Samstag, 12. August 2023

FC Gütersloh - Holstein Kiel

12.08.23 15:30 FC Gütersloh - Kieler SV Holstein 0:2, Heidewaldstadion, Mafia-Pokal, 5259 Zuschauer

Grund 1 des Besuchs war, dass die Regionalliga West wieder komplett ist. Punkt 2 ist das anknüpfen an die Zeit vor Corona, als man zum Fußball gehen durfte wie man wollte und zur ersten Pokalrunde seit 2007 jeweils ne Tour gestartet wurde. Schön war‘s damals, als man die begehrten Tickets mit nem persönlichen Briefchen einer vermutlich ehrenamtlich für den Verein arbeitenden Omi zugeschickt bekommen hat. Punkt 3 ist natürlich das Stadion, das ich schon lange besucht haben wollte und Punkt 4, dass die Eintracht hier in der 2. Liga zweimal ohne mich angetreten ist. Da ich nun mal hier war und vermutlich nie wieder herkommen werde, machte ich auch einen Abstecher in die Stadt. Joa. Gütersloh ist nicht Gelsenkirchen, aber wer es bis zu seinem Tod nicht geschafft hat Gütersloh zu besuchen, der hat absolut nix verpasst. Was mich überrascht hat, ist dass sich Gütersloh Großstadt nennen darf. Den Eintritt von 12€ empfinde ich als extrem fair für ein Spiel im Mafia-Pokal. Weniger fair sind die Preise von 4€ fürs 0,4er Hohenfelder Pils und die durchschnittliche Currywurst. Beim Bier holen stand aber Heribert Bruchhagen fast neben wir - diese Aura. Was der Sparfuchs wohl vom Bierpreis gehalten hat? In der Gästekurve hingen die Banner falsch herum, aber es war absehbar, dass es in beiden Kurven Choreos zu bestaunen gibt. Grüne und blauen Bahnen umrandeten in der Heimkurve einen FCG Cowboy mit dem begehrten Pokal. Die Gäste hatten sich in Matrosen Anzüge gekleidet und zeigten passend dazu eine Choreo mit Meer, Schiff und Möwen zum Spruchband "Das Segel gesetzt - Die Wolken verzieh'n. Volle Fahrt in Richtung Berlin". Dem folgte eine hübsch anzusehende Pyro Show mit blauem, weißem und rotem Rauch. Gute Qualität mit langer Brenndauer. Der Stadionsprecher meldete sich natürlich zu Wort, meinte allerdings auch, dass es schön aussieht und man es doch bitte danach einfach gut sein lassen sollte. Spielerisch merkte man den Störchen zwar mehr Potential an, aber die Ostwestfalen hielten sehr gut dagegen, waren voll im Spiel und erarbeiteten sich nicht weniger Chancen als die Norddeutschen. Da Gütersloh einen Elfmeter verballerte, konnte Kiel mit dem 0:0 zur Pause auch glücklicher sein. Die Erklärung der auf dem Kopf hängenden Banner kam vermutlich im zweiten Durchgang per Spruchband. “Auf eure Hausdurchsuchungen geben wir einen Fick, durchhalten Oskar und Nick”. Die zweite Hälfte war unterhaltsamer, mit Chancen auf beiden Seiten und es war so spannend, dass trotz des Starkregens keiner nach Hause ging und alle durchnässt dem Spiel folgten. In der 72. gingen die Gäste nach einer Ecke in Führung und jedem war klar, dass es jetzt schwer für den FCG werden würde. Fast hätten sie kurz nach dem Rückstand ausgeglichen und drängten weiter auf ihr Tor, aber auch Kiel hatte seine Möglichkeiten. In der Nachspielzeit hatten die Zuschauer schon den Torjubel zum 1:1 auf den Lippen, aber der Ausgleich fiel nur fast und quasi im Gegenzug machten die Störche den Deckel drauf. Schade, da war mehr drin für den Regionalligisten. Support gab es relativ durchgängig von beiden Seiten. Von Kiel eher so das gewohnte "Ultra-Ding" und von Gütersloh eher "Oldschool". Ich frage mich übrigens wo bei einer Kapazität von 12.500 die restlichen Leute Platz finden, wenn es heute tatsächlich nur gut 5.000 Zuschauer gewesen sein sollen. Auf jeden Fall darf Gütersloh sportlich gerne wieder an Paderborn, Verl, Wiedenbrück und Rödinghausen vorbeiziehen und hinter Bielefeld die Nummer 2 in Ostwestfalen werden.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen