Das Ziel des zweiten internationalen auswärts Trips der Eintracht im Jahr 2013 hieß Zypern und so flog ich von Düsseldorf via Istanbul Sabiha Gokcen nach Ercan in Nordzypern. Da ich keine Alternative gefunden habe, ging es mit dem Taxi an die Grenze in Nicosia und diese überquerte ich auch völlig problemlos zu Fuß. Jetzt war ich also ein illegaler Einwanderer, denn Nicosia ist die einzige noch geteilte Hauptstadt der Welt und der Nordteil Zyperns wird nur von der Türkei als Staat anerkannt und für Zypern ist eine Einreise über den Nordteil daher illegal. Das hört sich aber schlimmer an als es ist, denn zumindest bei EU Bürgern interessiert das letzten Endes niemanden. Nach Bier und Gyros ging es dann wieder per Taxi ins Hotel. Ich kann nur jedem raten das Taxi hier immer nur bis zur Grenze zu nehmen, dann zu Fuß rüber und wieder ein anderes Taxi nehmen. So spart man gut und gerne die Hälfte. Im Hotel gab es dann noch Wasser, Saft und Snacks, 24 Stunden for free. Nach einer erholsamen Nacht, einer ausgiebigen Dusche und einem ausgedehnten Frühstück ging es nach einem kostenlosen Bier mit dem ebenfalls kostenlosen Hotel-Shuttle-Service und den Griesheimern, die wie ich hier untergekommen sind, in die Altstadt. Das Asty Hotel kann ich jedem der auf großen Luxus verzichten kann nur wärmstens empfehlen. Jetzt stand Sightseeing auf dem Plan und ich muss sagen, dass der Nordteil Nicosias mir besser gefällt als der Süden. Die Highlights sind für mich die Sophien Kathedrale (Selimiye Moschee) und Büyük Han, sowie deren direkte Umgebung. Es gibt im Norden sowie im Süden weitere nette Bauwerke und wenn auch die riesigen Highlights fehlen, so ist das gesamte alte Nicosia innerhalb der Stadtmauer doch als Ganzes als solches zu sehen. Dann war also der Touri-Teil erledigt und es konnte der Eintracht-Teil beginnen. In verschiedenen Bars und Restaurants ließen sich immer mehr Frankfurter nieder und ich landete wieder bei den Griesheimern. Nach gutem Essen, einigen Bierchen und ein, zwei Ouzo traf ich nach und nach immer mehr Nasen von "per sempre". Die Stimmung wurde auch immer besser und als dann die Besatzung der Tages-Charter eintraf kam es so richtig, das Europacup Feeling! Geil, geil, geil. Die Altstadt war nun fest in Frankfurter Hand und als wir los zu den Bussen gingen war das schon ein ordentlicher Mob und ein gutes Bild. Was positiv zu erwähnen ist, die Polizei hielt sich vornehm zurück und war eigentlich überhaupt nicht zu vernehmen und alles war friedlich! Man durfte essen, trinken, auf Toilette gehen, sich frei bewegen und und und. In Deutschland ist das mittlerweile beim Auswärtsfahren ja leider alles Andere als selbstverständlich und wenn Team Green Stress sucht, dann knallts halt eher mal, warum nicht überall so wie hier? Die Reisegruppe "per sempre international" war dann auch vollzählig und viel zu früh am und im Stadion.
03.10.13. 22:05 APOEL FC - Eintracht Frankfurt 0:3, Neo GSP, Europa League, 15.000 Zuschauer
Der Ground ist ein reines Fußballstadion und bietet auf drei Seiten jeweils einen unüberdachten Rang. Die Plastiksitze sind durch die Sonne schon richtig elastisch. Die Haupttribüne hat zwei Ränge und der obere davon ist überdacht. Auf den Oberrang kommt man über "Wendeltreppen" neben der Tribüne, das hat was. Am Dach der Haupttribüne befinden sich Strahler, aber auf der Gegenseite gibt es, wie sich das gehört, zwei Flutlichtmasten. Fünf bis zehn Minuten vor Spielbeginn fing die Heimkurve dann an sich einzusingen, und wie! Das war brutal laut und gut! Es hat richtig Spaß gemacht zuzuhören und es kam die Frage auf ob wir denn überhaupt dagegen ansingen können und sollen, aber das ist natürlich Ehrensache und wir waren ja auch nicht umsonst da. Der Heimanhang bot dann eine Choreo mit dem Spruchband "Welcome to Nicosia - The orange hell". Die Zettelchoreo zeigte ein orangenfarbenes Kreuz mit weißer Umrandung und schwarzem Hintergrund. Dazu wurde dann noch ein Sensenmann hochgezogen, durchaus nett anzusehen. Die ersten zehn Minuten wurde dann auch in dieser unglaublichen Lautstärker weiter supportet, aber dann wurde es ruhiger. Bei uns erleuchtete zum Intro eine ordentliche Anzahl Bengalos den Nachthimmel, das sah im Block schon ganz gut aus, bei nachheriger Betrachtung von Vorne aber so richtig geil! Unser Support war relativ durchgängig, nur mit kurzen Pausen. Wie es im Fernsehn rüber kam kann ich nicht abschätzen, denn obwohl die Mitmachquote ganz gut war und wir ordentlich Gas gegeben haben kam das im Block selbst durch den Gegenwind nicht so richtig rüber. Auf jeden Fall war der Gästeblock ordentlich beflaggt, da hingen teilweise Banner die ich noch nie zuvor gesehen hab und über 2000 Anhänger bringt bei dieser Entfernung auch nicht jeder Verein mit. Als Intro zur zweiten Hälfte hätte ich mir dann eine schöne Pyroshow auf der Heimseite gewünscht und nach dem das nach der Choreo fehlte war ich mir eigentlich sicher, aber Nein. Nach dem 0:2 war es dann aber endlich so weit und einige Bengalos tauchten den Heimblock in rotes Licht, na geht doch. Auf beiden Seiten gab es dann noch zwei, drei Mal einzelne Fackeln zu sehen. Das Spiel ging, wie bereits gegen Bordeaux, klar und verdient mit 3:0 an uns, aber wer im Fanblock guckt bei einem solchen Ereignis schon 90 Minuten aufs Spielfeld? Auf jeden Fall ist die SGE auch in Europa wieder da! Nach dem Spiel durfte ein "per sempre international" Gruppenfoto natürlich nicht fehlen und als wir dann raus wollten schepperte es draußen noch mit den Cops, aber da ich nicht weiß wie und warum es dazu kam kann ich dazu nichts sagen.
Nach dem Spiel trennten sich unsere Wege und wir fuhren zu zweit mit einer anderen Gruppe im Sammeltaxi zurück in die Altstadt und gleich weiter zum Hotel. Am nächsten Morgen ging es dann früh zur Grenze und zurück zum Ercan Airport. Da ich nun schon einmal hier Unten bin und in Zypern kein Länderpunkt rausgesprungen ist, geht die Tour am Wochenende in Istanbul weiter.
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