Samstag, 31. Januar 2015

Freiburg - Eintracht

31.01.15 15:30 SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 4:1, Dreisamstadion, 1. Bundesliga, 24.000 Zuschauer

Morgens um 9:45 Uhr ging es mit dem per sempre Express am Waldstadion los und da ich nach ner anstrengenden Arbeitswoche zu platt war freitags zu fahren hieß es schon um 06:45 aufstehen. Mit viel nettem Gebabbel und noch netteren Leuten verging die Hinfahrt mit dem ein oder anderen Kaltgetränk aber sehr gut. Da wir relativ früh am Stadion waren hatten wir genug Zeit für ne geschmacksneutrale Wurst und ich konnte noch auf ein Säftchen in den Biergarten, bevor es rein ging. Der Gästeblock ist ja bekanntermaßen nicht der Tollste, aber wenn man nach Vollsuff auf der Fahrt erst im Stadion aufwachen würde, so wüsste man hier im Gegensatz zu Augsburg, Hamburg, Gladbach, Wolfsburg usw. wenigstens direkt, dass man in Freiburg ist. Das Stadion hat einfach noch Wiedererkennungswert. Aber weil das in der heutigen Zeit nicht mehr dem sinnlosen 08/15 Standard entspricht gab es ne "Ja" Choreo - Ja zum Stadion Umbau oder Neubau, was weiß ich. Dann ging es los und zwar gleich richtig, denn schon in der ersten Spielminute fiel durch Russ das 1:0 für die Eintracht. Nach einigen schönen Spielzügen hätte es zur Pause problemlos 3:0 stehen können, aber auf jeden Fall 2:0 stehen müssen, allerdings tat es das nicht. Im zweiten Durchgang ging es die ersten zehn Minuten ähnlich gut weiter, bevor wir komplett den Faden verloren und uns nach dem Elfmeter zum Ausgleich von Freiburg oder besser gesagt Petersen abschlachten ließen. Unfassbar schlecht, da lief gar nichts mehr zusammen und da muss man auch nicht rumheulen, dass wir wohl einen Elfmeter hätten bekommen müssen. Beim Tabellen Letzten muss man nicht unbedingt mit 1:4 unter gehen... Ich war bedient. Unsere Stimmung war heute auch nicht der Brüller, aber für Freiburg hat es gereicht. Die waren ja quasi gar nicht existent.

Sonntag, 18. Januar 2015

Racing Mechelen - Royal Antwerp + KVC Westerlo - Standard Liège

18.01.15 14:30 Racing Club Mechelen - Royal Antwerp FC 1:2, Oscar Vankesbeeck Stadion, 2e Klasse, 2.751 Zuschauer

Irgendwie lief an diesem Wochenende alles etwas suboptimal. Normalerweise wollte ich am Freitag und Samstag schon zum Fußball in Belgien und den Niederlanden gewesen sein, aber aus den verschiedensten Gründen wurde nix draus. Heute hatte ich zuerst auch nicht die Motivation zum am weitesten entfernten und eigentlich geplanten Spiel auf meiner Liste zu fahren, tat es dann aber zum Glück doch. Allerdings klappte das nicht so ganz problemlos, da Sperrungen und vor allem der Ausfall meines Navis die Anfahrt deutlich erschwerten. Irgendwie kam ich aber am Stadion an und da ich, wenn ich zum Fußball will und unter Zeitdruck stehe, in fast jede noch so kleine Parklücke komme wurde auch das gemeistert, so dass ich knapp aber pünktlich in der guten Stube war. Ausbau gibt es hier auf drei Seiten. Hinter einem Tor befinden sich unüberdachte Stehränge, an einer Geraden gibt es ebenfalls Stehplätze, größtenteils überdacht und auf denen waren die Gäste untergebracht. Auf der anderen Seite steht die sehr geile, überdachte Sitzplatz Tribüne und auch hier gibt es im unteren Bereich Stehränge über die gesamte Länge des Platzes. Richtig schön "oldschool" das Ganze! Dann kamen die Teams aus den Kabinen, die Fans fingen an zu singen und auf der Heimseite wurde grüner Rauch gezündet. Da konnten auch die Anhänger von "the great old" nicht ganz widerstehen und Bengalisches Feuer erhellte einen Teil der Gäste Tribüne. Nach dem Führungstreffer der Gäste kamen nochmal ein, zwei Bengalos zum Einsatz. Immer mal wieder gab es auch ein paar Anfeuerungsrufe und Gesänge von beiden Fan Lagern, wobei Mechelen überzeugender rüber kam. Für Unterhaltung war auch so gesorgt, denn auf der Tribüne flogen im Heim Bereich untereinander die Fäuste. Die Pause wurde dann mit Carsten verquatscht, der wie viele andere NRW'ler auch den Weg hierher gefunden hatte. Im zweiten Durchgang das gleiche Spiel, immer mal wieder ein paar Gesänge zwischendurch und erneut ein Tor für die Stammnummer 1. Nach dem Anschlusstreffer zog die Stimmung dann sogar noch etwas an, bevor zum Ende hin auch gemeinsame Anti- Gesänge angestimmt wurden. Nach erneuten Handgreiflichkeiten im Heim Block verließen ein paar Jungs das Stadion und auch aus dem Gästeblock machten sich ein paar Leute aus dem Stadion und auf den Weg zur Gegenseite. Außer ein paar Rennereien hab ich da allerdings nichts gesehen und einen Grund für das Ganze konnte ich auch nicht erkennen. Das war auf jeden Fall eines der intensiveren Duelle, die ich in Belgien gesehen hab und der englische Stil gefällt mir gut, ob auf den Rängen oder dem Rasen. Die Zuschauerzahl müsste meiner Meinung nach übrigens höher gewesen sein als angegeben.




18.01.15 18:00 KVC Westerlo - Standard de Liège 1:1, Stadion Het Kuipje, Pro League, 8.000 Zuschauer

Wenn man schon mal hier ist kann man ja auch nebenbei noch ein Erstliga Spiel mitnehmen wenn es passt und so ging es im Blindflug mit nur selten mal kurz funktionierendem Navi nach Westerlo. Das Parken war hier nicht ganz so einfach, da alles voll war und ich versuchte es auf nem Feldweg, auf dem auch schon mehrere Autos standen. Ein riesiges Matsch Loch hab ich dabei gekonnt umfahren um dann aber wie aus dem Nichts in nem anderen Schlamm Loch festzustecken. So eine Scheiße! Es ging zuerst weder vor noch zurück, aber mit viel hin und her kam ich zum Glück doch irgendwie wieder raus. Raus war jetzt auch mein erklärtes Ziel. Rückwärts raus, runter und weg von diesem scheiß Feldweg! Geparkt hab ich dann lieber am asphaltierten Fahrradweg ein paar Meter weiter weg und da war es mir dann auch völlig egal, dass ich fünf Minuten zu spät im Stadion war. Man, man, man. Bis auf wenige Rest Plätze war das Spiel so gut wie ausverkauft, aber viel mehr Positives gibt es hier leider nicht zu berichten. Von Standard kam außer zwei, drei Böllern so gut wie nichts, was mich doch überrascht, oder besser gesagt enttäuscht hat. Auf der Heimseite sah es aber nicht viel besser aus, zumindest bis kurz vor Schluss, denn da kam dann doch mal etwas Stimmung auf. Das Stadion ist ebenfalls ziemlich langweilig, vor allem nach der Perle eben. Vier überdachte Tribünen, eine davon erhöht, die anderen recht nah am Spielfeld, aber mit nur ein paar Stehplätzen auf einer der Tribünen. Da gibt es in Belgien viel schönere Sachen, aber akzeptabel ist das Teil dann doch. Etwas ernüchtert ging es nach Abpfiff schnell heimwärts.


Sonntag, 11. Januar 2015

Rom / AS Roma - SS Lazio

Mein Plan für das Jahr 2015 sieht vor etwas mehr Klasse in die nur bedingt vorhandene Masse einzubauen und da kam mir das Derby della Capitale gerade recht als Start in das neue Fußballjahr. Die Flüge hab ich mir rechtzeitig ab und nach Köln gesichert. Mit Ryanair und Germanwings für faire 70€, von Samstag Vormittag bis Sonntag Abend. Zu viel Zeit für Sightseeing war ohne Urlaub also leider nicht drin, aber für die Hauptattraktionen sollte es reichen und Urlaub ist für alle nicht Studenten bekanntlich sehr wertvoll.

Mit dem Bus ging es zusammen mit bekannten und unbekannten Gesichtern ab Ciampino zum Hauptbahnhof Termini, von dort dann direkt weiter mit der Metro ins Hotel um den Rucksack abzulegen und dann ging es auch gleich los. Zuerst mit der Metro zum Colosseo und sobald man aus der Station kommt wird man direkt von diesem Koloss erschlagen, wahnsinnig beeindruckend. Da ich generell auf dieses "Römer Zeug" stehe hab ich mich dazu überwunden die 12€ Eintritt fürs Kolosseum auszugeben und ich persönlich hab es auch nicht bereut. Bei herrlichem Sonnenschein sollte es danach ins Foro Romano gehen, dessen Eintritt übrigens bei den 12€ inbegriffen ist, auch für den nächsten Tag! Aber leider schließen die Tore hier im Winter bereits um 15:30 und da war ich knapp drüber. Also lief ich eine Runde ums Forum und beschloss am nächsten Tag rein zu gehen. Vorbei am mächtigen Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II führte mich der Weg zum Pantheon, einem der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Nach einem leckeren Eis ging es weiter zum Piazza Navona und anschließend zum Castel Sant’Angelo und von dort sollte es eigentlich zuerst zum Hotel zurück gehen um dann irgendwo gemeinsam mit den Anderen zwei, drei Säftchen zu trinken. Aber da der kleinste, anerkannte Staat der Welt, der Vatikanstaat von hier so nah war hieß es hin da. Über den Piazza San Pietro ging es zur Basilica Papale di San Pietro, aber leider war es mittlerweile auch zu spät um den Petersdom von Innen zu besichtigen. Vorbei am Palazzo di Giustizia hieß das Ziel nun aber Hotel Suisse, allerdings mit einem kleinen Umweg über den Fontana di Trevi, der aktuell aber komplett eingerüstet ist, trocken liegt und sich nicht lohnt. Ziemlich direkt am Hotel liegt die spanische Treppe, die vom  Piazza di Spagna über 138 Stufen zur momentan ebenfalls "eingepackten" Kirche Santa Trinità dei Monti führt. Hier habe ich etwas mehr erwartet und auch wenn das nichts besonderes war rundete es doch den ersten Teil des Tages ab. Da die Füße jetzt doch etwas schmerzten gönnte ich mir zur Belohnung ein paar Büchsen Bier, bevor es mich mit Metro und Bus zu den Anderen ins Excalibur, ein Pub das Treffpunkt für Lazio Fans ist verschlug. Nach dem ersten Essen des Tages, netten Gesprächen mit "Essen und Dortmund" und einigen Gerstensäften war es gegen Mitternacht an der Zeit den letzten Bus zu entern und zusammen mit einigen Spartak und Levski Leuten zum Termini zu fahren. Dort gab es dann noch einen Absacker zu zweit, bevor mich die letzte Metro ins Hotel brachte, das ich dann um zwei Uhr nachts total müde erreichte.





Am nächsten Morgen wollte das Aufstehen dann nicht ganz so gut klappen wie geplant und der Wecker wurde ein ums andere Mal vorgestellt. Irgendwann war es aber an der Zeit und nach ner Dusche und nem für italienische Verhältnisse guten Frühstück konnte ich fit in den Tag starten. Durch das späte Aufstehen musste ich mich jetzt nur zwischen dem Forum Romanum und dem Petersdom entscheiden, aber da mein Interesse eher den Römern als der Kirche gilt und ich ja schließlich eine gültige Eintrittskarte hatte war relativ schnell entschieden wo die Reise hin gehen sollte. Nach einem Spaziergang zum Piazza del Popolo brachte mich die Metro zum Circo Massimo und dann wartete das Foro Romano. Und hierfür lohnen sich die 12€ Eintritt dann auf jeden Fall! Das Forum Romanum ist das älteste römische Forum und heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Roms. Völlig beeindruckt von der Masse der Ausgrabungen hieß es für mich nach knapp zwei Stunden aufbrechen zum Stadion, aber hier hätte ich noch länger bleiben können.




11.01.15 15:00 AS Roma - SS Lazio 2:2, Stadio Olimpico di Roma, Serie A, 51.252 Zuschauer

Mit der Metro bis Flaminio und der Straßenbahnlinie 2 kann man das Stadion wohl am schnellsten erreichen und nach einem kurzen Marsch über den Tevere erreicht man das Olympia Gelände, das sicher auch einen Besuch wert ist und das Stadio Olimpico. Auf das aus Fansicht vielleicht beste Spiel im westlichen Europa hab ich mich wirklich gefreut, auch wenn klar ist, dass sobald es um Fußball geht früher wirklich alles besser war. Die Laziali standen in ihrer Curva Nord und hatten einige Banner hängen. Die Romanisti verzichteten in der Curva Sud auf sämtliche Banner, nur eine Fahne mit dem Vereinswappen hing. Auf der Gegengeraden hingen die Banner, auch bei der aktiven Gruppe in Richtung der Curva Nord. Das Einsingen fiel nicht so laut aus wie erwartet, nur als die Teams den Rasen zum warm machen betraten wurde es ordentlich laut. Laut war es zwar auch sonst, aber nur durch die ständig explodierenden Böller auf beiden Seiten. Beim "Roma Roma Roma“ zu Spielbeginn herrschte dann aber Gänsehautstimmung. Als es endlich los ging wusste man gar nicht wo man hinsehen sollte. Bei Lazio gab es eine Choreo mit blauen und weißen Fähnchen, die in vier Quadraten diagonal zueinander angeordnet waren, was meiner Meinung nach sehr gut aussah. Einfach, aber effektiv. Dazu gab es etwas Rauch, ebenfalls in weiß und blau. Die Roma boten ebenfalls eine Choreografie. Von Unten nach Oben hin gab es Pappen in rot, orange und gelb, dazu große Doppelhalter mit Konterfeis aktueller und ehemaliger Roma Kapitäne und Legenden zu bestaunen. Das war auch durchaus nett anzusehen, leider blieben im oberen, gelben Teil der Curva einige Stellen frei. Dann wurde auf der Curva Nord zusätzlich eine Blockfahne zu den Fähnchen gezeigt, auf der ein Lazio Todes Fährmann zu sehen war, der drei tote Roma Krieger ins Jenseits beförderte. Sehr fein gezeichnet. Auf der Gegengerade gab es dann auch noch eine kleine "Blümchen Choreo" und danach war Silvester. Auf beiden Seiten brannten ein paar Bengalos, dazu kam weiß-blauer Rauch bei den Gästen und gelb-roter auf der Sud, wobei die Romanisti hier klar die Nase vorn hatten. Dazu kamen auf beiden Seiten immer mal wieder extrem laute Böller. Danach wurden auf beiden Seiten die Fahnen ausgepackt und ziemlich konstant geschwenkt, auch hier hatten die Roma Anhänger wieder den Platz an der Sonne. Dazu fing jetzt die Schlacht der Spruchbänder an, die sich über das gesamte Spiel hinweg zog. Es war so um die zwanzigste Minute rum, als ich das erste Mal etwas länger aufs Spielfeld blickte und das sollte sich lohnen, denn kurz darauf machte Mauri das 1:0 für Lazio und nach einem ordentlichen Torpogo wurden die Laziali, die akustisch bisher bereits die Oberhand hatten noch lauter. Nach dem 2:0 kurze Zeit später explodierte die Curva Nord förmlich. Dann war erstmal Halbzeit und in der Kurve der Roma wurden die "Sonntagsfahnen" ausgeführt, da wurden ziemlich edle und stylische Stoffe geschwenkt. Nach der Pause wurden die Giallorossi stärker - auf dem Platz und auf den Rängen. Aber natürlich erst nachdem es wieder bunten Rauch zu bewundern gab. Kurze Zeit später machte der alte Mann das 2:1 und das ganze Stadion feierte seinen Helden. Nachdem Alex Meier, oder nein, der andere Weltstar und Publikumsliebling zum 2:2 Ausgleich traf war Ektase pur angesagt! Ich weiß gar nicht wie oft der Stadionsprecher Totti's Namen wiederholen hat lassen, einfach Wahnsinn was da los war und dann macht dieser irre Totti auch noch ein Selfie beim jubeln vor der Kurve. Danach war die Curva Sud Tonangebend und auch der eingewechselte Miro Klose konnte nichts mehr ändern, obwohl er den Siegtreffer einmal auf dem Fuß hatte. Alles in allem ein absolut gelungenes Derby, auch wenn ich auf noch etwas mehr Pyrotechnik gehofft habe. Aber auch so brannte eigentlich immer mal irgendwo etwas. Und obwohl die Gesänge teilweise schon brutal laut waren habe ich mir besonders davon mehr versprochen, denn durchgängig war das auf keiner der beiden Seiten, da gab es einige und auch größere Pausen, aber das ist meckern auf hohem Niveau.







Nach dem Spiel ging es schnell zurück in die Stadt, oder eben leider nicht so schnell, denn mein Bus tuckelte ewig durch die Gegend und ich hab mich geärgert, dass ich nicht mit der Straßenbahn gefahren bin. So nach und nach wurde ich immer nervöser und als mein eigentlicher Zug zum Flughafen Fiumicino weg war machte es das nicht besser. Aber Ende gut, alles gut und pünktlich zum Boarding war ich am Gate.