Das Spiel in Sarrebruck hab ich mir zwar richtig um 13 Uhr rausgeschrieben, in meinem wirren Kopf aber mit 11 Uhr geplant. So hatte ich viel Zeit. Zeit, die man in Sabrigge nicht zwingend braucht. Das Rathaus ist schön anzusehen und wenn die Stadt nicht so ausgestorben wäre, wie sie es heute war, könnte das vielleicht ganz nett sein. Naja, zumindest war Zeit für ein verdammt leckeres Roastbeef Baguette von Brot & Sinne. Das neue Jugend Oberhaus soll ja in regionale Gruppen eingeteilt worden sein und da ich die Eintracht letztens gegen den KSC gesehen habe, könnte man vermuten, dass es sich um die selbe Gruppe handelt. Nö. Sandhausen, Hopp und Stuttgart spielen gegen Saarbrücken, Karlsruhe aber nicht. Kaiserslautern ist ebenfalls nicht mit Saarbrücken oder Karlsruhe in der Gruppe und auch nicht mit Mainz, die wiederum nicht gegen Wiesbaden spielen. DFB Logik. Sonnenschein, herbes frisch gezapftes Karlsberg Ur-Pils und leckere gegrillte Rote sind top Voraussetzungen. Top ist natürlich auch das Stadion. Einfach schön. Sandhausen war das Spielstärkere und aktivere Team, brauchte aber die Unterstützung der Saarländer. Einerseits bei zwei! verschossen Elfern, wofür sie sich natürlich auch bei ihrem Schnapper bedanken können und dann beim 0:1. Das war nämlich ein Eigentor. Und was für eins. Der Ball trudelt im 5er zum Verteidiger, der ihn ungestört wegschlagen wollte, die Murmel aber so falsch erwischte, dass er sie volle Kanone ins eigene Netz semmelte. Wenn er dafür keinen fetten Betrag in der Tasche hat, kann er einem leid tun. Ansonsten fehlten mir mal wieder die Abschlüsse. Verbieten einem die Trainer mittlerweile einfach mal vom 16er abzuziehen? Saarbrückens U19 bleibt damit auch im fünften Spiel ohne Punkt.
25.08.24 16:00 CS Fola Esch - FC Wiltz 1:0 (0:0), Stade Emile Mayrisch, National Division, 145 Zuschauer
Anstelle von etwas entspanntem Touri Programm am Dreiländereck hieß es also Bleifuß. Natürlich hätte ich hier aber auch Nullkommagarnix verpasst, wenn ich etwas später angekommen wäre. Der Zuschauer Zuspruch in der zweitgrößten Stadt des Landes ließ nämlich sehr zu wünschen übrig. Auch wenn man hinter Jeunesse natürlich nur die Nummer zwei in Esch ist, darf man sich immerhin als ältester Fußballverein Luxemburgs bezeichnen. Die acht Meisterschaften und drei Pokalsiege liegen zum Großteil lange zurück. Seit 2011 erreicht Fola aber sehr regelmäßig die internationalen Plätze. Über die 1. Quali Runde der Champions League kamen sie nie hinaus. In der Euro League schafften sie es aber mal in die 3. Runde der Qualifikation und in der Conference League sogar in die Play-offs. CS steht übrigens für Cercle Spirtif (Sportkreis) und Fola für FOotball and LAwn Tennis (Rasentennis). Die Gäste aus dem Norden des Groß Herzogtums haben noch nichts gerissen, außer einmal im Pokalfinale gestanden zu haben. Der Ground ist schon ganz passabel. Relativ neu, aber brauchbar. Das Spiel muss dafür nun mal sein. Wir reden hier von der ersten Liga. Die Spieler wissen also schon was sie zu tun haben, nur machen sie das leider nicht so gut, dass es Spaß macht, ihnen dabei zuzusehen. Gutes Wetter, gute Mettwurscht und gutes Bier entschädigten für die schwere Fußball Kost. Bei letzterem hatte man die Wahl zwischen gezapftem Bofferding und Super Bock aus der Buddel. Direkt nach Wiederanpfiff stocherte Wiltz den Ball rein, war aber Abseits. Kein Tor. Esch schaffte es mit drei Abschlüssen innerhalb eines Angriff auch nicht das Tor zu treffen. Dafür klingelte es aber kurz danach. Kein 0:0. Überraschend, aber schön.
25.08.24 18:30 US Mondorf - FC Differdange 0:4 (0:3), Stade John Grün, National Division, 733 Zuschauer
Bad Mondorf, Munneref oder Mondorf-les-Bains beheimatet das einzige Spielcasino Luxemburgs. Von der Autobahn fällt man quasi auf den Sportplatz, pardon das Stadion. Mondorfs größter Erfolg ist das einmalige erreichen des Pokalfinales. Differdingen spielt regelmäßig europäisch, meist aber nur sehr kurz. Die Play-offs waren der größte internationale Erfolg. Der Vorgänger Red Boys war recht erfolgreich. Der FC ist gar nicht so erfolgreich wie ich dachte. Der Fusionsverein von 2003 war zwar fünfmal Pokalsieger, wurde letztes Jahr aber erstmals Meister. Hier war deutlich mehr los. Das sah nach einem Fußballspiel aus. Bei neutralen Fußballspielen drücke ich eigentlich der Heimmannschaft die Daumen, bei grünen Trikots und ner Ziege im Wappen kann von Neutralität aber keine Rede sein. Ebenfalls etwas nervig war, dass man sich für seine Mettwurscht und das gezapfte Bofferding oder Battin ne "Bon-Karte" für nen 10er holen musste. Dafür war mit den Ultras Diff und den Angry Goats beidseitig für Stimmung besorgt. Die Goats präsentierten zu Spielbeginn eine kleine Choreo in Form einer Blockfahne und etwas Rauch. Damit hätte ich nicht gerechnet und hatte von meinem Platz leider keine gute Sicht. Dann machten sie für ihre Verhältnisse ordentlich Alarm, wobei ihnen das Dach da natürlich zu Gute kommt. Beim Mittelfeld Geplänkel reichte eine sauber gespielte Möglichkeit zur Gäste Führung. Beim Abseitsverdächtigen 0:2 zeigte sich, dass eine gewisse Klasse sich gegen fehlende Klasse leicht durchsetzen kann. Ob es fehlende Klasse oder fehlende Nerven waren, die für den äußerst schwach geschossenen Elfmeter auf der Gegenseite verantwortlich war, kann ich nicht sagen. Die Abwehr ließ ihren Torhüter auf jeden Fall schön im Stich und ohne dabei Gas zu geben erhöhte der amtierende Meister vor der Pause auf 0:3. Das war dann auch der Moment, in dem im Heimblock das erste Mal Ruhe war. Differdingen spielte übrigens ohne Trikotsponsor und die Mondorfer liefen rum wie Litfaßsäulen. Im zweiten Durchgang war es auf und neben dem Platz ruhiger. Nach dem 0:4 in der Nachspielzeit war Schluss und der Schiedsrichter pfiff gar nicht mehr erst an. Die Ultras Diff feierten den Sieg, sich, ihre Spieler und den Wochenend Abschluss mit zwei Fackeln. Die Mondorfer tranken noch ein Bierchen und ich verabschiedete mich an die Tankstelle (1,41 statt 1,58).
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