Das Rosenaustadion stand als größtes, fehlendes Stadion Deutschlands mit Spielbetrieb schon lange ganz weit oben auf der To-do Liste. Augsburg is aber net ums Eck und mein Wunsch, die Hütte gegen einen guten Gegner und im Doppler mit dem alten Stadion in Ingolstadt zu besuchen, war halt einer von vielen unerfüllten Wünschen. Irgendwann muss man ja mal ausm Quark kommen und heute konnte zumindest der Urlaubstag sinnvoll genutzt werden. An nem Rastplatz kurz vor Augsburg musste ich was los werden und da hielt auch der Mannschaftsbus der Schweinfurter. Wie richtige Fußball Asis standen die Schnüdel am Zaun und schnüdelten. Nach ein paar Kilometern zu Fuß durch die Stadt gönnte ich mir ein frisch Gezapftes und dann war es auch an der Zeit zum Stadion aufzubrechen. Die Schweinfurter waren bis zur Einführung der Bundesliga erstklassig, kickten in der 2. Bundesliga mal gegen die große Eintracht und haben eine aktive Fanszene. Das Polizeiaufgebot war für die 40 Mann aber völlig übertrieben. Nur könnten die Cops sonst nicht über ihre Überstunden heulen und müssten sich um ihren eigentlichen Job kümmern, den sie gar nicht mehr wahrnehmen können, wollen oder dürfen. Ohne Investoren würde die Erste des FCA vermutlich noch in diesem Stadion und in dieser Liga kicken, aber Fußball ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell und so spielt der FCA Bundesliga und die 05er gegen die zweite Mannschaft. Das zu kritisieren hab ich aufgegeben und erfreue mich einfach am tollen Ground. 28.000 Menschen würden hier im Stadion noch Platz finden, das augenscheinlich als Vorbild des Münchner Olympiastadions diente. Ein Pokalfinale, Länderspiele, Olympia 1972, den Stinkefinger von Uli Stein und UI-Cup Spiele von 1860 erlebte das Stadion. Neben den Holz-Sitzen sorgen Details wie die Zäune in den Vereinsfarben Rot Weiß und Grün für Freude und treue Leser werden es erahnen, die Flutlichtmasten. Die Ultras der Gäste zogen ihr Ding konstant durch und auch ein paar Jungs der Augsburger verfolgten stumm und gewohnt Ultra cool das Spiel. Bei Hellem, Dunklen und Weizen, sowie Steak (mit Zwiebeln), Roter und Bratwurst war für das Spiel eigentlich gar keine Zeit. Und doch kann ich sagen, dass der Augsburger Schnapper den ersten Durchgang im Angriff hätte verbringen können, ohne ein Gegentor befürchten zu müssen. Das Tor der Hausherren war mehr als verdient und überfällig. Ob der Keeper Gedanken lesen kann? Der gefühlt erste Angriff der Gäste im zweiten Durchgang war nämlich drin. Der Siegtreffer in der Schlussphase war absolut gerechtfertigt. Alles außer einem Heimsieg wäre heute unverdient gewesen. Der verschossene Elfer in der Nachspielzeit war geschenkt, die Handgreiflichkeiten und Rudelbildung danach willkommene Emotionen, genau wie die Pöbeleien danach auf den Rängen. Das ist Fußball. Für das Gefühl fahren zu dürfen, wollte ich nach dem Spiel noch ne Cola und frage mich, warum die regionalen Cola-Mixe in Bayern fast immer besser schmecken als das Original. Bier, Bier, Bier und gute Nacht.
Seiten
▼
Freitag, 1. September 2023
Augsburg - Schweinfurt
01.09.23 19:00 FC Augsburg II - 1. FC Schweinfurt 2:1, Rosenaustadion, Regionalliga Bayern, 415 Zuschauer
Das Rosenaustadion stand als größtes, fehlendes Stadion Deutschlands mit Spielbetrieb schon lange ganz weit oben auf der To-do Liste. Augsburg is aber net ums Eck und mein Wunsch, die Hütte gegen einen guten Gegner und im Doppler mit dem alten Stadion in Ingolstadt zu besuchen, war halt einer von vielen unerfüllten Wünschen. Irgendwann muss man ja mal ausm Quark kommen und heute konnte zumindest der Urlaubstag sinnvoll genutzt werden. An nem Rastplatz kurz vor Augsburg musste ich was los werden und da hielt auch der Mannschaftsbus der Schweinfurter. Wie richtige Fußball Asis standen die Schnüdel am Zaun und schnüdelten. Nach ein paar Kilometern zu Fuß durch die Stadt gönnte ich mir ein frisch Gezapftes und dann war es auch an der Zeit zum Stadion aufzubrechen. Die Schweinfurter waren bis zur Einführung der Bundesliga erstklassig, kickten in der 2. Bundesliga mal gegen die große Eintracht und haben eine aktive Fanszene. Das Polizeiaufgebot war für die 40 Mann aber völlig übertrieben. Nur könnten die Cops sonst nicht über ihre Überstunden heulen und müssten sich um ihren eigentlichen Job kümmern, den sie gar nicht mehr wahrnehmen können, wollen oder dürfen. Ohne Investoren würde die Erste des FCA vermutlich noch in diesem Stadion und in dieser Liga kicken, aber Fußball ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell und so spielt der FCA Bundesliga und die 05er gegen die zweite Mannschaft. Das zu kritisieren hab ich aufgegeben und erfreue mich einfach am tollen Ground. 28.000 Menschen würden hier im Stadion noch Platz finden, das augenscheinlich als Vorbild des Münchner Olympiastadions diente. Ein Pokalfinale, Länderspiele, Olympia 1972, den Stinkefinger von Uli Stein und UI-Cup Spiele von 1860 erlebte das Stadion. Neben den Holz-Sitzen sorgen Details wie die Zäune in den Vereinsfarben Rot Weiß und Grün für Freude und treue Leser werden es erahnen, die Flutlichtmasten. Die Ultras der Gäste zogen ihr Ding konstant durch und auch ein paar Jungs der Augsburger verfolgten stumm und gewohnt Ultra cool das Spiel. Bei Hellem, Dunklen und Weizen, sowie Steak (mit Zwiebeln), Roter und Bratwurst war für das Spiel eigentlich gar keine Zeit. Und doch kann ich sagen, dass der Augsburger Schnapper den ersten Durchgang im Angriff hätte verbringen können, ohne ein Gegentor befürchten zu müssen. Das Tor der Hausherren war mehr als verdient und überfällig. Ob der Keeper Gedanken lesen kann? Der gefühlt erste Angriff der Gäste im zweiten Durchgang war nämlich drin. Der Siegtreffer in der Schlussphase war absolut gerechtfertigt. Alles außer einem Heimsieg wäre heute unverdient gewesen. Der verschossene Elfer in der Nachspielzeit war geschenkt, die Handgreiflichkeiten und Rudelbildung danach willkommene Emotionen, genau wie die Pöbeleien danach auf den Rängen. Das ist Fußball. Für das Gefühl fahren zu dürfen, wollte ich nach dem Spiel noch ne Cola und frage mich, warum die regionalen Cola-Mixe in Bayern fast immer besser schmecken als das Original. Bier, Bier, Bier und gute Nacht.
Das Rosenaustadion stand als größtes, fehlendes Stadion Deutschlands mit Spielbetrieb schon lange ganz weit oben auf der To-do Liste. Augsburg is aber net ums Eck und mein Wunsch, die Hütte gegen einen guten Gegner und im Doppler mit dem alten Stadion in Ingolstadt zu besuchen, war halt einer von vielen unerfüllten Wünschen. Irgendwann muss man ja mal ausm Quark kommen und heute konnte zumindest der Urlaubstag sinnvoll genutzt werden. An nem Rastplatz kurz vor Augsburg musste ich was los werden und da hielt auch der Mannschaftsbus der Schweinfurter. Wie richtige Fußball Asis standen die Schnüdel am Zaun und schnüdelten. Nach ein paar Kilometern zu Fuß durch die Stadt gönnte ich mir ein frisch Gezapftes und dann war es auch an der Zeit zum Stadion aufzubrechen. Die Schweinfurter waren bis zur Einführung der Bundesliga erstklassig, kickten in der 2. Bundesliga mal gegen die große Eintracht und haben eine aktive Fanszene. Das Polizeiaufgebot war für die 40 Mann aber völlig übertrieben. Nur könnten die Cops sonst nicht über ihre Überstunden heulen und müssten sich um ihren eigentlichen Job kümmern, den sie gar nicht mehr wahrnehmen können, wollen oder dürfen. Ohne Investoren würde die Erste des FCA vermutlich noch in diesem Stadion und in dieser Liga kicken, aber Fußball ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell und so spielt der FCA Bundesliga und die 05er gegen die zweite Mannschaft. Das zu kritisieren hab ich aufgegeben und erfreue mich einfach am tollen Ground. 28.000 Menschen würden hier im Stadion noch Platz finden, das augenscheinlich als Vorbild des Münchner Olympiastadions diente. Ein Pokalfinale, Länderspiele, Olympia 1972, den Stinkefinger von Uli Stein und UI-Cup Spiele von 1860 erlebte das Stadion. Neben den Holz-Sitzen sorgen Details wie die Zäune in den Vereinsfarben Rot Weiß und Grün für Freude und treue Leser werden es erahnen, die Flutlichtmasten. Die Ultras der Gäste zogen ihr Ding konstant durch und auch ein paar Jungs der Augsburger verfolgten stumm und gewohnt Ultra cool das Spiel. Bei Hellem, Dunklen und Weizen, sowie Steak (mit Zwiebeln), Roter und Bratwurst war für das Spiel eigentlich gar keine Zeit. Und doch kann ich sagen, dass der Augsburger Schnapper den ersten Durchgang im Angriff hätte verbringen können, ohne ein Gegentor befürchten zu müssen. Das Tor der Hausherren war mehr als verdient und überfällig. Ob der Keeper Gedanken lesen kann? Der gefühlt erste Angriff der Gäste im zweiten Durchgang war nämlich drin. Der Siegtreffer in der Schlussphase war absolut gerechtfertigt. Alles außer einem Heimsieg wäre heute unverdient gewesen. Der verschossene Elfer in der Nachspielzeit war geschenkt, die Handgreiflichkeiten und Rudelbildung danach willkommene Emotionen, genau wie die Pöbeleien danach auf den Rängen. Das ist Fußball. Für das Gefühl fahren zu dürfen, wollte ich nach dem Spiel noch ne Cola und frage mich, warum die regionalen Cola-Mixe in Bayern fast immer besser schmecken als das Original. Bier, Bier, Bier und gute Nacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen