09.12.25 21:00 FC Barcelona - Eintracht Frankfurt 2:1 (0:1), Camp Nou, Champions League, 38.439 Zuschauer
Früher war alles besser. Auf den FC Barcelona trifft das definitiv zu. Früher, als ich mich so richtig für Fußball, Spieler und Ergebnisse interessiert habe, auch international, war der FC Barcelona mein Favorit hinter der Eintracht. Weit dahinter und ganz anders, aber ja. Xavi war mein absoluter lieblings Spieler. Früher, als der FC Barcelona noch ein großer und stolzer katalanischer Club war, der keinen Sponsor auf seiner Brust duldete und brauchte. Früher, als der FC Barcelona nicht nur 3/4 der spanischen, sondern auch 3/4 der holländischen Nationalmannschaft stellte. Früher, als Boixos Nois noch ihr Unwesen im Camp Nou trieben und für Stimmung und tolle Bilder sorgten. Heute ist der FC Barcelona eine Lachnummer. Die einst stolze katalanische Brust ziert schon lange ein Sponsor. Diesem und anderen Sponsoren gehört quasi der gesamte Verein. Der Club ist hochverschuldet und besitzt eigentlich nichts mehr. Alles auf Pump, alles verkauft, alles vermarktet. Wahrscheinlich gehören selbst die Löffel in der Kantine irgendeinem Sponsoren. Stimmung im Stadion kennt der Verein schon lange nicht mehr. Man braucht die meisten Plätze im Stadion für Touristen, hauptsächlich aus Asien. Touristen, die nicht nur jeden unverschämt überteuerten Eintrittspreis bezahlen, sondern auch schön viel Geld in Shop und Museum lassen, um den ehemaligen Mythos FC Barcelona zu erleben. Xavi, Messi, Rivaldo, Ronaldinho, Guardiola. Diese Liste ließe sich endlos fortführen. Und heute? Das Aushängeschild ist ein völlig verzogenes, abgehobenes, weltfremdes Kind. Das natürlich gut kicken kann, augenscheinlich aber nicht aus Leidenschaft und Spaß Fußball spielt wie die ehemaligen Legenden, sondern aus Gründen von Fame, Likes und Kohle. Nix mehr Visca el Barca. Puta Barca. Das alte Camp Nou haben wir mit einer Invasion quasi abgerissen und entweiht, den Club blamiert und gezeigt, was Leidenschaft und Liebe zu einem Verein bedeuten. Ganz nebenbei haben wir damals als Eintracht Frankfurt auch noch den FC Barcelona geschlagen. Die Eintracht im Camp Nou, das war ein scheinbar unerfüllbarer Traum, der nicht nur wahr, sondern getoppt wurde. Nicht nur ich habe mir danach gewünscht, das exakt so konservieren zu können und nie wieder nach Barcelona zu müssen, denn es würde nie mehr annähernd so geil werden. Die UEFA hält es mit Fußballromantik aber etwas anders und so stand nun ein weiterer Besuch in der Baustelle Sponsorenname Camp Nou an. Nach 1:5 in Madrid, 1:5 gegen Liverpool, 0:3 gegen Bergamo und kürzlich einem 0:6 beim Produkt war die Vorfreude extrem getrübt und die sportlichen Vorzeichen standen auf Katastrophe und Blamage. Die 1:2 Niederlage hätten vorher wahrscheinlich 95% in Frankfurt sofort unterschrieben. Am Ende war sie bitter, ärgerlich und unnötig. Barcelona war zwar besser und dominant, aber wir standen gut, sicher und diszipliniert in der Defensive und hatten auch offensiv die besseren Möglichkeiten. Durch Brown und Knauff konnten wir sogar mit einer Führung in die Pause gehen und auch das 2:0 lag in der Luft. In der zweiten Hälfte fiel früh das 1:1 und eigentlich war klar, dass es das jetzt war. Gegentore fallen. Das Ding zum 1:1 passiert. Alles kein Ding. Es ist aber einfach traurig und macht einen wütend, wie es in dieser Saison nach Gegentreffern läuft, wie wir pennen, auseinander brechen, die Ordnung verlieren und oft kurz darauf weitere und nahezu identische Tore fangen. So natürlich auch heute. Zumindest kann man der Mannschaft aber nicht den Vorwurf machen, dass sie sich danach hängen gelassen oder das Spiel abgeschrieben hätte. Das 2:1 war aber einfach dumm und unnötig. Zu den Geschehnissen im Block möchte ich nicht viel sagen, aber ganz ohne geht nicht. Wie immer gilt, wer nicht dabei war soll die Füße still halten und nicht so anmaßend sein, urteilen zu wollen. Wir sind sicher keine Engel, weshalb Provokationen meist nicht unbeantwortet bleiben, aber eine kaputte Plexiglasscheibe und ein paar fliegende Becher sind auch kein Drama. Die Presseschmierer sollen ihrer eigentlichen Arbeit nachkommen oder ihre verlogenen Fressen halten und sich ihre unqualifizierten, Scheiße schmierenden Hände abhaken. Ist es mittlerweile verboten, einfach ohne Sensationsgier nüchtern und sachlich die Wahrheit zu berichten? Eigentlich ist nix wildes passiert und das was passiert ist, ging von ein paar coolen Kids des Gegners aus. Eintracht!












