Das Pokalendspiel im Kreis Solingen sollte auf jeden Fall im Monheimer Rheinstadion, also auf dem Rasenplatz stattfinden. Das war Grund genug ohne zu duschen oder so nen Spökes direkt von der Arbeit kommend anzutanzen um ein oder zwei Feierabend Bierchen zu nippen. Durch das fehlende Flutlicht am Hauptplatz auch der frühe Anstoß und wie sagt man so schön? Alle guten Dinge sind vier, denn dreimal stand ich hier schon nebenan am Kunstrasen mit meinem Alt. Eine kleine Überdachung mit zwei Reihen und 44 Sitzschalen plus drei Garten-Bänke bietet die Hauptseite. Außerdem gibt es auf der anderen Seite drei Stufen über die gesamte Länge, wobei die Unterste allerdings fast eben ist. Dort gibt es auch noch ein paar Sitzschalen und Bänke. So viele Zuschauer kommen sonst nicht und das große Alt für 2,60 sowie die Verpflegung mit Bratwurst und Steak sorgten für Freude. Das Tor des Tages fiel durch einen Elfmeter und damit waren die Spieler der Gäste überhaupt nicht einverstanden. Gemecker, Pöbeleien und Schubsereien waren die Folge und sorgten für ne rote Karte. Darauf folgten noch mehr Diskussionen und Beleidigungen aus den Reihen der Gäste Zuschauer. Ich will ja nichts falsches sagen, aber so ganz untypisch ist das für türkische Mannschaften bekanntlich nicht. Sportlich war das Spiel bedeutungslos, da beide Finalisten für den Niederrheinpokal in der nächsten Saison qualifiziert sind, aber einen Titelgewinn nimmt man trotzdem gerne mit. Glückwunsch in die nette Nachbarstadt Monheim.
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Dienstag, 28. April 2015
1. FC Monheim (Pokalfinale)
28.04.15 18:45 1. FC Monheim - Vatanspor Solingen 1:0, Rheinstadion, Kreispokalendspiel Solingen, 245 Zuschauer
Sonntag, 26. April 2015
Belgrad (Roter Stern - Partizan)
Das ewige Derby in Belgrad stand als nächstes Highlight auf der Agenda 2015. Mit Air Serbia ging es Freitag Abend von Frankfurt aus in die serbische Hauptstadt. Auch wenn Taxi fahren hier bezahlbar ist wurden die Mokel ignoriert und die Buslinie 72 in die Stadt genommen. Nach dem Frühstück sah das Programm am nächsten Morgen Sightseeing vor und mit der Kirche des heiligen Markus im Tašmajdan Park, dem Parlament und dem alten Palast gibt es da auch ein paar nette Gebäude. Das Highlight war aber die Kalemegdan Parkanlage mit der Festung von Belgrad an der Mündung der Save in die Donau. Als Kontrast dazu sieht man aber teilweise auch noch Gebäude mit Kriegsschäden und viele verfallene, alte Hochhäuser. Insgesamt auf jeden Fall eine klasse Stadt mit recht vielen Grünflächen und dem gewissen Flair. Irgendwann war es dann aber an der Zeit zum Stadion aufzubrechen.
25.04.15 18:00 FK Crvena Zvezda - FK Partizan 0:0, Stadion Rajko Mitić (Marakana), Super Liga, 44.120 Zuschauer
Am Stadion gab es dann verwunderte Blicke, denn die einzige Kontrolle war die direkt am Stadion in die jeweiligen Blöcke. Für knapp 10€ kam man auf die Haupttribüne wo wir uns in Richtung Gästekurve niederließen. Schon beim einsingen waren beide Kurven teilweise extrem laut und man bekam Lust aufs Spiel. Lust hatten auch ein paar Partizan Anhänger, die sich auf der Gegengerade zur Heimkurve aufmachten um "Hallo" zu sagen. Nach einigen kräftigen (Hand) Schlägen beendete die Polizei die Begrüßungsaktion. Da die Roter Stern Anhänger aber gute Gastgeber sind widmeten sie sich dann den Polizisten und verteilten Massenhaft Gastgeschenke in Form von Hunderten Sitzschalen und allem was sich auf die Schnelle auftreiben ließ, bis hin zu einem Absperrgitter (Tor). Dann verschafften sich die Cops Zutritt in die Kurve, aber die Bescherung war noch nicht vorbei und sie wurden wieder nach Draußen gebeten. So ging es einige Zeit hin und her und zwischenzeitlich hatte ich etwas Angst, dass bei so viel Liebe und Zuneigung keiner mehr dran denkt das Fußballspiel anzupfeifen. Nach gut 40 Minuten war die Party aber vorbei und das 148. Derby konnte beginnen. Die Choreo der Delije (Mutige / Fans von Roter Stern) war top durchorganisiert, gut durchgeführt und wurde sehr lange präsentiert. Zu einem großen Spruchband gab es rote und weiße Fähnchen, dann rauchte es etwas und im Rauch wurde die Blockfahne mit der Abbildung eines ehemaligen Spielers hochgezogen. Als die Fahne wieder runter gezogen war gab es eine geniale Show mit rotem Rauch, der wie im Lehrbuch nach oben abzog, so dass die gesamte Kurve zu einer roten Wand wurde. Danach bzw. mittendrin kamen auch noch ein paar Fackeln dazu. Einzelne Bengalos oder Rauchpötte gab es dann wie erwartet auf beiden Seiten während des gesamten Spiels. Die Delije waren mit einem größeren Haufen dauerhaft aktiv und sorgten mit ein paar Fahnen auch für etwas Bewegung. Wenn sie die gesamte Kurve zum Mitmachen bewegen konnten wurde es auch wirklich laut und wenn die gesamte Kurve hüpfte war das natürlich ein geiles Bild. Der Gästeblock hatte hier meiner Meinung nach aber die Nase vorn, auch wenn wir eben etwas näher hier dran saßen. Die Lautstärke war teils einfach brutal und nahezu der gesamte Block machte bei den Klatsch-, Sing- und Hüpf Einlagen dauerhaft mit. Die Grobari (Totengräber / Fans von Partizan) zeigten außerdem auch ab und an mal ein Spruchband. Zum zweiten Durchgang gab es zuerst eine fette Pyro Show in der Heimkurve und dann im Gäste Sektor. Diese beiden Aktionen waren einfach heftig und genau das was ich mir vorgestellt und erhofft hatte. In der Bundesliga wäre das Spiel deshalb abgebrochen worden, also wenn man davon absieht, dass es in Deutschland nach den Ausschreitungen gar nicht erst begonnen hätte. In der zweiten Hälfte legten vor allem die Delije noch etwas zu und es gab keine Minute in der nicht irgendwo irgendwas brannte und qualmte. Das Spiel riss wohl keinen vom Hocker, denn die Nullnummer war absehbar und völlig gerechtfertigt. Für das Topspiel des Zweiten gegen den Ersten ein Armutszeugnis. Partizan ist damit sechs Partien vor Schluss mit fünf Zählern Vorsprung wohl ziemlich sicher Meister und zieht dann mit 26 Titeln (incl. Jugoslawien) mit Roter Stern gleich.
Nach dem erfolgreichen Länderpunkt Serbien gönnten wir uns im 24 Stunden geöffneten Gold Grill am Slavija Platz noch jeweils ein gutes XXL Pljeskavica, bevor es in die Altstadt ging wo der Tag in ner netten Runde und mit ein paar Pivo ausklingen sollte. Dion und ich hatten dann aber noch Lust auf ein Bierchen als der Laden dicht machte und die Anderen sich ins Bett verabschiedeten, so dass die Nacht am nächsten Morgen nach nur vier Stunden Schlaf rum war. Nach dem Frühstück ging es zum Frühsport und teilweise wurde dafür der Bus genutzt, denn die 27 km vom Vortag haben ihre Spuren in Form von Blasen an den Füßen hinterlassen.
26.04.15 11:00 FK Dorćol - FK IM Rakovica 1:0, Stadion FK Dorćol, Srpska Liga Beograd, 186 Zuschauer
Bei diesem Klassiker handelt es sich um ein Spiel der dritten Liga und die Qualität des Spiels sorgte nicht unbedingt dafür, dass ich wach oder fit wurde. Für lange Abende mit Suff und zu wenig Schlaf bin ich langsam einfach doch zu alt. Deshalb gab es auch nur ein Pivo zum Frühstück. Unter den handgezählten Zuschauern dürfte ziemlich genau die Hälfte Deutsch gesprochen haben. Die große Überraschung des Spiels war das Tor, denn unglücklich kann man die Tor Abschlüsse nicht nennen, eher unfähig. Allerdings fiel die Bude auch nicht aus dem Spiel heraus sondern dank eines Elfmeters, den es für eine TV reife Schwalbe gab. Der Platz nebenan hätte eine kleine Tribüne gehabt, dieser hier nur drei Stufen auf einer Seite. Aber auf der Gegenseite gab es eine Mauer mit Grashang dahinter von der man das Spiel gut verfolgen konnte. Zudem gab es eine kleine "Bauruine" hinterm Tor, von wo man ebenfalls im Schatten zusehen konnte. Die Lage des Platzes ist sehr nett. Auf der einen Seite liegt direkt die Burg, auf der Anderen die Donau und dazwischen die Save, garniert wird das Ganze noch durch einen Turm. Ein paar Jugendliche sorgten zusätzlich für ein bisschen Stimmung.
Da Katja sich verständlicherweise lieber ein paar weitere Seiten der Stadt ansah und nach Spielschluss noch unterwegs war ging es für mich mit den Jungs weiter. Nach ein paar Pivo stand dann auch schon das nächste Spiel des Tages auf dem Plan.
26.04.15 16:00 OFK Beograd - FK Rad 1:0, Omladinski Stadion, Super Liga, 600 Zuschauer
Das "kleine Derby" der ersten Liga fand vor gerade mal offiziell 600 Zuschauern statt, darunter waren natürlich auch wieder einige Hopper verschiedener Länder, knapp ein Drittel würde ich tippen. Das Spiel war in der ersten Hälfte etwas unterhaltsamer als der Kick gestern, aber auch hier fiel der einzige Treffer nur durch einen Elfmeter. Die zweite Halbzeit zog sich dann wie Kaugummi und wollte einfach nicht enden. Knapp 150 Leute waren im Gästeblock und davon war gut die Hälfte aktiv und sorgte ziemlich konstant für etwas Stimmung. In der Heimkurve standen rund 100 Leute, die sich nahezu komplett am Support beteiligten. Das war anfangs ganz nett, aber durch die fehlende Abwechslung konnte das leider nicht lange begeistern. Eine kleine Choreo mit Doppelhaltern und eine einzige Fackel waren dann die "Highlights", beides auf der Heimseite. Das Stadion für rund 20.000 Zuschauer kann auf jeden Fall was. Die Gegentribüne ist scheinbar komplett gesperrt und verfällt so langsam vor sich hin. Aber auch ansonsten hat der Ground einen richtig schön vergammelten Charme.
Nach dem Spiel war auch meine bessere Hälfte wieder am Start und zu sechst ging es ins empfehlenswerte Restoran Velika Skadarlija. Dort gab es eine sehr leckere Grillplatte, ein paar Pivo und nen Kurzen, der dem Jüngsten unter uns irgendwie nicht so gut bekam. Dann verabschiedeten wir uns von den Anderen und nach nem Abstecher zur sehenswerten Kathedrale des Heiligen Sava (die größte Kirche Südosteuropas und eine der größten Orthodoxen der Welt) ging es nach 25 gelaufenen Tageskilometern ins Hotel wo die Nacht nach erneut nur vier Stunden wieder rum war und der Bus uns zurück zum Flughafen brachte.
Am Stadion gab es dann verwunderte Blicke, denn die einzige Kontrolle war die direkt am Stadion in die jeweiligen Blöcke. Für knapp 10€ kam man auf die Haupttribüne wo wir uns in Richtung Gästekurve niederließen. Schon beim einsingen waren beide Kurven teilweise extrem laut und man bekam Lust aufs Spiel. Lust hatten auch ein paar Partizan Anhänger, die sich auf der Gegengerade zur Heimkurve aufmachten um "Hallo" zu sagen. Nach einigen kräftigen (Hand) Schlägen beendete die Polizei die Begrüßungsaktion. Da die Roter Stern Anhänger aber gute Gastgeber sind widmeten sie sich dann den Polizisten und verteilten Massenhaft Gastgeschenke in Form von Hunderten Sitzschalen und allem was sich auf die Schnelle auftreiben ließ, bis hin zu einem Absperrgitter (Tor). Dann verschafften sich die Cops Zutritt in die Kurve, aber die Bescherung war noch nicht vorbei und sie wurden wieder nach Draußen gebeten. So ging es einige Zeit hin und her und zwischenzeitlich hatte ich etwas Angst, dass bei so viel Liebe und Zuneigung keiner mehr dran denkt das Fußballspiel anzupfeifen. Nach gut 40 Minuten war die Party aber vorbei und das 148. Derby konnte beginnen. Die Choreo der Delije (Mutige / Fans von Roter Stern) war top durchorganisiert, gut durchgeführt und wurde sehr lange präsentiert. Zu einem großen Spruchband gab es rote und weiße Fähnchen, dann rauchte es etwas und im Rauch wurde die Blockfahne mit der Abbildung eines ehemaligen Spielers hochgezogen. Als die Fahne wieder runter gezogen war gab es eine geniale Show mit rotem Rauch, der wie im Lehrbuch nach oben abzog, so dass die gesamte Kurve zu einer roten Wand wurde. Danach bzw. mittendrin kamen auch noch ein paar Fackeln dazu. Einzelne Bengalos oder Rauchpötte gab es dann wie erwartet auf beiden Seiten während des gesamten Spiels. Die Delije waren mit einem größeren Haufen dauerhaft aktiv und sorgten mit ein paar Fahnen auch für etwas Bewegung. Wenn sie die gesamte Kurve zum Mitmachen bewegen konnten wurde es auch wirklich laut und wenn die gesamte Kurve hüpfte war das natürlich ein geiles Bild. Der Gästeblock hatte hier meiner Meinung nach aber die Nase vorn, auch wenn wir eben etwas näher hier dran saßen. Die Lautstärke war teils einfach brutal und nahezu der gesamte Block machte bei den Klatsch-, Sing- und Hüpf Einlagen dauerhaft mit. Die Grobari (Totengräber / Fans von Partizan) zeigten außerdem auch ab und an mal ein Spruchband. Zum zweiten Durchgang gab es zuerst eine fette Pyro Show in der Heimkurve und dann im Gäste Sektor. Diese beiden Aktionen waren einfach heftig und genau das was ich mir vorgestellt und erhofft hatte. In der Bundesliga wäre das Spiel deshalb abgebrochen worden, also wenn man davon absieht, dass es in Deutschland nach den Ausschreitungen gar nicht erst begonnen hätte. In der zweiten Hälfte legten vor allem die Delije noch etwas zu und es gab keine Minute in der nicht irgendwo irgendwas brannte und qualmte. Das Spiel riss wohl keinen vom Hocker, denn die Nullnummer war absehbar und völlig gerechtfertigt. Für das Topspiel des Zweiten gegen den Ersten ein Armutszeugnis. Partizan ist damit sechs Partien vor Schluss mit fünf Zählern Vorsprung wohl ziemlich sicher Meister und zieht dann mit 26 Titeln (incl. Jugoslawien) mit Roter Stern gleich.
Nach dem erfolgreichen Länderpunkt Serbien gönnten wir uns im 24 Stunden geöffneten Gold Grill am Slavija Platz noch jeweils ein gutes XXL Pljeskavica, bevor es in die Altstadt ging wo der Tag in ner netten Runde und mit ein paar Pivo ausklingen sollte. Dion und ich hatten dann aber noch Lust auf ein Bierchen als der Laden dicht machte und die Anderen sich ins Bett verabschiedeten, so dass die Nacht am nächsten Morgen nach nur vier Stunden Schlaf rum war. Nach dem Frühstück ging es zum Frühsport und teilweise wurde dafür der Bus genutzt, denn die 27 km vom Vortag haben ihre Spuren in Form von Blasen an den Füßen hinterlassen.
26.04.15 11:00 FK Dorćol - FK IM Rakovica 1:0, Stadion FK Dorćol, Srpska Liga Beograd, 186 Zuschauer
Bei diesem Klassiker handelt es sich um ein Spiel der dritten Liga und die Qualität des Spiels sorgte nicht unbedingt dafür, dass ich wach oder fit wurde. Für lange Abende mit Suff und zu wenig Schlaf bin ich langsam einfach doch zu alt. Deshalb gab es auch nur ein Pivo zum Frühstück. Unter den handgezählten Zuschauern dürfte ziemlich genau die Hälfte Deutsch gesprochen haben. Die große Überraschung des Spiels war das Tor, denn unglücklich kann man die Tor Abschlüsse nicht nennen, eher unfähig. Allerdings fiel die Bude auch nicht aus dem Spiel heraus sondern dank eines Elfmeters, den es für eine TV reife Schwalbe gab. Der Platz nebenan hätte eine kleine Tribüne gehabt, dieser hier nur drei Stufen auf einer Seite. Aber auf der Gegenseite gab es eine Mauer mit Grashang dahinter von der man das Spiel gut verfolgen konnte. Zudem gab es eine kleine "Bauruine" hinterm Tor, von wo man ebenfalls im Schatten zusehen konnte. Die Lage des Platzes ist sehr nett. Auf der einen Seite liegt direkt die Burg, auf der Anderen die Donau und dazwischen die Save, garniert wird das Ganze noch durch einen Turm. Ein paar Jugendliche sorgten zusätzlich für ein bisschen Stimmung.
Da Katja sich verständlicherweise lieber ein paar weitere Seiten der Stadt ansah und nach Spielschluss noch unterwegs war ging es für mich mit den Jungs weiter. Nach ein paar Pivo stand dann auch schon das nächste Spiel des Tages auf dem Plan.
26.04.15 16:00 OFK Beograd - FK Rad 1:0, Omladinski Stadion, Super Liga, 600 Zuschauer
Das "kleine Derby" der ersten Liga fand vor gerade mal offiziell 600 Zuschauern statt, darunter waren natürlich auch wieder einige Hopper verschiedener Länder, knapp ein Drittel würde ich tippen. Das Spiel war in der ersten Hälfte etwas unterhaltsamer als der Kick gestern, aber auch hier fiel der einzige Treffer nur durch einen Elfmeter. Die zweite Halbzeit zog sich dann wie Kaugummi und wollte einfach nicht enden. Knapp 150 Leute waren im Gästeblock und davon war gut die Hälfte aktiv und sorgte ziemlich konstant für etwas Stimmung. In der Heimkurve standen rund 100 Leute, die sich nahezu komplett am Support beteiligten. Das war anfangs ganz nett, aber durch die fehlende Abwechslung konnte das leider nicht lange begeistern. Eine kleine Choreo mit Doppelhaltern und eine einzige Fackel waren dann die "Highlights", beides auf der Heimseite. Das Stadion für rund 20.000 Zuschauer kann auf jeden Fall was. Die Gegentribüne ist scheinbar komplett gesperrt und verfällt so langsam vor sich hin. Aber auch ansonsten hat der Ground einen richtig schön vergammelten Charme.
Nach dem Spiel war auch meine bessere Hälfte wieder am Start und zu sechst ging es ins empfehlenswerte Restoran Velika Skadarlija. Dort gab es eine sehr leckere Grillplatte, ein paar Pivo und nen Kurzen, der dem Jüngsten unter uns irgendwie nicht so gut bekam. Dann verabschiedeten wir uns von den Anderen und nach nem Abstecher zur sehenswerten Kathedrale des Heiligen Sava (die größte Kirche Südosteuropas und eine der größten Orthodoxen der Welt) ging es nach 25 gelaufenen Tageskilometern ins Hotel wo die Nacht nach erneut nur vier Stunden wieder rum war und der Bus uns zurück zum Flughafen brachte.
Sonntag, 12. April 2015
Prag (Sparta - Slavia)
Nach Rom und Wien stand das nächste Stadt-Derby 2015 in Prag auf dem Plan. E wie einfach ging es ab und nach Düsseldorf mit Germanwings für annehmbare 80€. Aus Zeitgründen geschah die Planung und Hotel Buchung erst in der Nacht vorm Abflug und der Schlaf musste ausfallen. Den Start des Fliegers habe ich deshalb gar nicht mehr mitbekommen und wenn die Landung nicht so holprig gewesen wäre hätte man mich wohl aus dem Flieger werfen müssen. Die ersten Kronen gingen für zwei 24h Metro-Bus-Straßenbahn Tickets drauf, für schlappe 4€ das Stück. Wenn man will sind in Tschechien und vor allem Prag sechs Spiele am Wochenende locker machbar, aber da sich die Stadt lohnt und ich erst einmal und nur zum Fußball hier war sah mein Plan anders aus. Das anvisierte Spiel am Morgen war leider zeitlich nicht ganz realisierbar und so ging es, nachdem der Rucksack im Hotel abgelegt wurde, als erstes zum Kloster Strahov und auf den 318 Meter hohen Petřín Hügel zum 63 Meter hohen Aussichtsturm Petřín, der einen tollen Blick über die Stadt bietet. Diesen Blick muss man sich allerdings über 299 Stufen erkämpfen und darauf gab es erstmal ne Büchse Bier als Belohnung. Von oben sah ich auch, dass im Stadion Strahov gespielt wird und so ging es rüber in die gute Stube.
11.04.15 14:00 AC Sparta Praha (U15) - MFK Ružomberok (U15) 12:11 n.E. (1:1), Stadion Strahov, Premier Cup, 160 Zuschauer
Das Stadion ist der totale Wahnsinn und mit 250.000 Plätzen das Größte der Welt. Anstatt Einem gibt es hier gleich acht Plätze. Absolut beeindruckend und teilweise auch schön vergammelt das Ganze. Mit dem Premier Cup fand hier heute ein großes Jugendturnier statt und so langsam schien es wieder weiter zu gehen, also wartete ich etwas und dann wurde parallel auf zwei Plätzen gespielt. Normalerweise sehe ich mir einen solchen Jugend Kram nicht an, aber in diesem Fall hab ich mal eine Ausnahme gemacht. Denn es gab Bier, Wurst, Sonnenschein und eben das Monster Stadion. Insgesamt hat das richtig Spaß gemacht und ich hab noch nie ein so langes Elfmeterschießen gesehen, denn immer wenn ein Team patzte machte es die andere Mannschaft nach. Aber mit einem klasse Treffer entschied Sparta das Spiel dann doch irgendwann mal für sich und schlug die Slowaken. Nach nem halben Dutzend 0,5er war das Spiel also vorbei und ich stand vor der Frage, die ich mir bei so etwas eigentlich nie stellen würde. Zähle ich den Käse? Ich werde wohl mal ne Ausnahme machen, das Strahov dann aber so schnell wie möglich mit nem richtigen Spiel bestätigen. Schließlich braucht doch jeder einen kleinen Schandfleck auf seiner Liste, aber schaun mer mal.
Danach ging ich weiter zur Prager Burg (das weltweit größte, geschlossene Burgareal) mit dem sehenswerten Veitsdom (Tschechiens größte Kirche) und auf der Karlsbrücke (eine der ältesten Steinbrücken) ging es über die Moldau. Aber nur kurz, denn da ich noch ein Ticket fürs ausverkaufte Derby brauchte sollte es frühzeitig mit der Straßenbahn zum Stadion gehen und außerdem war mein Pivo Vorrat aufgebraucht.
11.04.15 19:15 AC Sparta Praha - SK Slavia Praha 2:1, Stadion Letná, Czech Liga, 18.665 Zuschauer
Es gab viele Hopper und andere Leute, die auf Kartensuche waren, aber weniger dubiose Gestalten mit Tickets als erwartet. Beim Angebot eines Deutschen hab ich dann für 18€ zugeschlagen, denn ich wollte rechtzeitig rein und es gab einfach noch zu viele Suchende um groß rumzueiern, außerdem fand ich den Preis okay. Vom Stadion war ich positiv überrascht, denn ich habe hier ne völlig langweilige Arena erwartet, das war dann aber die Bude von Slavia. Vorm Anpfiff gab es eine Schalparade und massig Fahnen, allerdings fast ausschließlich auf dem Rasen und dort gehören sie nicht hin. Was auffiel waren die vielen Banner auf Sparta Seite, sehr schön. Im Heimblock gab es zu Beginn eine Blockfahne und im Anschluss roten Rauch. Der Gästeblock sorgte ganz in weiß für ein gutes Bild und hier gab es als erste Aktion ein paar Fackeln und schwarzen Rauch nach dem schnellen Führungstreffer. Außerdem supportete ein großer Teil hier nach dem Tor erstmal Oberkörper frei. Im Heimblock brannten einige Fan Utensilien des Gegners und nach rund einer Viertelstunde gab es auf der Gegentribüne eine große Choreo, an der ich mit einer blauen Folie teilnahm und daher leider nichts erkennen konnte. Beim nächsten Derby wieder Haupttribüne... Gegen Ende des ersten Durchgangs boten beide Seite eine etwas größere Pyro Show, so wie man das erwartet. Die Stimmung war auf beiden Seiten gut. Zwar gab es größtenteils die alt bewerten Sachen zu hören, die man aus den meisten Kurven kennt, aber das muss ja nicht negativ sein. Die Mitmachquote in den Fanblöcken war auf jeden Fall sehr ordentlich, besonders bei den Klatscheinlagen fiel das auf und sorgte für ein geschlossenes Bild. Die Halbzeitpause wurde sinnvoll genutzt um den Bier und Klobasa Pegel wieder in Einklang zu bringen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Sparta ein Spruchband für den Gegner vorbereitet "Vršovicti Konfidenti" mit den auf dem Kopf stehenden Vereinswappen von Slavia und Bohemians. Vršovice ist ein Prager Stadtteil in dem die beiden Gegner beheimatet sind. Zudem gab es wieder eine feine Pyro Show mit mindestens einem Dutzend Bengalos. Ach wie ich dieses rote Licht liebe. Dann ging es wieder mit Schalparade, Klatscheinlagen und Gesängen weiter. Während der gesamten zweiten Halbzeit brannte es immer mal wieder irgendwo ein wenig und nach den Toren noch etwas mehr. Die Slavia Supporter konnten im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so überzeugen, daran sieht man aber auch, dass sie zumindest noch etwas Spielabhängig supporten. Ihr Team verpasste es einfach die Überlegenheit in der ersten Hälfte in ein zweites Tor umzuwandeln und wurden dafür von Sparta bestraft, denn in der zweiten Hälfte kamen die Gäste kaum noch aus ihrer Hälfte und beschränkten sich auf einzelne Konter. Im Fußball ist ja einiges vorhersehbar und wie es sein musste fiel in der 90. Spielminute der Siegtreffer für die Hausherren. Derbysiege sind einfach die schönsten. Der von der Eintracht an seinen Stammverein ausgeliehene Václav Kadlec blieb heute übrigens glücklos.
Nach dem Spiel ging es noch kurz in die Altstadt, bevor ich nach 42 Stunden ohne Schlaf wie ein Stein ins Bett fiel. Die persönliche Überraschung des Tage war, dass man im Alter und ohne Training doch noch gut was vertragen kann wenn man nur will und mit Spaß bei der Sache ist.
Der nächste Tag startete mit einer dämlichen Panne, denn nach dem Frühstück im Hotel sollte es zum zweiten Frühstück ins Stadion gehen, so war zumindest der Plan. Meteor Praha sollte besucht werden und ich kam auch pünktlich am Platz an, aber dass es in der dritten Liga keinen Eintritt kostet machte mich schon stutzig, auf den Plätzen hüpften nur Kinder herum und von der erwarteten Tribüne war auch nichts zu sehen. Scheiße, was ist denn hier los? Am Vereinsheim lächelt mich doch das Wappen von Meteor an. Da ist es, das Problem wenn man sämtliche Planungen auf die Schnelle und in der letzten Minute macht. Ich hatte mir in der Eile die Adresse des Jugend- und Trainingszentrums von der Homepage abgeschrieben und nicht die des Stadions. Da ich vom Vortag eine dicke, schmerzende Blase an der Ferse hatte und mittlerweile auch schon gespielt wurde waren die rund 2,5 Kilometer zu Fuß keine wirkliche Option. So ging es mit der Besichtigungstour weiter. Das Nationalmuseum und die Altstadt mit dem Altstädter Rathaus, der astronomischen Uhr und der Teynkirche standen noch auf dem Programm, bevor es dann doch noch zum Fußball ging. Danke an Teddy für diesen Tipp!
12.04.15 13:30 PSK Olymp Praha - SK Čechoslovan Chuchle 1:0, Stadion Markéta, A4A – II. Třída, 7 Zuschauer
Von meinem Hotel aus war das Stadion mit der Straßenbahn ohne Umsteigen gut erreichbar. Aber das Speedway Stadion schien komplett verrammelt und die Tore waren alle geschlossen. Wieder ein Reinfall? An einem der Tore gab es aber einen Pförtner der mir Einlass gewährte und als ich das Gelände betrat ertönte auch der Anpfiff, yes. Die achte von neun Spielklassen verspricht selbstverständlich keinen großen Fußball, aber das Stadion sollte als Entschädigung ausreichen und hier tritt sonst auch scheinbar keine andere Mannschaft gegen den Ball. Was einem hier direkt ins Auge stach war das Trikot des Heim Torhüters. Hauptsächlich schwarz und rot, aber mit weiteren Farben und allen möglichen Mustern versehen kann das Teil einfach nur aus den Neunzigern stammen. Das Spiel war richtig übel und auf jeden Fall das Schlimmste was ich bisher gesehen hab. Aber Ordnung muss auch hier sein, denn als ein Spieler beim Eckball die Eckfahne rauszog unterbrach der Schiedsrichter und stellte die Ordnung wieder her. Im zweiten Durchgang fiel dann auch das erlösende Tor für die aktiveren Gastgeber. Im ersten Durchgang waren fünf Zuschauer anwesend, zu 100% Deutsche und ein Kind. Irgendwann kamen dann kurz vor der Pause noch zwei Einheimische dazu. Nach den ersten 45 Minuten verließ die dreiköpfige Gruppe sinnloserweise das Stadion und es kamen die Mutter des Kindes und eine vierköpfige Familie eines Spielers dazu, außerdem irgendwann noch zwei Spieler der Reserve, die danach noch Kicken sollte. Das gesamte Spiel hat neben mir also noch ein ganzer Zuschauer gesehen, unglaublich.
Mit Motorlet Praha B wäre noch ein weiteres Spiel in einem ordentlichen Ground möglich gewesen, aber nach diesem Gegurke hatte ich darauf keine Lust mehr und der Spaß sollte einfach im Vordergrund stehen, nicht der Drang. So sehe ich das zumindest. Höherklassig hätte ich mir gerne noch was angesehen, aber so ging es nochmal in die Stadt und mit einem Böhmischen Spezialitäten Teller und ein paar leckeren Halben wurde das Ende der Tour eingeleitet.
Die goldene Stadt, Stadt der hundert Türme oder wie auch immer kann ich wirklich nur jedem Empfehlen, ob mit oder auch ohne Fußball. Natürlich ist Prag wesentlich teurer als der Rest in Tschechien, aber trotzdem ist es günstiger als in Deutschland, vor allem auch das Bier.
11.04.15 14:00 AC Sparta Praha (U15) - MFK Ružomberok (U15) 12:11 n.E. (1:1), Stadion Strahov, Premier Cup, 160 Zuschauer
Das Stadion ist der totale Wahnsinn und mit 250.000 Plätzen das Größte der Welt. Anstatt Einem gibt es hier gleich acht Plätze. Absolut beeindruckend und teilweise auch schön vergammelt das Ganze. Mit dem Premier Cup fand hier heute ein großes Jugendturnier statt und so langsam schien es wieder weiter zu gehen, also wartete ich etwas und dann wurde parallel auf zwei Plätzen gespielt. Normalerweise sehe ich mir einen solchen Jugend Kram nicht an, aber in diesem Fall hab ich mal eine Ausnahme gemacht. Denn es gab Bier, Wurst, Sonnenschein und eben das Monster Stadion. Insgesamt hat das richtig Spaß gemacht und ich hab noch nie ein so langes Elfmeterschießen gesehen, denn immer wenn ein Team patzte machte es die andere Mannschaft nach. Aber mit einem klasse Treffer entschied Sparta das Spiel dann doch irgendwann mal für sich und schlug die Slowaken. Nach nem halben Dutzend 0,5er war das Spiel also vorbei und ich stand vor der Frage, die ich mir bei so etwas eigentlich nie stellen würde. Zähle ich den Käse? Ich werde wohl mal ne Ausnahme machen, das Strahov dann aber so schnell wie möglich mit nem richtigen Spiel bestätigen. Schließlich braucht doch jeder einen kleinen Schandfleck auf seiner Liste, aber schaun mer mal.
Danach ging ich weiter zur Prager Burg (das weltweit größte, geschlossene Burgareal) mit dem sehenswerten Veitsdom (Tschechiens größte Kirche) und auf der Karlsbrücke (eine der ältesten Steinbrücken) ging es über die Moldau. Aber nur kurz, denn da ich noch ein Ticket fürs ausverkaufte Derby brauchte sollte es frühzeitig mit der Straßenbahn zum Stadion gehen und außerdem war mein Pivo Vorrat aufgebraucht.
11.04.15 19:15 AC Sparta Praha - SK Slavia Praha 2:1, Stadion Letná, Czech Liga, 18.665 Zuschauer
Es gab viele Hopper und andere Leute, die auf Kartensuche waren, aber weniger dubiose Gestalten mit Tickets als erwartet. Beim Angebot eines Deutschen hab ich dann für 18€ zugeschlagen, denn ich wollte rechtzeitig rein und es gab einfach noch zu viele Suchende um groß rumzueiern, außerdem fand ich den Preis okay. Vom Stadion war ich positiv überrascht, denn ich habe hier ne völlig langweilige Arena erwartet, das war dann aber die Bude von Slavia. Vorm Anpfiff gab es eine Schalparade und massig Fahnen, allerdings fast ausschließlich auf dem Rasen und dort gehören sie nicht hin. Was auffiel waren die vielen Banner auf Sparta Seite, sehr schön. Im Heimblock gab es zu Beginn eine Blockfahne und im Anschluss roten Rauch. Der Gästeblock sorgte ganz in weiß für ein gutes Bild und hier gab es als erste Aktion ein paar Fackeln und schwarzen Rauch nach dem schnellen Führungstreffer. Außerdem supportete ein großer Teil hier nach dem Tor erstmal Oberkörper frei. Im Heimblock brannten einige Fan Utensilien des Gegners und nach rund einer Viertelstunde gab es auf der Gegentribüne eine große Choreo, an der ich mit einer blauen Folie teilnahm und daher leider nichts erkennen konnte. Beim nächsten Derby wieder Haupttribüne... Gegen Ende des ersten Durchgangs boten beide Seite eine etwas größere Pyro Show, so wie man das erwartet. Die Stimmung war auf beiden Seiten gut. Zwar gab es größtenteils die alt bewerten Sachen zu hören, die man aus den meisten Kurven kennt, aber das muss ja nicht negativ sein. Die Mitmachquote in den Fanblöcken war auf jeden Fall sehr ordentlich, besonders bei den Klatscheinlagen fiel das auf und sorgte für ein geschlossenes Bild. Die Halbzeitpause wurde sinnvoll genutzt um den Bier und Klobasa Pegel wieder in Einklang zu bringen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Sparta ein Spruchband für den Gegner vorbereitet "Vršovicti Konfidenti" mit den auf dem Kopf stehenden Vereinswappen von Slavia und Bohemians. Vršovice ist ein Prager Stadtteil in dem die beiden Gegner beheimatet sind. Zudem gab es wieder eine feine Pyro Show mit mindestens einem Dutzend Bengalos. Ach wie ich dieses rote Licht liebe. Dann ging es wieder mit Schalparade, Klatscheinlagen und Gesängen weiter. Während der gesamten zweiten Halbzeit brannte es immer mal wieder irgendwo ein wenig und nach den Toren noch etwas mehr. Die Slavia Supporter konnten im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so überzeugen, daran sieht man aber auch, dass sie zumindest noch etwas Spielabhängig supporten. Ihr Team verpasste es einfach die Überlegenheit in der ersten Hälfte in ein zweites Tor umzuwandeln und wurden dafür von Sparta bestraft, denn in der zweiten Hälfte kamen die Gäste kaum noch aus ihrer Hälfte und beschränkten sich auf einzelne Konter. Im Fußball ist ja einiges vorhersehbar und wie es sein musste fiel in der 90. Spielminute der Siegtreffer für die Hausherren. Derbysiege sind einfach die schönsten. Der von der Eintracht an seinen Stammverein ausgeliehene Václav Kadlec blieb heute übrigens glücklos.
Nach dem Spiel ging es noch kurz in die Altstadt, bevor ich nach 42 Stunden ohne Schlaf wie ein Stein ins Bett fiel. Die persönliche Überraschung des Tage war, dass man im Alter und ohne Training doch noch gut was vertragen kann wenn man nur will und mit Spaß bei der Sache ist.
Der nächste Tag startete mit einer dämlichen Panne, denn nach dem Frühstück im Hotel sollte es zum zweiten Frühstück ins Stadion gehen, so war zumindest der Plan. Meteor Praha sollte besucht werden und ich kam auch pünktlich am Platz an, aber dass es in der dritten Liga keinen Eintritt kostet machte mich schon stutzig, auf den Plätzen hüpften nur Kinder herum und von der erwarteten Tribüne war auch nichts zu sehen. Scheiße, was ist denn hier los? Am Vereinsheim lächelt mich doch das Wappen von Meteor an. Da ist es, das Problem wenn man sämtliche Planungen auf die Schnelle und in der letzten Minute macht. Ich hatte mir in der Eile die Adresse des Jugend- und Trainingszentrums von der Homepage abgeschrieben und nicht die des Stadions. Da ich vom Vortag eine dicke, schmerzende Blase an der Ferse hatte und mittlerweile auch schon gespielt wurde waren die rund 2,5 Kilometer zu Fuß keine wirkliche Option. So ging es mit der Besichtigungstour weiter. Das Nationalmuseum und die Altstadt mit dem Altstädter Rathaus, der astronomischen Uhr und der Teynkirche standen noch auf dem Programm, bevor es dann doch noch zum Fußball ging. Danke an Teddy für diesen Tipp!
12.04.15 13:30 PSK Olymp Praha - SK Čechoslovan Chuchle 1:0, Stadion Markéta, A4A – II. Třída, 7 Zuschauer
Von meinem Hotel aus war das Stadion mit der Straßenbahn ohne Umsteigen gut erreichbar. Aber das Speedway Stadion schien komplett verrammelt und die Tore waren alle geschlossen. Wieder ein Reinfall? An einem der Tore gab es aber einen Pförtner der mir Einlass gewährte und als ich das Gelände betrat ertönte auch der Anpfiff, yes. Die achte von neun Spielklassen verspricht selbstverständlich keinen großen Fußball, aber das Stadion sollte als Entschädigung ausreichen und hier tritt sonst auch scheinbar keine andere Mannschaft gegen den Ball. Was einem hier direkt ins Auge stach war das Trikot des Heim Torhüters. Hauptsächlich schwarz und rot, aber mit weiteren Farben und allen möglichen Mustern versehen kann das Teil einfach nur aus den Neunzigern stammen. Das Spiel war richtig übel und auf jeden Fall das Schlimmste was ich bisher gesehen hab. Aber Ordnung muss auch hier sein, denn als ein Spieler beim Eckball die Eckfahne rauszog unterbrach der Schiedsrichter und stellte die Ordnung wieder her. Im zweiten Durchgang fiel dann auch das erlösende Tor für die aktiveren Gastgeber. Im ersten Durchgang waren fünf Zuschauer anwesend, zu 100% Deutsche und ein Kind. Irgendwann kamen dann kurz vor der Pause noch zwei Einheimische dazu. Nach den ersten 45 Minuten verließ die dreiköpfige Gruppe sinnloserweise das Stadion und es kamen die Mutter des Kindes und eine vierköpfige Familie eines Spielers dazu, außerdem irgendwann noch zwei Spieler der Reserve, die danach noch Kicken sollte. Das gesamte Spiel hat neben mir also noch ein ganzer Zuschauer gesehen, unglaublich.
Mit Motorlet Praha B wäre noch ein weiteres Spiel in einem ordentlichen Ground möglich gewesen, aber nach diesem Gegurke hatte ich darauf keine Lust mehr und der Spaß sollte einfach im Vordergrund stehen, nicht der Drang. So sehe ich das zumindest. Höherklassig hätte ich mir gerne noch was angesehen, aber so ging es nochmal in die Stadt und mit einem Böhmischen Spezialitäten Teller und ein paar leckeren Halben wurde das Ende der Tour eingeleitet.
Die goldene Stadt, Stadt der hundert Türme oder wie auch immer kann ich wirklich nur jedem Empfehlen, ob mit oder auch ohne Fußball. Natürlich ist Prag wesentlich teurer als der Rest in Tschechien, aber trotzdem ist es günstiger als in Deutschland, vor allem auch das Bier.