Sonntag, 30. April 2023

Cupfinale Sturm - Rapid

30.04.23 20:30 SK Rapid Wien - SK Sturm Graz 0:2, Wörthersee Stadion Klagenfurt, ÖFB Cupfinale, 30.000 Zuschauer

Bevor ich mit meinem unqualifizierten getexte anfange, geht erst nochmal ein fettes Dankeschön nach Graz für das Ticket! Eigentlich wollte ich gerne noch einen Kick in Slowenien mitnehmen, um vier Länder an vier Tagen besucht zu haben, aber gestern lagen die Prioritäten woanders und heute hab ich mit halbherziger Suche nix gefunden. Egal. Ausschlafen, die 140 km abgespult, ein kurzer Abstecher zum Wörthersee und in die Stadt um etwas zu essen und das einheimische Bier zu testen. Gut. Seit 2014 wird das Endspiel um den ÖFB Cup in Kärntens Hauptstadt Klagenfurt ausgetragen. In der sechstgrößten Stadt waren heute also die Vereine der größten und zweitgrößten Städte des Landes zu Gast. Dabei trafen Sturm und Rapid zum allerersten Mal überhaupt in einem Cupfinale aufeinander. Verrückt. Nach einem gemeinsamen Bier war es auch schon an der Zeit für den Einlass. Die Organisation am Eingang war eine Katastrophe. Das halbe Stadion über zwei Eingänge mit (in meinem Fall) einem geöffneten Tor zu leiten ist schon fragwürdig. Aber die Organisatoren konnten ja auch nicht wissen, dass so viele Leute kommen. Die Tickets wurden schließlich alle völlig überraschend an der Tageskasse abgesetzt. Rapid gewann bereits vierzehn österreichische Cuptitel plus einmal den Vorgänger des DFB Pokals. Der letzte Pokalsieg war jedoch bereits 1995. Dann holte Sturm 1996 erstmals den Pokal und bis 1999 zwei weitere Male. Den fünften und bisher letzten Cupsieg gab es 2018. Schwarz-Weiß gegen Grün-Weiß, da muss ich nicht lange überlegen wem meine Sympathien gehören. Die Grazer haben auf dem Weg ins Finale ein paar interessante Partien gespielt und gute Gegner ausgeschaltet, die da wären Austria Salzburg, Grazer AK, die Bullenschweine und den LASK. Zum Warmmachen der Mannschaften gingen beidseitig die ersten Fackeln an. Sturm vorm Anpfiff mit mehr Fahnen in der Luft. Die Wiener Kurve war da aber schon komplett gefüllt und bei den Grazern waren im Unterrang noch einige Lücken erkennbar. Bei Sturm hing dauerhaft das Osim Zitat: „Sturm deckt alles was schwarz ist in meinem Leben. Alles was weiß ist auch.“ in der Kurve. Zum Intro hing bei Rapid der Spruch „Erfüll den größten Wunsch in mir, noch einen Titel hol‘n mit dir.“ Dazu wurden Außen grüne und in der Mitte weiße Fahnen/Folien präsentiert. Bei den offiziell als Gäste geltenden Schwoazn zierte ein überdimensionales „Graz“ mit der Sturmflagge die Kurve. Garniert mit schwarzen und weißen Fähnchen. Kurz darauf wurde noch eine Blockfahne gezeigt, die von meinem Platz aus aber teils hinter der Anzeigetafel verschwand. Allgemein beeinträchtigten die Anzeigetafel sowie der Zaun des eigentlichen Gästesektors leider etwas das Gesamtbild. Nach den Choreografien leuchtete in beiden Kurven auch noch etwas Pyrotechnik. Auf dem Spielfeld standen beide Defensivabteilungen ziemlich sicher und man tastete sich offensiv erstmal vorsichtig heran. Sturm tat dies zwar häufiger als Rapid, aber viel kam dabei nicht herum. Einmal war der Ball meiner Meinung nach zwar hinter der Linie, aber der Schiedsrichter und der VAR sahen das anders. Die Eckbälle wirkten übrigens ähnlich erbärmlich und planlos wie bei der Eintracht. Ob‘s an den Farben liegt? Von beiden Kurven gab es Dauerbeschallung. Die Wiener waren dabei lauter -teils brutal laut- kamen für mein Empfinden aber undeutlicher rüber als die Grazer. Zudem wirkten die Klatscheinlagen bei Rapid geschlossener. Die Steirer schafften es dafür eher, die Fans außerhalb der Kurve mitzureißen. Das Sturm - Graz kam einfach brachial und Moonlight Shadow ebenfalls laut rüber. Mein Favorit war allerdings Nenas Leuchtturm. Torlos, aber top unterhalten ging es in die Pause. Die Sturm Supporter legten direkt zu Beginn der zweiten Hälfte ne Schippe drauf und waren nun tonangebend. Die Jungs um Ultras Rapid starteten mit einer sehenswerten Strobo Show in den zweiten Durchgang. Aus der Grazer Kurve stieg kurz darauf schwarzer und weißer Rauch auf und was dann folgte ist nicht in Worte zu fassen. Eine brutal geile Pyroshow. Wahnsinn. Die Wiener wirkten dadurch fast schon ein bisschen ehrfürchtig erstarrt und die Schwoazn auf dem Platz machten wie angefixt Druck und erspielten sich gute Möglichkeiten. Als Emegha, der heute Chancen für drei Spiele hatte, allein vorm Tor scheiterte, dachte ich das würde sich rächen. Von Rapid kam nach vorne aber einfach nichts und ein schönes Dribbling im 16er mit einem feinen Abschluss brachte die verdiente Führung und einen lauten Jubelsturm. Ich hab noch nie so viele Bierbecher auf der Geraden durch die Luft fliegen gesehen wie bei diesem Treffer. Brigata, Jewels, Sturmflut und Co. verfielen nun in einen Rausch. UR ist natürlich keine Kirmestruppe und supportete weiter, kam nun aber nicht mehr an die Lautstärke der Grazer ran. Pünktlich und zuverlässig wie deutsche Handwerker und schweizer Uhrwerke wurde die Rapid-Viertelstunde mit einer brauchbaren Anzahl Fackeln eingeleitet. Die Rapidler auf dem Feld konnten heute aber einfach nicht und sahen gegen ein starkes Sturm Team alt aus. Kurz vorm Ende setzte Sarkaria mit seinem Doppelpack den Deckel drauf und der SK Sturm Graz ist Cupsieger 2023. Glückwunsch! Samma schwoaz, samma weiß, samma Sturm, samma Grazer. Mit dem Spruchband "Spitzt's eure Schweinsohren" und dem Gesang "Und schon wieder keine Titel SCR" drückte man noch mal schön den Finger in die Wunde. Als dann in der Kärntener Hauptstadt das Steiermark Lied lief sang so ziemlich jeder mit und feierte den Titel mit der Mannschaft.









Samstag, 29. April 2023

USV Eichberg / ASKÖ Rotenturm

29.04.23 14:30 USV Eichberg - USV Hofkirchen 2:2, Sportplatz Eichberg, 1. Klasse Steiermark Ost A, 72 Zuschauer

Zufällig kommt hier keiner vorbei, den Sportplatz muss man schon ganz bewusst ansteuern. So abgelegen, dass hier vermutlich völlig unbekannte Arten leben. Die Steiermark komplettiert sich aber nicht von selbst. Authentischer Amateurfußball allez. Die Mannschaften liefen zu Dangerzone ein, aber Tom Cruise hab ich nicht gesichtet. In der achten und niedrigsten Liga empfing der Neunte von Zwölf den Achten. Für Spannung und hochklassigen Calcio war also gesorgt. Das Spiel war wie das Wetter sehr wechselhaft. Der Union-Sportverein Alu Hofstätter Wirtschaft Eichberg war im ersten Durchgang die etwas aktivere Mannschaft, aber mehr als das 0:0 zur Pause hätte die Partie nicht verdient. Wenn die Begleitung ein wandelndes Fußball Lexikon ist, wird einem aber glücklicherweise nicht langweilig. In der zweiten Halbzeit sah man ein ganz anders, sehr unterhaltsames Spiel. Die Hausherren machten Druck und gingen verdient mit 2:0 in Front. Das Chancenplus blieb bestehen, aber der Union-Sportverein Raiffeisenbank Gaugl Hofkirchen nutzte seine Möglichkeiten und glich aus. Ein Heimsieg wäre das gerechtere Ergebnis gewesen. Aufgrund der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer aber ein gutes, abwechslungsreiches und intensives Spiel mit tollen Kombinationen, kleinen Tricks, katastrophalen Verstolperern und haarsträubenden Querschlägern. 



29.04.23 17:00 ASKÖ Rotenturm - ASKÖ Jabing 3:0, Sportplatz Rotenturm, II. Liga Burgenland Süd, 252 Zuschauer

In der fünften Liga im Burgenland darf sich Rotenturm auf Platz Sechs noch Hoffnungen auf den zweiten Platz und die goldene Ananas machen. Jabing muss sich als vierzehnter einen Platz vorm Strich noch Gedanken um den Abstieg machen. Der Platz war angenehm gut besucht und sportlich war das kein Vergleich zum Kick vorher, das wirkte schon alles deutlich professioneller. Die Hausherren ließen keinen Zweifel daran zu, dass sie der Favorit waren. Dem 1:0 Pausenstand und einer frühen Ampelkarte im zweiten Durchgang war es zu verdanken, dass Rotenturm die Partie locker runterspielen konnte. Der Ground mit der kleinen Tribüne, dem Unterstand am Vereinsheim und den Bänken am Platz weiß zu gefallen, genau wie das Panorama mit Schloss Rotenturm, der Kirche und dem Friedhof. Mit Hells Bells zu Spielbeginn und Gianna Nannini in der Pause war die Musikauswahl gut und abwechslungsreich. Das Toastlangos schmeckte auch super und da sind wir beim nächsten Thema. Da ich mich über die ungarische Bezeichnung auf den Schildern wunderte, bekam ich vom Lehrer eine kurze Erklärung über die Geschichte des Burgenlandes. Sehr Interessant, danke. Laut Wikipedia ist Rotenturm übrigens die einzige dreisprachige (kroatisch) Gemeinde Österreichs. 



Freitag, 28. April 2023

Slovan Bratislava - Spartak Trnava

28.04.23 20:30 SK Slovan Bratislava - FC Spartak Trnava 1:0, Stadion Tehelne Pole, 1. Liga, 10.540 Zuschauer

Da Sektion Graz mir dankenswerterweise ein Ticket fürs Cupfinale klar machen konnte, war es logisch, dass ich das Wochenende rund um die Alpenrepublik verbringen würde. Kurzfristig und langes Wochenende, günstig ist anders. Aber Geiz ist auch nicht immer geil und wer weiß wann das Geld für die ganzen Überstunden abläuft. Ne Pünktliche Bahn, ein pünktlicher Flieger und ne schnelle Abholung des Mietwagens - schmeckt. Vor acht Jahren war ich schon mal im Stadion Pasienky bei Slovan gegen Spartak und wurde extrem enttäuscht, denn es ging rein gar nichts. Derbys sind anderenorts nicht unbedingt so regional gesehen wie in Deutschland und diese Partie ist eben das Derby in der Slowakei. Tyrnau liegt aber auch nur rund 50 km von der Hauptstadt Pressburg entfernt. Der Sportovy Klub Slovan Bratislava ist slowakischer Rekordmeister und Rekordpokalsieger. Im summer of 69 holte man sogar den Europapokal der Pokalsieger gegen den FC Barcelona. Spartak kann auch Meistertitel und Pokale vorweisen, aber bei weitem nicht so viele wie Slovan. Leck mich doch am Arsch. Ne halbe Stunde vor Anpfiff betrat ich das Stadion und sah einen völlig leeren Gästeblock. Vielleicht sind wirklich aller guten Dinge Drei. Die Show bei der Mannschaftsvorstellung war mir too much, das Stadion könnte so auch an jedem anderen Ort der Welt stehen und es hätte etwas besser gefüllt sein dürfen, aber das war deutlich mehr als beim ersten Mal. Die Heimkurve war recht gut gefüllt und akustisch zum Teil sehr gut aufgelegt, beschränkte sich meist aber auf einfache Slovan Klatsch-Rhythmen. No Pyro, no Party, aber weder eine Fahne noch eine Fackel war in Sicht. Bis nach einer Stunde die Maler und Lackierer am Zaun erschienen. Wo Handwerker sind, da ist die Party. Schön. Na geht doch. Nachdem sich die Kurve am Kerzenlicht aufgewärmt hatte, war man heiß und die Stimmung zog spürbar an. Im Angriff waren beide Mannschaften ähnlich effektiv wie die Eintracht. Nach rund 15 Minuten wurde aber zum Glück ein Spieler an der Außenlinie im 16er gelegt und beim Strafstoß der Schnapper ins falsche Eck geschickt und die Kugel entspannt eingeschoben. Wenigstens kein 0:0. Slovan streitet sich weiter mit DAC um den Titel und Trnava muss sich mit dem dritten Platz begnügen. Im Stadion Umlauf hängen Dutzende Bildschirme, die wie die Anzeigetafeln das Spiel übertragen. Wenn es sich nicht zu negativ anhören würde, könnte man sagen das Highlight der Hütte findet man aufm Klo. Da gibt’s nämlich noch ne ganz klassische Pissrinne. Die Klobasa schmeckte aber auch ziemlich geil. Nach dem Spiel ging es noch auf ein Bier in die Stadt und ich will ja nicht angeben, aber ich hab so ne tolle Uhr, die einem sagt, ob man gesund lebt. Wenn ich das richtig deute, sind Fußball und Bier deutlich gesünder als Arbeit. Gute Nacht.






Sonntag, 16. April 2023

Swift Hesper - Dudelange

16.04.23 16:00 FC Swift Hesper - F91 Dudelange 4:3, Stade Alphonse Theis, National Division, 1.340 Zuschauer

Ursprünglich wollte ich heute zu Metz gegen Bordeaux, aber entweder wurde die Terminierung geändert oder ich war bei der Planung verpeilt, denn das Spiel war schon gestern. Alternativ sollte es aber in die gleiche Richtung gehen. Drei Spiele wären heute drin gewesen und zwei waren geplant. Da wusste ich aber noch nicht, dass ich erst um fünf Uhr aus der Kneipe komme. Die Check-out Zeit also bis zum Ende ausgenutzt und nach ner ausgiebigen Dusche war ich überraschend fit für die Fahrt. Nach der Ankunft kurz ein paar Meter um die Burgruine gelaufen und für 14 Cent günstiger getankt, ging es frühzeitig zum Stadion, wo schon fast alle offiziellen Parkplätze belegt waren. Die Euphorie ist scheinbar groß. Die Fahrstuhlmannschaft Swift, deren einziger Erfolg der Pokalsieg von 1990 ist, steht nämlich an der Tabellenspitze. Mit Dudelange kam heute der Serienmeister, der in den letzten Jahren 16 von 22 möglichen Meistertiteln holte. Beim Spitzenspiel des Ersten gegen den Zweiten spielte wie in der Bundesliga rot-weiß gegen gelb-schwarz. Zu Beginn ging es ordentlich hin und her. Nach zwölf Minuten hieß es Ecke, Kopfball, Tor. Es kann so einfach sein und die Gastgeber führten. Dann gab es zwar ein paar Chancen auf beiden Seiten, aber es passierte erstmal nicht viel. Bis die Gäste den Ball kurz vor der Pause zum Ausgleich ins Netz grätschten. Dabei wurde es laut auf der Tribüne, denn wie sich herausstellte, saßen dort viele Gast-Zuschauer. Vier Stunden Schlaf waren etwas zu wenig und ich hätte in der Pause gerne ein Nickerchen gemacht, aber dafür war die Musik zu laut. Der zweite Durchgang startete mit einigen Chancen auf beiden Seiten. Bei einem Abstauber im 16er musste der Torschütze nur den Fuß hinhalten und F91 drehte das Spiel. Kurz darauf landete eine Flanke in den Strafraum genau dort wo sie hin muss und es stand 1:3. Dann erspielte sich Hesper deutlich mehr Möglichkeiten und machte erneut per Eckball den Anschlusstreffer. Schöner Pass in den Lauf, Schuss aus spitzem Winkel, Ausgleich. Ein Verrücktes Spiel und jetzt waren auch die Heimfans zu einem lauten Torjubel im Stande. Nach einem Freistoß kam es zu einem feinen Heber über den Schnapper und die Partie war erneut gedreht. Wahnsinn. Kein fußballerischer Hochgenuss und doch ein richtig geiles Spiel. Fünf Spieltage vorm Ende hat Hesper sechs Punkte Vorsprung und kann sich schon mal auf die erste Meisterfeier vorbereiten. Kulinarisch wurde die Mettwurscht der Grillwurscht zum Bofferding vorgezogen und zu einer vollkommen gelungenen Veranstaltung fehlte nur etwas (mehr) Support, aber das erwarte ich in Luxemburg nicht wirklich. Die Zuschauerzahl war verhältnismäßig top und bei einer Kapazität von gut 4.000 frage ich mich schon, wo die knapp 3.000 Leute mehr hier hinpassen sollen. 





Samstag, 15. April 2023

Eintracht - Gladbach

15.04.23 18:30 Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 1:1, Waldstadion, 1. Bundesliga, 50.000 Zuschauer

Ich hab keine Ahnung von Fußball, darüber mache ich mir mittlerweile keine Illusionen mehr. Heute habe ich nämlich wieder auf Sieg getippt. Hahaha. Vieles ist heutzutage erlaubt und normal. Auch ein Kreis als Stammbaum ist in manchen Regionen ganz selbstverständlich. Falls man in einem Inzest Dorf geboren wird und nichts anderes kennt, kann man ja auch gar nix dafür. Wenn dieser Gendefekt allerdings dazu führt, dass man bei einem Fußballspiel nur noch am Boden liegt, wird’s grenzwertig. Grenzwertig ist es aber auch was wir im Moment auf den Platz bringen oder wie wir es auf den Platz bringen. Es ist einfach zum verrückt werden und traurig. Wir treffen einfach den Kasten net, suchen zu selten oder zu spät den Abschluss und der erste Angriff des Gegners ist drin. Eine ganz einfache Kombination, wie die letzten Spiele auch schon. Ich stelle mir außerdem die Frage, ob man nicht irgendwie auf seine Ecken verzichten kann und sie gegen einen Abstoß, einen Einwurf für den Gegner oder sonst was tauschen könnte. Alles ist gefährlicher als unsere verdammten Eckbälle. Wir spielen gar nicht schlecht und sind meist die bessere Mannschaft, aber wenn nix dabei rum kommt, kannste dir nix davon kaufen. Beim letzten Liga Heimspiel gegen Bochum reichten 15:2 Ecken und 19:7 Torschüsse bei 73% Ballbesitz nur zu einem 1:1. Mit 10:2 Ecken und 16:4 Torschüssen müssen wir heute wieder mit diesem Ergebnis Leben. Das ist einfach scheiße. Trotzdem hatte ich Bock einen mit den Jungs zu trinken und so gönnte ich mir heute zum ersten Mal überhaupt ein Hotel in Frankfurt. Relativ günstig und Fußläufig zur Klappergass. Als die Aushilfskraft ne Kurtaxe von mir verlange, staunte ich net schlecht. Naherholungsgebiet und Luftkurort Frankfurt oder wie? Naja. Dann wollte ich die Annehmlichkeiten der Stadt auch mal nutzen und machte mich auf den Weg zur Kneipkur. Schnell ne Stärkung bei Pizza Petro und dann konnte das Abendprogramm starten. Es wurde ein guter, wilder und langer Abend. Die Profis Jan und Stefan hielten bis zum Schluss durch. Marco fast, gab aber ebenfalls alles. Bei Tobi und Julian kam das Mimimi zumindest später als bei Nik. Danke Leute! Eintracht Frankfurt wird siegen!



Montag, 10. April 2023

ASC Dortmund - Sportfreunde Lotte

10.04.23 15:00 ASC 09 Dortmund - VfL Sportfreunde Lotte 0:2, Waldstadion Aplerbeck, Oberliga Westfalen, 205 Zuschauer

Ein neuer Ground sollte es am langen Oster Wochenende doch gerne sein und da Ronny Interesse an diesem Kick hatte, musste ich nicht weiter überlegen. Das feine Eingangsportal erinnert ein wenig an die Rote Erde und das Dortmunder Waldstadion steht wie das heilige Waldstadion in Frankfurt bereits seit 1925. Der Aplerbecker Sport-Club teilt sich das Gründungsjahr 1909 mit dem großen Nachbarn BVB. Was den Schwarz-Gelben weniger zusagen dürfte, sind die blau-weißen Vereinsfarben. Da der ASC erst seit 2014 in der Oberliga kickt, waren sie im Gegensatz zu den anderen Blau-Weißen aber nie eine Konkurrenz für die Borussia. Lotte ist bereits 2004 in die Oberliga aufgestiegen, spielte dann in der Regionalliga und von 2016 bis 2019 sogar in der 3. Liga. In der dritten Liga hatten sie meiner Meinung nach nichts zu suchen, aber mit diesem Sieg rutscht Lotte einen Platz vor auf Rang 4 und darf gerne vom direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga träumen. Dieser Traum ist für die Dortmunder nun vorbei und es geht einen Platz runter auf die Neun. Ein verdienter und nicht gefährdeter Sieg für die Gäste. Beim Führungstreffer kullerte der Ball über die Linie und ein schöner Lupfer markierte den Endstand. Um die zehn Mann unterstützten ihre Sportfreunde optisch und akustisch, was in der Oberliga eine willkommene Abwechslung ist. Zu Bratwurst und gut gewürzten Pommes wird im Dortmunder Süd-Osten Brinkhoff`s aus der Flasche serviert.



Samstag, 8. April 2023

Leverkusen - Eintracht

08.04.23 15:30 Bayer Leverkusen - Eintracht Frankfurt 3:1, BayArena, 1. Bundesliga, 30.210 Zuschauer

Leverkusen. Werkself, Drecksstadt, Kickersfreunde. Geschenkt. Was mich an Leverkusen so richtig aufregt, ist dass sie einen auf Rivalität zu Köln machen, aber deren ganzes scheiß Jeföhl übernehmen und sogar ihre Pisse trinken. Lächerlich und erbärmlich, aber verständlich wenn man keine eigene Identität hat. Sportlich gesehen sind unsere Auftritte beim Bayer Konzern allerdings ähnlich lächerlich wie die Auftritte ihrer Kurve. Vorfreude, jippie. Da die S6 nicht fährt, musste ich mit dem Bus das asozialste aller Fortbewegungsmittel nutzen. Nachdem ich mein Ticket am Gästeblock abgeholt hatte, wollte ich mir den versprochenen Asbach am Parkplatz genehmigen, aber die Sektion Rheingau gönnte mir diesen Genuss leider nicht. Ich hatte heute ein gutes Gefühl und setzte noch schnell auf Handicap Sieg für uns. Weiß jemand ob Tipico Spendenquittungen ausstellt? Was anderes ist es nämlich nicht, was ich da immer mache. Das „Investoren abservieren“ Banner aus der Heimkurve könnte man grundsätzlich begrüßen, aber wenn es die gesamte eigene Stadt ohne den Investor des Vereins gar nicht gäbe, fragt man sich doch, wer denen ins Gehirn geschissen hat. Unser Support war teilweise sehr gut, aber zumindest immer so, dass man den Haufen auf der anderen Seite nie gehört hat. Nicht dass das eine Kunst wäre. Auf dem Spielfeld gingen wir nicht unter und das ist vermutlich das Maximum, was man als Eintracht Frankfurt in Leverkusen oder aktuell ganz allgemein erreichen kann. Wenn man sich in der Abwehr nicht wie eine Schülermannschaft anstellen würde, die katastrophalen individuellen Fehler abstellen könnte und im Angriff mal Eier zeigen würde, wäre hier auch mehr drin gewesen. Nach dem Spiel wurden die Jungs und Mädels zu ihrem Zug in die Heimat begleitet und selbstverständlich blieb Jan den versprochenen Asbach schuldig. Es gibt aber zum Glück nette Menschen (Tobi/Äppler und Nik/Bier), die mich nicht verdursten ließen. Dann stieg mein Puls wieder und das nicht nur weil fast jeder ne Kölsch Flasche in der Hand hielt. Eine Horde Vollidioten aus Monkey Island, teils in Pillen Trikots, teils verkleidet grölte sich am Bahnsteig einen zurecht. Für diese Minusmenschen ist das natürlich ideal hier. In die nahe gelegenen Städte kommst du relativ günstig, hier gibt’s immer problemlos Tickets und bei vielen Gästefans ist sogar Stimmung in der Hütte. Bei Vereinen mit ner gestandenen Fanszene würde man diese Proleten vermutlich freundlich und bestimmt bitten sich zu benehmen. Hier sind sie willkommen. Niederlage hin, Niederlage her. Erfolg ist nicht alles und ich bin froh keine Pille zu sein.