04.06.17 14:00 Greifswalder FC - Hagenower SV 12:1, Volksstadion, Verbandsliga MV, 234 Zuschauer
Vorpommern hat die A20, aber ansonsten ähneln die Straßen hier eher Feldwegen, wenn man das mit NRW vergleicht und so dauerte die 75 km kurze Strecke mal eben das gleiche in Minuten. Jede Medaille hat halt zwei Seiten, denn nicht umsonst flüchten die Massen an jedem verlängerten Wochenende aus'm Pott. Der bekannteste Fußballverein aus Mecklenburg-Vorpommerns fünft größter Stadt wurde als Greifswalder SC gegründet und spielte als BSG Einheit Greifswald und BSG Kernkraftwerk Greifswald viele Jahre in der DDR-Liga und belegt dort in der ewigen Tabelle den 9. Platz. Nach der Wiedervereinigung kickte man bis zur Insolvenz wieder unter dem ursprünglichen Namen und dann folgten Eingliederungen, Neugründungen, Namensänderungen und Fusionen. Unter den Namen Empor Greifswald, FC Pommern Greifswald oder Greifswalder SV kam man über die Ober- und Verbandsliga nicht mehr hinaus. Ich war etwas besorgt, ob auch tatsächlich im feinen, 1927 eröffneten Volksstadion gespielt wird, denn heute regnete es konstant durch. Allerdings hatte ich schon die Erfahrung gemacht, dass man sich im Nord-Osten nicht so mädchenhaft anstellt wie anderswo und so wurde der Rasenplatz dieser Perle bespielt. Mit dem heutigen Spieltag sind in der Verbandsliga MV noch drei Runden zu bestreiten und da gestern bereits alle anderen Spiele über die Bühne gingen ist die aktuelle Situation klar. Der Greifswalder FC braucht einen Sieg, um am Torgelower FC Greif vorbei auf den ersten Platz zu klettern. Dass der heutige Gegner bereits abgestiegen ist, sollte das Ganze etwas vereinfachen. Ach ja, ein Sieg mit 14 Toren Differenz sollte es schon sein, was es dann vielleicht doch wieder etwas schwieriger gestaltet. Nach einer Viertelstunde stand es bereits 2:0, aber die Gäste blieben sportlich und wollten nicht als wehrlose Zielscheibe herhalten und so ging es "nur" mit 4:0 in die Pause. Ich möchte auch nicht unterstellen, dass sich im zweiten Durchgang etwas daran geändert hat, aber Greifswald erhöhte den Druck und zehn Spielminuten später stand es bereits 7:0. In der 75. Minute stand dann ein zweistelliger Zwischenstand auf der Anzeigetafel und zehn Minuten später gelang den Gästen der Ehrentreffer zum 10:1, bevor es zum Schluss 12:1 hieß und der Rückstand somit auf drei Tore geschmolzen ist. Ich werde die beiden letzten Spieltage auf jeden Fall aus der Ferne verfolgen.
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