Ich wollte heute zum Fußball und habe Mitte November auch zähneknirschend akzeptiert, dass die Kunstrasen Saison eröffnet ist. Für die Rekomplettierung der Oberliga Niederrhein müsste ich nach Biemenhorst, aber das war mir heute wie auch bisher zu trostlos. Trostlos ist auch die Erklärung des Duden zum Begriff Mittelrhein. In der dortigen Ober- bzw. Verbandsliga stand aber zumindest das Derby in Bonn mit der aktiven Szene des BSC auf dem Plan. Für ziemlich unverschämte 10€ darf man hier unüberdacht im Regen stehen. Zum Glück beruhigte sich das Wetter und man blieb weitestgehend trocken. Zumindest gibt es ein paar Stufen, was am Mittelrhein schon einem Stadion gleichkommt und die Spielfeldmarkierung ist nicht in regenbogenfarben, sondern in klassischem weiß ausgeführt. Sehr positiv ist mir gleich der rauchende Grill aufgefallen. Üblich ist am Mittelrhein ja, dass es lediglich Bockwurst gibt. Neben Pommes, Bratwurst und Leberkäse, gab es hier aber sogar leckeres Steak und das nicht mit labbrigem Toastbrot, sondern im Brötchen. Daumen hoch. Man kann aber nicht alles haben und so gab es trotz zweier Bierwagen wie erwartet kein Bier. Mir persönlich ist es dabei auch egal ob Peters oder Sions Pisse ausgeschenkt wird. Die weißen Jungs des BSC waren klar überlegen, kamen zu Beginn aber bestenfalls zu Halbchancen. Ein Konter brachte beinahe das 1:0 für die Gelben des FVE. Apropos Konter. Schnell und gut ausgeführt brachte ein solcher die Führung für die Gäste. Gut vier Kilometer ist der Sportpark Nord übrigens nur vom Platz im Bonner Stadtteil Endenich entfernt. Mit dem Pausenpfiff machte der BSC das 0:2. Der Torjubel war seltsamerweise beides mal bestenfalls verhalten. Beim 3:0 kurz nach der Pause gab es auch endlich mal einen richtigen Torjubel. Per Elfmeter folgte das 4:0 und da von den Hausherren in der zweiten Hälfte gar nix mehr kam, war das 5:0 auch in der Höhe völlig verdient. Der sehenswerte Treffer zum 6:0 war dann nochmal ein schöner Abschluss und der Tabellenführer zeigte dem Elften klar auf, wer die Nummer 1 der Stadt ist. Der Fußball lebt durch seine Fans und ich finde eine aktive Fanszene macht den Spielbesuch immer unterhaltsamer und kurzweiliger. Melodische Gesänge kamen dabei aufgrund der fehlenden Masse nicht so gut am anderen Ende des Spielfelds an, wie das knackige „Sport-Club“. So sehr ich den drecks Köln geprägten Mittelrhein auch verabscheue, dem BSC gönne ich nicht nur den Aufstieg, sondern auch, dass sie sich in der Regionalliga etablieren. Dann kämen die Fans auch mal in den Genuss von Stadien, Rasenplätzen, Bier und anderen Fanszenen. Bei Endenich hat mich die Nummer 55 nachhaltig beeindruckt, der wohl kleinste Fußballer der Welt.
Fußball - Reisen - Groundhopping - Eintracht Frankfurt
Sonntag, 17. November 2024
FV Endenich - Bonner SC
17.11.24 15:30 FV Bonn Endenich - Bonner SC 0:6 (0:2), Bezirkssportanlage West Röckumstraße, Mittelrheinliga, 400 Zuschauer
Sonntag, 10. November 2024
VfB Höchst - SSV Lindheim
10.11.24 14:30 VfB Höchst - SSV Lindheim 5:1 (2:0), Sportplatz Hiegster Schnakenpark, Kreisliga A Büdingen, 135 Zuschauer
Derby und Spitzenspiel! Zugegebenermaßen hört sich das besser an, als es war. Auch die Kreisliga A hört sich besser an, als sie es im Fußballkreis Büdingen augenscheinlich ist. Büdingen liegt in der Wetterau und dort liegt eben auch Altenstadt. Höchst und Lindheim sind Altenstädter Ortsteile und die beiden Sportplätze trennen nur gut fünf Kilometer. Bei diesem Lokalderby empfing der Tabellen Dritte den Vierten. In de Wearreraa ticken die Uhren anders. Hier verständigen sich die Stämme der Eingeborenen noch mit Trommeln und Rauchzeichen und in den abgelegenen Gemeinden begrüßt man Fremde freundlich mit der Mistgabel, ähnlich wie am Mittelrhein. Höchst profitiert allerdings stark durch die direkte Grenze zum zivilisierten Eichen im Main-Kinzig-Kreis und dem Rhein-Main-Gebiet. So gibt es hier seit kurzem Elektrizität, fließendes Wasser und Sprache in Wort und Schrift. Respekt an die 22 Mann, die zu ihrer Leibesertüchtigung und der Bespaßung der Zuschauer diesen wunderbaren Sport ausüben. Der Neuntliga Bolz, dem man hier auf dem natürlichen Grün im Schnakenpark beiwohnen durfte, war aber echt grenzwertig. Wenn du etwas Ausdauer mitbringst und dir beim treten gegen die Pille nicht die Beine brichst, kannst du hier mit kicken. Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber Spaß machte das Zusehen hier nicht. Schwere Kost. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Vereinsleben in Höchst exzellent ist. Ihre Facebook Seite halten die Hiegster auch aktuell. Ich weiß gar nicht was Brat- und Rindswurst gekostet haben, aber die Preise waren ähnlich fair, wie die 1,50€ für Äppler und Bitburger oder die Tasse heißen Äppler. Für 3 Taler Eintritt bekommt man sogar eine Eintrittskarte. Neben den Stehplätzen am Stankett bietet der Platz auch Sitzplätze in Form von Bänken und sogar ein paar überdachte Plätze an der Verkaufsbude. Hauptsächlich aber wie schon erwähnt natürliches Grün. Vielleicht keinen englischen Rasen, aber eben keinen scheiß Kunstrasen. Ich hatte Bock drauf und zumindest das 3:0 war ein cooler Treffer. Ne Art Seitfallzieher. Zu häufig brauche ich ein solches Geknüppel nicht, aber Fußball an der Basis hat auch seine Daseinsberechtigung. Ehrlicher ist es allemal und die Ehrenamtlichen neben dem Platz, die für die guten Rahmenbedingungen sorgen, sind sowieso unbezahlbar.
Derby und Spitzenspiel! Zugegebenermaßen hört sich das besser an, als es war. Auch die Kreisliga A hört sich besser an, als sie es im Fußballkreis Büdingen augenscheinlich ist. Büdingen liegt in der Wetterau und dort liegt eben auch Altenstadt. Höchst und Lindheim sind Altenstädter Ortsteile und die beiden Sportplätze trennen nur gut fünf Kilometer. Bei diesem Lokalderby empfing der Tabellen Dritte den Vierten. In de Wearreraa ticken die Uhren anders. Hier verständigen sich die Stämme der Eingeborenen noch mit Trommeln und Rauchzeichen und in den abgelegenen Gemeinden begrüßt man Fremde freundlich mit der Mistgabel, ähnlich wie am Mittelrhein. Höchst profitiert allerdings stark durch die direkte Grenze zum zivilisierten Eichen im Main-Kinzig-Kreis und dem Rhein-Main-Gebiet. So gibt es hier seit kurzem Elektrizität, fließendes Wasser und Sprache in Wort und Schrift. Respekt an die 22 Mann, die zu ihrer Leibesertüchtigung und der Bespaßung der Zuschauer diesen wunderbaren Sport ausüben. Der Neuntliga Bolz, dem man hier auf dem natürlichen Grün im Schnakenpark beiwohnen durfte, war aber echt grenzwertig. Wenn du etwas Ausdauer mitbringst und dir beim treten gegen die Pille nicht die Beine brichst, kannst du hier mit kicken. Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber Spaß machte das Zusehen hier nicht. Schwere Kost. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Vereinsleben in Höchst exzellent ist. Ihre Facebook Seite halten die Hiegster auch aktuell. Ich weiß gar nicht was Brat- und Rindswurst gekostet haben, aber die Preise waren ähnlich fair, wie die 1,50€ für Äppler und Bitburger oder die Tasse heißen Äppler. Für 3 Taler Eintritt bekommt man sogar eine Eintrittskarte. Neben den Stehplätzen am Stankett bietet der Platz auch Sitzplätze in Form von Bänken und sogar ein paar überdachte Plätze an der Verkaufsbude. Hauptsächlich aber wie schon erwähnt natürliches Grün. Vielleicht keinen englischen Rasen, aber eben keinen scheiß Kunstrasen. Ich hatte Bock drauf und zumindest das 3:0 war ein cooler Treffer. Ne Art Seitfallzieher. Zu häufig brauche ich ein solches Geknüppel nicht, aber Fußball an der Basis hat auch seine Daseinsberechtigung. Ehrlicher ist es allemal und die Ehrenamtlichen neben dem Platz, die für die guten Rahmenbedingungen sorgen, sind sowieso unbezahlbar.
Samstag, 9. November 2024
Fulda - Eintracht
09.11.24 14:00 SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - Eintracht Frankfurt II 2:1 (1:1), Sportpark Johannisau, Regionalliga Südwest, 1.892 Zuschauer
Fußballtechnisch hat mein Hessenland hinter der großen Eintracht nicht allzu viel zu bieten. Da wäre mit dem FSV aus Bornheim der zweite Verein in Frankfurt. In der zweit hässlichsten Stadt Deutschlands hinter Köln lief bei der Schweinezucht einst etwas schief und plötzlich hatte man auch dort einen kurzzeitig semi erfolgreichen Verein, den man in Anlehnung an eine japanische Kinderserie "Kickers" nannte. Ganz im Süden bückte sich eine holde Maid beim Lilienpflücken so oft, dass auch dort am Ende eine Fußballmannschaft zusammen kam. In Kassel ganz im Norden wurden sie so oft als Niedersachsen bezeichnet, dass man dort einen Verein namens "Hessen" gründete und um Bekanntheit zu erlangen gegen das runde Leder trat. Hessens ältester Fußballverein aus Hanau und die Borussia aus Fulda runden dieses Teilnehmerfeld weitestgehend ab. Bei sieben meiner letzten acht Spiele kickte die Eintracht. Fanboy. Klar, dass auch heute einer Mannschaft der SGE die Daumen gedrückt werden sollten. Die U19 zu Hause am Riederwald oder die U21 in Fulda. Der Sportclub Borussia Fulda spielt zwar leider nur noch in der Kreisoberliga, aber trotzdem bekam Osthessen den Zuschlag. Bei der FDP sind Doppelnamen sehr angesagt, im hessischen Fußball aber nicht. Da steht Fulda-Lehnerz wie Wehen-Wiesbaden, Steinbach-Haiger oder Drei-Eich für ein uninteressantes scheiß Konstrukt. Knapp 20 Gestalten versuchen sich hier aber trotzdem an Support. Das Stadion im Sportpark Johannisau wurde saniert und hat dabei leider etwas an Charme eingebüßt, ist für die nicht ganz so prickelnde hessische Stadionlandschaft aber immer noch ein überdurchschnittlich guter Ground. UF war heute mit einigen schwarzen Jungs vor Ort, beschränkte sich aber auf Anwesenheit. Wir waren die bessere Mannschaft und gingen verdient mit 1:0 in Führung. Ein Platzverweis änderte an der Überlegenheit zuerst nicht viel und wir waren dem 2:0 näher, als die dem Ausgleich. Ein Gegentreffer ist immer doof, in der 45. Spielminute aber vielleicht noch etwas doofer. Also mit 1:1 und in Unterzahl in die Pause. Frauenfußball ist zwar nicht mein Sport, gegen Frauen im Fußball hab ich aber selbstverständlich überhaupt nix. Die nötige Kompetenz würde ich bei der heutigen Schiedsrichterin aber in Frage stellen. Das 2:1 für Fulda hat sie zuerst abgepfiffen, um den Treffer nach Diskussionen mit dem Linienrichter auf der anderen Spielfeldhälfte!!! doch zu geben. Unfassbar und skandalös. Ohne dabei die eigentliche Spielsituation bewerten zu wollen oder können. Im zweiten Durchgang war Fulda allerdings sowohl im Kopf, als auch mit den Beinen immer einen Schritt schneller. Die Osthessen vergaben noch einige Geschenke kläglich und die Niederlage geht am Ende klar, denn wir liefen fast nur noch hinterher. Das Hochstift Pils passte aber gut zum Sonnenschein und daher war es ein netter Ausflug. In Fulda nur die SGE und die Borussia.
Fußballtechnisch hat mein Hessenland hinter der großen Eintracht nicht allzu viel zu bieten. Da wäre mit dem FSV aus Bornheim der zweite Verein in Frankfurt. In der zweit hässlichsten Stadt Deutschlands hinter Köln lief bei der Schweinezucht einst etwas schief und plötzlich hatte man auch dort einen kurzzeitig semi erfolgreichen Verein, den man in Anlehnung an eine japanische Kinderserie "Kickers" nannte. Ganz im Süden bückte sich eine holde Maid beim Lilienpflücken so oft, dass auch dort am Ende eine Fußballmannschaft zusammen kam. In Kassel ganz im Norden wurden sie so oft als Niedersachsen bezeichnet, dass man dort einen Verein namens "Hessen" gründete und um Bekanntheit zu erlangen gegen das runde Leder trat. Hessens ältester Fußballverein aus Hanau und die Borussia aus Fulda runden dieses Teilnehmerfeld weitestgehend ab. Bei sieben meiner letzten acht Spiele kickte die Eintracht. Fanboy. Klar, dass auch heute einer Mannschaft der SGE die Daumen gedrückt werden sollten. Die U19 zu Hause am Riederwald oder die U21 in Fulda. Der Sportclub Borussia Fulda spielt zwar leider nur noch in der Kreisoberliga, aber trotzdem bekam Osthessen den Zuschlag. Bei der FDP sind Doppelnamen sehr angesagt, im hessischen Fußball aber nicht. Da steht Fulda-Lehnerz wie Wehen-Wiesbaden, Steinbach-Haiger oder Drei-Eich für ein uninteressantes scheiß Konstrukt. Knapp 20 Gestalten versuchen sich hier aber trotzdem an Support. Das Stadion im Sportpark Johannisau wurde saniert und hat dabei leider etwas an Charme eingebüßt, ist für die nicht ganz so prickelnde hessische Stadionlandschaft aber immer noch ein überdurchschnittlich guter Ground. UF war heute mit einigen schwarzen Jungs vor Ort, beschränkte sich aber auf Anwesenheit. Wir waren die bessere Mannschaft und gingen verdient mit 1:0 in Führung. Ein Platzverweis änderte an der Überlegenheit zuerst nicht viel und wir waren dem 2:0 näher, als die dem Ausgleich. Ein Gegentreffer ist immer doof, in der 45. Spielminute aber vielleicht noch etwas doofer. Also mit 1:1 und in Unterzahl in die Pause. Frauenfußball ist zwar nicht mein Sport, gegen Frauen im Fußball hab ich aber selbstverständlich überhaupt nix. Die nötige Kompetenz würde ich bei der heutigen Schiedsrichterin aber in Frage stellen. Das 2:1 für Fulda hat sie zuerst abgepfiffen, um den Treffer nach Diskussionen mit dem Linienrichter auf der anderen Spielfeldhälfte!!! doch zu geben. Unfassbar und skandalös. Ohne dabei die eigentliche Spielsituation bewerten zu wollen oder können. Im zweiten Durchgang war Fulda allerdings sowohl im Kopf, als auch mit den Beinen immer einen Schritt schneller. Die Osthessen vergaben noch einige Geschenke kläglich und die Niederlage geht am Ende klar, denn wir liefen fast nur noch hinterher. Das Hochstift Pils passte aber gut zum Sonnenschein und daher war es ein netter Ausflug. In Fulda nur die SGE und die Borussia.
Donnerstag, 7. November 2024
Eintracht - Slavia Prag
07.11.24 18:45 Eintracht Frankfurt - SK Slavia Praha 1:0 (0:0), Waldstadion, Europa League, 57.350 Zuschauer
Das zweite und letzte Spiel im Exil, beim nächsten Mal habe ich gefälligst wieder fit zu sein Der Sportovni Klub Slavia Praha aus der tschechischen Hauptstadt ist wie der Rivale Sparta eine große Nummer im tschechischen Fußball. Wenn man mal davon absieht, dass es ja angeblich keine kleinen Fußballnationen mehr gibt, ist der Fußball in Tschechien aber nicht unbedingt als große Nummer zu bezeichnen. Abgesehen vom Intertoto-Cup, wo es keine richtigen Gewinner, sondern 8-10 Sieger gab, kommen alle tschechischen Vereine zusammengerechnet auf null europäische Titel. Zwei unterschiedliche Investoren und Millionäre bescherten Slavia vier Meisterschaften seit 2016 und wer weiß wozu das noch führt. Fanmäßig geht in der Tschechischen Republik auch nicht viel und das Zuschauerinteresse insgesamt ist überschaubar. Slavia kann allerdings auf einen kreativen Anhang zurückgreifen. Heute traten sie geschlossen in schwarz auf und sorgten so für ein gutes Bild, ohne ansonsten optisch irgendwas außer einer Schalparade zu zeigen. Sie waren motiviert und machten ihr Ding ganz ordentlich. Die Nordwestkurve startete mit einer kleinen Pyro-Show und im Spielverlauf wurden auch immer mal wieder 1-2 Fackeln angerissen. Die Magie vergangener Europacup Abende im Stadtwald ist leider etwas verflogen, aber die Stimmung fand ich heute dennoch ganz vernünftig. In einem ausgeglichenen und nicht besonders unterhaltsamen Spiel machte Omar Marmoush den Unterschied. Babička, wie man Omar in Tschechien nennt, setzte einen Freistoß perfekt im Eck des Prager Tores an die Unterlatte und von da in den Kasten. Geile Bude. Da versuchte der Honza im Tor gar nicht erst vergeblich ran zu kommen. Ein glanzloser Sieg, aber nach vier Spielen musst du in der Europa League erstmal mit zehn Punkten auf dem vierten Platz stehen. Eintracht Frankfurt Europapokal!
Samstag, 2. November 2024
Eintracht - Bochum
02.11.24 15:30 Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 7:2 (4:1), Waldstadion, 1. Bundesliga, 58.000 Zuschauer
Der Verein für Leibesübungen aus dem wunderschönen Bochum wurde früher immer gern als graue Maus der Bundesliga bezeichnet. Mit dem Einzug in den Europapokal im Gründungsjahr der UF und dem bunten Trikot wollten und konnten sie da mal kurz gegensteuern. Bei dem ganzen Müll, der mittlerweile in der Bundesliga rumschimmelt, sind mir die Bochumer aber ein willkommener Gast im Stadtwald und weniger grau als viele andere. Da ich heute alles andere als fit war, wechselte ich zu Spielbeginn auf einen ungewohnten Platz am Rand des 42ers. Denn während des Supports wäre ich zusammengeklappt und zumindest im 40er gehört das zu meinem Selbstverständnis. Ich werd net jünger und alle Tore zu sehen hat schon was, aber nee, das war ne Ausnahme. Der Bochumer Anhang hat merklich nicht nur mit Zahnverlust und Arbeitslosigkeit zu kämpfen, sondern auch mit der großen Konkurrenz im schmutzigen Pott. Den Stehplatzbereich haben sie zwar voll bekommen, die Sitzplätze waren zur Primetime am Samstagnachmittag aber fast ausschließlich mit der richtigen Farbkombi besetzt. Wenn man die aktive und inaktive Zeit des Gästeblocks im ersten Durchgang auf die Waage wirft, wird sie in Richtung Support ausschlagen, aber nur knapp. Etwas mehr Freude darf man schon erwarten, dafür dass sie ihr tristes Loch am Wochenende verlassen dürfen. Jetzt könnte man sagen, dass das bei dem Spiel und diesem Ergebnis nicht verwunderlich ist, aber die sind ja nix anderes gewohnt. Nach einem kleinen Intro für einen verstorbenen Ultra zur zweiten Halbzeit wurde ihr Support gänzlich eingestellt. Keine Ahnung weshalb. Stefan kam mir vor dem Spiel mit ner Statistik um die Ecke. Bei 106 Spielen in der Bundesliga gegen einen Tabellenletzten haben wir bei 40 Siegen und 22 Unentschieden 44 Mal verloren. Damit sind wir der einzige Bundesligist mit einer negativen Bilanz gegen den Letzten. Wir, die unschlagbare SGE. Lügenpresse! Schon komisch manchmal, wenn Gefühl und Wahrnehmung sich in einer Statistik wiederfinden. Dabei erinnere ich mich unweigerlich an das Spiel im Ruhrstadion der Saison 22/23. Wo 99 von 100 Mannschaften es nicht geschafft hätten, gegen desolate Bochumer Antifußballer einen Sieg zu verspielen und wir uns dort mit 0:3 blamiert haben. Mit der Klasse und dem schönen Angriff von Marmoush und Ekitike war heute aber früh etwas Sicherheit im Spiel. 1:0. Ein unspektakulärer Freistoß von Marmoush ins kurze Eck. 2:0. Als Ansgar Knauff (ich mag den Typen) dem Bochumer Schlumpf den Ball abgeluchst und nett eingeschoben hat, war die Stimmung top. Klarer Patzer natürlich, aber den Ball musst du auch erstmal haben und machen wollen. 3:0 nach 20 Minuten. Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Die jungen Wilden. Collins auf Brown. 4:0. Alter, was geht denn hier ab? Ein Relikt aus den 90ern, wie Bochums einzig semi erfolgreiche Zeit, war la ola, die daraufhin kurz durchs Waldstadion schwappte. Das kann man bei nem 4:0 nach 32 Minuten aber auch mal machen. Dem folgte einiges an „Dummbabbel-SingSang“. Etwas zu viel für meinen bescheidenen Geschmack. Außer Mexico und dem Baunatal Lied fand das auch nur wenig Anklang außerhalb des harten Kerns. Da wir aber nicht nur glänzen können, fiel währenddessen und inmitten des Schwimmunterrichts unserer Hintermannschaft das 4:1. Ergebniskosmetik. Pause. Kurz rüber zum schnellen Babbeln und pünktlich zur zweiten Runde wieder raus aus dem Getümmel. Vielleicht ist es falsch bei diesem Ergebnis irgendwas zu kritisieren, aber der Beginn der zweiten Hälfte hat mir gar nicht gefallen. Beim Freistoß zum 4:2 wurde der Torschütze sträflich allein gelassen und allgemein war das in dieser Phase zu hektisch, unkonzentriert und leichtsinnig. Auch wenn Bochum viel zu schlecht war, uns wirklich gefährlich zu werden, war das nächste Tor sehr beruhigend. Eine weniger schlechte Mannschaft hätte das möglicherweise ausgenutzt. Ob der Torschütze Dahoud nach seinem Treffer Angst hatte, deshalb interviewt zu werden? Wer weiß. 5:2. Eine Minute nach seiner Einwechslung stach der 18 jährige Joker Uzun zu. 6:2. Nach diesem Treffer darf man es dann fast als fahrlässig bezeichnen, die Gäste nicht komplett zerlegt und zweistellig nach Hause geschickt zu haben. Was die Bochumer Abwehr sich nun zurecht gespielt hat, erinnerte nämlich an Blindenfußball im Jugendbereich der einbeinigen Damen. Ekitike mit seinem zweiten Treffer war leider der einzige, der nochmal einnetzen konnte. 7:2! Ein mega Ergebnis und ein tolles Offensivspektakel. Das hat Spaß gemacht. Das ein oder andere Lied hallte dabei auch gut durchs Stadion, aber ehrlicherweise war die Stimmung nicht so gut wie es Spiel und Ergebnis erwarten ließen. Nach Timmys Einwechslung und dem "Chandler schieß ein Tor" wurde es aber nochmal emotional und laut. Sieben auf einen Streich. Sieben! 7! Das Copyright fürs Foto der Anzeigetafel liegt wie immer bei Jan, der kann's einfach. Deutscher Meister wird nur die SGE! Wir spielen International, der OFC fährt nur nach Baunatal!
Mittwoch, 23. Oktober 2024
SW Essen - FC Bocholt
23.10.24 19:30 Essener TB Schwarz-Weiß - 1. FC Bocholt 1:4 (0:4), Stadion Uhlenkrug, Niederrheinpokal, 495 Zuschauer
Als ich vor drölfzig Jahren nach NRW gezogen bin, hab ich direkt die guten Stadien im Umkreis abgegrast. Viele dieser geilen Hütten stehen nun schon länger wieder auf der Liste für einen Revisit. Die Rote Erde in Dortmund sollte gestern gegen den Waldhof mal wieder dran sein, aber die Arbeit verhinderte das nicht zum ersten Mal. Viel früher wurde es heute auch nicht, aber der Uhlenkrug ist näher und der Anpfiff war später. Durch die nicht ganz ideale Parkplatzsuche hab ich den Anpfiff vom Kassenhäuschen aus gehört. Egal, stolze 12€ gelatzt, rein und erstmal ein Stauder geordert. In der dritten Runde des Niederrheinpokals hatte der Sechste der Oberliga ausm Pott heute den Elften der Regionalliga aus dem Osten Hollands zu Gast. Weiß forderte Schwarz zum zweiten Spiel auf dem neuen Rasen im sehenswerten Stadion von 1922 im Essener Stadtteil Stadtwald. Beide Vereine wurden im Jahr 1900 gegründet und spielten in der 2. Bundesliga Nord. Während Bocholt einmal im Viertelfinale des DFB Pokals stand, holten sich die Essener den Pokal 1959, als die Eintracht Deutscher Meister wurde. Der Essener Turnerbund spielte früher außerdem auch erstklassig, unter anderem in der Oberliga West. Was Bocholt dem ETB allerdings voraus hat, sind aktive Fans. Im ersten Durchgang war das für diesen Mob sehr annehmbarer Support. Ihre Mannschaft legte aber auch gut los und ließ beim 0:4 zur Pause keine Fragen zur Favoritenrolle aufkommen. Wegen den Nachbarn aus Schalke natürlich. Die zweite Hälfte war dann auf dem Platz ziemlich langweilig, was sich auch auf der Tribüne zeigte. Mit Lokalmatador Pascal, der heute die selbe Absicht hatte wie ich, wurden noch zwei leckere Bierchen getrunken und der/die/das würzige Sucuk schmeckte ebenfalls. Jeder der gegen Stauder pöbelt, hat keine Ahnung von Bier und soll weiter an seiner abgestandenen Kölsch Plörre nippen, hömma.
Als ich vor drölfzig Jahren nach NRW gezogen bin, hab ich direkt die guten Stadien im Umkreis abgegrast. Viele dieser geilen Hütten stehen nun schon länger wieder auf der Liste für einen Revisit. Die Rote Erde in Dortmund sollte gestern gegen den Waldhof mal wieder dran sein, aber die Arbeit verhinderte das nicht zum ersten Mal. Viel früher wurde es heute auch nicht, aber der Uhlenkrug ist näher und der Anpfiff war später. Durch die nicht ganz ideale Parkplatzsuche hab ich den Anpfiff vom Kassenhäuschen aus gehört. Egal, stolze 12€ gelatzt, rein und erstmal ein Stauder geordert. In der dritten Runde des Niederrheinpokals hatte der Sechste der Oberliga ausm Pott heute den Elften der Regionalliga aus dem Osten Hollands zu Gast. Weiß forderte Schwarz zum zweiten Spiel auf dem neuen Rasen im sehenswerten Stadion von 1922 im Essener Stadtteil Stadtwald. Beide Vereine wurden im Jahr 1900 gegründet und spielten in der 2. Bundesliga Nord. Während Bocholt einmal im Viertelfinale des DFB Pokals stand, holten sich die Essener den Pokal 1959, als die Eintracht Deutscher Meister wurde. Der Essener Turnerbund spielte früher außerdem auch erstklassig, unter anderem in der Oberliga West. Was Bocholt dem ETB allerdings voraus hat, sind aktive Fans. Im ersten Durchgang war das für diesen Mob sehr annehmbarer Support. Ihre Mannschaft legte aber auch gut los und ließ beim 0:4 zur Pause keine Fragen zur Favoritenrolle aufkommen. Wegen den Nachbarn aus Schalke natürlich. Die zweite Hälfte war dann auf dem Platz ziemlich langweilig, was sich auch auf der Tribüne zeigte. Mit Lokalmatador Pascal, der heute die selbe Absicht hatte wie ich, wurden noch zwei leckere Bierchen getrunken und der/die/das würzige Sucuk schmeckte ebenfalls. Jeder der gegen Stauder pöbelt, hat keine Ahnung von Bier und soll weiter an seiner abgestandenen Kölsch Plörre nippen, hömma.
Samstag, 19. Oktober 2024
Leverkusen - Eintracht
19.10.24 15:30 Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1), BayArena, 1. Bundesliga, 30.210 Zuschauer
Was war das letzte Saison für ein Fußballwunder und eine Freude für jeden Fußballfan, als Leverkusen alle außer Atalanta Bergamo aus dem Weg geräumt und das Double gewonnen hat. Bayer Leverkusen, dieser kleine, sympathische Verein, der es geschafft hat, sich trotz der großen Konkurrenz namenhafter Vereine im Umkreis in der Bundesliga zu etablieren. Ganz ohne einen führenden Automobilhersteller, einen großen Softwarekonzern, einen unverschämt reichen und skrupellosen Hersteller von Energydrinks oder einen riesigen Pharma- und Chemiekonzern hinter sich stehen zu haben, der Millionen in den Verein pumpt. Das so ein Fußballmärchen heutzutage noch möglich ist, lässt das Herz eines jeden Fußballromantikers höher schlagen. So klein und unbedeutend dieser Verein mit seinen geringen finanziellen Mitteln bisher auch war, die Eintracht sah im Gallischen Dorf zwischen Köln und Düsseldorf nie gut aus. Gefühlt haben wir dort noch nie gewonnen und zu 95% richtig fiese Klatschen kassiert. Der Mensch ist ein Pessimist und ganz so schlimm ist die Statistik eigentlich nicht, aber von 40 Spielen in Leverkusen konnte die Eintracht in der Tat nur sechsmal gewinnen. Bei einem Torverhältnis von 41:91. Mit 2013 und 2008 sind die letzten Siege aber gar nicht so lange her, da kann man schon mal über ein 0:4 oder ein 1:6 hinweg sehen. In Frankfurt sieht das Ganze übrigens anders aus. Heute war es aber so weit, wir sollten den Spieß umdrehen und ihnen eine Packung bescheren, von der sie sich nicht mehr erholen. Punktlos bei 4:31 Toren in den letzten neun Spielen, diese Serie musste beendet werden. Wir sind Frankfurter, wir fürchten weder den Tod noch irgendwelche zwielichtigen Drogen. Ob Drogen die Wahrnehmung beeinflussen? Obwohl ich keine nehme, hatte ich nämlich kurz das Gefühl, mir einen Sieg vorstellen zu können. Wirre Gedanken. Unsere Jungs ließen sich diesmal allerdings nicht abschießen und waren zumindest am Unentschieden sehr nah dran. Ich will nicht abstreiten, dass Leverkusen mehr vom Spiel hatte, aber mit der ein oder anderen Schiedsrichter Entscheidung bin ich unzufrieden. Was lässt der so lange spielen? Wenn er nach 16 Minuten abpfeift, gehen wir hier als Sieger vom Platz. Und wenn er nicht zeitig abpfeift, muss er uns in der Nachspielzeit zumindest den gerechtfertigten Elfmeter zusprechen. Damit hätten wir nämlich wohl zumindest einen Punkt mitgenommen. Das ist aber vermutlich der jahrelang als Bayern-Bonus abgetane Meister-Bonus. Meister, ja leider. Im Leverkusener Umland war Bayer immer ein unbedeutender Verein, dessen Fans man nicht wahrnehmen konnte. Nach der Meisterschaft hat die Fanszene allerdings eine Offensive gestartet. In Monheim beispielsweise ist Bayer jetzt als ein unbedeutender Verein wahrnehmbar, dessen Fans ordentlich geklebt haben. Erfolg macht scheinbar doch sexy, also sowas in der Art zumindest. Es sind auch einige nette Graffitis entstanden und auch wenn ihre Szene nur aus 50 Leuten besteht, kann man diesen Leuten Kreativität und Stabilität nicht abstreiten. Den ganzen Rest im Stadion kann man, sofern es um Support geht, aber getrost als Müll bezeichnen. Die Stimmung, die dieser Haufen in seiner Kurve macht, ist einfach ein Trauerspiel. So ein kleiner Stehplatzbereich und trotzdem schafft man es nicht, zumindest dort ein Mitmachen der Leute auf die Kette zu kriegen. Von den ganzen Konzern Mitarbeitern und Erfolgsfans außerhalb der Kurve ganz zu schweigen. Was mir hier jedes Mal negativ auffällt, ist wie schnell das Stadion und die Kurve nach dem Spiel, nach nem Sieg leer sind. Schnell die schwulen Kickers Freunde beglücken oder wat? Erbärmlich. Eintracht Frankfurt, du bist mein Leben. Du machst mich glücklich, wenn du gewinnst. Und geht das Spiel auch mal verloren, wir werden immer weiter zu dir steh'n!
Was war das letzte Saison für ein Fußballwunder und eine Freude für jeden Fußballfan, als Leverkusen alle außer Atalanta Bergamo aus dem Weg geräumt und das Double gewonnen hat. Bayer Leverkusen, dieser kleine, sympathische Verein, der es geschafft hat, sich trotz der großen Konkurrenz namenhafter Vereine im Umkreis in der Bundesliga zu etablieren. Ganz ohne einen führenden Automobilhersteller, einen großen Softwarekonzern, einen unverschämt reichen und skrupellosen Hersteller von Energydrinks oder einen riesigen Pharma- und Chemiekonzern hinter sich stehen zu haben, der Millionen in den Verein pumpt. Das so ein Fußballmärchen heutzutage noch möglich ist, lässt das Herz eines jeden Fußballromantikers höher schlagen. So klein und unbedeutend dieser Verein mit seinen geringen finanziellen Mitteln bisher auch war, die Eintracht sah im Gallischen Dorf zwischen Köln und Düsseldorf nie gut aus. Gefühlt haben wir dort noch nie gewonnen und zu 95% richtig fiese Klatschen kassiert. Der Mensch ist ein Pessimist und ganz so schlimm ist die Statistik eigentlich nicht, aber von 40 Spielen in Leverkusen konnte die Eintracht in der Tat nur sechsmal gewinnen. Bei einem Torverhältnis von 41:91. Mit 2013 und 2008 sind die letzten Siege aber gar nicht so lange her, da kann man schon mal über ein 0:4 oder ein 1:6 hinweg sehen. In Frankfurt sieht das Ganze übrigens anders aus. Heute war es aber so weit, wir sollten den Spieß umdrehen und ihnen eine Packung bescheren, von der sie sich nicht mehr erholen. Punktlos bei 4:31 Toren in den letzten neun Spielen, diese Serie musste beendet werden. Wir sind Frankfurter, wir fürchten weder den Tod noch irgendwelche zwielichtigen Drogen. Ob Drogen die Wahrnehmung beeinflussen? Obwohl ich keine nehme, hatte ich nämlich kurz das Gefühl, mir einen Sieg vorstellen zu können. Wirre Gedanken. Unsere Jungs ließen sich diesmal allerdings nicht abschießen und waren zumindest am Unentschieden sehr nah dran. Ich will nicht abstreiten, dass Leverkusen mehr vom Spiel hatte, aber mit der ein oder anderen Schiedsrichter Entscheidung bin ich unzufrieden. Was lässt der so lange spielen? Wenn er nach 16 Minuten abpfeift, gehen wir hier als Sieger vom Platz. Und wenn er nicht zeitig abpfeift, muss er uns in der Nachspielzeit zumindest den gerechtfertigten Elfmeter zusprechen. Damit hätten wir nämlich wohl zumindest einen Punkt mitgenommen. Das ist aber vermutlich der jahrelang als Bayern-Bonus abgetane Meister-Bonus. Meister, ja leider. Im Leverkusener Umland war Bayer immer ein unbedeutender Verein, dessen Fans man nicht wahrnehmen konnte. Nach der Meisterschaft hat die Fanszene allerdings eine Offensive gestartet. In Monheim beispielsweise ist Bayer jetzt als ein unbedeutender Verein wahrnehmbar, dessen Fans ordentlich geklebt haben. Erfolg macht scheinbar doch sexy, also sowas in der Art zumindest. Es sind auch einige nette Graffitis entstanden und auch wenn ihre Szene nur aus 50 Leuten besteht, kann man diesen Leuten Kreativität und Stabilität nicht abstreiten. Den ganzen Rest im Stadion kann man, sofern es um Support geht, aber getrost als Müll bezeichnen. Die Stimmung, die dieser Haufen in seiner Kurve macht, ist einfach ein Trauerspiel. So ein kleiner Stehplatzbereich und trotzdem schafft man es nicht, zumindest dort ein Mitmachen der Leute auf die Kette zu kriegen. Von den ganzen Konzern Mitarbeitern und Erfolgsfans außerhalb der Kurve ganz zu schweigen. Was mir hier jedes Mal negativ auffällt, ist wie schnell das Stadion und die Kurve nach dem Spiel, nach nem Sieg leer sind. Schnell die schwulen Kickers Freunde beglücken oder wat? Erbärmlich. Eintracht Frankfurt, du bist mein Leben. Du machst mich glücklich, wenn du gewinnst. Und geht das Spiel auch mal verloren, wir werden immer weiter zu dir steh'n!
Samstag, 12. Oktober 2024
FSV Frankfurt - Eintracht
12.10.24 14:00 FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt II 3:1 (1:0), Stadion am Bornheimer Hang, Regionalliga Südwest, 2.885 Zuschauer
Blut und Ehre für die Amateure. Heimspiele im Kreis Offenbach, Auswärtsspiele zeitgleich mit der Ersten oder unter der Woche und die schlechte Leistung des ausgedünnten Kaders in dieser Saison machen es einem aber nicht immer leicht und schmackhaft. Am spielfreien Wochenende stand aber das Nachbarschaftsduell am Hang in Bornheim auf dem Plan. Eine gute Möglichkeit NRW den Rücken zu kehren, um mal wieder die U21 zu sehen. Wer für die großen Preise von 13€ für den Stehplatz oder 9,50€ für Rindswurst und Äppler auch großen Fußball erwartet, der wird enttäuscht. Die Zuschauerzahl war gut und die kleine Gruppe der FSV Supporter machte ihre Sache verhältnismäßig gut, aber wichtig ist aufm Platz und da wurde eben nur mittelmäßiger Viertliga Fußball geboten. Zwei Elfmeter für den FSV und ein aufbäumen, das einfach zu spät kam, besiegelten die Niederlage für die jungen Adlers. Acht Punkte nach zwölf Spieltagen und den 16. Tabellenplatz kann man sich zwar nicht schönreden, doch aber die Tatsache, dass die Bornheimer durch den Sieg vor den Kickers Schweinen bleiben. Bei einem Bier und Intellektuellem Gebabbel an ner Trinkhalle und nem gemeinsamen Besuch auf ner Geburtstagsfeier wurde dem Tag auch außerhalb des Stadions Sinn gegeben. Außerdem durfte ich drei neue Untappd Opfer begrüßen. Prost. Vielen Dank für die Abwechslung und die gute Unterhaltung meine Lieben.
Blut und Ehre für die Amateure. Heimspiele im Kreis Offenbach, Auswärtsspiele zeitgleich mit der Ersten oder unter der Woche und die schlechte Leistung des ausgedünnten Kaders in dieser Saison machen es einem aber nicht immer leicht und schmackhaft. Am spielfreien Wochenende stand aber das Nachbarschaftsduell am Hang in Bornheim auf dem Plan. Eine gute Möglichkeit NRW den Rücken zu kehren, um mal wieder die U21 zu sehen. Wer für die großen Preise von 13€ für den Stehplatz oder 9,50€ für Rindswurst und Äppler auch großen Fußball erwartet, der wird enttäuscht. Die Zuschauerzahl war gut und die kleine Gruppe der FSV Supporter machte ihre Sache verhältnismäßig gut, aber wichtig ist aufm Platz und da wurde eben nur mittelmäßiger Viertliga Fußball geboten. Zwei Elfmeter für den FSV und ein aufbäumen, das einfach zu spät kam, besiegelten die Niederlage für die jungen Adlers. Acht Punkte nach zwölf Spieltagen und den 16. Tabellenplatz kann man sich zwar nicht schönreden, doch aber die Tatsache, dass die Bornheimer durch den Sieg vor den Kickers Schweinen bleiben. Bei einem Bier und Intellektuellem Gebabbel an ner Trinkhalle und nem gemeinsamen Besuch auf ner Geburtstagsfeier wurde dem Tag auch außerhalb des Stadions Sinn gegeben. Außerdem durfte ich drei neue Untappd Opfer begrüßen. Prost. Vielen Dank für die Abwechslung und die gute Unterhaltung meine Lieben.
Sonntag, 29. September 2024
Holstein Kiel - Eintracht
29.09.24 15:30 Kieler SV Holstein - Eintracht Frankfurt 2:4 (1:1), Holstein Stadion, 1. Bundesliga, 15.034 Zuschauer
Um sechs Uhr morgens ging die Reise in den Norden los. Für Speis und Trank war bestens gesorgt und im Bus war es auch auszuhalten. Draußen war es dunkel, nebelig und einfach nicht schön. Germanien wie es schon die Römer fürchteten. Nun sind wir aber keine Römer, sondern Frankfurter und kehrten nicht ängstlich um. Schließlich war es für die Meisten ein neuer Ground. Ich als elender Stadiontourist war 2010 allerdings schon mal in der Regionalliga gegen RB im Holstein Stadion in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel. An und in Deutschlands nördlichster Großstadt kennt man vermutlich den Ostseehafen, den Marinestützpunkt, die Kieler Sprotten oder die Kieler Woche. Hübsch ist es dort nicht unbedingt und das will schon was heißen, bei einer Stadt am Wasser. Der bekannteste Sportverein der Stadt ist zweifelsohne THW Kiel im Handball. Aber auch Fußball wird gespielt. Wer erinnert sich nicht an die legendäre Partie auf dem Kieler Marktplatz 1990? Holzbein Kiel gegen 1. FC Süderbrarup! Die Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 darf sich deutscher Meister von 1912 nennen und kickte bis 1963 immer erstklassig. Nach Einführung der Bundesliga spielten sie erstmals zweit- und drittklassig, bis die Störche von 1981 bis 2017 nur noch dritt und viertklassig gegen den Ball traten. Nach sieben Jahren in der 2. Bundesliga schafften sie diese Saison erstmalig den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nicht wenige sagen, dass Kiel nichts in der ersten Liga zu suchen hat und gerne direkt wieder absteigen darf, aber danach gehe ich nicht mehr. Schließlich müsste die 1. Bundesliga dann in diesem Jahr mit acht Vereinen auskommen. Die Fahrt ging schnell, unkompliziert und gesittet über die Bühne und in SH waren viele Schilder mit den Vereinsfarben versehen, was ich hier jetzt nicht unbedingt erwartet hätte. Die Bratwurst im Stadion war geschmacklich ne 08/15, aber das Flensburger mundete, auch wenn man es bei diesem unverschämten Preis eigentlich boykottieren müsste. Ich glaube 5€ wollten die fürs 0,4er. Ich habe Kiel letztes Jahr im Pokal in Gütersloh gesehen und die Szene hat mich sehr positiv überrascht. Dieses Jahr in Aachen war es auch okay. Leider ist da zu Hause nicht mehr als auswärts. Im Gegenteil. Es zerläuft sich. Optisch okay, akustisch bewusst nie wahrnehmbar. Aber das wäre eigentlich auch schlimm, in einem Frankfurter Gästeblock, der meiner Meinung nach richtig Bock hatte und Spaß machte. Spaß machte dem neutralen Zuschauer mit Sicherheit auch das Spiel. Einem Eintracht Fan war das teilweise etwas zu fahrlässig. Im Gegensatz zu Pilsen wurde das hintenraus aber besser und nicht schlechter. Wenn man wüsste, dass es gut ausgeht, ist mir ein 4:2 aber durchaus lieber, als ein 1:0. De Marmoush is halt einfach en Gude. Fünf Spiele, zweiter Platz. Das kannste schon so machen. Danke an euch alle, ich liebe euch noch immer, schon wieder oder irgendwas dazwischen. Eintracht!
Donnerstag, 26. September 2024
Eintracht - Viktoria Pilsen
26.09.24 21:00 Eintracht Frankfurt - FC Viktoria Plzen 3:3 (1:1), Waldstadion, Europa League, 56.500 Zuschauer
Fünf Tage schönstes Wetter auf der Balkanhalbinsel, dann kommste nach Frankfurt und es schüttet. Vom Bus zum Auto fing es so richtig an zu gießen. Das ist Timing. Tasche und Rucksack klatschnass. Der Inhalt nass. Die Unterhose nass. Jeans, Schuhe und Socken klatschnass. Na toll. Alle Entspannung wieder dahin. Da kennt ich grad verrickt wern. Im MTZ wurde ein Paar günstige Schuhe gekauft und bei Marcel und Mel konnte ich mich umziehen. Danke und direkt weiter zum Stadion. Die Bullen hatten die Schranken zum GD schon geschlossen, da der Parkplatz voll sein sollte. Die Parkplatzsituation am Waldstadion ist wie das Wetter, einfach zum Kotzen und ich sah schon wieder das Knöllchen für unverschämte 50€ am Auto hängen, obwohl ich immer so parke, dass ich keine Sau behindere. Nach ner Extrarunde kam ich über Umwege aber noch auf den Parkplatz am GD, der selbstverständlich nicht voll war. Dein Freund und Helfer. 1, 2, 3, scheiß… Ihr wisst schon. Unser Fahnenmeer in der Nordwestkurve muss sich vor niemandem verstecken, das ist einfach immer wieder ein geiler Anblick. Die magische Stimmung vergangener Europacup Abende will aber nicht mehr so richtig aufkommen. Außerhalb der Kurve sind die Leute satt und machen so gut wie gar nicht mehr mit und auch die Kurve bekommt es, vermutlich aus vielerlei Gründen, nicht mehr hin, die Wucht vergangener Europacup Spiele auf die Stimmbänder zu bringen. Natürlich muss sich da jeder an die eigene Nase packen und ich nehme mich da nicht raus. Schlecht ist die Stimmung deshalb ja auch nicht gleich. Bei der offensiven Aufstellung und dem vermeintlich leichten Gegner war ich so arrogant, mir ein schönes Ergebnis auszumalen. Vermutlich waren auch die Spieler zu selbstsicher und gingen es zu locker an. Pilsen war letzte Saison und ist schließlich auch aktuell nur Dritter in Tschechien. Ohne den großen Fußball war das 1:0 verdient und wir hatten genug Möglichkeiten nachzulegen, aber es fehlte der Biss. Das 1:1 war ein Fernschuss aus dem Nichts. Klasse. Das zwischenzeitliche 3:1 war entspannt und dieses Spiel, dieses Ergebnis konnte man gar nicht mehr aus der Hand geben. Unsere Abwehr und unser Ersatztorhüter schafften es aber doch, dem ideenlosen Gegner in der Schlussphase den Ausgleich zu überlassen. Kampf und Wille reichen manchmal ganz alleine aus, um einen Punkt mitzunehmen. Vom Gästeblock habe ich keine Wunder erwartet, war aber dennoch enttäuscht. Die waren mal besser. Den Treffer zum 3:3 feierten sie aber dennoch wie einen Sieg. Ein Unentschieden, das sich wie Sieg und Niederlage anfühlt.
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