Darmstadt - Eintracht

20.01.24 15:30 SV Darmstadt - Eintracht Frankfurt 2:2 (0:1), Stadion am Böllenfalltor, 1. Bundesliga, 17.550 Zuschauer

Per Gesetz steht ein Hesse über allem und im Gegensatz zu Offenbachern, wurden Darmstädter dabei nicht explizit ausgeklammert. Somit darf sich auch ein Darmstädter erstmal als etwas besonderes ansehen. Natürlich gilt aber weiterhin der Grundsatz "Lilienschweine holt der Metzger". Dank der besten, pünktlichsten und günstigsten Bahn aller Zeiten war ich nur gut 40 Minuten zu spät am Treffpunkt. Es wird Zeit für Modernisierungsmaßnahmen. Ich schlage Postkutschen vor, um das Ganze attraktiver, komfortabler und zuverlässiger zu machen. Dann kann man für die einfache Strecke Düsseldorf - Frankfurt auch mehr als die lächerlichen 90€ verlangen. Aber erstmal mehr verdienen und weniger arbeiten. Die Damen und Herren meines Vertrauens warteten geduldig am Treffpunkt, wofür ich mich bedanke. Etwas Willkür und Schikane im erträglichen, aber unnötigen Rahmen folgten knapp 72 km Fußmarsch vom Bahnhof zum Stadion durch Schneematsch und Kälte. Schnell und unkompliziert ging es rein. Deutscher Klettermeister wird nur der HSV. Beeindruckend. Die Lilien hab ich zum ersten Mal im Herbert Dröse Stadion gegen unsere Amateure in der Regionalliga und dann am Bornheimer Hang gegen unsere Zweite in der Oberliga gesehen. Mein erstes Spiel am Böllenfalltor war gegen Aschaffenburg in der Regionalliga. Da war die Welt noch in Ordnung. 2016 war im Fußball schon viel kaputt, bereits viel Gerümpel in der ersten Liga und ich zum ersten Mal mit der Eintracht in Darmstadt. Das alte Stadion war ein feines Ding. Schön ist, dass die überdimensionalen Fliegenklatschen erhalten wurden und das Stadion mit den einzelnen Tribünen und den offenen Ecken nicht 08/15 ist. Das zusammengeschusterte Teil gefällt mir aber überhaupt nicht. Komische Hütte. Die Choreo der Studenten zur ersten Hälfte war zwar ganz nett anzusehen, aber sehr einfach. Die Fackeln zur zweiten Hälfte kamen gut rüber. Nett. Ein Derby ist aber besonders für den kleinen, unbedeutenden Verein immer etwas besonderes und mit Derby hatte die Stimmung in der Kurve und im gesamten Stadion weder vor noch während des Spiels etwas zu tun. Langweilig. Wir spielten nicht gut, gingen gegen den extrem schwachen Letzten aber verdient mit 1:0 in die Pause und legten schnell das 2:0 nach. Alles schien bei gefühlten -20 Grad easy zu laufen. Dann stellten wir aber komplett den Spielbetrieb ein und zwangen Darmstadt mit Fehlpass und Patzer von Trapp zum 1:2. Ein Fußballspiel dauert heutzutage mindestens 100 Minuten und irgendwann in der 98. oder so spielte Tuta einen überragenden Pass zum Gegner und legte so das 2:2 auf. Tolle Wurst. Aufgrund der schwachen Leistung hätte Darmstadt die Niederlage verdient, gleiches gilt aufgrund der Arbeitsverweigerung aber auch für uns. Das Unentschieden geht also in Ordnung, so weh es auch tut.