24.09.23 13:00 FC Metz - Racing Club de Strasbourg 0:1, Stade Saint-Symphorien, Ligue 1, 26.661 Zuschauer
KKK, die Achse des Bösen. Metzt pflegt eine Freundschaft nach Kaiserslautern und Straßburg nach Karlsruhe. Nur mit dem dritten K im Bunde will keiner was zu tun haben. Köln ist aber auch echt abartig. Im Derby du Grand Est stehen sich die Hauptstädte der Regionen Lothringen und des Elsass gegenüber. Der FC Metz spielte früher fast immer in der ersten Liga, darf sich aber seit diesem Jahrtausend als Fahrstuhlmannschaft bezeichnen. Bei Racing sieht es ähnlich aus. Das Europa League Spiel gegen die große Frankfurter Eintracht wird aber vermutlich nach der Meisterschaft 1979 nur als zweitgrößtes Ereignis gezählt und zwischenzeitlich verschwanden die Straßburger auch mal mit finanziellen Schwierigkeiten in der fünften Liga. Das Auto wurde in Stadionnähe abgestellt und nach einem Marsch durch die nett anzusehende Stadt ging es an der schönen Mosel zurück zum Stadion. Ein Stadion, das ich mir schon lange ansehen wollte und das mir sehr gut gefällt. Auch die Lage auf einer Moselinsel macht es sehenswert. Ich kenne mich mit französischen Fanszenen überhaupt nicht aus und weiß nur, dass es oft unterschiedliche Gruppen gibt, die ihr eigenes Süppchen kochen. So ist es auch hier, mit der “Gruppa Metz Tribune Ouest” auf der einen und der “Horda Frenetic 1997” auf der anderen Seite. Andere Banner als die der beiden genannten Gruppen gibt es im gesamten Stadion nicht. Die Gruppa Metz hatte ein paar Probleme beim herunterlassen ihrer Bockfahne, aber am Ende habe sie es doch zum Einlaufen der Mannschaften geschafft. Ein -Achtung Wortspiel- METZger mit Beil und dem Wappentier des Elsass. Auch auf der anderen Seite ging es um den Storch. Hier wurde er aufgehängt und als Bratstorch verspeist. Zum Ende der Choreo gab es noch etwas Rauch, aber das sah ein wenig misslungen aus. Ich war um die 20 Minuten vor Anpfiff im Stadion und habe befürchtet, dass es ein Gästeverbot gibt, da der Gästeblock noch komplett leer war. Kurz darauf füllte sich der obere Block aber sehr schnell komplett. Im Unterrang waren nur eine Handvoll Gäste. Keine Ahnung warum der Block nicht voll oder gesperrt war. Seltsam, aber vermutlich muss man gar nicht erst damit anfangen Franzosen verstehen zu wollen. Abgesehen von ein paar Bannern und Fahnen gab es im ersten Durchgang optisch nichts von den Elsässern. Die untere Hälfte war zwar konstant aktiv, aber durch die Horda hindurch kaum zu hören. Diese war die aktivere und vermutlich (ich saß nun mal auf ihrer Seite) auch die lautere der beiden Heimszenen. Der Knaller war das "allez Metz allez" in verschiedenen Variationen aber nicht. Die Farbzusammenstellung der Fahnen fand ich aber ziemlich cool. Die Saison ist auch in Frankreich noch jung und beide Teams nah beisammen. So sah es auch heute aus. Zuerst hatte Straßburg Spielvorteile und dann Metz. Schlecht war das Spiel zwar nicht, aber auch nicht sehr unterhaltsam und für einen 0:0 Tipp hätte es vermutlich nicht zu viel Geld gegeben. Den zweiten Durchgang starteten die Gäste um die "Ultra Boys" mit blauen Regenponchos, einer Blockfahne und Fackeln. In einem Spiel von 16er zu 16er hatte Metz leichte Vorteile und bessere Möglichkeiten. Bei der besten Chance stolperte ihr Angreifer aber über die eigenen Füße und vergab so. Allerdings kann man das auch als Fairplay bewerten, da diese Chance nur zu Stande kam, weil ein Straßburger Verteidiger ebenfalls über seine eigenen Füße fiel. In der Schlussphase gab es mit einem "FC Metz" im Wechsel nicht nur das einzige Zusammenspiel der Kurven, sondern auch das einzige Tor der Partie. Beim Schuss seitlich des 16ers segelte der Keeper schön über den Ball hinweg. Die Gäste feierten und die Horda Frenetik feuerte jetzt noch mehr Becher aufs Spielfeld, als sie das sowieso schon die ganze zweite Hälfte über getan haben. Das war echt heftig. Da muss ein Franzose bei 2€ pro Becher lange für streiken. Der Deutsche muss ja sogar für sein Geld Arbeiten und deshalb konnten die Franzmänner ihre 6,50 fürs Carlsberg auch schön alleine zahlen. Auch wenn auf den Rängen durchaus was schönes geboten wurde, hätte ich mir doch etwas mehr Support erhofft. Abschließend bleibt nur noch eins zu sagen. Es ist falsch Franzose zu sein!
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