Samstag, 19. Mai 2018

Pokalfinale Eintracht - Bayern

Als Eintracht Fan ist der einzig realistische Titel der Pokal, das will ich mal miterleben. Seit dieser Aussage sind zwei Finalspiele vergangen und nun steht das Dritte an und es muss verdammt nochmal klappen! Der Wecker um 3:20 tat weniger weh als gedacht und um kurz nach Vier saß ich in der Bahn. In Dortmund stieg das erste bekannte Gesicht in den ICE und ratzfatz war man in der Hauptstadt. Die Touri Hotspots sind mittlerweile natürlich alte Hüte, aber das Brandenburger Tor ist dennoch einen Besuch wert. Dann war es auch schon an der Zeit sich mit den Leuten des EFC auf ein Bierchen zu treffen. Das Pokalspiel der Junioren ließ ich wieder sausen, da ich ich das Amateurstadion lieber mit einem Spiel mache, bei dem der beschissene Verband nix zu melden hat und wenn es Bier gibt. Eigentlich wollte ich mich voll und ganz auf die Eintracht konzentrieren, aber da sich irgendwie fast alle Bekannten verteilten oder noch gar nicht da waren, entschied ich nach dem Mittagessen doch noch das Oberligaspiel im Zoschke mitzunehmen.


19.05.18 14:30 SV Lichtenberg 47 - FC Mecklenburg Schwerin 3:0, Hans-Zoschke-Stadion, Oberliga Nordost - Nord, 376 Zuschauer

Sportlich ging es hier um nix mehr. Lichtenberg konnte nicht mehr aufsteigen und die Schweriner standen quasi als Absteiger fest. Als L47 früher ein Jahr in der Oberliga und mehrere Spielzeiten in der Liga kickte war an den heutigen Gast noch lange nicht zu denken. Zwar kann einer der (potentiellen) Vorgänger ähnliches vorweisen, aber den 483 Fusionen und Namensänderungen des Vereins kann ich nicht folgen. Den FCM gibt es jedenfalls erst seit 2013. Der erste Treffer fiel bereits direkt zu Spielbeginn und insgesamt war die Partie eine klare Geschichte. Für Spannung sorgte das natürlich nicht und wenn ich das richtig in Erinnerung hab, gab es auch überhaupt keine Karten, was einiges aussagt. Aber egal, ich lernte den "Quoten Qanaken" kennen und der uneingeschränkte Star dieser Veranstaltung war sowieso das Stadion. Der Ground kann durchaus als Brett bezeichnet werden und das Hoppen würde mehr Spaß machen, wenn es nur solche Hütten gäbe, aber der Fokus lag heute trotzdem woanders.




19.05.18 20:00 Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 3:1, Olympiastadion Berlin, Pokalfinale, 74.322 Zuschauer

Auf dem Weg zwischen beiden Stadien lag das Hotel und mein Magen verlangte nach einem Besuch dort. Nach der getanen Arbeit wollte ich mich noch zehn Minuten ausruhen und es kam wie es kommen musste, ich bin eingepennt. Allerdings gibt es ja das Karma und ich wurde mit dem rechtzeitigen Aufwachen wohl dafür belohnt, meine Azubis noch nicht getötet zu haben. Das musste sich ja irgendwann mal auszahlen. Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn ich das Spiel verpennt hätte. Eng wurde es trotzdem, aber dank einer Abkürzung am Eingang war ich 30 Minuten vor Anpfiff am Platz. Wir hatten die letzten Spiele fast ausnahmslos verkackt und die Bayern spielten mal wieder in einer anderen Liga. Zudem war klar, dass sie den Pokal nach dem Ausscheiden aus der Champions League nicht herschenken würden. Kurz gesagt, wir hatten keine Chance. Diese galt es zu nutzen und seit heute morgen war mir klar, dass was geht. Schließlich sind wir Eintracht Frankfurt und nicht umsonst der geilste Verein der Welt! Durch einen Lattentreffer der Münchner hätte die Geschichte früh beendet sein können, aber da war es wieder, das Karma. Dann eroberte Rebic den Ball im Mittelfeld, passte zu Boateng, der wiederum Rebic schickte, der gekonnt einnetzte. Jubel, Ekstase, Hoffnung, Anspannung. Pfeif ab! Blick auf die Uhr - erst 15 Minuten gespielt. Die Bayern waren danach die aktivere Mannschaft, aber mit Kampf, Leidenschaft, Disziplin, dem Willen und guten Kontern als Entlastung brachten wir die Führung in die Pause. Nachdem ich die erste Hälfte im harten Kern verbrachte, brauchte ich im zweiten Durchgang etwas Abstand und wanderte nach oben. Hier geht was verdammt nochmal. Die Stimmung war okay, aber man erkannte deutlich die Anspannung und die Gesänge aus dem oberen Teil der Kurve kamen leider häufig etwas zeitversetzt. Im letzten Jahr gefiel mir das besser, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Der Choreo zu Beginn folgte nun etwas Pyro. Der Druck der Bayern hatte Erfolg und Lewandowski erzielte den Ausgleich. War's das? Nein! Unsere Jungs gaben nicht auf und setzten die Münchner ebenfalls unter Druck. In dieser Phase erarbeiteten wir uns gefühlt 20 Eckbälle am Stück, die aber leider nichts einbrachten. Die Bazis hatten erneut einen Lattentreffer, aber es war wieder der verdammt stark spielende Rebic, der einen Konter zum 2:1 versenkte. Ja, ja, ja! Scheiße ist das geil! Nur noch zehn Minuten. In der Nachspielzeit kam es zum Videobeweis und jedem war klar, dass es einen Elfmeter für die Bayern geben würde. Alle Hoffnungen ruhten nun auf Lukas Hradecky, der schon einige Strafstöße parieren konnte, denn sonst sah es schlecht aus. Es passierte aber das unmögliche. Der Spielleiter zeigte Eier und entschied das erste Mal in der Geschichte des Fußballs und des korrupten Verbandes in einer strittigen Szene gegen den FCB. Die anschließende Ecke nutzte Gacinovic, der wie vom Blitz getroffen los rannte und zum 3:1 ins leere Tor einschob. Jetzt gab es kein halten mehr! Hab ich vorhin von Ekstase gebabbelt? Dann war das jetzt am ekstatischsten! Unglaublich. Jubel, Tränen, Jubel, Tränen, Jubel. Nach 30 Jahren ist der Pott wieder daheim! Ab nach unten, schließlich muss jeder Einzelne gedrückt werden. Feiern, Party, Glücksgefühle, Freude, Stolz. Der etwas anderen "Humba" unseres Präsidenten folgt ein passendes "Nutten, Crack und Spielautomaten". Treffend, aber Spaß. Emotionen. "Eintracht Walzer", "Mexico". Trance. DEUTSCHER POKALSIEGER SGE!!! Danke an die Mannschaft, die sich unsterblich gemacht hat. Danke an die Jungs und Mädels von per sempre und an alle, die Tag und Nacht in Berlin unvergesslich gemacht haben. Die SGE ist wieder da!



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