kann. Es gab heute zu Beginn teilweise ordentlich Szenenapplaus und ein paar wenige, einfache Anfeuerungen. Nach den Anschlusstreffern ebenfalls, ansonsten war tote Hose. Wenn man schräg über der Heimkurve sitzt und die gegenüberliegenden Gäste aus Spanien hört, sagt das eigentlich alles aus. Die Ultras wollten soweit ich weiß nicht bloß schweigen, sondern komplett draußen bleiben und da der Block doch gut voll war, müsste die Szene in diesem Fall noch deutlich kleiner sein als ich dachte. Im Gästeblock waren irgendwas um die 1.000 - 1.500 Nasen, unterstützt von der Fortuna aus DUS. Wie ich später auf dem Rückweg zur Bahn feststellte, waren darunter in der Tat auch sehr viele Spanier. Neben zwei, drei kleinen Schalparaden und ein paar kurzen Anfeuerungen bzw. Gesängen war das im Away Sektor auch nix dolles, aber es reichte wie schon erwähnt um gehört zu werden. Atletico ist kein Verein, der aus Freizeit Fußballern besteht und es machte schon wirklich Spaß ihnen zuzusehen. Bayer spielte zwar durchaus mit, kam aber kaum zu zwingenden Chancen und stellte sich in der Verteidigung an wie eine Schüler Mannschaft, vollkommen überfordert, verängstigt und teilweise einfach unfähig. Das 0:1 war ein herrlicher Treffer von der rechten Strafraumbegrenzung ins lange Eck und das 0:2 war ganz einfach gespielt, von links ins Zentrum von wo der völlig freistehende Griezmann nur einschieben musste. Im zweiten Durchgang verkürzte Leverkusen ziemlich direkt, aber die Gäste beeindruckte das nur wenig. Ein Foulelfmeter, bei dem sich der Verteidiger (natürlich) nicht mit Ruhm bekleckerte, sorgte dann wieder für den alten Abstand. Rund zehn Minuten später machte Bayer dann aber ordentlich Druck und erzwang so ein Eigentor. Atletico hätte den Sack zu diesem Zeitpunkt schon lange zu haben können, aber plötzlich schien der Ausgleich nur eine Frage der Zeit, denn das Powerplay der Hausherren war enorm. Allerdings waren da die schwäche in der Defensive und ein gewisser Fernando Torres, die dafür sorgten dass die Hoffnung begaben werden musste. In der paarundachtzigsten Minute wurde mir wieder klar weshalb man diesen Verein und die Zuschauer nicht ernst nehmen kann. In der Druckphase war die Stimmung für Bayer Verhältnisse kurzzeitig echt gut um dann nach einer vergeben Chance aber abrupt abzureißen, was den Stadionsprecher zu einem "macht weiter" nötigte.




Sonntag, 12. Februar 2017

VfB Hilden - Rot Weiß Oberhausen

12.02.17 14:00 VfB 03 Hilden - SC Rot Weiß Oberhausen 1:2, Bezirkssportanlage Bandsbusch, Niederrheinpokal, 1.000 Zuschauer

Es ist wie's ist, weil's immer so ist und deshalb ist es auch heute so. X Spiele auf'm Zettel, aber keine Motivation. Der grenznahe Belgier Spouwen-Mopertingen und der Revisit am Bandsbusch kamen in den Endkampf und Werner, der alte Sozi und potentielle Mitfahrer, übte einfach zu wenig Druck aus mich hinter's Steuer zu bekommen. Mein Plan war einfach, ich wollte beim Sonntagsausflug auch mal wieder was trinken und mit RWO kam immerhin der Verein in der Nachbarschaft vorbei, bei dem ich 2001 mein erstes Auswärtsspiel gesehen habe. Die Bahn wurde verbummelt und so musste das Fahrrad herhalten. Ich bin und war nie der sportlichste, keine Frage, aber dass ich selbst bei den acht Kilometern bis Hilden leicht ins Schwitzen komme zeigt mir, dass ich wieder mehr Fußball im Umkreis gucken muss. Marius war trotzdem mit von der Partie und auch Stephan, über den ich mich besonderes freute, denn da sein Verein nicht ganz so toll Fußball spielt schuldete er mir noch Bier. Es waren auch viele Hopper vor Ort, denn die Hütte wird hier nicht oft bespielt, aber zurück zum wesentlichen - Bier. Die Auswahl der verschiedenen Becks Mischungen und des Bitburger light verwunderte mich auf den ersten Blick etwas. Beim zweiten Blick auf die Karte kam dann aber der Schock, denn richtiges Bier stand da nicht drauf und die Nachfrage bestätigte das -"Wir dürfen nicht". Völlig krank, aber hey, jeder Offizielle der Landesverbände ist zumindest theoretisch dem DFB unterstellt und dass man dort neben "korrupt" auch gerne mal "Vollmeise" auf der Bewerbung stehen haben sollte ist bekannt. Das enorm wichtige Verbot von Bier bei einem Fußballspiel eines Fünftligisten ohne Fanszene gegen einen Viertligisten könnte natürlich auch von der Polizei oder der Politik kommen, denn dort hat man in Fußballfans ja schon lange den Grund für kommende Weltkriege und Straftaten ausgemacht. Und dafür lass ich das Auto stehen, danke Merkel! In einem Spiel ohne wirkliche Highlights hatte der Regionalligist zweimal etwas Glück, brachte das Spiel aber über die Zeit, denn das Gegentor in der letzten Minute kam zu spät für einen Motivationsschub. Die Gäste waren mit einer recht ordentlichen Zahl angereist, ich würde mal ganz grob auf 400 tippen. Die Fanszene hat mit der "Handtuchmafia" nach wie vor einen der einprägendsten Gruppennamen, aber viel kommt da an Stimmung leider nicht mehr. Heute ging der Support fast gen Null und ich hab keine Ahnung ob das bestimmte Gründe hat, aber in den letzten Jahren habe ich sie ein paar mal gesehen und Bäume konnten sie da leider nie ausreißen. Ich finde kleine, aktive Szenen immer besser als keine Fanszene - solange sie sich nicht total zum Horst machen - aber leider lässt das immer mehr nach oder schläft ganz ein. Siegen, Bocholt und Remscheid sind nur drei weitere Beispiele die mir da in NRW unterklassig sofort einfallen und selbst von Essen kommt nicht viel, obwohl sie die Massen noch in einer ganz anderen Dimension mobilisieren. Natürlich ist es für Außenstehende nicht nachvollziehbar ob es verständliche Gründe dafür gibt, aber es ist schade, denn es fehlt einfach was. Wuppertal und Uerdingen sind da Beispiele, die zeigen dass es auch nach langer Zeit in den unteren Klassen noch möglich ist lebendig zu supporten.



Sonntag, 5. Februar 2017

TV Angermund - SG Benrath Hassels

05.02.17 15:00 TV Angermund - SG Benrath Hassels 1:2, Sportanlage Freiheitshagen, Kreisliga A Düsseldorf, 26 Zuschauer

Die A- Ligisten in Düsseldorf sind bereits letzte Woche überraschend früh in den Ligabetrieb gestartet und da ich dieses Wochenende Notdienst hatte passten mir die Spiele vor der Haustüre ganz gut, auch wenn dadurch leider das Heimspiel gegen die südhessische Provinz ohne mich stattfinden musste. So ganz umme Ecke war der Kick aber nicht, denn es ging vom südlichsten Zipfel in den nördlichsten Stadtteil. Der Platz bietet auf einer Seite vier Stufen mit durchgehenden Sitzschalen auf der oberen Reihe und Blick auf den Kirchturm. Für ein Punktspiel war die Zuschauerzahl erbärmlich und auch das Spiel war nicht wirklich unterhaltsam. Der Tabellenführer tat sich beim Schlusslicht allerdings schwer, brauchte einen Elfmeter für die Führung und musste den zwischenzeitlichen Ausgleich hinnehmen. Alleine wäre das hier eine traurige Veranstaltung geworden, aber dank Henryk und Ingo musste das Vereinsheim nicht alleine aufgesucht werden. Bei Warsteiner Pils und Frankenheim Alt war die Wahl leicht und fiel aufs König Ludwig Weizen. Kurz vorm Spielende kam dann auch noch Schlafmütze Schidlowski und zog ein Weizen ab, bevor es zu dritt zum romantischen Dinner in unsere Pizza Bude ging, die für Ronny unverschämterweise Neuland war. Danach gab es noch die zweite Hälfte des Hessenderbys vorm Fernsehapparat und das Ergebnis gefiel nicht nur mir, sondern auch dem Wettkonto.