Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir unser Pivo für faire Einsfuffzisch und das tolle Stadion. Manchmal kann das Leben einfach schön sein. Dominik, der für den restlichen Tag unser Chauffeur sein durfte, stieß noch vor Spielbeginn zu uns. Von Herrn Geier fehlte zu diesem Zeitpunkt allerdings jede Spur. Nach einer Runde um den Ground und ein paar Pivo später, kam da aus dem Nichts plötzlich eine Gestalt angetorkelt. Geier der alte Halbzeithopper hatte es doch tatsächlich geschafft noch eine Minute der ersten Hälfte zu verfolgen. In der Pause versuchte Schidlowski uns zu vergiften. So eine abartige Klobasa und wahrscheinlich allgemein eine so schlechte Wurst hab ich noch nie gegessen. Aufgegessen hat das Ding auch keiner von uns. Zumindest Brot, Senf und Meerrettich waren gut. So gut, dass Tobias seiner Hose, Jacke und seinem Rucksack auch etwas davon abgab. Richtig feiner Zug von ihm. Die Qualität des Spiels ist schwierig zu beschreiben. Teilweise gab es richtig tolle Tore zu sehen, aber in anderen Spielszenen waren die Jungs nicht mal in der Lage einen Ball vernünftig zu stoppen.
16.11.19 13:30 SK Senco Doubravka - TJ Spartak Soběslav 1:1 (5:4), Sportovni Areal Doubravka, Divize A, 100 Zuschauer
Das nächste Spiel sollte nur einen Katzensprung entfernt angepfiffen werden, weshalb wir sehr frühzeitig am Ground waren. Tobias hatte das aber irgendwie nicht ganz mitgeschnitten und beobachtete torkelnd das leere Spielfeld. Wir vertrieben uns die Zeit lieber im Auto mit der legendären DSF Reportage. Irgendwann war es aber an der Zeit das Vereinsheim zu testen. 25 tschechische Kronen sind ziemlich genau 1€ und das war hier der Preis für den halben Liter des gezapften Goldes. Extrem fairer Kurs. Hier in Tschechien können wir uns halt besser geben, als wir eigentlich sind. Wir können auch mal 20 Bier trinken. Die Klobasa war mit 60 Kronen nicht so günstig, aber wenigstens war sie nicht schlecht. Um wirklich gut zu sein fehlte allerdings etwas Würze. Der Kick war eine Art Füllmaterial zwischen den beiden ursprünglich geplanten Spielen. Zumindest ging es hier ebenfalls in der vierten Liga zur Sache. Natürliches Grün, Stufen mit Sitzschalen, Bänke und ein netter Biergarten erinnern aber auch nicht unbedingt an die Hölle. Sehr zu empfehlen sind übrigens auch die Toiletten. Sportlich erwähnenswert ist, dass es nach 90 Minuten Unentschieden stand und es im tschechischen Amateurfußball dann aus irgendeinem Grund Elfmeterschießen gibt, bei dem der Sieger zwei und der Verlierer einen Punkt bekommt.
16.11.19 17:00 FK Hvězda Cheb - FK Hořovicko 4:2, Stadion Lokomotiva, Divize A, 200 Zuschauer
Im Vereinsheim von Doubravka wurde auch Flaschenbier verkauft, was für die Fahrt natürlich top war. Allerdings überrannte uns die Müdigkeit und mehr als eine Buddel konnte keiner leeren. Der erste Gedanke bei der Ankunft am dritten Ground des Tages: "Das sieht von außen schon wieder genial aus". Die abgetanzte Tribüne ist ein Traum, ähnlich wie die zugewucherten Stufen hinterm Tor, auch wenn diese kaum noch als solche erkennbar sind. Leider wurde der Rest des Stadions beim Umbau des Platzes auf Kunstrasen abgerissen. Im Zuge dieses Umbaus wurde das Spielfeld auch etwas versetzt, was die Tribüne ein wenig wie ein Fremdkörper wirken lässt. Jetzt wo die Sonne weg war, wurde es kalt, arschkalt! Neben Pivo wurde auch Glühwein angeboten und somit wurde die persönliche Glühwein Saison diesmal im Ausland eröffnet. Der Glühwein war zur Pause ausverkauft, was nicht tragisch war, da es ja noch Bier gab. Viel dramatischer war, dass auch die Klobasa leer war. Vermutlich haben die Verantwortlichen Einkäufer nicht mit so vielen verfressenen deutschen Hoppern gerechnet.
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