07.03.19 18:55 Eintracht Frankfurt - FC Internazionale Milano 0:0, Waldstadion, Europa League, 48.000 Zuschauer
Europacup! Zeitweise hatte ich das Spiel schon abgeschrieben, aber Eintracht Frankfurt gegen Inter Mailand... Für ein Spiel zwischen zwei so namenhaften Vereinen kann man auf Arbeit auch einfach mal etwas früher den Hammer fallen lassen, denn nach den Überstunden fragt ja auch keiner. Eng sollte es trotzdem werden und kurz stellte sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit, aber Hallo?! Europacup! Im Auto empfing mich Bosca mit „Das hier ist nicht Mainz. Sie haben recht, das ist Eintracht!" Na wenn das kein Zeichen ist und Herr Maps von der allwissenden Firma Gugel sagte mir, ich wäre 50 Minuten vor Anpfiff am GD. Auf! Am Ende war ich zehn Minuten vor Anpfiff im Block - Punktlandung.
Inter Mailand - Ronaldo und Lothar Matthäus wurden hier Weltfußballer, 18 Meisterschaften, sieben Pokalsiege, dreimal den Titel in der Königsklasse und dreimal im Europacup. Auch wenn der letzte Titel fast zehn Jahre zurück liegt ein großer Club, der für guten Fußball steht. Und dann der Schock bei der Auslosung - Eintracht Frankfurt, Europas beste Mannschaft. Zu Beginn gab es eine große Choreo zum morgigen 120. Geburtstag der Göttin und Diva Eintracht Frankfurt und eine Stimmung, die wieder beeindruckend war. Glorreiche Zeiten, traurige Tage. Wir stehn zur Eintracht, gar keine Frage. Vom großen Gegner ließ sich Inter aber nicht beeindrucken und war in der Anfangsphase die optisch überlegene Mannschaft. Wenn wir mal vors Tor kamen, waren die Angriffe allerdings gefährlicher. Nach 20 Minuten pfiff der Schiedsrichter -Sohn eines Hirten und eines schottischen Hochland-Schafs- einen Elfmeter für Inter. Bei den Junioren kannste den vielleicht geben wenn du drauf gewettet hast, aber nicht auf europäischer Bühne. Sascha Rösler und Norbert Meier sind auf jeden Fall genauso stolz auf den Angreifer wie die italienischen Fallkünstler. Kevin Trapp hielt den Strafstoß und sorgte somit für Gerechtigkeit und einen geilen Jubel - Ja man! Zum Intro der zweiten Hälfte wurden goldene Konfetti und Luftschlangen Shooter abgefeuert und in den ersten zehn Minuten brannte auch die Mannschaft wieder ein Feuerwerk in der Offensive ab. Haller, Jovic und Gacinovic hatten heute aber leider nicht ihren besten Tag und so brachte auch diese extreme Druckphase kein Tor. Zumindest keins das zählte, den eins wurde zurecht wegen Abseits nicht gegeben. Nicht gegeben wurde auch ein Elfmeter für uns, den ich zwar nicht unbedingt als hundertprozentig ansehe, aber 100% klarer als den im ersten Durchgang. Adi Hütter regte sich zurecht auf und wurde vom Referee völlig überzogen für das Treten einer Wasserflasche auf die Tribüne geschickt. Absolut lächerlich! Da merkt man eben doch das Schaf in den Genen. Danach wurde es wieder etwas ruhiger auf dem Platz und bei Inter hatte man eigentlich zu keiner Zeit so richtig Angst, dass sie ein Tor schießen könnten. Der bärenstarke Hasebe ist daran sicher nicht ganz unschuldig. Wir hatten zwar noch ein paar gute Möglichkeiten, besonders in der Schlussphase, aber dieser verdammte Ball wollte einfach nicht ins Netz. Daran konnte auch der stark spielende Kostic nix ändern. Natürlich ist es wichtig zu Hause kein Gegentor zu kassieren, aber zumindest ein dreckiges 1:0 wäre nicht nur verdient, sondern auch deutlich beruhigender gewesen. So fährt mer doch ganz schee hibbelisch nach Madrid, äh Mailand.
Nach dem Abpfiff sprintete ich direkt zum Auto und hörte den grandiosen Chor mit "Im Herzen von Europa" leider nur von Außen. Um für die 5km bis zur Autobahn genauso lang zu brauchen wie für die restlichen 205 hatte ich heute aber keinen Nerv. Eintracht Frankfurt International!
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