Samstag, 19. Januar 2019

Gibraltar und Malaga

Einen schlappen 5er wollte Rainer für die Flüge von und nach Malaga und nicht etwa von irgendeinem Provinz Flughafen, sondern vom DUS - da kann man nicht Nein sagen. Gibraltar war das Hauptziel und da die Spiele dort einige Mondphasen im Voraus terminiert werden, herrschte Planungssicherheit. Die Spananier haben es nicht so eilig, sind aber freundliche Menschen und legten uns das Heimspiel von Malaga passend für einen Doppler - gracias. Bevor es los gehen konnte, ging aber zuerst mal der Puls nach oben. Verpennt! Ein Frühaufsteher werde ich in diesem Leben nicht mehr, aber zum Glück weckte mich die innere Uhr pünktlich zur Arbeit. Dummerweise ist das erst um 6, was bei Abflug um 7:30 ne verdammt enge Kiste bedeutete. Duschen wird aber genauso überbewertet wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und leider auch pünktliche Bahnen. Am Security Check war allerdings nix los und das Gate lag direkt hinter der Kontrolle. Ich hätte also auch entspannt ausschlafen können. Igel und Zum Sel warteten aber schon. Mit verpennen war ich in guter Gesellschaft, dem Hammer mit dem selben Flugziel ging es nämlich genauso. Da wir in unserer Reisegruppe alle Untappd Opfer sind, wurde zuerst ein Supermarkt angesteuert um Kofferraum und Rückbank mit Brauerei Erzeugnissen zu füllen. Danach ging es mautfrei in Richtung Gibraltar.


In La Línea de la Concepción (geiler Städtename) wurde der Opel geparkt und es ging zu Fuß über die Grenze. Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet auf der Iberischen Halbinsel. Bekannt durch die Straße von Gibraltar, an der Europa dem Afrikanischen Kontinent am nächsten ist. Um in die Stadt zu gelangen, muss man die Start- und Landebahn des Flughafens überqueren. Schon geil wenn man an der Ampel wartet und auf einmal ein Flugzeug vorbei fährt. Da Marc etwas von Bieren aus Gibraltar faselte, die wohl nur in seinen Gedanken existieren, zogen wir auf der Suche danach durch alle Pubs und Läden der Stadt. Aus meinem Plan den berühmten „Affenfelsen" mit einzubauen wurde somit nix, aber Affen gab es auch im Stadion.


19.01.19 16:00 Gibraltar Phoenix FC - Glacis United FC 6:0, Victoria Stadium, First Division, 54 Zuschauer

Neben einer eigenen Liga und nem Pokalwettbewerb hat Gibraltar auch eine Nationalmannschaft und seit 2013 ist der Fußballverband offizielles Mitglied der UEFA. Somit kommt hier eine Besonderheit des Hoppens zur Anwendung und wir machten einen Länderpunkt in einem Land, das gar keins ist. Bei der Quali zur EM 2016 traf der Weltranglisten 194. von 211 auch auf das Modeprodukt des beschissenen DFB. Der Großteil der heutigen Zuschauer waren Deutsche, was hier nicht unüblich ist. Ich kannte keinen von ihnen und teilweise waren es auch Affen, die man gar nicht kennen will. Beim Einschätzen der Spielqualität tu ich mich schwer. Einerseits waren die Leistungen der beiden Mannschaften sehr unterschiedlich, wie es das Ergebnis vermuten lässt und andererseits war von überraschend starken bis zu erschreckend schwachen Spielszenen alles dabei. Ich verrate aber kein Geheimnis, wenn ich sage dass das Spiel verdammt langweilig war und es wohl allen Germanen nur um das Pünktchen für die Statistik ging. Dem mageren Tor im ersten Durchgang folgten zumindest ein paar mehr im Zweiten, die für etwas Unterhaltung sorgten.





Zurück ging es über die Mautstrecke, um dem kränkelnden Spanien etwas unter die Arme zu greifen und vielleicht auch um ein paar Minuten zu sparen. Vielleicht kann man es nicht kränkeln nennen, aber ein Schwächeln war nun auch beim Junior klar erkennbar. Dortmund kümmerte sich in Malaga schon mal um Tickets, während Frankfurt Düsseldorf zum einchecken ins Apartment fuhr. Da es nun zu Fuß zurück zum Estadio ging, konnte auch der Fahrer endlich ein paar Kannen aufreißen. Ahu!


19.01.19 20:30 Malaga Club de Futbol - Club Deportivo Lugo 2:1, Estadio La Rosaleda, Segunda Division, 12.758 Zuschauer

Die Sparfuchs Tour setzte sich fort, denn für nen fairen Zehner konnten wir die Schüssel betreten. 1941 wurde im Estadio La Rosaleda erstmals gegen den Ball getreten, 1982 war es Spielort der WM und seit der letzten Renovierung fasst der Rosengarten 30.000 Zuschauer. Zu Spielbeginn war ich baff, denn es gab richtig guten Support. Also für spanische Verhältnisse gut und das ist alles, was mehr als nix ist. Fußballkultur gibt es im spanischen Profifußball aber nicht, anstatt Bier zu trinken frisst man hier lieber seine sinnlosen Vogelkörner und der Support ließ dann auch nach. Malaga pendelt immer mal wieder zwischen La Liga und der Segunda hin und her. Auf dem Briefkopf steht der UI-Cup Sieg von 2002 und 2013 war in der Champions League erst im Viertelfinale gegen Dortmund Schluss. Die Galicier waren auch immer eine Fahrstuhlmannschaft, allerdings ging es bei ihnen nur zwischen der Segunda B und der Tercera hin und her. Seit 2012 hält man sich aber in der zweiten Liga. Das heutige Spiel war okay, aber kein Knaller und als Fan von Europas bester Mannschaft liegt die Messlatte für guten Fußball sowieso extrem hoch. Der Abstiegskandidat konnte früh in Führung gehen, aber mit den Treffern kurz nach der Pause und gegen Ende der Partie zeigten die Hausherren, dass sie nicht umsonst an der Tür nach Oben klopfen.






Außerhalb des Zentrums ging am späten Abend nicht mehr viel, aber in nem Burgerladen bekamen wir kurz vorm Verzweifeln doch noch was zu Futtern und gutes Bier. Zumindest für zwei von uns, denn der Igel bereitete sich lieber auf den Winterschlaf vor. Allein saufen macht zwar hässlich, aber ich hatte Nachholbedarf und da im Apartment auch der alte Hase schnell die Segel strich, musste ich mir eben ohne Gesellschaft noch ein paar Büchsen in den Kopp schütten. Das Mittelmeer und die Costa del Sol kann man im Januar bei 16°C schon mal mitnehmen, aber leider hatten wir dafür keine Zeit. Am frühen Morgen wollte Rainer nämlich schon wieder zurück nach Alemania.


Samstag, 12. Januar 2019

West Ham - Arsenal / Millwall - Rovers

Ursprünglich war dieser Ausflug als reine Sufftour mit nem Revisit bei Hemel Hempstead geplant. Allerdings war auch ein Doppler in London machbar und die legendäre Bustour mit den top lads aus dem letzten Jahr wird sowieso unerreicht bleiben. Schande über mich. Nach dem Lommel-Trip bin ich heute Nacht zwar nur leicht angetüdelt ins Bett gefallen, aber nach knapp zwei Stunden Schlaf mit nem Schädel aufgewacht, als hätte ich den Suff meines Lebens hinter mir. Ich war nicht nur kaputt, sondern richtig fies am Arsch. Schidlowski, Geier und Fischer waren zwar angepisst, dass ich mich gegen Hemel entschieden hatte, schleppten mich aber auf ihren Tickets mit nach Holzwickede durch. Ich finde übrigens, dass es gegen die Würde des Menschen verstößt, dass man am Wuppertaler Hauptbahnhof früh morgens nicht kacken kann. Scheiß Wuppertal! Den Fußweg zum Dortmunder Airport überstand ich auch und mehr schlecht als recht kippte ich mein Mixery ab - harte Nummer. Der Flug wurde verpennt, weder Start noch Landung hab ich mitbekommen. Besser ging es mit aber nicht. Nach ewiger Warterei bei der Passkontrolle war der geplante Bus weg, aber auch die enge Kiste klappte.

12.01.19 12:30 West Ham United FC - Arsenal FC 1:0, London Stadium, Premier League, 59.946 Zuschauer

Mit ner Punktlandung war ich beim „I'm forever blowing bubbles" auf meinem Platz und das war schon gut. Laut sein können sie ja diese Tommys, zumindest wenn sie wollen. Außer beim „come on you Irons" und dem „we love you Arsenal, we do" war es aber abgesehen von Szenenapplaus und dem ständigen Raunen weitestgehend ruhig. Nur bei den „blowing bubbles" in der 75. wurde es mal richtig laut. Zumindest standen die Zuschauer im Gästeblock und im Unterrang der Heimkurve, sowie in den unteren Eck-Blöcken, was in England ja auch nicht selbstverständlich ist. Seit 2016 ist der Boleyn Ground (Upton Park) Geschichte und die Irons sind ins Olympiastadion der Spiele von 2012 gezogen. Gegründet wurde der Club als "Thames Ironworks FC", benannt nach einer Werft in West Ham, woher der Spitzname "the Irons" kommt. 1965 gewann West Ham den Europapokal der Pokalsieger und 1976 standen sie nach einem Halbfinal-Sieg gegen die Eintracht im Finale. Mit Marko Arnautovic stand heute ein bekannter aus der Bundesliga für die Hammers auf dem Feld. Bei Arsenal waren es mit Leno, Mustafi, Xhaka, Aubameyang und Sokratis ein paar mehr. Mesut Özil spielt aktuell keine Rolle mehr. Das Spiel war ziemlich ausgeglichenen. Die Gunners hatten den besseren Start und insgesamt auch mehr vom Spiel. Die Hammers kamen aber immer besser in die Partie und hatten in der Summe die besseren Torchancen, weshalb der Sieg in Ordnung geht. Der Kick war nicht schlecht, aber es fehlte einfach an Highlights, weshalb das Spiel doch langweilig wirkte. Die 70 Pfund Eintritt haben sich hierfür definitiv nicht gelohnt, aber es muss ja alles gemacht werden.





In der Halbzeitpause gönnte ich mir nen Burger und ne Cola und würde mich von dort an wieder als lebendig bezeichnen. Durch die Menschenmassen ging es nervig langsam zur Tube und mit dieser zur Tower Bridge, die ich einfach mag und deshalb nach Möglichkeit mit einplane. Zu Fuß ging es dann über die Druid Street in Bermondsey und die dortigen Railway Arches zu Millwall. In den Bögen unter den Schienen sind die verschiedensten Läden integriert, unter anderem auch einige junge Brauereien. Diese Hippster können mir mit ihrem Craft Beer Gedöns in der Regel gestohlen bleiben, aber die Locations sind schon cool und ich hatte mittlerweile wieder Brand wie ne russische Bergziege, also rinn da. "The London Beer Factory" durfte sich nun meiner Anwesenheit erfreuen und drei der vier Säfte schmeckten auch überraschend gut. Die bunte Palette meiner Wahl bestand aus dem eher klassischen "London Bohemia Lager", dem typisch britischen "Sayers Stout", einem sehr schokoladigen "Raison D'etre" und einem fragwürdigen "Berliner Heist". Danach drängte die Zeit und ich musste mich sputen.




12.01.19 17:30 Millwall FC - Blackburn Rovers FC 0:2, The Den, Championship, 13.862 Zuschauer

Nach West Ham nun Millwall. Den Machern von "Green Street" mit dem Hobbit Frodo Beutlin als Hooligan wird das gefallen. Es waren einige Kassenhäuschen geöffnet und die Schlangen hielten sich sehr in Grenzen. Dummerweise hatte ich mir meine Eintrittsberechtigung aber schon online gebucht und die Schlange an der einzigen Kasse für diese Tickets ging bis zum Mond und das mit Umwegen. Mit der Geschwindigkeit, in der das voran ging wäre ich vermutlich erst irgendwann zur zweiten Halbzeit im Stadion gewesen, in jedem Fall aber weit nach Anpfiff. 25 Pfund sind aber ein Klacks in meiner Gewichtsklasse, also GskR Modus an und innerhalb von zwei Minuten ein neues Ticket geordert. Im Ground dann mit Graf Hass getroffen und so zum Glück jemanden gehabt, mit dem ich diesen mega spannenden Kick verquatschen konnte. Ein 0:0 wäre nicht nur das gerechte Ergebnis gewesen, sondern es konnte auch einfach nicht anders ausgehen, das war technisch gar nicht möglich. Aus unerklärlichen Gründen konnten die Gäste in den letzten zwei Minuten aber doch noch irgendwie zwei Bälle über die Linie stolpern. Aus dem rund 400km entfernten Blackburn war eine ordentliche Anzahl an Zuschauern mitgereist. Support mäßig kam so gut wie nichts, aber sie standen zumindest komplett. The Lions haben einen gewissen Ruf, der seit den 80ern an ihnen haftet. Viel mehr als der Mythos ist davon aber nicht mehr übrig. Sie pöbeln gern, sie pöbeln ständig und sie pöbeln gegen alles, das hat natürlich was, keine Frage. Man sitzt aber ansonsten fast komplett und geschlossen auf seinem Hintern und abgesehen vom "no one likes us, we don’t care - We are Millwall" hört man hier nur die "fucking cunt" und "wanker" Rufe. Egal, es gab Steak Pie, Cider und Bier. Das Bier hab ich aber vergessen bei "Untappd" einzuchecken und wer mir verraten kann was die da ausschenken, der bekommt nen Säft ausgegeben.





Nachdem der Spuk endlich vorbei war, latschten wir in nen Wetherspoon Pub und genehmigten uns ein paar Cider, bevor es gemeinsam nach Eusten ging. Von dort brachte mich die Bahn nach Hemel Hempstead Town, denn ein paar Kaltschalen wollte ich mit den Nasen schon noch nehmen. Fischer war nüchtern genug um mir den Standort mitzuteilen und verdiente sich so ein Getränk. Nachdem ich die zwei Kilometer zum Pub abgelaufen bin, war Schidlowski auch wieder aktiv. Erschreckend war, dass Geier sich nicht komplett abgeschossen hatte, das ist man ja mal gar nicht gewohnt. Ich will keinen Namen nennen, aber der Kollege mit dem Partner Tattoo von MS hatte es sich in ner Ecke auf dem Boden gemütlich gemacht. Die Kollegen von Jonas waren da besser drauf. Es lief sehr gut und die Apfelsäfte schmeckten einfach so gut, dass ich irgendwann auch kurz mit nem Vitaminschock wegnickte. Als der Laden zu machte gab es noch nen teuren und schlechten Döner und wir wurden zum Bus gebracht. Leider gab es hier nirgends mehr Flüssignahrung. Thank you guys! Die Busfahrt wurde komplett verpennt und das taten die meisten von uns auch am Flughafen. Abgesehen von Schidlowski und mir, denn ein Pub mit leckerem Cider schrie ganz laut und unüberhörbar unsere Namen. Jonas und Geier kamen nach dem zweiten, dritten oder vierten Glas auch noch dazu. Beim Letzten fing ich aber an zu schwächeln und mit dem last call stiegen wir zu Rainer in den Flieger. Goodbye Lady Di. Ich saß kaum auf meinem Platz, da wachte ich auch schon wieder durch ne ruppige Landung in Dortmund auf. Passkontrolle, kacken, laufen, de Zoch kütt, 2€ Qualitäts-Döner in Hagen, zu Hause, pennen, pennen, pennen. kurz aufwachen, pennen, pennen, pennen, arbeiten. Ich bin zu alt für diesen Mist, aber es war doch wieder geil!


Freitag, 11. Januar 2019

Lommel SK - KVC Westerlo

11.01.19 20:30 Lommel SK - KVC Westerlo 2:1, Soevereinstadion, Eerste Klasse B, 4.400 Zuschauer

Lommel - ein geiler Ground, grenznah und höherklassig. Daher x-mal angepeilt, aber irgendwat is ja immer. Mit Fahrer Thorsten, Daniel und Dion gab es heute erneut die Möglichkeit, also auf. Nach Bier, Gebabbel, leckerem Essen und weiterem Bier in der Frituur konnte es gestärkt zum Stadion gehen. Werder Bremen durfte 1998 in dieser geilen Bude im UI-Cup antreten. 2003 musste Lommel allerdings Insolvenz anmelden und nach Eingliederung, Fusion und Namensänderung spielt man jetzt als neuer Verein wieder unter dem alten Namen in der zweiten Liga. Die erste Runde der achter Liga schlossen beide Clubs im Mittelfeld auf den Plätzen Vier und Fünf ab. Im zweiten Durchgang läuft es bisher aber nicht und Lommel stand vor der Partie zwei Plätze hinter den Gästen auf dem letzten Platz. Obwohl Lommel in den beiden bisherigen Vergleichen in dieser Saison den Kürzeren gegen die Gäste zog, konnten sie mit dem heutigen Sieg die rote Laterne abgeben. Im Ground gibt es übrigens viele Bäume, was zum einen nett aussieht und zum anderen sehr praktisch bei erhöhtem Bierkonsum ist. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei und nach einem Stopp zwecks Bierkauf in nem Night-Shop ging es zurück nach Duitsland. Ab da lief es etwas suboptimal. Die Bahn verpassten wir natürlich ganz knapp, was ne halbe Stunde im nasskalten LEV-Mitte bedeutete. Dann verpeilte ich dank fehlender Durchsagen meine Haltestelle und durfte noch ne halbe Stunde zusätzlich laufen. Naja, knapp zwei Stunden Schlaf lagen ja noch vor mir.






Sonntag, 6. Januar 2019

Heidebloem Dilsen - Lanklaar

06.01.19 14:30 Heidebloem Dilsen VV - Lanklaar VV 3:0, Heidebloem Stadion, 4. Provinciale C Limburg, 95 Zuschauer

Die neunte und letzte Liga im belgischen Ligasystem verspricht eigentlich keinen Feinschmecker Fußball und auf die Gastmannschaft trifft das auch voll zu - grauenhaft. Das Heimteam ist aber für höhere Aufgaben bestimmt. Mit Dribblings wie man sie sonst nur von Messi kennt und Tiki Taka, von dem der FC Barcelona nur träumen kann, wurden die Augen verwöhnt. Die Spieler sind taktisch so gut ausgebildet, dass sie bei Bedarf von der einen auf die andere Sekunde auf Kick and Rush umschalten, bei dem Nostalgiker vom guten alten Fußball auf der Insel träumen. In der Defensive wird ebenfalls je nach Spielsituation im Handumdrehen von Manndeckung auf Raumdeckung umgestellt. Die perfekt einstudierte Abseitsfalle musste heute kaum zur Anwendung kommen, würde aber selbst dem besten Angreifer das Fürchten lehren. Heidebloem Dilsen, das ist Fußball sehr nah an der Perfektion und das Stadion ist sowieso ein Träumchen. Auch menschlich stimmt es, denn man verzichtet ganz bewusst darauf den Gegner zu deklassieren. Die Irgendwas Crew Dilsen hatte ein Fahrrad mit auf die Ränge genommen und unweigerlich hielten alle Zuschauer den Atem an und dachten an die Vorkommnisse bei Inter gegen Atalanta vor einigen Jahren. Das Rad gehörte aber scheinbar einem Ultra aus den eigenen Reihen und nicht dem Lanklaarer Capo. Ausrasten gehört für eine echte Crew aber dazu und so wurden zu Spielbeginn Silvester Überbleibsel gezündet. Dem Hausmeister gefiel das scheinbar nicht und so mussten die Jungs in der Pause die Tribüne fegen. Dabei hatte er großes Glück, dass heute nur acht Hools anwesend waren und die Anderen sich wohl auf die Montag startende Schule vorbereiten mussten, sonst wäre es vielleicht eskaliert. Der Großteil der gemäßigten Zuschauer hatte kein allzu großes Interesse an den Ballstafetten und kippte sich im Vereinsheim lieber ein paar Getränke in den Rachen. Diese Desinteresse haben die Spieler zwar nicht verdient, aber Biertrinken ist wichtig. Sportkamerad Fischer gab indes eine erbärmliche Vorstellung am Glas ab, wie man sie ansonsten nur von seinem Glubb gewohnt ist. Der deutschen Umwelthilfe würde ich übrigens einen Besuch im Raucherraum des Heidebloem Stadions wärmsten empfehlen, da geht den Spinnern garantiert einer ab. Nach dem Spiel wurde die Frituur Ron angesteuert und glücklicherweise war die Nummer 7 der Gäste nicht vor uns dort, sonst wären wir vermutlich leer ausgegangen. Weihnachten ist jetzt schon wieder zwei Wochen her, Zeit also sich langsam um die Geschenke für das diesjährige Fest zu kümmern. Herr Schidlowski würde sich wie Bolle über einen Ocean Lufterfrischer von Satino freuen.