15.06.24 15:00 FSV Schleiz - BSG Wismut Gera 2:3 (0:1), Sportanlage Am Fasanengarten, Thüringenliga, 519 Zuschauer
Im Osten geht nicht nur die Sonne auf, sondern dort endet auch traditionell die Fußballsaison in Deutschland. Theoretisch war zur besten tschechischen Fußballzeit um 10:15 ein Spiel von Olympie Brezova geplant, aber die frühen Vögel schmecken mir ebenso wenig, wie die frühen Würmer. Ausschlafen und entspannt los in die Kreisstadt des Saale-Orla-Kreises nach Schleiz. Für den heimischen FSV ging es nur um eine Platzierung zwischen Platz vier und acht, für die Gäste jedoch um nichts geringeres als den Aufstieg. Die BSG Wismut Gera spielte ein paar Jahre in der Oberliga, hauptsächlich aber in der DDR-Liga, wo sie die ewige Tabelle anführen. Außerdem waren sie Teilnehmer des ersten FDGB-Pokalendspiels. Wie vor allem im Osten üblich, ist der Verein nach Fusionen, Namensänderungen, Insolvenz und Neugründung ein Nachfolgeverein der traditionsreichen BSG. Für faire 5€ Eintritt bekam man noch einen Gutschein für Wurst oder Bier. Effektiv lag er also bei 2€. Ehrensache, dass ich das Steuer abgab und das Sternquell aus dem Vogtland ausreichend konsumiert habe, um den Verein zu unterstützen. Roster und Jagdwurst (gegrillte Fleischwurst) gab es ebenfalls für drei Taler. Gute Organisation und nette Leute. Danke FSV. Nur der Lärm der Rennstrecke „Schleizer Dreieck“ war nervig und laut, aber dafür kann der Verein ja nichts. Vorm Spiel wurde Kapitän und Vereinslegende Mirko Horn an seinem Fasanengarten verabschiedet und dann konnte es losgehen. Unterstützt von Anhängern mit Bannern und Fahnen auf beiden Seiten, wobei sich die Heimfans doch weitestgehend auf Anwesenheit beschränkten. Der Tabellenführer des FC An der Fahner Höhe verzichtet auf das Aufstiegsrecht und solange Wacker Nordhausen im Parallelspiel nicht zweistellig siegen sollte, würde Wismut ein Punkt zum Aufstieg reichen. Der unbedingte Siegeswille schien auch nicht da zu sein und die Schleizer waren die bessere Mannschaft. Durch einen Strafstoß, den ich nicht unbedingt gegeben hätte, gingen die Gäste allerdings mit 1:0 in Führung und in die Halbzeit. Im zweiten Durchgang schraubte Gera das Ergebnis auf 3:0 hoch, bevor die Schleizer es in der Schlussphase nochmal spannend machten und kurz vorm Ausgleich standen. Am Ende einer gute zweiten Hälfte steht der Aufstieg in die Oberliga, quasi die in Gera bekannte neue DDR-Liga. Gratulation dazu. Nachdem wir kurz den jubelnden Gästen zuschauten, ging es zeitig weiter, so dass wir die Rauchwolken nur von Außen wahrnehmen konnten. Irgendwatt is ja immer.
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