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Samstag, 22. Februar 2014

Porto (Portugal) Teil 2

Als ich am Freitag Morgen irgendwann mal aufgestanden bin waren die meisten Frankfurter schon weg. Beim Frühstück und dem Blick aus dem Fenster sah ich herrlichen Sonnenschein und so war klar, dass ich einen neuen Versuch starten muss die Stadt zu erkunden. Mit der Metro ging es direkt über die Ponte Dom Luís und ich hatte bei strahlendem Sonnenschein einen tollen Ausblick auf die Altstadt. Um mir etwas richtiges Touri Programm zu gönnen fuhr ich mit der Seilbahn nach unten und da im völlig überteuerten Preis auch zwei gratis Proben Portwein inklusive waren steuerte ich diese direkt an, war ja schließlich auch schon irgendwann bald Mittag, da kann man anfangen zu trinken. Obwohl ich ganz klar der Biertrinker bin und Wein für mich eigentlich nur aus Äpfeln in Frage kommt muss ich sagen, dass es mir geschmeckt hat. Der Roséwein schmeckte sehr fruchtig, für mich ähnlich wie Sangria und obwohl der Zehnjährige mit Geschmacksrichtungen wie Erde und Schiefer angegeben wurde schmeckte er doch nach mehr. Draußen war der Himmel schon wieder dunkel und also ich den Douro mit Altstadt und Brücke fotografieren wollte regnete es schon wieder, na toll. Also mit der Seilbahn und Metro zurück und rumgammeln, aber dann verdrängte die Sonne doch die Wolken und ich hoppte erneut die Sehenswürdigkeiten ab und kletterte auf den Torre dos Clérigos, bevor es mit der Metro zum Bahnhof ging.


21.02.14. 20:00 Academica de Coimbra - Nacional Funchal 0:0, Estádio Cidade de Coimbra, Primeira Liga, 2102 Zuschauer

Dort traf ich dann drei weitere Frankfurter mit denen es zusammen im Zug nach Coimbra ging. Nach einigem Gebabbel kamen wir auch an und nahmen uns ein Taxi zum Stadion. Nachdem wir unsere Tickets geordert hatten ließen wir uns in der Stadionkneipe nieder und nach vier, fünf Halben ging es pünktlich ins doch recht leere Stadion. Der Ground hat eine Laufbahn und bis auf eine Hintertorseite zwei Ränge samt Dach. Die Gästekurve besitzt nur einen Rang und ein kleines "Zeltdach", das wohl nur optische Zwecke erfüllt. Knapp 40 Frankfurter sorgten dafür, dass der Gästeblock nicht komplett leer blieb. Die Zuschauer verliefen sich im 30.000er Stadion so sehr, dass wir auf gerade mal rund 1000 tippten, offiziell waren es dann aber doch doppelt so viele. Das Spiel war in der ersten Hälfte einfach unterirdisch, im zweiten Durchgang nahm es etwas an Fahrt auf, aber für ein Tor reichte es trotzdem nicht. Die "Mancha Negra" sorgte mit knapp hundert Leuten durchgängig für etwas Stimmung. Optisch gab es außer ein paar Bannern zwar nichts, aber akustisch war das akzeptabel. Nach einem nicht gegebenen Abseits Tor zeigte auch der Rest der Zuschauer sein südländisches Temperament und pöbelte fortan dauerhaft gegen den Schiedsrichter und die Gäste. In der Halbzeit ließen wir uns in der Kneipe in der Tribüne nieder, aber Bier gab es leider erst nach dem Spiel. Bevor wir uns in Richtung Bahnhof begaben tankten wir dort dann nach Abpfiff aber doch noch das ein oder andere Säftchen. Am Bahnhof hatten wir dann etwas Angst auf der Rückfahrt zu verdursten und rannten noch schnell zur nahe liegenden Kneipe um uns mit weiteren Bierchen zu versorgen. Mit etwas Pech hätte uns das den Zug gekostet, aber alles hat geklappt. In die Stadt mussten wir dann per Taxi fahren, da uns die letzte Metro vor der Nase weg fuhr.




22.02.14. 15:00 CD Aves - SC Beira-Mar 0:1, Estádio Clube Desportivo das Aves, Segunda Liga, 597 Zuschauer

Der Samstag stand zuerst ganz im Zeichen des ausschlafens, bevor er dann komplett dem Fußball gewidmet wurde. Zum ersten Spiel des Tages ging es mit der Bahn, zum fairen Preis von 3,05€. Vom Bahnhof in Vila das Aves ging es dann zu Fuß zum Stadion und dort traf ich mich dann mit einer Reisegruppe bestehend aus zweimal Frankfurt und einmal Dresden. Nach nem Bierchen und etwas gegen den Hunger ging es hinein in die gute Stube. Abgesehen von einer Hintertorseite bietet der alte und richtig nett verranzte Ground einen Rang, der auf einer Geraden überdacht ist. Hinter einem "Forca Avense" Banner versammelten sich knapp 40 Jungs, die für etwas Stimmung sorgten und nach einigen Schiedsrichter Entscheidungen auch dezent ausrasteten. Die Gäste gingen früh in Führung und verteidigten den Vorsprung verdient in die Pause. Nach einer ziemlich schlechten Schwalbe flog ein Spieler der Heimmannschaft in der 45. Minute mit gelb-rot vom Platz, dämlich. Im zweiten Durchgang verflachte das Spiel anfangs etwas, aber dann legten die Hausherren richtig los und man merkte ihnen die Unterzahl nicht an. Richtig geil anzusehen wie sie sich gegen die drohende Niederlage stemmten und jedem Ball nach und keinem Zweikampf aus dem Weg gingen. Leider wurden sie dafür nicht mit dem Sieg oder zumindest einem Punkt belohnt, es wäre ihnen zu wünschen gewesen. Hier im Stadion gab es übrigens auch Bier und das zum sehr fairen Preis von einem Euro.




22.02.14. 18:00 Sporting Braga - FC Arouca 2:2, Estádio Municipal de Braga, Primeira Liga, 8274 Zuschauer

Zum zweiten Spiel des Tages ging es dann zusammen mit den anderen Drei im Mietwagen. Direkt vorm Stadion wurde die Karre abgestellt und wie bei den beiden Spielen zuvor Karten für 10€ geholt. Das Stadion ist schon ein Hingucker und wohl jedem Fußball Interessierten bekannt. An den beiden Geraden stehen jeweils riesig wirkende Tribünen mit zwei Rängen, deren Dächer mit Stahlseilen verbunden sind. Hinter einem Tor blickt man auf die offene Landschaft und hinter dem Anderen befindet sich direkt ein Felsmassiv, was dem Stadion einen ganz eigenen und besonderen Charme verleiht. Die ersten Minuten war es totenstill, aber dann fingen die beiden Ultra Gruppen der Hausherren an zu supporten. Dabei kamen endlich auch mal ein paar Fahnen zum Einsatz, was doch direkt viel mehr hermacht. Mir hat dabei die "Bracara Legion" besser gefallen, da sie zum einen mehr Fahnen im Einsatz hatte und zum anderen die besseren Gesänge abgab. Teilweise waren da richtig schöne Melodien dabei! Das "Oh Allallallez Schalalalalo" wird uns wohl die nächsten Tage noch als Ohrwurm im Kopf bleiben. Von der anderen Gruppe kamen eher einfache Anfeuerungsrufe, allerdings tickten diese bei diversen Entscheidungen des Offiziellen besser aus. Die knapp 20 Gäste hielten sich dezent zurück. In die Pause ging das Spiel mit einem Leistungsgerechten 0:0, in der zweiten Hälfte gab es wieder eine Ampelkarte und das Spiel war etwas weniger schlecht, zumindest fielen Tore.




22.02.14. 20:15 Rio Ave FC - Sporting CP 1:2,  Estádio do Rio Ave Futebol Clube, Primeira Liga, 4995 Zuschauer

Beim dritten und letzten Spiel des Tages tischten wir dann ein paar wenige Minuten später an, aber die zuständige GH Polizeibehörde war glücklicherweise nicht vor Ort. Das Stadion hier in Vila do Conde hat hinter den Toren keinen Ausbau. Die Haupttribüne ist mittig im oberen Teil überdacht und die Gegengerade ist komplett unüberdacht. Insgesamt auf jeden Fall ein nettes Teil, das seine besten Tage wohl auch schon hinter sich hat. Der Rasen hat auf jeden Fall schon bessere Zeiten erlebt und wurde ziemlich zusammen geflickt. Auf der Haupttribüne waren die Heimfans zu Hause, auch hier wieder aufgeteilt in zwei kleine Gruppen - einen Ultra Block und einen Normalo Block. Etwas Stimmung kam dabei heraus, aber nichts Besonderes. Die Gegenseite gehörte komplett den Gästen und war gut gefüllt, so dass wohl über die Hälfte der Zuschauer Sporting die Daumen gedrückt haben. Schon sehr ordentlich, auch wenn ich natürlich nicht weiß wie viele davon aus Lisboa angereist sind. Im Ultra Block waren hier massig Fahnen im Einsatz, es wehten immer mindestens sechs Großschwenkfahnen im Abendhimmel, aber meist deutlich mehr, sehr cool. Allerdings waren die Sporting Fans nur bei den Torjubeln zu hören und das obwohl auch wir auf der Gegentribüne saßen. Ob die Jungs wirklich nur stillschweigend ihre Fahnen schwenkten oder das fehlende Dach dazu beitrug, dass der Wind die Gesänge sofort aus dem Stadion geblasen hat weiß ich nicht. Die Spieler gingen auch hier nach einer unspektakulären Hälfte wieder torlos zum Pausentee. Im zweiten Durchgang mussten die Gäste erst in Rückstand geraten um zu zeigen, dass sie Fußball spielen können. Plötzlich sah das Ganze nämlich nach Fußball aus und jede Ballberührung wirkte richtig leichtfüßig und technisch sehr stark. Allerdings verfehlte die letzte Flanke den Mitspieler meist doch um Längen. Der Druck wurde aber dennoch mit dem Sieg belohnt, sicherlich nicht zu unrecht. Nach dem Spiel gönnte ich mir noch einen Burger auf der Fressmeile vorm Stadion bevor es ins Auto und zurück nach Porto ging. An dieser Stelle nochmal einen Dank an die Jungs für die Mitfahrt!




Zum Abschluss durften es dann noch eine Francesinha und zwei Super Bock sein und nach einer kurzen Nacht ging es am Sonntag via Dortmund zurück nach Hause und eine weitere Reise geht sehr erfolgreich zu Ende.

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