Gestern hab ich den Plan mit einem Doppler in Frankreich und Belgien wegen der Blitzeis Warnungen in die Tonne gekloppt um nachher festzustellen, dass das geplante Spiel in Charleroi sowieso abgesagt wurde. Aber heute ging es mit Mitfahrer Nummer 1 aus dem vergangenen Jahr doch noch ins Land der Fritten. Der Nebel war teils echt heftig und als selbst Autofahrer die nicht aus NRW kamen die Nebelschlussleuchte einschalteten versuchte ich mich irgendwie mit einer möglichen Spielabsage anzufreunden. Mit Dominik, Sascha und Micha waren aber Bekannte Nasen vor Ort, die noch keine schlechten Nachrichten vermeldeten. Parkplätze waren rund 20 Minuten vor Beginn Mangelware, also versuchte ich das Unmögliche einfach mal direkt am Stadion. Der Ordner faselte zwar etwas von "reserve", "billet" und "retour", aber da ich leider kein französisch kann deutete ich das mal als "herzlich willkommen" und fuhr weiter - Volltreffer. Am Kassenhäuschen stand eine scheinbar endlose Schlange und pünktlich rein zu kommen erschien nahezu unmöglich. Plötzlich mokelte aber ein Kunde vor den Schaltern mit ein paar Karten rum, Marcel schaltete in Top-Natter Manier blitzschnell und hatte so zwei Tickets für jeweils nen Zehner in der Hand. Der RFC Lüttich dürfte einigen wohl durch das Bosman Urteil bekannt sein, war 1896 allerdings auch der erste belgische Meister. Das Gastspiel des Tabellenführers beim Zweiten in der vierten Liga lockte unerwartet viele Zuschauer an, über 3.000 wie ich aus einer zuverlässigen Essener Quelle erfahren habe. Das Spiel fand über die vollen 90 Minuten statt und wenn das nicht der Fall gewesen wäre hätte sich keiner beschweren können. Ganz kurz hab ich mal die Banden auf der Gegenseite gesehen, das gegenüber liegende Tor aber zu keiner Zeit und somit auch nur einen der vier Treffer. Nahezu das gesamte Spiel über endete die Sicht kurz vor oder hinter der Mittellinie. Die neue Anlage mit den drei ausgebauten Seiten und dem Kunstrasen wird nicht groß in Erinnerung bleiben, die Umstände allerdings schon. Etwas Support und ein bisschen Rauch gab es auch, also ein feiner Start ins neue Fußballjahr. Die altbekannte "Friterie New Quinta" kurz vor der Grenze sorgte dann noch für einen runden Abschluss.
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