Freitag Abend, Flutlicht und ein Verein zu Gast, den man ohne zu zögern als echten Traditionsverein bezeichnen kann, was sollte einen also daran hindern ins Waldstadion zu fahren? Nix, denn selbst Kollege Feierabend spielte mit und auch der Verkehr war akzeptabel, also waren sogar noch zwei schnelle Bier beim Wach drin. Dass Heimat nicht nur ein Wort ist merkte ich mal wieder als ich NRW und RLP hinter mir gelassen hatte und beim einfahren ins schönste Bundesland automatisch die Mundwinkel nach oben gingen. Die Borussia ist wie schon erwähnt ein Verein, der mir überhaupt nicht bös aufstößt, aber die Kurve passt sich leider eher dem trostlosen, langweiligen Umfeld und der hässlichen Stadt am Arsch der Welt an. Ich kenne aber einige Gladbacher und komme durch die Bank gut mit ihnen klar, schließlich hat man einen gemeinsamen Feind. Außerdem sind sie immer gut dafür, mich nach den Aufeinandertreffen mit gratis Bier zu versorgen. Nach der ersten Viertelstunde hätten wir schon Führen können und bis dahin hatte ich auch keinen Grund mich aufzuregen, aber dann zeigte der Spielleiter, dass die Zeiten einfach vorbei sind, in denen in der Bundesliga wie im Herrenfußball gepfiffen wurde. Wir hatten mehr vom Spiel und die Ponny-Elf machte überhaupt keine Anzeichen, dass sie hier was holen wollte. Kurz vorm Halbzeit-Pfiff setzte sich Chandler Außen schön durch und Boateng sorgte für die verdiente Führung und den wichtigen Treffer vor der Pause. Heutzutage jubelt man aber irgendwie verhaltener, denn es kann ja sein, dass der Parteiische den Treffer aberkennt, weil fünf Minuten vorher irgendwo ein Handspiel war und sich der Video Schiedsrichter da dummerweise zu sehr mit anderen Filmchen beschäftigte. Die Stimmung insgesamt war vielleicht nicht Bombe, aber doch gut und zumindest im 40er fand ich sie echt stark, weil einfach locker und ausgelassen, die Mannschaft zog einen mit. In dieser Phase hätte es vielleicht auch gepasst aus der Emotion heraus mal zwei, drei Fackeln anzureißen, aber das ist natürlich verboten und deshalb macht das in Frankfurt auch keiner, denn die Feinde und Totengräber des Fußballs sitzen schließlich nicht weit entfernt und zählen ihre mühevoll zusammen ergaunerten Bestechungs- und Strafgelder. Die Stehplätze im Gästeblock waren voll und alles andere wäre für einen Verein wie die Borussia auch erbärmlich, aber auf den Sitzplätzen war nicht viel los. Warum man da einen Wechselgesang anstimmen muss entzieht sich meiner Kenntnis. Auf der Gegenseite hat man nicht Einen gehört, der darauf geantwortet hätte und dafür gab es natürlich die verdiente Quittung mit einem "VfL - Hurensöhne" Wechselgesang. Im zweiten Durchgang war Gladbach besser im Spiel und auch wenn die Eintracht immer für ein doofes Gegentor gut ist musste man heute eigentlich keine Angst haben, denn was von den Gästen kam war einfach zu schlecht und harmlos. Selbst beim Elfmeter war irgendwie absehbar, dass es nix wird. Barkok und Jovic machten mit einem gut gefahrenen Konter in der Nachspielzeit den Deckel drauf und für eine Nacht sind wir Zweiter! Damit kann man gut leben, aber die Saison ist noch lang und in der Tabelle alles verdammt eng zusammen, also kein Grund für Freudentänze, aber den Moment darf man durchaus genießen. Für mich persönlich bedeutet der Sieg ziemlichen Stress, denn ich muss jetzt sehen, wie ich das ganze gewonnene Bier weg bekomme, danke ihr Looser.
Seiten
▼
Freitag, 26. Januar 2018
Eintracht - Gladbach
26.01.18 20:30 Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 2:0, Waldstadion, 1. Bundesliga, 47.500 Zuschauer
Freitag Abend, Flutlicht und ein Verein zu Gast, den man ohne zu zögern als echten Traditionsverein bezeichnen kann, was sollte einen also daran hindern ins Waldstadion zu fahren? Nix, denn selbst Kollege Feierabend spielte mit und auch der Verkehr war akzeptabel, also waren sogar noch zwei schnelle Bier beim Wach drin. Dass Heimat nicht nur ein Wort ist merkte ich mal wieder als ich NRW und RLP hinter mir gelassen hatte und beim einfahren ins schönste Bundesland automatisch die Mundwinkel nach oben gingen. Die Borussia ist wie schon erwähnt ein Verein, der mir überhaupt nicht bös aufstößt, aber die Kurve passt sich leider eher dem trostlosen, langweiligen Umfeld und der hässlichen Stadt am Arsch der Welt an. Ich kenne aber einige Gladbacher und komme durch die Bank gut mit ihnen klar, schließlich hat man einen gemeinsamen Feind. Außerdem sind sie immer gut dafür, mich nach den Aufeinandertreffen mit gratis Bier zu versorgen. Nach der ersten Viertelstunde hätten wir schon Führen können und bis dahin hatte ich auch keinen Grund mich aufzuregen, aber dann zeigte der Spielleiter, dass die Zeiten einfach vorbei sind, in denen in der Bundesliga wie im Herrenfußball gepfiffen wurde. Wir hatten mehr vom Spiel und die Ponny-Elf machte überhaupt keine Anzeichen, dass sie hier was holen wollte. Kurz vorm Halbzeit-Pfiff setzte sich Chandler Außen schön durch und Boateng sorgte für die verdiente Führung und den wichtigen Treffer vor der Pause. Heutzutage jubelt man aber irgendwie verhaltener, denn es kann ja sein, dass der Parteiische den Treffer aberkennt, weil fünf Minuten vorher irgendwo ein Handspiel war und sich der Video Schiedsrichter da dummerweise zu sehr mit anderen Filmchen beschäftigte. Die Stimmung insgesamt war vielleicht nicht Bombe, aber doch gut und zumindest im 40er fand ich sie echt stark, weil einfach locker und ausgelassen, die Mannschaft zog einen mit. In dieser Phase hätte es vielleicht auch gepasst aus der Emotion heraus mal zwei, drei Fackeln anzureißen, aber das ist natürlich verboten und deshalb macht das in Frankfurt auch keiner, denn die Feinde und Totengräber des Fußballs sitzen schließlich nicht weit entfernt und zählen ihre mühevoll zusammen ergaunerten Bestechungs- und Strafgelder. Die Stehplätze im Gästeblock waren voll und alles andere wäre für einen Verein wie die Borussia auch erbärmlich, aber auf den Sitzplätzen war nicht viel los. Warum man da einen Wechselgesang anstimmen muss entzieht sich meiner Kenntnis. Auf der Gegenseite hat man nicht Einen gehört, der darauf geantwortet hätte und dafür gab es natürlich die verdiente Quittung mit einem "VfL - Hurensöhne" Wechselgesang. Im zweiten Durchgang war Gladbach besser im Spiel und auch wenn die Eintracht immer für ein doofes Gegentor gut ist musste man heute eigentlich keine Angst haben, denn was von den Gästen kam war einfach zu schlecht und harmlos. Selbst beim Elfmeter war irgendwie absehbar, dass es nix wird. Barkok und Jovic machten mit einem gut gefahrenen Konter in der Nachspielzeit den Deckel drauf und für eine Nacht sind wir Zweiter! Damit kann man gut leben, aber die Saison ist noch lang und in der Tabelle alles verdammt eng zusammen, also kein Grund für Freudentänze, aber den Moment darf man durchaus genießen. Für mich persönlich bedeutet der Sieg ziemlichen Stress, denn ich muss jetzt sehen, wie ich das ganze gewonnene Bier weg bekomme, danke ihr Looser.
Freitag Abend, Flutlicht und ein Verein zu Gast, den man ohne zu zögern als echten Traditionsverein bezeichnen kann, was sollte einen also daran hindern ins Waldstadion zu fahren? Nix, denn selbst Kollege Feierabend spielte mit und auch der Verkehr war akzeptabel, also waren sogar noch zwei schnelle Bier beim Wach drin. Dass Heimat nicht nur ein Wort ist merkte ich mal wieder als ich NRW und RLP hinter mir gelassen hatte und beim einfahren ins schönste Bundesland automatisch die Mundwinkel nach oben gingen. Die Borussia ist wie schon erwähnt ein Verein, der mir überhaupt nicht bös aufstößt, aber die Kurve passt sich leider eher dem trostlosen, langweiligen Umfeld und der hässlichen Stadt am Arsch der Welt an. Ich kenne aber einige Gladbacher und komme durch die Bank gut mit ihnen klar, schließlich hat man einen gemeinsamen Feind. Außerdem sind sie immer gut dafür, mich nach den Aufeinandertreffen mit gratis Bier zu versorgen. Nach der ersten Viertelstunde hätten wir schon Führen können und bis dahin hatte ich auch keinen Grund mich aufzuregen, aber dann zeigte der Spielleiter, dass die Zeiten einfach vorbei sind, in denen in der Bundesliga wie im Herrenfußball gepfiffen wurde. Wir hatten mehr vom Spiel und die Ponny-Elf machte überhaupt keine Anzeichen, dass sie hier was holen wollte. Kurz vorm Halbzeit-Pfiff setzte sich Chandler Außen schön durch und Boateng sorgte für die verdiente Führung und den wichtigen Treffer vor der Pause. Heutzutage jubelt man aber irgendwie verhaltener, denn es kann ja sein, dass der Parteiische den Treffer aberkennt, weil fünf Minuten vorher irgendwo ein Handspiel war und sich der Video Schiedsrichter da dummerweise zu sehr mit anderen Filmchen beschäftigte. Die Stimmung insgesamt war vielleicht nicht Bombe, aber doch gut und zumindest im 40er fand ich sie echt stark, weil einfach locker und ausgelassen, die Mannschaft zog einen mit. In dieser Phase hätte es vielleicht auch gepasst aus der Emotion heraus mal zwei, drei Fackeln anzureißen, aber das ist natürlich verboten und deshalb macht das in Frankfurt auch keiner, denn die Feinde und Totengräber des Fußballs sitzen schließlich nicht weit entfernt und zählen ihre mühevoll zusammen ergaunerten Bestechungs- und Strafgelder. Die Stehplätze im Gästeblock waren voll und alles andere wäre für einen Verein wie die Borussia auch erbärmlich, aber auf den Sitzplätzen war nicht viel los. Warum man da einen Wechselgesang anstimmen muss entzieht sich meiner Kenntnis. Auf der Gegenseite hat man nicht Einen gehört, der darauf geantwortet hätte und dafür gab es natürlich die verdiente Quittung mit einem "VfL - Hurensöhne" Wechselgesang. Im zweiten Durchgang war Gladbach besser im Spiel und auch wenn die Eintracht immer für ein doofes Gegentor gut ist musste man heute eigentlich keine Angst haben, denn was von den Gästen kam war einfach zu schlecht und harmlos. Selbst beim Elfmeter war irgendwie absehbar, dass es nix wird. Barkok und Jovic machten mit einem gut gefahrenen Konter in der Nachspielzeit den Deckel drauf und für eine Nacht sind wir Zweiter! Damit kann man gut leben, aber die Saison ist noch lang und in der Tabelle alles verdammt eng zusammen, also kein Grund für Freudentänze, aber den Moment darf man durchaus genießen. Für mich persönlich bedeutet der Sieg ziemlichen Stress, denn ich muss jetzt sehen, wie ich das ganze gewonnene Bier weg bekomme, danke ihr Looser.
Sonntag, 21. Januar 2018
Groene Ster - VV GOES
21.01.18 14:30 RKSV Groene Ster - VV GOES 2:0, Sportpark Pronsebroek, Hoofdklasse Zondag B, 90 Zuschauer
Gestern sollte es zum x-ten Mal nach Hasselt in Belgien gehen, aber da mein Mitfahrer absagte hatte ich trotz des tollen Stadions erneut keine Motivation die paar Kilometer alleine abzuspulen. Heute wollte ich aber was machen und der eigentliche Plan hieß UNA in Liga Vier. Gemeinsam ist aber besser, also nahm ich einen der Vorschläge von Ingo an und es ging noch eine Käse Liga tiefer nach Heerlen, was aber auch keinen wirklichen Unterschied mehr macht. Dann ging es Schlag auf Schlag und plötzlich hatte ich das Auto mit Ingo, Werner und Ronny voll. Da der letzte Mitfahrer sich in Neuss verspätete sprang das Navi kurzzeitig auf eine knapp zu späte Ankunftszeit und der Sozi fing an zu zittern. Auf der kurzen Strecke wurde die Zeit aber doch locker wieder reingeholt und da das Navi eine neue Umgehungsstraße noch nicht kannte sollten wir unnötigerweise viel zu früh am Kunstrasen vorfahren. Die erste Enttäuschung ließ auch nicht lange auf sich warten, denn überall grinste einen Bitburger Werbung an. Zwar gibt es deutlich schlimmerer Biersorten, an das böse Wort mit W will ich lieber gar nicht denken, aber was einheimisches hätte es schon sein dürfen. Spürnase Ronny machte aber ein dunkles Flaschenbier ausfindig, von dem er direkt mal ne Runde orderte. Mit seinen milden 2,5 Prozent und meinem nicht ganz intakten Geschmackssinn ordnete ich es als gutes Malzbier ein. Neben ner Runde Bit gönnten sich Ronny und Ingo noch Benediktiner Weissbier und ich bin wirklich traurig, dass es nix Neues mehr gab, denn beim 1.000sten untappd check-inn von Ingo verlinkt zu werden wäre mir eine Ehre gewesen. Auch wenn wir nicht in Belgien waren schmeckten die Fritten gut, dem Mexicano fehlte ohne Andalouse oder Samurai aber definitiv was. Das Spiel erfüllte alle Hoffnungen, denn es endete nicht 0:0 und der Ground hatte neben der bekannten Tribüne noch eine kleine Überraschung in Form von zwei Stufen parat.
Gestern sollte es zum x-ten Mal nach Hasselt in Belgien gehen, aber da mein Mitfahrer absagte hatte ich trotz des tollen Stadions erneut keine Motivation die paar Kilometer alleine abzuspulen. Heute wollte ich aber was machen und der eigentliche Plan hieß UNA in Liga Vier. Gemeinsam ist aber besser, also nahm ich einen der Vorschläge von Ingo an und es ging noch eine Käse Liga tiefer nach Heerlen, was aber auch keinen wirklichen Unterschied mehr macht. Dann ging es Schlag auf Schlag und plötzlich hatte ich das Auto mit Ingo, Werner und Ronny voll. Da der letzte Mitfahrer sich in Neuss verspätete sprang das Navi kurzzeitig auf eine knapp zu späte Ankunftszeit und der Sozi fing an zu zittern. Auf der kurzen Strecke wurde die Zeit aber doch locker wieder reingeholt und da das Navi eine neue Umgehungsstraße noch nicht kannte sollten wir unnötigerweise viel zu früh am Kunstrasen vorfahren. Die erste Enttäuschung ließ auch nicht lange auf sich warten, denn überall grinste einen Bitburger Werbung an. Zwar gibt es deutlich schlimmerer Biersorten, an das böse Wort mit W will ich lieber gar nicht denken, aber was einheimisches hätte es schon sein dürfen. Spürnase Ronny machte aber ein dunkles Flaschenbier ausfindig, von dem er direkt mal ne Runde orderte. Mit seinen milden 2,5 Prozent und meinem nicht ganz intakten Geschmackssinn ordnete ich es als gutes Malzbier ein. Neben ner Runde Bit gönnten sich Ronny und Ingo noch Benediktiner Weissbier und ich bin wirklich traurig, dass es nix Neues mehr gab, denn beim 1.000sten untappd check-inn von Ingo verlinkt zu werden wäre mir eine Ehre gewesen. Auch wenn wir nicht in Belgien waren schmeckten die Fritten gut, dem Mexicano fehlte ohne Andalouse oder Samurai aber definitiv was. Das Spiel erfüllte alle Hoffnungen, denn es endete nicht 0:0 und der Ground hatte neben der bekannten Tribüne noch eine kleine Überraschung in Form von zwei Stufen parat.
Samstag, 13. Januar 2018
Hemel Hempstead Town
13.01.18 15:00 Hemel Hempstead Town FC - Hungerford Town FC 1:2, Vauxhall Road, National League South, 449 Zuschauer
Mr. "German Tudor Army" Schidlowski wollte mich schon häufiger mal zu seinem Verein auf der Insel mitschleppen. Während eines Lokanta Suffs hab ich ihm das dann auch versprochen und wann hätte es besser passen können als gemeinsam mit einer stattlichen Sufftruppe. Allerdings gab es da einen Punkt, der mich einige Zweifel gekostet hat und vor dem ich bis zum Schluss Angst hatte, die Hinfahrt mit dem Bus. Bis nach Calais verlief die Fahrt mit Bier, Kartenspielen, Gesabbel und dem von Geier ins Leben gerufenen "Speed-Dating" mit Jonas aber überraschend kurzweilig und machte mächtig Laune. Das war allerdings absehbar und auch der Hauptgrund für mich überhaupt mitzufahren. Das Grenz Prozedere nervte dann zwar etwas, verlief aber auch problemlos. Als der Bus im Zug war um den Eurotunnel zu durchqueren ratzte ich ein und wachte auch bei der Ankunft erst auf und natürlich trat das ein wovor ich mich "gefürchtet" hab. Da ich nun mal keine 20 mehr bin hatte ich Kopf- und Nackenschmerzen und fühlte mich insgesamt wie ausgekotzt. Von der Victoria Coach Station aus ging es nach dem besorgen der Zugtickets weiter nach Hemel Hempstead und erfreulicherweise war auch Ratinger mit von der Partie, obwohl er eigentlich zu Crystal Palace wollte. Nach einem english breakfast waren wir zwar satt, aber nicht jedem hat es unbedingt zugesagt und Geier musste auch danach noch "erstmal ankommen". Beim Inder in Stadionnähe deckten wir uns erstmal mit Bier und Cider ein, denn wir hatten noch rund fünf Stunden bis zum Kick-off. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen liefen wir danach in ein Pub und trafen dort auf Schidlowski's ersten Hemel Kollegen, der durch den Geburtstag seiner Frau zwar nicht ins Stadion konnte, es sich aber nicht nehmen ließ uns hinter einem "Tudor Army" Banner abzulichten. Allgemein ist es nicht mit anderen Ländern vergleichbar, wie man als Deutscher oder generell ausländischer Fußballtourist auf der Insel willkommen geheißen wird. So richtig rund liefen Bier und Cider außer bei Schidlowski noch nicht und da das Pub nicht der Kracher war ging es weiter zum nächsten. Irgendwie wollte uns zuerst kein Taxi mitnehmen, aber Fischer und Jonas zeigten ihre ganze Klasse und erwischten einen willigen Fahrer. Von eben auf jetzt ging es mit mir im "Jubilee" aufwärts und es lief auf einmal. Nach und nach kamen immer mehr Jungs der "Tudor Army" und bei Suff, Billard, Darts und Musik aus der Jukebox hätte die Zeit bis zum Anpfiff jetzt ruhig noch etwas länger dauern können. Unser Ossi Ronny kam bei den Engländern besonders gut an und Geier nervte noch immer mit seinem "erstmal ankommen", was sich später noch rächen sollte, da er gar nicht mehr ankam 😆. Im Pub setzte Geier schon seinen typischen Blick auf und jeder von uns fragte sich wann er denn sein Frühstück wiederkäuen würde. Als wir uns auf den Weg machten verschwand der Typ spurlos und wurde auch nicht mehr gesehen. Im Stadion ging der gediegene Konsum von alkoholhaltigen Flüssigkeiten weiter und wir wurden von den Tudors eingeladen uns am Support zu beteiligen, was bei den Klassikern wie "please don't take me home" auch gut klappte, bei anderen Anfeuerungen aber teilweise auch erbärmlich gewesen sein dürfte. Als Ronny ein "kämpfen und siegen" anstimmte waren die Jungs zuerst etwas überrascht, aber gleichzeitig so begeistert, dass sie sich direkt daran versuchten, ohne anfangs zu wissen, was sie da überhaut grölten. Zur Pause wechselten die beiden Fangruppen zu meiner Überraschung die Seiten, denn ein paar Gäste waren auch vor Ort. Schidlowski erlebte die zweite Hälfte nicht, da ich ihn schlafend im Vereinsheim vorfand. Als er aufwachte und feststellte, dass sein Handy, das auf dem Tisch vor ihm lag, mal wieder weg ist guckte er nicht ganz glücklich, aber zum Glück bin ich ja ein ehrlicher Dieb. Ein Dank geht an den unbekannten, der Ronny und mich im zweiten Durchgang mit Brandy aus seinem Flachmann versorgte. Auch wenn das unserem SOLIsten den Rest gab und er danach von gut drauf auf anstrengend kippte 😜. Das Spiel ging für die Tudors leider verloren, aber obwohl ich ihnen den Sieg natürlich von Herzen gegönnt hätte war ich glücklich, denn das war irgendwie alles so wie es sein sollte. Der Ground hat vier unterschiedlich große, insgesamt eher kleine Tribünen auf denen es auch erlaubt ist zu stehen, man kann sich frei bewegen und auch auf den Stands trinken. Der Support war typisch englisch, mit einigen Klassikern und vor allem eher Spielbezogen als man das aus Deutschland kennt. Der Kick war spielerisch natürlich kein Traum, aber das erwartet man in der sechsten englischen Liga auch nicht. Dafür wurde leidenschaftlich gekämpft und es gab quasi kein Geplänkel im Mittelfeld. Zudem pfiff der Schiedsrichter auch nicht jeden Körperkontakt gleich ab, wie es bei uns mittlerweile der Fall ist. Nach dem Spiel trennten sich unsere Wege. Geier war verschollen. Ratinger haute direkt ab, weil er ständig was von Ziegen und Fohlen erzählte und am Sonntag scheinbar in den Streichelzoo wollte. Fischer, Jonas und Schidlowski sollten erst Montag zurück fliegen, übernachteten in Hemel und gingen noch mit den Jungs steil. Ronny und ich nahmen ein Taxi zum Bahnhof, weil wir uns den Urlaubstag sparen und uns in unserem gehobenen Alter lieber noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen wollten. Am Bahnhof trafen wir dann den Kollegen, der eine Stunde zu Fuß unterwegs war und nahmen gemeinsam die Bahn nach London. Ronny verlor ich zwar zwischenzeitlich, als er mal wieder irgendwelche Leute nerven wollte und dann beging er auch noch die Todsünde und verschüttete ein Bier, aber am Ende kamen wir gemeinsam in unserer honeymoon Suite an. Aus einer heißen Nacht wurde aber nichts, da er sofort ins Koma fiel. Da ich die Flüge für uns beide gebucht hatte fragte ich ihn vor ein paar Tagen schon nach seinem Perso, allerdings kam darauf keine Reaktion. Ich hab's dann auch mit dem check-inn sein gelassen, erledigte das aber jetzt am Abend kurz vor knapp. Irgendwann bekam ich ihn zwar wach, aber seinen Ausweis wollte er mir ums verrecken nicht geben. Am nächsten Morgen war es zu spät und er durfte seinen 16€ Flug am Schalter für 50 GBP einchecken - low fares made simple. Danke an euch alle für diesen top Trip and many thanks to the guys of the Tudor Army for this incredible hospitality!
Mr. "German Tudor Army" Schidlowski wollte mich schon häufiger mal zu seinem Verein auf der Insel mitschleppen. Während eines Lokanta Suffs hab ich ihm das dann auch versprochen und wann hätte es besser passen können als gemeinsam mit einer stattlichen Sufftruppe. Allerdings gab es da einen Punkt, der mich einige Zweifel gekostet hat und vor dem ich bis zum Schluss Angst hatte, die Hinfahrt mit dem Bus. Bis nach Calais verlief die Fahrt mit Bier, Kartenspielen, Gesabbel und dem von Geier ins Leben gerufenen "Speed-Dating" mit Jonas aber überraschend kurzweilig und machte mächtig Laune. Das war allerdings absehbar und auch der Hauptgrund für mich überhaupt mitzufahren. Das Grenz Prozedere nervte dann zwar etwas, verlief aber auch problemlos. Als der Bus im Zug war um den Eurotunnel zu durchqueren ratzte ich ein und wachte auch bei der Ankunft erst auf und natürlich trat das ein wovor ich mich "gefürchtet" hab. Da ich nun mal keine 20 mehr bin hatte ich Kopf- und Nackenschmerzen und fühlte mich insgesamt wie ausgekotzt. Von der Victoria Coach Station aus ging es nach dem besorgen der Zugtickets weiter nach Hemel Hempstead und erfreulicherweise war auch Ratinger mit von der Partie, obwohl er eigentlich zu Crystal Palace wollte. Nach einem english breakfast waren wir zwar satt, aber nicht jedem hat es unbedingt zugesagt und Geier musste auch danach noch "erstmal ankommen". Beim Inder in Stadionnähe deckten wir uns erstmal mit Bier und Cider ein, denn wir hatten noch rund fünf Stunden bis zum Kick-off. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen liefen wir danach in ein Pub und trafen dort auf Schidlowski's ersten Hemel Kollegen, der durch den Geburtstag seiner Frau zwar nicht ins Stadion konnte, es sich aber nicht nehmen ließ uns hinter einem "Tudor Army" Banner abzulichten. Allgemein ist es nicht mit anderen Ländern vergleichbar, wie man als Deutscher oder generell ausländischer Fußballtourist auf der Insel willkommen geheißen wird. So richtig rund liefen Bier und Cider außer bei Schidlowski noch nicht und da das Pub nicht der Kracher war ging es weiter zum nächsten. Irgendwie wollte uns zuerst kein Taxi mitnehmen, aber Fischer und Jonas zeigten ihre ganze Klasse und erwischten einen willigen Fahrer. Von eben auf jetzt ging es mit mir im "Jubilee" aufwärts und es lief auf einmal. Nach und nach kamen immer mehr Jungs der "Tudor Army" und bei Suff, Billard, Darts und Musik aus der Jukebox hätte die Zeit bis zum Anpfiff jetzt ruhig noch etwas länger dauern können. Unser Ossi Ronny kam bei den Engländern besonders gut an und Geier nervte noch immer mit seinem "erstmal ankommen", was sich später noch rächen sollte, da er gar nicht mehr ankam 😆. Im Pub setzte Geier schon seinen typischen Blick auf und jeder von uns fragte sich wann er denn sein Frühstück wiederkäuen würde. Als wir uns auf den Weg machten verschwand der Typ spurlos und wurde auch nicht mehr gesehen. Im Stadion ging der gediegene Konsum von alkoholhaltigen Flüssigkeiten weiter und wir wurden von den Tudors eingeladen uns am Support zu beteiligen, was bei den Klassikern wie "please don't take me home" auch gut klappte, bei anderen Anfeuerungen aber teilweise auch erbärmlich gewesen sein dürfte. Als Ronny ein "kämpfen und siegen" anstimmte waren die Jungs zuerst etwas überrascht, aber gleichzeitig so begeistert, dass sie sich direkt daran versuchten, ohne anfangs zu wissen, was sie da überhaut grölten. Zur Pause wechselten die beiden Fangruppen zu meiner Überraschung die Seiten, denn ein paar Gäste waren auch vor Ort. Schidlowski erlebte die zweite Hälfte nicht, da ich ihn schlafend im Vereinsheim vorfand. Als er aufwachte und feststellte, dass sein Handy, das auf dem Tisch vor ihm lag, mal wieder weg ist guckte er nicht ganz glücklich, aber zum Glück bin ich ja ein ehrlicher Dieb. Ein Dank geht an den unbekannten, der Ronny und mich im zweiten Durchgang mit Brandy aus seinem Flachmann versorgte. Auch wenn das unserem SOLIsten den Rest gab und er danach von gut drauf auf anstrengend kippte 😜. Das Spiel ging für die Tudors leider verloren, aber obwohl ich ihnen den Sieg natürlich von Herzen gegönnt hätte war ich glücklich, denn das war irgendwie alles so wie es sein sollte. Der Ground hat vier unterschiedlich große, insgesamt eher kleine Tribünen auf denen es auch erlaubt ist zu stehen, man kann sich frei bewegen und auch auf den Stands trinken. Der Support war typisch englisch, mit einigen Klassikern und vor allem eher Spielbezogen als man das aus Deutschland kennt. Der Kick war spielerisch natürlich kein Traum, aber das erwartet man in der sechsten englischen Liga auch nicht. Dafür wurde leidenschaftlich gekämpft und es gab quasi kein Geplänkel im Mittelfeld. Zudem pfiff der Schiedsrichter auch nicht jeden Körperkontakt gleich ab, wie es bei uns mittlerweile der Fall ist. Nach dem Spiel trennten sich unsere Wege. Geier war verschollen. Ratinger haute direkt ab, weil er ständig was von Ziegen und Fohlen erzählte und am Sonntag scheinbar in den Streichelzoo wollte. Fischer, Jonas und Schidlowski sollten erst Montag zurück fliegen, übernachteten in Hemel und gingen noch mit den Jungs steil. Ronny und ich nahmen ein Taxi zum Bahnhof, weil wir uns den Urlaubstag sparen und uns in unserem gehobenen Alter lieber noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen wollten. Am Bahnhof trafen wir dann den Kollegen, der eine Stunde zu Fuß unterwegs war und nahmen gemeinsam die Bahn nach London. Ronny verlor ich zwar zwischenzeitlich, als er mal wieder irgendwelche Leute nerven wollte und dann beging er auch noch die Todsünde und verschüttete ein Bier, aber am Ende kamen wir gemeinsam in unserer honeymoon Suite an. Aus einer heißen Nacht wurde aber nichts, da er sofort ins Koma fiel. Da ich die Flüge für uns beide gebucht hatte fragte ich ihn vor ein paar Tagen schon nach seinem Perso, allerdings kam darauf keine Reaktion. Ich hab's dann auch mit dem check-inn sein gelassen, erledigte das aber jetzt am Abend kurz vor knapp. Irgendwann bekam ich ihn zwar wach, aber seinen Ausweis wollte er mir ums verrecken nicht geben. Am nächsten Morgen war es zu spät und er durfte seinen 16€ Flug am Schalter für 50 GBP einchecken - low fares made simple. Danke an euch alle für diesen top Trip and many thanks to the guys of the Tudor Army for this incredible hospitality!
Montag, 8. Januar 2018
Panathinaikos und Panionios / Athen
Auf dem Weg nach Armenien im letzten Jahr war ein Zwischenstopp in Athen nötig, bei dem mit den Suffschweinen C.P. und S.O. einige Kaltschalen vernascht wurden. Nach rund drei Stunden ging es damals ohne Stadionbesuch weiter. Da ein Aufenthalt in einem Land ohne Fußball aber strafbar ist, musste ich dieses Verbrechen schnell aus der Welt schaffen und so sollte das Jahr 2018 mit nem neuen Länderpunkte starten. Die Bahn zum DUS fuhr um 4:11 los, was zwar zu früh war um sich nach Überstunden und "Hausarbeit" nochmal hinzulegen, aber glücklicherweise doch spät genug für die Faustregel "kein Bier vor Vier". Der Grieche an sich ist nicht der pünktlichste und so war es auch beim Zwischenstopp in München, denn eine Familie mit aufgegebenem Gepäck wollte scheinbar noch ein Weißbier länger mit dem Abflug warten. Für meinen engen Terminplan war das Gift und wie befürchtet musste ich eine Bahn später in die Stadt nehmen und nachdem der Rucksack schnell im Hotel abgelegt wurde ging es direkt weiter. Zum Glück hab ich mich für die schlechtere, aber besser gelegene Butze entschieden. Die Tram ab Syntagma fährt im Moment übrigens nicht, da Baustelle, das weiß ich jetzt. Zum Glück hab ich immer Laufschuhe an, das musste sich ja irgendwann mal auszahlen. Da Weihnachten aber wie immer seine Spuren hinterlassen hat wurde auf halber Strecke doch auf die Tram gewechselt und wie es sein musste kam ich keine Minute zu früh am Stadion an.
06.01.18 15:00 Panionios GSS - AOK Kerkyra 3:1, Stadio Nea Smyrni, Super League, 1.457 Zuschauer
Verpasst hätte ich auch nix wenn ich etwas später angekommen wäre... Panionios ist zweifacher Pokalsieger und hinter Panathinaikos, AEK und Olympiakos die eher unbedeutende Nummer 4 in der Region Athen-Piräus. Ewald Lienen, der unter anderem aus Köln bekannte "Zettel-Ewald" stand hier mal eine Zeit an der Außenlinie und das war's auch schon was ich zum Verein sagen kann. Das Stadion ist ein feines Ding und für'n Zehner ist man drin, da kann man nicht meckern bei nem Erstliga-Spiel. Ein Dank an die Ordner/Cops, die mich auf die Haupttribüne gelassen haben, denn einmal ganz rum auf die Gegenseite wäre mit pünktlichem Reinkommen kollidiert. Alles in allem aber heftig, dass in einem Land der EU keiner der fünf anwesenden Personen auch nur ein Wort englisch konnte, aber was will man in einem Land erwarten, indem man auf Zeichensprache kommuniziert. Der Tabellenstand sprach klar für einen Heimsieg, aber ich war beim Spielverlauf geneigt mal wieder ein paar Taler auf ein 0:0 zu setzen. Zwar hatten die Athener Vorstädter eine deutliche Überlegenheit, aber vorm Tor ging gar nix. Durch mein letztes Spiel, bei dem dieses Vorhaben erst schief ging, wollte ich aber noch ein paar Minuten abwarten und das war auch gut so. Der Treffer fiel allerdings auf der anderen Seite durch den deutschen Denis Epstein und einen guten Konter, der wohl die erste ernst zunehmende Chance gewesen sein dürfte und so gingen die Gäste aus Korfu in Führung. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel aber verdientermaßen gedreht. Die "Panthers" waren ab und an mal zu hören und auch wenn das nicht besonders laut und viel war machen die Melodien und die Sprache im Süden doch immer etwas mehr her als im nördlichen Europa. Zur zweiten Hälfte wurden die wenigen Banner eingepackt und der Block leerte sich immer mehr, keine Ahnung warum. Ein schöner Moment war auf jeden Fall als der Dealer aus der kultigen Verkaufsbude mir ein verstecktes Bier aus dem Kühlschrank holte, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Bullen in der Nähe sind. Alkoholverbot? Auf jeden Fall trank Keiner Bier und die restlichen Dosen verschwanden wieder im Nichts, aber mir soll's egal sein.
Mit der Tram ging es zurück in Richtung City und seltsamerweise war es von eben auf jetzt dunkel als ich ein paar Meter später dort ankam. Die Touri Attraktionen hatten alle geschlossen, aber sinnlosen Rumlaufen ist häufig am Besten und so landete ich nach insgesamt 14km zu Fuß und ein paar wirklich schönen Eindrücken im Bett. Mein Bier stand am nächsten Morgen noch ungeöffnet neben mir, denn wie ein Stein fiel ich ins Koma und wollte auch beim besten Willen nicht so aufstehen wie geplant. Nach dem späten Frühstück rief die Akropolis, denn die Stadtfestung gehört natürlich zum absoluten Pflichtprogramm. Der Eintritt war heute frei, worüber ich mich mal nicht beschweren will. Da dieser durchaus sehenswerte Programmpunkt mehr Zeit als gedacht in Anspruch nahm war es das auch schon mit dem Touri Programm für heute. Aber egal, is ja Urlaub, Stress gibt's auf Arbeit schließlich schon mehr als genug. So ging es dann ganz entspannt mit der Metro zum Ort des Geschehens, aber dort angekommen war es vorbei mit der Entspannung. Zwar hatte ich rund eine Stunde Zeit bis zum Anpfiff, aber die Schlage am Ticket Schalter war beängstigend und wenn man die Menschen im Süden arbeiten sieht weiß man, dass diese Länder nicht ganz umsonst pleite sind. Das zwischenzeitlich für unmöglich geglaubte trat aber ein und ich war im Stadion.
07.01.18 15:00 Panathinaikos AO - AO Platanias 2:0, Stadio Apostolos Nikolaidis, Super League, 6.479 Zuschauer
Ich nehme es mal vorweg, auch hier hätte ich nix verpasst. Panathinaikos Athlitikos Omilos (kurz PAO), was auf deutsch Gesamt Athener Sportklub bedeutet, ist einer der großen Vereine des Landes. 18 mal holte Panathinaikos den Pokal und 20 mal wurde man Meister. International war 1971 das beste Jahr der Vereinsgeschichte, als man im Europapokal der Landesmeister (die heutige Champions League) unter Trainer Ferenc Puskas bis ins Finale kam. Im Wembley Stadion musste sich PAO allerdings gegen Ajax Amsterdam mit Johan Cruyff geschlagen geben. Als kleines Trostpflaster stellte man damals mit Antonis Antoniadis zumindest den besten Torschützen. Auf den Rängen hat man mit den Jungs von "Gate 13" eine Gruppe in der Hinterhand, von denen ich bisher nur Gutes gehört habe und die eine enge Freundschaft mit den Ultras Rapid verbindet. Ich hab mich auf jeden Fall auf dieses Spiel gefreut, auch wenn heute langweiliger Liga Alltag angesagt war und die Gäste aus Kreta sicher keine große Nummer sind. Heutzutage weiß man ja nie ob eine Szene mal wieder streikt oder der Verband irgendwelche irrwitzigen Repressionen ausgesprochen hat. Falls das allerdings nicht der Fall ist, zeigte sich heute, dass auch Gate 13 nur mit Wasser kocht oder dieses an normalen Tagen nicht mal zum Sieden bringt. Nach rund 60 Spielminuten hatte Panathinaikos eine ordentliche Drangphase und auf einmal war das ganze Stadion da und das war auch wirklich gut. Bis zu diesem Zeitpunkt passierte auf dem Platz nicht sehr viel und in der Kurve noch weniger. Den schlechten Tabellenplatz lasse ich als alleinige Ausrede sicher nicht zählen. Das mit Abstand Interessanteste war ein Feuer, das zur Pause in einem Wohnhaus auf der anderen Straßenseite hinter der Haupttribüne ausbrach, das erlebt man so auch nicht oft. Die Emotionen im gesamten Stadion sind aber dennoch beeindruckend und alleine dafür haben sich die Jungs den Sieg verdient, auch wenn sie dafür zwei Elfmeter brauchten. Wer mir das Spruchband bzw. den Banner übersetzt bekommt ein Bier und vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung warum der Support so enttäuschend war. Raus aus dem Stadion, rein in die Metro und ab zum nächsten Programmpunkt.
07.01.18 18:30 Panathinaikos BC - Koroivos BC 92:57, Olympiako Klisto Gymnastirio (OAKA), Greek Basket League
Am Olympiagelände von 2004 spuckte mich die Bahn wieder aus und es wartete mit Basketball eine neue Sportart auf mich. Panathinaikos ist in diesem Sport mit 35 Meisterschaften und 18 Pokalsiegen jeweils Rekordtitelträger in Griechenland und kann zudem sechs internationale Titel vorzeigen. Ein guter Verein also für das erste Korbball Spiel meines Lebens. Wie die meisten großen Verein des Landes ist auch PAO in allen gängigen Sportarten aktiv und kann dort auf die Unterstützung von Gate 13 hoffen. Das bezieht sich aber wohl leider nur auf wichtige Spiele, denn Support war Fehlanzeige. Fußball ist natürlich meine Sportart Nummer 1, aber ich bin offen für alles und wenn irgendwas Eishockey vom zweiten Platz verdrängt ist das so. Tischtennis in Düsseldorf oder Rollhockey in Barcelona haben das nicht ganz geschafft, obwohl das wirklich Spaß gemacht hat. Basketball muss sich da aber ganz hinten anstellen, denn das ist wirklich nicht mein Ding, ähnlich wie Football damals in Frankfurt, allerdings kann man das nur wissen wenn man es mal mitgemacht hat.
Am späten Abend gab es noch lecker Souvlaki, Bier und Ouzo, bevor es nach heute immerhin 12km auf den Beinen wieder in die verdiente Horizontale ging. Am nächsten Morgen brauchte ich nach weltklasse Tzatziki zum Frühstück frische Luft und wandere zum Panathinaiko-Stadion, dem Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896. Deutschland bzw. das Deutsche Reich gewann damals sechsmal Silber, was der heutigen Goldmedaille entspricht und belegte den dritten Platz der Nationen. Carl Schuhmann war mit vier Siegen im Turnen und Ringen der herausragende Sportler und holte unter anderem auch Bronze im Gewichtheben. Bei den Spielen 2004 wurde das Stadion teilweise erneut seiner Bestimmung übergeben. Die Wettbewerbe im Bogenschießen fanden hier statt und das Ziel beim Marathon lag im Stadion. Das Spielfeld entspricht zwar nicht den FIFA Regularien, aber vielleicht lässt sich da mit dem nötigen Kleingeld was machen, denn ein Spiel in diesem riesigen Hufeisen hätte was. Nicht nur die große Zeit des antiken Griechenland ist vorbei, sondern auch die Tour und über Wien ging es zurück nach DUS.
06.01.18 15:00 Panionios GSS - AOK Kerkyra 3:1, Stadio Nea Smyrni, Super League, 1.457 Zuschauer
Verpasst hätte ich auch nix wenn ich etwas später angekommen wäre... Panionios ist zweifacher Pokalsieger und hinter Panathinaikos, AEK und Olympiakos die eher unbedeutende Nummer 4 in der Region Athen-Piräus. Ewald Lienen, der unter anderem aus Köln bekannte "Zettel-Ewald" stand hier mal eine Zeit an der Außenlinie und das war's auch schon was ich zum Verein sagen kann. Das Stadion ist ein feines Ding und für'n Zehner ist man drin, da kann man nicht meckern bei nem Erstliga-Spiel. Ein Dank an die Ordner/Cops, die mich auf die Haupttribüne gelassen haben, denn einmal ganz rum auf die Gegenseite wäre mit pünktlichem Reinkommen kollidiert. Alles in allem aber heftig, dass in einem Land der EU keiner der fünf anwesenden Personen auch nur ein Wort englisch konnte, aber was will man in einem Land erwarten, indem man auf Zeichensprache kommuniziert. Der Tabellenstand sprach klar für einen Heimsieg, aber ich war beim Spielverlauf geneigt mal wieder ein paar Taler auf ein 0:0 zu setzen. Zwar hatten die Athener Vorstädter eine deutliche Überlegenheit, aber vorm Tor ging gar nix. Durch mein letztes Spiel, bei dem dieses Vorhaben erst schief ging, wollte ich aber noch ein paar Minuten abwarten und das war auch gut so. Der Treffer fiel allerdings auf der anderen Seite durch den deutschen Denis Epstein und einen guten Konter, der wohl die erste ernst zunehmende Chance gewesen sein dürfte und so gingen die Gäste aus Korfu in Führung. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel aber verdientermaßen gedreht. Die "Panthers" waren ab und an mal zu hören und auch wenn das nicht besonders laut und viel war machen die Melodien und die Sprache im Süden doch immer etwas mehr her als im nördlichen Europa. Zur zweiten Hälfte wurden die wenigen Banner eingepackt und der Block leerte sich immer mehr, keine Ahnung warum. Ein schöner Moment war auf jeden Fall als der Dealer aus der kultigen Verkaufsbude mir ein verstecktes Bier aus dem Kühlschrank holte, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Bullen in der Nähe sind. Alkoholverbot? Auf jeden Fall trank Keiner Bier und die restlichen Dosen verschwanden wieder im Nichts, aber mir soll's egal sein.
Mit der Tram ging es zurück in Richtung City und seltsamerweise war es von eben auf jetzt dunkel als ich ein paar Meter später dort ankam. Die Touri Attraktionen hatten alle geschlossen, aber sinnlosen Rumlaufen ist häufig am Besten und so landete ich nach insgesamt 14km zu Fuß und ein paar wirklich schönen Eindrücken im Bett. Mein Bier stand am nächsten Morgen noch ungeöffnet neben mir, denn wie ein Stein fiel ich ins Koma und wollte auch beim besten Willen nicht so aufstehen wie geplant. Nach dem späten Frühstück rief die Akropolis, denn die Stadtfestung gehört natürlich zum absoluten Pflichtprogramm. Der Eintritt war heute frei, worüber ich mich mal nicht beschweren will. Da dieser durchaus sehenswerte Programmpunkt mehr Zeit als gedacht in Anspruch nahm war es das auch schon mit dem Touri Programm für heute. Aber egal, is ja Urlaub, Stress gibt's auf Arbeit schließlich schon mehr als genug. So ging es dann ganz entspannt mit der Metro zum Ort des Geschehens, aber dort angekommen war es vorbei mit der Entspannung. Zwar hatte ich rund eine Stunde Zeit bis zum Anpfiff, aber die Schlage am Ticket Schalter war beängstigend und wenn man die Menschen im Süden arbeiten sieht weiß man, dass diese Länder nicht ganz umsonst pleite sind. Das zwischenzeitlich für unmöglich geglaubte trat aber ein und ich war im Stadion.
07.01.18 15:00 Panathinaikos AO - AO Platanias 2:0, Stadio Apostolos Nikolaidis, Super League, 6.479 Zuschauer
Ich nehme es mal vorweg, auch hier hätte ich nix verpasst. Panathinaikos Athlitikos Omilos (kurz PAO), was auf deutsch Gesamt Athener Sportklub bedeutet, ist einer der großen Vereine des Landes. 18 mal holte Panathinaikos den Pokal und 20 mal wurde man Meister. International war 1971 das beste Jahr der Vereinsgeschichte, als man im Europapokal der Landesmeister (die heutige Champions League) unter Trainer Ferenc Puskas bis ins Finale kam. Im Wembley Stadion musste sich PAO allerdings gegen Ajax Amsterdam mit Johan Cruyff geschlagen geben. Als kleines Trostpflaster stellte man damals mit Antonis Antoniadis zumindest den besten Torschützen. Auf den Rängen hat man mit den Jungs von "Gate 13" eine Gruppe in der Hinterhand, von denen ich bisher nur Gutes gehört habe und die eine enge Freundschaft mit den Ultras Rapid verbindet. Ich hab mich auf jeden Fall auf dieses Spiel gefreut, auch wenn heute langweiliger Liga Alltag angesagt war und die Gäste aus Kreta sicher keine große Nummer sind. Heutzutage weiß man ja nie ob eine Szene mal wieder streikt oder der Verband irgendwelche irrwitzigen Repressionen ausgesprochen hat. Falls das allerdings nicht der Fall ist, zeigte sich heute, dass auch Gate 13 nur mit Wasser kocht oder dieses an normalen Tagen nicht mal zum Sieden bringt. Nach rund 60 Spielminuten hatte Panathinaikos eine ordentliche Drangphase und auf einmal war das ganze Stadion da und das war auch wirklich gut. Bis zu diesem Zeitpunkt passierte auf dem Platz nicht sehr viel und in der Kurve noch weniger. Den schlechten Tabellenplatz lasse ich als alleinige Ausrede sicher nicht zählen. Das mit Abstand Interessanteste war ein Feuer, das zur Pause in einem Wohnhaus auf der anderen Straßenseite hinter der Haupttribüne ausbrach, das erlebt man so auch nicht oft. Die Emotionen im gesamten Stadion sind aber dennoch beeindruckend und alleine dafür haben sich die Jungs den Sieg verdient, auch wenn sie dafür zwei Elfmeter brauchten. Wer mir das Spruchband bzw. den Banner übersetzt bekommt ein Bier und vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung warum der Support so enttäuschend war. Raus aus dem Stadion, rein in die Metro und ab zum nächsten Programmpunkt.
07.01.18 18:30 Panathinaikos BC - Koroivos BC 92:57, Olympiako Klisto Gymnastirio (OAKA), Greek Basket League
Am Olympiagelände von 2004 spuckte mich die Bahn wieder aus und es wartete mit Basketball eine neue Sportart auf mich. Panathinaikos ist in diesem Sport mit 35 Meisterschaften und 18 Pokalsiegen jeweils Rekordtitelträger in Griechenland und kann zudem sechs internationale Titel vorzeigen. Ein guter Verein also für das erste Korbball Spiel meines Lebens. Wie die meisten großen Verein des Landes ist auch PAO in allen gängigen Sportarten aktiv und kann dort auf die Unterstützung von Gate 13 hoffen. Das bezieht sich aber wohl leider nur auf wichtige Spiele, denn Support war Fehlanzeige. Fußball ist natürlich meine Sportart Nummer 1, aber ich bin offen für alles und wenn irgendwas Eishockey vom zweiten Platz verdrängt ist das so. Tischtennis in Düsseldorf oder Rollhockey in Barcelona haben das nicht ganz geschafft, obwohl das wirklich Spaß gemacht hat. Basketball muss sich da aber ganz hinten anstellen, denn das ist wirklich nicht mein Ding, ähnlich wie Football damals in Frankfurt, allerdings kann man das nur wissen wenn man es mal mitgemacht hat.
Am späten Abend gab es noch lecker Souvlaki, Bier und Ouzo, bevor es nach heute immerhin 12km auf den Beinen wieder in die verdiente Horizontale ging. Am nächsten Morgen brauchte ich nach weltklasse Tzatziki zum Frühstück frische Luft und wandere zum Panathinaiko-Stadion, dem Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896. Deutschland bzw. das Deutsche Reich gewann damals sechsmal Silber, was der heutigen Goldmedaille entspricht und belegte den dritten Platz der Nationen. Carl Schuhmann war mit vier Siegen im Turnen und Ringen der herausragende Sportler und holte unter anderem auch Bronze im Gewichtheben. Bei den Spielen 2004 wurde das Stadion teilweise erneut seiner Bestimmung übergeben. Die Wettbewerbe im Bogenschießen fanden hier statt und das Ziel beim Marathon lag im Stadion. Das Spielfeld entspricht zwar nicht den FIFA Regularien, aber vielleicht lässt sich da mit dem nötigen Kleingeld was machen, denn ein Spiel in diesem riesigen Hufeisen hätte was. Nicht nur die große Zeit des antiken Griechenland ist vorbei, sondern auch die Tour und über Wien ging es zurück nach DUS.