Freitag, 14. Oktober 2022

Venlo - Dordrecht

14.10.22 20:00 Venlose VV - FC Dordrecht 0:1, Stadion De Koel, Eerste Divisie, 4.330 Zuschauer

Besuch aus einem fernen Land namens Steiermark und gemeinsam mit Bahn Ultra Dion sollte es nach Venlo gehen. Ultras lassen sich nicht belehren und Fremde sind einen funktionierenden Schienenverkehr gewohnt, natürlich wurde da die Bahn zur Anreise gewählt. Von der Idee trinken zu dürfen war ich gar nicht abgeneigt und die Verbindung aufm Hinweg war auch mega und dauerte nur etwas mehr als doppelt so lang wie mit dem Auto. Abgesehen von einer völlig übermotivierten Kontrolleurin und der Tatsache, dass nur jede zweite Bahn bis zum Ziel fuhr verlief alles ruhig und planmäßig, sodass noch ausreichend Zeit für frittierte Leckereien war. 14 Jahre nach meinem ersten Besuch war es auch mal wieder an der Zeit, hier im wohl schönsten Stadion der zweiten niederländischen Liga anzutischen. In die Fußball Lehrbücher wird der Kick ganz sicher nicht eingehen, aber noch vor der Pause war klar, dass es nicht torlos ausgehen wird. Ein Tor wollten die Hausherren im zweiten Durchgang auch unbedingt erzielen und wenn das verdammte Ding eine Pfosten und Lattenbreite größer wäre, hätten sie den Spielstand auch gedreht. Der Schiedsrichter hätte ihnen den Treffer auch sehr gegönnt und ließ völlig unverhältnismäßig lang nachspielen. Der Mond hätte sich aber noch oft runden können, ein Treffer wäre nicht mehr gefallen. Die Rückfahrt ist wie eine Geschichte aus dem Lehrbuch der DB. Das Spurten und Sputen für die eigentlich letzte Bahn nach Duistland konnten wir uns nämlich sparen, denn diese fiel aus. Das Taxi zu irgendeinem "Bahn Drehkreuz" -ich glaube es war Viersen- sollte nach dem Verhandeln immer noch 70€ kosten. Danke, aber danke Nein. Wir hatten nämlich theoretisch noch ein As im Ärmel. Die letzte Bahn nach Deutschland ist nämlich gar nicht die letzte Bahn nach Deutschland, nur fährt die de facto letzte Bahn im Normalfall einfach leer zurück. Logik?! Die Zeit wurde noch für einen Mexicano und ein Bier genutzt und tatsächlich nahm uns die beste DB aller Zeiten mit zurück. Der Schaffnix erklärte uns auch das Problem der vielen Zugausfälle. Und zwar sind daran die Fahrgäste Schuld, die keine Maske tragen. Durch diesen verantwortungslosen Pöbel werden die Bahn Kutscher krank und ein perfekt organisiertes und immer pünktliches Unternehmen bricht auseinander. Für die Arbeitstiere auf den Ämtern und bei der DB ist Corona echt ein Segen. Du hast keinen Bock auf Arbeit, rufst einfach beim Arzt an und bleibst daheim. Top, top, top. Der Umstieg in Mönchengladbach funktionierte und das Schlachtross kam mit lediglich acht Minuten Verspätung am Düsseldorfer Hauptbahnhof an. Toll, könnte man meinen. Diese acht Minuten waren aber drei zu viel um meine S-Bahn noch zu erreichen, die um diese Zeit nur noch im Stundentakt fährt. Ein Hoch auf den ÖPNV! Mit sprit- und umweltschonender Fahrweise hätte ich mit dem Auto 50 Minuten gebraucht. Mit der normalen Bahnverbindung wären es rund zwei Stunden gewesen, aber vier Stunden finde ich für 75km auch noch völlig in Orndung. Das schafft schließlich nicht jede Kutsche mit nem lahmen Esel. DB ick liebe dir - nicht!



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