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Samstag, 10. September 2016

Darmstadt - Eintracht

10.09.16 15:30 SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt 1:0, Stadion am Böllenfalltor, 1. Bundesliga, 17.000 Zuschauer

Hessenderby! Wobei Derby immer so ein Begriff ist, denn in Hessen gibt es genau genommen nur zwei namenhafte Vereine. Die heilige Eintracht und den EC Bad Nauheim und im Fußball werden die beiden niemals gegeneinander spielen. Von der Brisanz und Tradition her ist das wahre Hessenderby zudem die Partie TSV Steinbach gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg in der Regionalliga. Zu einem Derby gehört natürlich immer eine Portion Hass, aber wenn nicht gerade Spieltag ist geht mir der SV Darmstadt 98 als Verein völlig am Arsch vorbei. Wir haben einfach keine gemeinsame Vergangenheit und zu meiner Zeit nur mit unseren Amateuren gegen sie gespielt. Die Zuschauer, die sie uns evtl. klauen könnten braucht auch kein Mensch, denn ein Fan wechselt seinen Verein nicht. Die Event-Hanseln und die Studenten-Kinder, die den Großteil ihrer Szene ausmachen sind ein Witz und absolut keine Konkurrenz. Ein paar Hauer aus alten Tagen haben sie wohl noch, aber auch davon haben wir qualitativ und quantitativ mehr. Ich bin Hesse und daher kann es sportlich doch nur gut sein, wenn unser Land auch von anderen Vereinen vertreten wird, denn dass wir die klare Nr.1 sind wird sowieso keiner ändern. Rund 1 1/2 Stunden vor Spielbeginn und somit viel zu früh waren wir am Stadion. In der knallenden Hitze und Sonne ging es eigentlich nur ums Überleben und was ist da besonders wichtig? Genau, Trinken und jetzt kommt dann der Punkt, den ich an Darmstadt wirklich hasse, das Bier. Pfungstädter kommt natürlich nicht aus Darmstadt, sondern wie der Name sagt aus dem Dorf nebenan, ist in der Stadt und im Stadion aber allgegenwärtig. Es gibt nicht viele Biersorten von denen ich das behaupten kann, aber Pfungstädter schmeckt noch deutlich schlechter als KöPi und liegt in meinem persönlichen Bier-Ranking auf dem letzten Platz. Zum Glück gab es aber auch Äppler und wenn ich mich nicht täusche sogar mit Umdrehungen. Vorm Spiel flog eine Leuchtspur in unseren Block, aber das nur am Rande, denn es war vorm Spiel und wird daher sicher nirgendwo Erwähnung finden. Die inkompetenten Ausgeburten, die sich ansonsten darauf stürzen wie die Geier auf Aas interessiert es nicht, denn was man nicht weiß macht einen nicht heiß und so lange es nicht vor der Kamera passiert muss der dumme Konsument vorm TV es ja nicht erfahren, denn die bösen sind wir. Was man auf jeden Fall positiv erwähnen muss ist das Stadion. Ich war 2009 schon mal hier, als die Lilien noch in der Regionalliga gespielt haben und bin positiv überrascht, dass sich auf den ersten Blick kaum etwas verändert hat. Das Stadion ist eine wahre wohlfühl Oase, inmitten immer gleicher, steriler Arenen. Auf der Tribüne gab es zu Spielbeginn eine einfache Choreo mit einer Blockfahne und blauen Tafeln, die schlecht verteilt und hochgehalten wurden. Die Stimmung war aufgrund der extremen Hitze nicht wirklich besonders, bei uns aber immer noch besser als bei dem erbärmlichen Haufen auf der anderen Seite. Das Spiel ist zumindest in den ersten 30 Minuten sehr gut mit Sommerfußball beschrieben, denn da passierte rein gar nichts. Danach hatten wir zwei, drei Möglichkeiten und wesentlich mehr Ballbesitz, aber es fehlte die nötige Klasse um die spielerisch nicht existenten Darmstädter, die nur hinten drin standen zu gefährden. Im zweiten Durchgang dann ein ähnliches Bild, wir mit Ballbesitz und Spielanteilen, die Lilien dagegen mit Einsatz, Wille und einer besseren Zweikampfbilanz. Die letzte Viertelstunde stellen wir das Spiel ein und geben uns mit dem Punkt zufrieden, verlieren dann aber völlig sinnlos einen einfachen Ball, Darmstadt kontert und die Flanke misslingt zwar vollkommen, aber so glücklich, dass der Ball im Winkel einschlägt. Das mit dem 0:0 halten hat bei merda Brähm ja schon so toll funktioniert, mit so einer Scheiße hat man das nötige Pech einfach verdient. Der SVD dürfte diese Saison wohl erneut die spielschwächste Mannschaft sein und muss hoffen, dass Kampf und Einsatz ausreichen um die Klasse zu halten. Bei der Eintracht muss der zusammengewürfelte Haufen dagegen versuchen etwas Einsatz zu zeigen und vielleicht auch mal einen Zweikampf zu gewinnen, denn beim schwächsten Gegner zu verlieren verheißt nichts Gutes. Nach dem Siegtreffer und somit kurz vorm Abpfiff flog erneut Leuchtspur in unseren Block, aber auch das wird wohl höchstens am Rande erwähnt werden, denn im Gegensatz zu unserem Pokalspiel in Magdeburg wurde das Spiel nicht unterbrochen und der Aufschrei blieb aus. Gleiches ist eben noch lange nicht gleich bei den verlogenen Gestalten beim DFB, der DFL, der Presse oder in der Politik. Zu Hause gab's dann Rindsworscht, Handkäs mit Musik un selbstgemachte Äbbelwoi, also ein versöhnlicher, hessischer Abschluss des verkackten Tages.



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