Sonntag, 24. Februar 2013

Fulham FC (London/England)

Ich hatte einfach mal wieder Lust auf London und die Flüge von Weeze gabs für humane 40€, also los. Der Vogel hob pünktlich um 06:45 ab und landete schon 55 Minuten später in Stansted, das nenn ich mal fix. Dumm nur, dass das Bodenpersonal nicht so fix war und wir ne viertel Stunde auf die Jungs warten mussten. Mit easyBus wurde im Internet die günstigste Möglichkeit gewählt um nach London zu kommen und dort kam ich auch an, allerdings musste ich einen späteren Bus nehmen, da die beiden 12er Busse für die gut 30 verkauften Plätze komischerweise nicht ausreichten. Als erstes hab ich mir ne Tageskarte für die Tube geholt und bin nach Westminster gefahren um the Houses of Parliament samt Big Ben und Westminster Abbey anzusehen und zu hören. Dann ging es zum Tower of London und der Tower Bridge, das war allerdings nicht so einfach wie normal, denn die Circle- und die District-Line waren außer Betrieb. So musste ich etwas weiter laufen und da ich ohne Karte losgelaufen bin, hab ich mich natürlich erstmal verlaufen, aber alle Wege führen ja bekanntlich zur Tower Bridge und so konnte auch hier weiter besichtigt werden bevor es wieder zurück in die Tube und zum Fußball ging. Von Fulham Broadway lief ich also in Richtung Stadion, aber da ich mich gerade so schön verlaufen hatte fragte ich lieber gleich nach dem Weg. Der war auch mehr oder weniger richtig, nur eben leider nicht der Direkte und Schnellste, aber Laufen ist ja gesund.


23.02.13. 12:45 Fulham FC – Stoke City FC 1:0, Craven Cottage, Premier League, 25.458 Zuschauer

Das Craven Cottage ist eines der Stadien die ich auf jeden Fall mal besuchen wollte, außerdem hatte ich bisher nur zwei Zweitligaspiele in England gesehen, da war es also an der Zeit für ein Premier League Spiel. Das Stadion kennt man ja und ist schon sehr geil. Eckig, vier einzeln stehende Tribünen, Flutlichtmasten, die hübsche Haupttribüne und das Cottage, was will man mehr? In der ersten Hälfte machte Fulham das Spiel ganz alleine und kam zu vielen Torchancen, aber bis auf ein nicht gegebenes, klares Handtor fielen bis zur 45. Minute keine Treffer. Dann kam aber die Nachspielzeit und viele waren schon zum Essen und Trinken gegangen als Dimitar Berbatov einen sehenswerten Schuss aus dem 16er abgab, der wie ein Strich im Winkel einschlug. In der Pause gönnte ich mir ein Bier, das eine hat aber auch gereicht. Keine Ahnung was viele so toll finden an dieser Plörre hier auf der Insel. In der zweiten Hälfte fielen dann keine Tore mehr, allerdings wurde Stoke etwas besser und es war ein nettes, schnelles Spiel das eigentlich nie langweilig wurde. Das ist mir dann doch lieber als irgendein tolles Ballgezaubere das nur von 16er zu 16er geht. Ach ja Schwarzer parierte noch einen Handelfmeter was ihm das ganze Stadion mit Applaus dankte. Es gibt bei beiden Teams übrigens viele Spieler die man auch aus Deutschland kennt, neben Berbatov sind das bei Fulham Mladen Petric, Ashkan Dejagah und Sascha Riether. Bei Stoke spielen neben Robert Huth unter anderem auch Alex Meier, ähm Peter Crouch und der alte Michel Owen. Stimmung gab es nicht wirklich, nur vereinzelte Anfeuerungsrufe und kurze Gesänge, die aber nie wirklich laut waren. Aber was sie hier natürlich können ist Fluchen. Und zumindest gehen sie mit - bei Torchancen für das Heimteam steht das ganze Stadion, allerdings sitzen auch alle genauso schnell wieder brav auf ihren Plätzen.




Eigentlich wollte ich evtl. noch den League One Kick von Brentford sehen, aber durch die recht lange Nachspielzeit war das schon schwierig, außerdem war das nächste Taxi nicht so schnell gefunden wie erhofft und ein geplantes (relativ viel) zu spät kommen war mir dann zu doof. So wurden noch in Ruhe zwei Chicken Sandwiches eingeworfen, Im Tesco das Abendessen eingekauft und es ging von Hammersmith zurück in die City. Am Green Park ausgestiegen und durch den selbigen zum Buckingham Palace galaufen, von dort dann noch zur Westminster Cathedral. Am Piccadilly Circus bin ich dann in nem Sportladen hängengeblieben der mit dicken Prozenten warb. Bei mindestens 35% auf alle Schuhe und 70%! Auf alle Londsdale und Everlast Artikel war das auch extrem verlockend. Dummerweise war ich ja mit Rainer hier und die 50€ war mir das dann doch nicht wert, so dass es leider nur ne Trainingsjacke und ein paar Schuhe wurden. Zum Abschluss ging es im Dunkeln nochmal zu den Houses of Parliament, bevor easyBus mich für ganze 2 Pound zurück nach Stansted brachte. Soweit ja alles normal, jetzt wird der gemeine Hopper aber mit dem Kopf schütteln, denn es ging ins Radisson Blu Airport Hotel. Der vier Sterne Schuppen ist glaube ich das Beste in dem ich bisher übernachtet hab und für 70€ im Doppelzimmer incl. Frühstück könnte man bei zwei Personen auch nix sagen. Dummerweise war ich aber A: Alleine und hatte B: durch den frühen Flug keine Möglichkeit zu frühstücken. Die warme Dusche war allerdings ne Wohltat nach dem kalten, windigen und verschneiten Tag. Der Sonntag war dann nur scheiße. Der Flieger hatte zwei Stunden Verspätung und von „Düsseldorf“ Weeze bis Düsseldorf hab ich durch lange Wartezeiten, Verspätungen und dadurch verpasste Bahnen mal eben 3 ½ Stunden gebraucht. Auto fahren allez

Montag, 18. Februar 2013

Valencia (Spanien)


Da in Valencia ein neues Stadion gebaut wird und das eigentlich auch irgendwann mal fertig sein soll, hatten Katja und ich fest eingeplant das Mestalla zu besuchen solange es noch nicht zu sehr eilt. Für rund 140€ war der Flug von Düsseldorf zwar kein Schnapper, aber akzeptabel. Die günstige Alternative zur Metro ist der Bus und wenn man den Fahrplan auch nur als groben Richtwert sehen kann, so kommt der Bus dann doch auch irgendwann. Zuerst wurde das Hotel angesteuert um die Sachen abzuladen. Das Hotel Venecia liegt mitten im Zentrum und ist fast sowas wie ein kleiner Geheimtipp wenn man für recht kleines Geld auf den Luxus eines eigenen Badezimmers wert legt. Für 85€ pro Person, für drei Nächte im Doppelzimmer incl. ordentlichem Frühstücksbuffet geht das schon in Ordnung. Bei über 20°C und strahlendem Sonnenschein ging es auf Besichtigungstour und das lohnt sich. Zwar gibt es keine übermäßig besonderen Sehenswürdigkeiten, aber z.B. die Kathedrale ist schon nett anzusehn. Generell gibt es aber einfach sehr viele alte Gebäude und vor allem die vielen schönen Plätze und Parks laden zum Verweilen ein und sorgen dafür, dass Valencia durchaus eine Stadt mit einem gewissen Flair ist. Abends gab es noch leckere Tapas für den Geschmack und einen Döner zum satt werden bevor das Bett rief. Nach einem ausgedehnten Frühstück stand dann am Samstag als erstes ein Besuch in der größten Markthalle Europas an. Durchaus lohnenswert und günstiger als die Supermärkte. Nach einem frisch gepressten Fruchtsaft waren wir auch gestärkt genug um durch den Grüngürtel der Stadt zu den Bauwerken der „Stadt der Künste und Wissenschaften“ zu laufen – Naja, moderne Gebäude halt. Danach ging es über die Formel 1 Strecke, vorbei am Fahrerlager zum Hafen. Hier war heute Tapas Fest und das ließen wir uns natürlich nicht entgehen, immerhin war es mittlerweile schon Mittag durch. Nach diversen, echt guten Tapas und ein paar Cervezas gings dann weiter zum Strand und als ich dann vier Flutlichtmasten entdeckte war das nächste Ziel auch ausgemacht und hier fand dann sogar ein Spiel statt.


16.02.13. 16:30 Electricidad Nazaret - Peluqueria Eduardo 2:2, Campo Dr. LLuch, Division de Honor, 40 Zuschauer

Ich hatte ja geplant evtl. noch ein Spiel der Dritten oder vierten Liga zu sehen, da Katja da aber nicht mitgekommen wäre hatte ich dann auch keine Lust alleine einen Mietwagen zu nehmen und die ewig lange Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln war mir ein solches Spiel dann auch net wert. Jetzt sollte ich mein Spiel aber doch noch bekommen. Der Platz hat auf einer Seite sogar eine kleine, teils überdachte Tribüne auf Höhe der Mittellinie und es machten sich keine Kinder sondern Herren warm. Das reichte aus um zu bleiben. Das Spiel war auch gar nicht mal so schlecht oder sagen wir besser es war nicht langweilig sondern recht abwechslungsreich und unterhaltsam. Leider hab ich auch im Nachhinein keine Ahnung um was für ein Spiel es sich da handelte. Die Partie war klar und die Liga hab ich auch herausgefunden, leider kann ich sie überhaupt nicht zuordnen. Ich tippe, durch die Vereins- und den Liganamen, fast auf eine Art Freizeitliga. Allerdings dauerte das Spiel 90 Minuten, ging über das gesamte Feld und wurde durch einen richtigen Schiedsrichter geleitet und war auch kein Rumpelfußball, was mich dann doch daran zweifeln lässt. Is ja auch egal, Fußball ist schließlich Fußball und hier ging es wenigstens noch um das Spiel und nicht ums Geschäft.


Nach dem Spiel liefen wir dann zurück in Richtung Zentrum und auf dem Weg dorthin sahen wir noch eine große Gruppe Spanier, die das taten was sie eben am liebsten tun, demonstrieren. Dann kamen wir noch an einem Valencia CF Fanshop vorbei und ich wollte schon mal Karten für das morgige Spiel holen um nicht anstehen zu müssen, Katja entdeckte aber ein Angebot. Für einen 30€ Einkauf gab es ein Ticket für das Spiel oben drauf, also haben wir für etwas mehr als 60€ eingekauft und uns so zwei Tickets gesichert. Am Hotel angekommen fiel dann der Programmpunkt Essen aus und es ging fix und fertig ins Bett, immerhin sind wir heute knapp 20km gelaufen. Am nächsten Morgen stand nach dem Frühstück wieder ein Fußballspiel auf dem Plan, denn bei der Stadtbesichtigung fiel der Blick auf einen Spielplan an dem für heute Morgen ein Herrenspiel angesetzt war.

17.02.13. 10:15 CD Serranos – PF Juventud 0:4, Campo de Serranos, Liga Veteranos, 45 Zuschauer

Der Platz liegt direkt neben/unter der ältesten Brücke Valencias und hat dadurch sogar einen gewissen Charme. Wie gestern besteht das Grün hier auch aus Kunstrasen. Das Spiel fing mal eben 20 Minuten später an, da die C Jugend noch spielte, denn der Platz wird hier genutzt wie am Fließband. Ist ein Spiel fertig, beginnt das Nächste und das von morgens bis abends. Auf einer Seite gibt es hier auf Höhe der Mittellinie drei Sitzreihen, die über die gesamte Länge auf eine Sitzreihe auslaufen. Natürlich nicht der Bringer, aber immerhin etwas und Futbol am Morgen vertreibt bekanntlich Kummer und Sorgen. In der ersten Hälfte sah ich ein sehr schnelles Spiel mit einigen Schwächen im Abschluss, aber trotzdem reichte es zu drei Toren. In der zweiten Halbzeit konnten die Hausherren etwas verschnaufen, da die Gäste locker machten und sie so nicht völlig auseinander nahmen. Auch hier kann ich nicht genau sagen was ich gesehen hab. Veteranos würde ich jetzt eigentlich mit unseren alten Herren vergleichen, aber der Vergleich hinkt gewaltig. Denn dickbäuchige Ü40er gab es hier nicht, bzw. nur einen und das war der Schiedsrichter. Das Spielniveau war auch ein ganz Anderes. Da hab ich schon deutlich schlimmeres gesehen, auch zum Beispiel in der ungarischen ersten Liga.


Nach etwas weiterem Sightseeing ging es für eine kurze Verschnaufpause ins Hotel bevor der eigentliche Grund der Reise anstand. Das Mestalla.

17.02.13. 17:00 Valencia CF – RCD Mallorca 2:0, Estadio de Mestalla, Primera Division, 31.200 Zuschauer

Es ist schon geil, man läuft durch die Stadt, kommt um die Ecke und steht direkt vor diesem Koloss. Unsere Karten waren für den Mittelrang der Gol Sur, leider nicht für den steilen Oberrang. Das Stadion kennt man ja, falls nicht hat man seine Hausaufgaben nicht gemacht. Die Haupttribüne ist überdacht und besteht aus zwei Rängen. Der Rest besteht aus drei unüberdachten Rängen, wobei der Untere doch recht klein geraten ist. Das Ganze nicht steril und gleich aneinander hängend, sondern durch Erweiterungen teilweise versetzt gebaut, was dem Ganzen eine eigene Note gibt. Was außerdem noch ganz nett ist sind die Fahnen aller Primera Divison Vereine, die nach Tabellenstand angeordnet sind. Das Spiel war leider nicht so gut wie ich es erhofft hätte und so ging Valencia mit einem 0:0 und nur noch 10 Mann in die Pause. In Halbzeit zwei fielen dann zum Glück doch noch zwei Tore und das Spiel nahm an Fahrt auf. Die letzten 20 Minuten waren dann doch noch nett anzusehn. Aus Mallorca waren knapp 100 Nasen anwesend und im Oberrang auf der Gegenseite untergebracht. Ab und an waren ein paar Anfeuerungsrufe von ihnen zu hören und diverse Banner waren gehisst. Absolut nichts Besonderes, aber auf der Heimseite ging Supportmäßig nichts, gar nichts! Dagegen herrscht in Paderborn südländische Atmosphäre. Ich hab mit der Kamera nach den Toren nach „Motiven“ Ausschau gehalten, aber Fehlanzeige. Was diese Spanier ansonsten so im Stadion treiben muss man auch nicht verstehen. Beifall oder Pfiffe in Situationen bei denen man nicht damit rechnet und in denen es einfach nicht passt und völlig sinnlos erscheint. Vielleicht verändern ja die Vogelkörner das Bewusstsein.






Abends gab es noch ein Paella Menü mit Vorspeisen, bevor es nach ein paar San Miguel ins Bett ging um dann am nächsten Morgen nach dem Frühstück zum Flughafen aufzubrechen, an dem man noch einer zweiten Demo beiwohnen konnte bevor der verspätete Kranich zurück nach Düsseldorf flog.

Samstag, 9. Februar 2013

Eintracht - Nürnberg



09.02.13. 15:30 Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 0:0, Waldstadion

Irgendwie schlagen hier und heute zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen bin ich natürlich Eintracht Fan und das seit ich denken kann und für immer! Zum Anderen bin ich aber aktiver Fußballfan (kein Ultra) und dieser Teil sagt mir, dass Erfolg nicht alles ist! Es war ja von Anfang an klar, dass den Nürnbergern sämtliche Verbote auferlegt werden sollten die es, abgesehen von Ausschlüssen, gibt. Ich hatte allerdings die Hoffnung, dass es zum Teil doch mehr heiße Luft als alles andere sein sollte, leider wurde ich enttäuscht. Keine Banner, keine Fahnen, nix im Gästeblock. Zum Glück gab es noch ein paar Leute die sich den Ultras Nürnberg anschlossen und diesen Dreck boykottierten. So leerte sich der Gästeblock teilweise und die Normalos konnten nicht für Stimmung sorgen. Bei einer doch recht ordentlichen Szene wie Nürnberg einfach traurig! Und warum das ganze? Einfach mal so! Weil Heribert eben einen fetten Stock im Arsch hat und die halbtoten Hurensöhne von Gegenüber ihm den selbigen dank dieser Aktion wohl herrlichst lecken sollen. Das Fahnen und Banner Verbot kommt nämlich (scheinbar) ausschließlich vom Verein. Die Stimmung auf der Heimseite war ebenfalls eine Katastrophe und die schlechteste die ich von uns je erlebt habe. Hoffentlich weil viele so gedacht haben wie ich und einfach Null Komma Null Bock auf diesen Scheiß hatten. Für mich war es auf jeden Fall vorerst das letzte Kommerz Spiel in Deutschland und somit auch das vorerst letzte Spiel der Eintracht im Stadion und das macht mich nach all den Jahren doch sehr traurig. Aber das Ganze gibt mir im Moment, so wie es mittlerweile ist, einfach nichts mehr und so kann ich nicht mehr in der Kurve stehen. Der perverse Teil in mir wünscht sich mehr und mehr einen Lizenzentzug und einen Neustart, nur mit den wahren Eintracht Fans, Leuten die zumindest ähnlich denken wie ich und Leute denen es um den Fußball und die Liebe/Leidenschaft zum Verein geht und nicht um das Event, Geld, Geschäft und den Profit. Der andere Teil hofft aber natürlich weiter auf den Europacup und die daraus resultierenden internationalen Auswärtsspiele. Schade, dass es in einer Situation in der man, auch nach Außen hin verständlich, endlich wieder stolz darauf sein kann Eintracht Fan zu sein zu solchen Begleiterscheinungen kommen muss die einem das Ganze vermiesen.

Gegen den modernen Fußball !!!
Ihr macht unsern Sport kaputt !!!