Mittwoch, 23. Oktober 2024

SW Essen - FC Bocholt

23.10.24 19:30 Essener TB Schwarz-Weiß - 1. FC Bocholt 1:4 (0:4), Stadion Uhlenkrug, Niederrheinpokal, 495 Zuschauer

Als ich vor drölfzig Jahren nach NRW gezogen bin, hab ich direkt die guten Stadien im Umkreis abgegrast. Viele dieser geilen Hütten stehen nun schon länger wieder auf der Liste für einen Revisit. Die Rote Erde in Dortmund sollte gestern gegen den Waldhof mal wieder dran sein, aber die Arbeit verhinderte das nicht zum ersten Mal. Viel früher wurde es heute auch nicht, aber der Uhlenkrug ist näher und der Anpfiff war später. Durch die nicht ganz ideale Parkplatzsuche hab ich den Anpfiff vom Kassenhäuschen aus gehört. Egal, stolze 12€ gelatzt, rein und erstmal ein Stauder geordert. In der dritten Runde des Niederrheinpokals hatte der Sechste der Oberliga ausm Pott heute den Elften der Regionalliga aus dem Osten Hollands zu Gast. Weiß forderte Schwarz zum zweiten Spiel auf dem neuen Rasen im sehenswerten Stadion von 1922 im Essener Stadtteil Stadtwald. Beide Vereine wurden im Jahr 1900 gegründet und spielten in der 2. Bundesliga Nord. Während Bocholt einmal im Viertelfinale des DFB Pokals stand, holten sich die Essener den Pokal 1959, als die Eintracht Deutscher Meister wurde. Der Essener Turnerbund spielte früher außerdem auch erstklassig, unter anderem in der Oberliga West. Was Bocholt dem ETB allerdings voraus hat, sind aktive Fans. Im ersten Durchgang war das für diesen Mob sehr annehmbarer Support. Ihre Mannschaft legte aber auch gut los und ließ beim 0:4 zur Pause keine Fragen zur Favoritenrolle aufkommen. Wegen den Nachbarn aus Schalke natürlich. Die zweite Hälfte war dann auf dem Platz ziemlich langweilig, was sich auch auf der Tribüne zeigte. Mit Lokalmatador Pascal, der heute die selbe Absicht hatte wie ich, wurden noch zwei leckere Bierchen getrunken und der/die/das würzige Sucuk schmeckte ebenfalls. Jeder der gegen Stauder pöbelt, hat keine Ahnung von Bier und soll weiter an seiner abgestandenen Kölsch Plörre nippen, hömma.





Samstag, 19. Oktober 2024

Leverkusen - Eintracht

19.10.24 15:30 Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1), BayArena, 1. Bundesliga, 30.210 Zuschauer

Was war das letzte Saison für ein Fußballwunder und eine Freude für jeden Fußballfan, als Leverkusen alle außer Atalanta Bergamo aus dem Weg geräumt und das Double gewonnen hat. Bayer Leverkusen, dieser kleine, sympathische Verein, der es geschafft hat, sich trotz der großen Konkurrenz namenhafter Vereine im Umkreis in der Bundesliga zu etablieren. Ganz ohne einen führenden Automobilhersteller, einen großen Softwarekonzern, einen unverschämt reichen und skrupellosen Hersteller von Energydrinks oder einen riesigen Pharma- und Chemiekonzern hinter sich stehen zu haben, der Millionen in den Verein pumpt. Das so ein Fußballmärchen heutzutage noch möglich ist, lässt das Herz eines jeden Fußballromantikers höher schlagen. So klein und unbedeutend dieser Verein mit seinen geringen finanziellen Mitteln bisher auch war, die Eintracht sah im Gallischen Dorf zwischen Köln und Düsseldorf nie gut aus. Gefühlt haben wir dort noch nie gewonnen und zu 95% richtig fiese Klatschen kassiert. Der Mensch ist ein Pessimist und ganz so schlimm ist die Statistik eigentlich nicht, aber von 40 Spielen in Leverkusen konnte die Eintracht in der Tat nur sechsmal gewinnen. Bei einem Torverhältnis von 41:91. Mit 2013 und 2008 sind die letzten Siege aber gar nicht so lange her, da kann man schon mal über ein 0:4 oder ein 1:6 hinweg sehen. In Frankfurt sieht das Ganze übrigens anders aus. Heute war es aber so weit, wir sollten den Spieß umdrehen und ihnen eine Packung bescheren, von der sie sich nicht mehr erholen. Punktlos bei 4:31 Toren in den letzten neun Spielen, diese Serie musste beendet werden. Wir sind Frankfurter, wir fürchten weder den Tod noch irgendwelche zwielichtigen Drogen. Ob Drogen die Wahrnehmung beeinflussen? Obwohl ich keine nehme, hatte ich nämlich kurz das Gefühl, mir einen Sieg vorstellen zu können. Wirre Gedanken. Unsere Jungs ließen sich diesmal allerdings nicht abschießen und waren zumindest am Unentschieden sehr nah dran. Ich will nicht abstreiten, dass Leverkusen mehr vom Spiel hatte, aber mit der ein oder anderen Schiedsrichter Entscheidung bin ich unzufrieden. Was lässt der so lange spielen? Wenn er nach 16 Minuten abpfeift, gehen wir hier als Sieger vom Platz. Und wenn er nicht zeitig abpfeift, muss er uns in der Nachspielzeit zumindest den gerechtfertigten Elfmeter zusprechen. Damit hätten wir nämlich wohl zumindest einen Punkt mitgenommen. Das ist aber vermutlich der jahrelang als Bayern-Bonus abgetane Meister-Bonus. Meister, ja leider. Im Leverkusener Umland war Bayer immer ein unbedeutender Verein, dessen Fans man nicht wahrnehmen konnte. Nach der Meisterschaft hat die Fanszene allerdings eine Offensive gestartet. In Monheim beispielsweise ist Bayer jetzt als ein unbedeutender Verein wahrnehmbar, dessen Fans ordentlich geklebt haben. Erfolg macht scheinbar doch sexy, also sowas in der Art zumindest. Es sind auch einige nette Graffitis entstanden und auch wenn ihre Szene nur aus 50 Leuten besteht, kann man diesen Leuten Kreativität und Stabilität nicht abstreiten. Den ganzen Rest im Stadion kann man, sofern es um Support geht, aber getrost als Müll bezeichnen. Die Stimmung, die dieser Haufen in seiner Kurve macht, ist einfach ein Trauerspiel. So ein kleiner Stehplatzbereich und trotzdem schafft man es nicht, zumindest dort ein Mitmachen der Leute auf die Kette zu kriegen. Von den ganzen Konzern Mitarbeitern und Erfolgsfans außerhalb der Kurve ganz zu schweigen. Was mir hier jedes Mal negativ auffällt, ist wie schnell das Stadion und die Kurve nach dem Spiel, nach nem Sieg leer sind. Schnell die schwulen Kickers Freunde beglücken oder wat? Erbärmlich. Eintracht Frankfurt, du bist mein Leben. Du machst mich glücklich, wenn du gewinnst. Und geht das Spiel auch mal verloren, wir werden immer weiter zu dir steh'n!


Samstag, 12. Oktober 2024

FSV Frankfurt - Eintracht

12.10.24 14:00 FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt II 3:1 (1:0), Stadion am Bornheimer Hang, Regionalliga Südwest, 2.885 Zuschauer

Blut und Ehre für die Amateure. Heimspiele im Kreis Offenbach, Auswärtsspiele zeitgleich mit der Ersten oder unter der Woche und die schlechte Leistung des ausgedünnten Kaders in dieser Saison machen es einem aber nicht immer leicht und schmackhaft. Am spielfreien Wochenende stand aber das Nachbarschaftsduell am Hang in Bornheim auf dem Plan. Eine gute Möglichkeit NRW den Rücken zu kehren, um mal wieder die U21 zu sehen. Wer für die großen Preise von 13€ für den Stehplatz oder 9,50€ für Rindswurst und Äppler auch großen Fußball erwartet, der wird enttäuscht. Die Zuschauerzahl war gut und die kleine Gruppe der FSV Supporter machte ihre Sache verhältnismäßig gut, aber wichtig ist aufm Platz und da wurde eben nur mittelmäßiger Viertliga Fußball geboten. Zwei Elfmeter für den FSV und ein aufbäumen, das einfach zu spät kam, besiegelten die Niederlage für die jungen Adlers. Acht Punkte nach zwölf Spieltagen und den 16. Tabellenplatz kann man sich zwar nicht schönreden, doch aber die Tatsache, dass die Bornheimer durch den Sieg vor den Kickers Schweinen bleiben. Bei einem Bier und Intellektuellem Gebabbel an ner Trinkhalle und nem gemeinsamen Besuch auf ner Geburtstagsfeier wurde dem Tag auch außerhalb des Stadions Sinn gegeben. Außerdem durfte ich drei neue Untappd Opfer begrüßen. Prost. Vielen Dank für die Abwechslung und die gute Unterhaltung meine Lieben.