Sonntag, 12. November 2023

Royal Aubel - UCE Liege

12.11.23 14:30 Royal Aubel FC - UCE de Liege 3:0, Stade Jean-Marie Doome, 1. Provinciale Liege, 154 Zuschauer

Seit fast genau zwei Jahren war ich nun nicht mehr in Belgien. Skandalös. Und da sich das Jahr schon fast wieder verabschiedet, war es mal langsam an der Zeit. Noch skandalöser ist die Anschrift, zu der man sich hier begeben muss. Göbbelshof. Da bleibt den Propagandaministern unserer Irrenanstalt vermutlich das Zigeunerschnitzel im Halse stecken. Das Königreich bietet sich in der kalten Jahreszeit mit seinen warmen Vereinsheimen mit Blick aufs Spielfeld sowieso an. Das Wetter war heute aber zu mild fürs Vereinsheim und so konnte ich draußen meine Runden ziehen, um den typisch verranzten belgischen Dorfsportplatz zu inspirieren. Englischer Rasen sieht wahrlich etwas anders aus. Gutes Ding. Ein frühes und zwei späte Tore im Mittelfeldduell der sechsten Liga sorgten für Jubel unter den überraschend vielen Zuschauern. Besonders wenn man bedenkt, dass nochmal rund 130 Leute am Nebenplatz standen. Was an sich noch viel überraschender ist. Den kleinen Schwenker Val Dieu gibt es wie das 25cl Jupiler für 2€. Da die gut bewertete Frituur im Ort erst ne Stunde nach Abpfiff öffnen wollte, wurde auf dem Rückweg ein Stopp bei der alt bewerten Friterie New-Quinta eingelegt, um zu speisen wie Gott in Belgien. Auf dass es nicht wieder zwei Jahre dauert.





Samstag, 4. November 2023

Union - Eintracht

04.11.23 15:30 1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt 0:3, Stadion An der Alten Försterei, 1. Bundesliga, 22.012 Zuschauer

Als Exil Adler lebt man weder günstig, noch gesund oder glücklich. Scheiß aufs Geld und Glück ist was für Hippies, aber der Stress. Für die aller feinsten Menschen meines EFC zerstöre ich mir aber auch gerne meine letzten Nerven. Die Deutsche Bahn ist das unzuverlässigste und unfähigste Unternehmen der Welt. Ich denke dieser Titel ist unbestritten und unumstößlich. Das lassen sie sich mit ihren völlig überteuerten Tickets (einfache Strecke D-F 80€) aber wenigstens königlich bezahlen. Gut ist, dass auf die DB Verlass ist und sie stets auf ganzer Linie versagt. Verspätungen und Ausfälle werden durch Verspätungen und Ausfälle aller anderen Züge nämlich vorbildlich kompensiert. Vollstes Verständnis, dass man für diese herausrage Arbeit ständig streikt. Kein Wunder, dass die Grünen auf die Bahn setzen. Dumm und dumm. Unfähig und Unfähig. Das Geld der Bürger verbrennen ebenfalls beide wunderbar, während man selbst fürstlich lebt. Die Parallelen sind unverkennbar. Mittelfinger hoch. Am Ende hat es nach viel Kopfzerbrechen und rasendem Puls geklappt und ich saß mit den Nasen in der von Tobi zum guten Kurs gebuchten Bahn nach Berlin. Scheiß Berlin! Natürlich versagte die Bahn aber auch an dieser Stelle wieder, denn da die Reservierungen unserer Gruppe erstmal nicht angezeigt wurden, war Chaos angesagt. Chaotisch fanden uns die anderen Mitreisenden vielleicht auch, unterhaltsam aber ganz bestimmt und einer wahrscheinlich auch konsequent. Super Bock, Pfeffi, scharfer Mexikaner, Sandras Pizzaschnecken und nicht zuletzt auch Julian sorgten für gute Laune. Bis auf maximal einen Ausfall blieb aber alles im Rahmen. Ins Steuergeld verschluckende Moloch kamen wir unproblematisch. Zum Stadion mussten wir aber noch 12 mal umsteigen, um dann nochmal 10 km laufen zu müssen. Grob aufgerundet. Gewisse Sympathien für Union kann und will ich nicht abstreiten, was dafür sorgt, dass ich sie im Waldstadion und anderswo bisher rund zehn Mal auswärts gesehen habe. In ihrer Heimat, der Alten Försterei in Köpenick war ich bisher allerdings nur einmal. Vorm Umbau, bei unserem 4:1 Sieg im Pokal 2007. Mit der geilen, alten Hütte von damals hat das Stadion heute nichts mehr zu tun. Ein schönes, stimmungsvolles, eckiges, enges Stadion mit Stehplätzen auf allen Seiten außer der Haupttribüne ist aber auch die neue Alte Försterei. Für Sympathien ist bei einem direkten Aufeinandertreffen mit der Eintracht selbstverständlich kein Platz. Ein Bundesligastadion, das wie hier noch nach Fußball und Grillgut riecht, sucht man in den ersten beiden Ligen aber trotzdem vergeblich. Lokales Berliner Pilsener und leckeres Steak Brötchen. Passt. Die Partie startete mit einem großen “Kämpfen Eintracht kämpfen” Banner und schwarzen Folien. Dazu zündeten alle Raucher gleichzeitig ihre E-Zigaretten, was für ordentlich weißen Rauch sorgte. Apropos Rauch. Krass wie viel zum Rauchen ein bestimmter Typ dabei hatte. Die Stimmung war dem Spielverlauf angepasst und der Mob hatte wieder richtig Bock. Fürs Intro zur weiten Hälfte hatten UF unzählige, überdimensionale Glühwürmchen besorgt, die den Block rot leuchten ließen. Sehr schönes Bild. Eines dieser Tiere hatte aber Hunger und Lust kleine Löcher aus meiner Jacke zu beißen. Respekt an Adi, der die Fahne im zweiten Durchgang gar nicht abgeben wollte und fleißig durch schwenkte. Sportlich stehen die Unioner nach der Champions League Qualifikation in der letzten Saison nun wieder eher da wo sie hingehören. Bei uns geht es nach einem schleppenden Saisonstart mit einer Torflaute gerade wieder deutlich bergauf. So war die schnelle Führung in der zweiten Spielminute auch eigentlich gar nicht so überraschend wie sie anfangs war. Dass Marmoushs Doppelpack schon nach ner Viertelstunde die Vorendscheidung brachte, sorgte ob überraschend oder nicht auf jeden Fall für Entspannung. Die Köpenicker gaben sich aber nicht auf und waren dann die aktivere Mannschaft. Unsere Defensive hat aber nicht umsonst die zweitwenigsten Treffer in dieser Saison kassiert und das 3:0 in der Schlussphase freute mich ganz besonders. Mit Ignacio "Nacho" Ferri Julia traf nämlich ein 19 jähriger, dem ich den Sprung von den Amateuren gewünscht, zugetraut und gegönnt habe. Da singt ein jeder für seine Liebe, für Frankfurt am Main! Trotz der 10km und der 12 Umstiege waren wir nach dem Spiel viel zu früh am Bahnhof für die Weiterfahrt nach Frankfurt. Frankfurt, genau. Ich war nicht vernünftig genug, direkt und Entspannt nach Düsseldorf zu fahren, sondern wollte mit den Chaoten fahren. Ein bisschen Alkohol, ein bisschen Kälte, ein bisschen Adrenalin, ein bisschen Kränkelei und ein bisschen mehr Müdigkeit sorgten dafür, dass ich durch die Hitze beim Burger König plötzlich völlig ko war. So ko, dass Burger und Fritten nach einem etwas längeren Wimpernschlag kalt und noch ungenießbarer als vorher waren. Das hatte aber die Vorteile, dass die Zeit bis zur Abfahrt nun deutlich verkürzt und ich nun wieder fit und motiviert war. Abfahrt! Der Plan nochmal kurz die Augen zu schließen wurde von den Animateuren Heiko, Adi und Nik vereitelt, die sofort mit Pfeffi und Schöppche Eistee um die Ecke kamen. Troublemaker. Nur zaghaft und nicht ohne Mimimi stieg auch Kollege Gassel mit ein. Der Barkeeper meines Vertrauens im per sempre Bordbistro hieß Marco und der Typ mixte wirklich die besten Cocktails. Guter Typ. An seiner Seite war stets der vorzügliche Geldeintreiber Enki. Saufen für den guten Zweck! Jans Lasagne war im Bistro ähnlich schnell ausverkauft wie der Eistee, aber Rum kann man auch gut mit Cola mischen hab ich gehört. Gehört hat man aber auch Horror Geschichten von Grünen Wählerinnen und Kölnerinnen. Gruselig. Nach Halten an jeder Milchkanne in der DDR waren wir gegen 2 Uhr im Herzen von Europa. Eigentlich wollte ich mir nun aus Trauer, dass keiner mit ins Gleis wollte, den goldenen Schuss setzen. Lucas und Jacob sprangen aber als Lebensretter ein und unterstützen mich bei 1-2 Äpplers, bis die Bahn mich rund 90 Minuten später in Richtung Düsseldorf aufnahm. Danke Jungs! Ach ja, die Bahn. Pünktlich war sie fast, aber nur um dann erstmal ne halbe Stunde dumm rumzustehen. Nachts um halb Vier ist aber auch echt die Hölle auf der Schiene los. Verständlich. Damit war auch der Anschluss futsch und ich erst um Acht Uhr zu Hause. 26 Stunden für 90 Minuten Fußball. Minimal verrückt, aber ich bereue nichts. Danke, dass es euch alle gibt. Eintracht Frankfurt über alles - SGE! Und Schnaps. 




Mittwoch, 1. November 2023

Viktoria - Eintracht

01.11.23 20:45 FC Viktoria Köln - Eintracht Frankfurt 0:2, Sportpark Höhenberg, Mafia Pokal, 8.343 Zuschauer

Scheiß Köln! Viktoria, die Nummer 3 im Drecksloch zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn durfte sich nach dem Ausschalten von Antifa Bremen in der ersten Runde auf Europas beste Mannschaft freuen. Also die Spieler. Die Zuschauer interessiert der 2010 gegründete Verein nämlich nicht. Da kann man in der 3. Liga noch so weit oben stehen und sportlich die Nummer 2 der Stadt sein. Das Gute daran ist, dass wir ganz offiziell die gesamte Gegengerade für uns hatten. Ebenfalls gut ist, dass das Stadion auf der richtigen Rheinseite und nah an der Autobahn liegt und man somit nicht zu weit in die Slums musste. Der Vorgänger des Vorgänger Vereins spielte mal drei Jahre in der 2. Bundesliga Nord und ich hab den direkten Vorgänger 2009 authentisch in der Mittelrheinliga gesehen. An der Tankstelle gönnte ich mir vorausschauend noch ein Bier, denn selbstverständlich gab es im Stadion nur Ziegenpisse und Softdrinks, aber bei 4,50 für ne Cola konnten sich die Ritter des Regenbogens auch diese gern selbst in den Allerwertesten schieben. Mit einer vorgezogenen Silvester Party starteten wir ins Spiel und auch wenn man im Block zum Teil das Gefühl hatte, dass der Support nur schlecht rüber kommt, hatte der Mob Bock. Nutten, Crack und Spielautomaten! Zwischen dem frühen und dem späten Tor in den Minuten 15 und 90 zeigten wir kein überragendes Spiel und die Viktoria hatte wahrscheinlich sogar mehr Torchancen. Die Kontrolle des Spiels lag dennoch bei uns und in gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Ich denke die Bayern, die Ratten, die Kasper, Hopps Lakaien und die Klimakleber ausm Schwarzwald wären froh über einen glanzlosen Sieg gewesen. Scheiß Köln! Weiter geht die Reise zum Triple. Eintracht!



Sonntag, 29. Oktober 2023

Rostocker FC - Fürstenwalde

29.10.23 14:00 Rostocker FC - FSV Union Fürstenwalde 1:1, RFC-Stadion Damerower Weg, Oberliga Nordost - Nord, 94 Zuschauer

Fußball auf Rasen und Bratwurst auf Holzkohle! Top. 6€ Eintritt sind für Oberliga Fußball absolut fair. Auch die 3€ fürs 0,4er Rostocker Pils und die Wurst sind okay. Gespielt wird am Damerower Weg, wo man gefühlt 78 Fußballplätze vorfindet und wo scheinbar alle Rostocker Vereine außer Hansa kicken. Das RFC-Stadion weiß mit ein paar netten, kleinen Details durchaus zu gefallen. In Fürstenwalde kickte man als SG Dynamo 18 Jahre lang in der DDR- Liga und die Rostocker kommen als TSG Bau auf 13 Jahre in der Liga. Aktuell spielen in der Nord-Staffel des Nordost Verbandes zumindest vier Vereine aus MV und nicht nur aus dem Berliner Raum. Im Kellerduell des 14. gegen den 16. und Letzten aus dem östlichen Brandenburg ging Rostock früh in Führung und war in einem intensiven Spiel die bessere Mannschaft. Spielerisch stehen die beiden Mannschaften aber vermutlich nicht ganz zu unrecht da unten. Die Gäste starteten dann besser und zehn Minuten nach Wiederanpfiff nickten sie zum 1:1 ein. Das Spiel wurde nicht unbedingt besser und ein verschossener Foulelfmeter der Rostocker war sinnbildlich für diesen Abstiegsk(r)ampf. Die Zuschauerzahl empfinde ich für einen Traditionsverein von 1895 in der fünften Liga als sehr enttäuschend. Die potenziell fehlenden Zuschauer waren bestimmt nicht alle mit Flaggschiff Hansa in Wiesbaden.






Samstag, 28. Oktober 2023

Poeler SV - SG Carlow

28.10.23 15:00 Poeler SV - SG Carlow 2:0, Sportplatz an der Strandstraße, Landesklasse Mecklenburg-Vorpommern IV, 72 Zuschauer

Das dürfte schon das vierte Mal sein, dass ich die Blaugrana der SG Carlow sehe. Fanboy! Das war aber Zufall, denn Poel stand einfach schon zu lange aufm Zettel, da Insel Gronds ja irgendwie immer etwas besonderes sind. Und Poel bei Wismar ist, wenn auch nur knapp, eine richtige Insel. Da der Rest der Truppe aus touristischen Gründen ebenfalls nach Poel wollte, wurde die Entscheidung gegen den Kunstrasen beim PSV Wismar für mich getroffen. Gut. Rasen Ende Oktober nehme ich natürlich auch sehr gerne mit. FCK KNSTRSN! Es sei denn es gibt Becks. Eintritt 2€. Die leckere Kümmel-Bratwurst 3€. Fürs Krombacher muss es natürlich Abzüge geben, aber bei 3€ fürs gezapfte 0,5er kann man sich besser geben als man ist. Fair. Im ersten Durchgang spielten der Dritte und der Sechste der achten Liga auf Augenhöhe ohne allzu große Highlights und gingen torlos in die Kabinen. In der zweiten Hälfte war das Spiel ein klares Ding für die Insulaner und nach zehn Minuten zappelte der Ball im Netz. Kurz vorm Abpfiff wurde eine starke Flanke butterweich und perfekt auf dem Kopf des Mitspielers gelegt und landete von dort im Tor. Beim fünften Sieg im fünften Heimspiel kann man wohl von einer Heimmacht und der Festung Poel reden. Schön wars. Sehr kritisch muss man aber sehen, dass augenscheinlich weder bei den beiden Mannschaften, noch unter den Zuschauern Moslems, Grünen Wähler, Regenbogenfarben oder Menschen mit unklarem Geschlecht vertreten waren. Das darf heute eigentlich nicht mehr sein, aber ich wurde ja als Fremder und Wessischwein in der Hansa-Zone geduldet, von daher sehe ich von einer offiziellen Beschwerde ab und bedanke mich für die Gastfreundschaft.





Freitag, 27. Oktober 2023

SC Weyhe - SV Grohn

27.10.23 20:00 SC Weyhe - SV Grohn 5:2, Zentrale Sportanlage Weyhe B-Platz, Landesliga Bremen, 36 Zuschauer
 
Eigentlich. Wenn ein Satz so anfängt ist irgendwas nicht so wie es sein sollte. Eigentlich waren TSG Bergedorf, MSV Pampow oder SG Groß Stieten die Ziele des Tages. Eigentlich ist meistens die Arbeit schuld an diesem eigentlich oder auch die Lust. Heute hatte ich aber Bock und pünktlich Feierabend. Heute ist die Tatsache schuld, dass wenn möglich alle aus NRW raus aus NRW wollen. Was zwar verständlich ist, aber gepaart mit den ganzen Baustellen und der Unfähigkeit eines großen Teils der Menschen zu fetten Staus führt. Die gefahrene Strecke werde ich so nie wieder rekonstruieren können, völlig irre. Auf jeden Fall hoffte ich nun auf die Ruhrpott Legenden Sascha Pascal und Pascal Sascha zu treffen. Es gab nämlich am Ende nur noch eine Alternative zu nichts und zwar Bremen. Landesliga Bremen mit Becks auf Kunstrasen ohne Ausbau. Besser kann das Wochenende nicht starten. Pünktlich zu Spielbeginn fing es auch wieder an zu regnen. So geil. Eigentlich. Da ist es wieder. Eigentlich völlig unverständlich, dass das nicht schon der eigentliche Plan war und eigentlich unentschuldbar, dass Sascha und Pascal nur in meinem Herzen und in meinen Gedanken bei mir waren. Der Platz war scheinbar rutschig und der Schiri gab einen absolut lächerlichen Witz Elfer zum 1:2. Genug Text. Genießen!


Dienstag, 24. Oktober 2023

FC Monheim - RWO

24.10.23 19:30 1. FC Monheim - SC Rot-Weiß Oberhausen 2:4, Rheinstadion Monheim, Niederrheinpokal, 612 Zuschauer

Der ehemalige Bundesligist, langjährige Zweitligist und aktuell siebtplatzierte der Regionalliga West aus dem Ruhrgebiet war im Achtelfinale des Verbandspokals zu Gast in meinem Nachbarort beim Zweiten der Landesliga Niederrhein am Grenzgebiet zum Mittelrhein. Klar dass ich da nach Feierabend vorbei schaute, wenn es die Überstunden schon mal zuließen. Der Rasenplatz hat nicht nur eine neue Tribüne bekommen, sondern auch Flutlicht. Geld gibts hier ja. Kaum eine andere Gemeinde verbrennt Geld wie Monheim. Stichwort Geysir. Das schlimmste sind aber die drecks autonomen Elektro Busse, die auf den Straßen nur im Weg stehen, weil sie höchstens Schrittgeschwindigkeit fahren. Selbstverständlich sind die Dinger deshalb auch immer leer und weil sie zu scheiße sind auch nicht autonom. Hauptsache Grün und Elektro. Sinnvoll war früher. Wo Geld verbrannt wird, muss auch Geld rein kommen. Stehplatz 9 €, 0,3 König Ludwig 3 €, 0,3 Frankenheim 3 € und Bratwurst 3,50 €. Alles gerade noch eben so im Bereich des halbwegs Akzeptablen. Natürlich nicht akzeptabel ist, dass die allermeisten Gestalten hier Ziegenpisse trinken. Die RWO Hools waren mit Trommel und gelegentlichem Support dabei, aber ohne Tifo. Kaum angepfiffen hätte RWO mit dem ersten Angriff fast die schnelle Führung erzielt. Der massive Schnapper war aber auf der Hut. Monheim machte es im Gegenzug besser und ging in Minute Zwei überraschend in Front. Gute Chancen gab es auf beiden Seiten, aber die Hausherren schafften in einem intensiven Spiel tatsächlich das 2:0, mit dem es nach gefühlten 10 Minuten Nachspielzeit auch in die Pause ging. Der Monheimer Torhüter hatte heute nicht nur einen guten, sondern auch einen glücklichen Tag. RWO drückte nämlich zum Ende hin auf den Anschluss und einmal stand er einfach richtig auf der Linie, als er angeschossen wurde und so abwehrte. Die zweite Hälfte ist mit weniger Torraumszenen, spielerisch kein Klassenunterschied erkennbar, mehr Ballbesitz für RWO, bessere Möglichkeiten für Monheim und zu wenig Biss bei Oberhausen schnell zusammengefasst. Bis zur 85. Minute. Beim platzieren Freistoß von Moritz Stoppelkamp zum 2:1 hätte der Keeper nämlich sehr gut fliegen müssen, aber das gibt der Körper nicht her. Danach parierte er nochmal gut, aber die schweren Monheimer Beine und die Oberhausener Routine ließen das 2:2 erahnen und so war es dann auch. Jetzt waren die Köpfe leer und das 2:3 fiel zum Glück in der Nachspielzeit und nicht erst in der Verlängerung. Monheim hatte zwar nochmal den Ausgleich auf dem Fuß, aber der Regionalligist konterte sich zum 2:4. Schluss, aus und vorbei. Eigentlich schade und bitter. Für Kölsch Trinker aber die gerechte Strafe. Fußball ohne Aufwand geht immer. Mehr davon.




Sonntag, 22. Oktober 2023

TuS Hordel - SV Wanne

22.10.23 15:00 DJK TuS Hordel - SV Wanne 4:1, Stadion Hordeler Heide, Landesliga Westfalen Staffel 3, 260 Zuschauer

Ende Oktober kann man in NRW so langsam die Hoffnung auf bespielte Rasenplätze im Amateurfußball begraben und versuchen sich mit Kunstrasen anzufreunden. Aber wo geht das besser als im Ruhrpott, wo das Herz des Fußballs schlägt. Beide Vereine haben in der Geschichte des Ballspiels keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier herrscht aber Lokalpatriotismus und sonntags geht man wie selbstverständlich auf den Sportplatz. Das sorgte für eine gute Kulisse am brauchbar ausgebauten Kunstrasen und auf der insgesamt liebevollen Anlage. Im Mittelfeld Duell der westfälischen Ruhrpott Landesliga traf mit den Vereinen aus Bochum und Herne der Achte auf den Sechsten. Den Aufstieg aus dieser Liga wird wohl jeder Fußballfan dem aktuellen Tabellenführer Westfalia Herne gönnen. Traurig, dass die soweit abgerutscht sind. Schließlich befinden wir uns hier in der siebten Liga. Der erste Durchgang verlief unspektakulär und endete torlos. Felix beschwerte sich lautstark über das schwache Spiel und spätestens seit da dürfte Ronny klar sein, dass es nichts mit FCM Nachwuchs wird. Die zweite Hälfte war kaum angepfiffen, da stand es 1:0. Dass man immer erst meckern muss. Dem 2:0 folgte das 2:1 in der 80. Minute. Anstatt nochmal zu zittern, machten die Hausherren aber schnell wieder alles klar und setzten noch einen oben drauf. Durch den Sieg rückt Hordel einen Platz vor, punktgleich hinter Wanne. Das Ruhrgebiet steht aber nicht nur für Fußball, sondern auch für sein lecker Pilsken. An der Fressbude gab es ne Mantaplatte, soweit so einfach. Dann gab es hier aber zwei Bierbuden. Eine Bude warb mit alkoholfreiem Brinkhoffs, Brinkhoffs Radler und Bier. Vom Geschmack her würde ich mal behaupten, dass es auch Brinkhoffs war. Die andere Bude warb mit Stauder und auch das kommt geschmacklich hin. Warum das Stauder aber im Fiege Becher serviert wird, verstehe ich nicht. Vielleicht gehört sich das in Bochum so.




Freitag, 13. Oktober 2023

SV Bergisch Gladbach - Bonner SC

13.10.23 19:30 SV 09 Bergisch Gladbach - Bonner SC 3:1, Stadion Paffrather Straße, Mittelrheinliga, 303 Zuschauer

Die Tage habe ich noch in einem Post gelesen „Jeder der sich als Hopper bezeichnet, sollte in seiner Region die fünften Ligen voll machen“. Nun bezeichne ich mich zwar nicht als Hopper, zähle aber doch irgendwie zu dieser Spezies und muss dem grundsätzlich zustimmen. Eine Ausnahme bildet aber die Region des Fußballverbandes Mittelrhein. Um diese Liga voll zu machen, muss man nämlich sehr schmerzfrei sein. Nirgendwo ist die Dichte an ausbaulosen Kunstrasenplätzen so hoch wie hier. Zudem gibt es selten Bier und Bratwurst, sonders wässriges Kölsch und wässrige Bockwurst. Im restlichen NRW mit dem Niederrhein und Westfalen ist der Fußball zu Hause, aber hier gibt es sehr wenig interessante Vereine. Abgesehen von den Pillen ausm Bayerwerk und dem scheiß FC, der sinnlosen Viktoria und der Fortuna aus der dreckigen Domstadt, gibt es am Mittelrhein nur noch den Bonner SC mit einem Namen. Respekt vor Block A und früher der Bande, sich für seinen Verein wöchentlich mit Größen wie Teveren, Freialdenhoven, Königsdorf und Hohkeppel abzugeben. Die heutige Spielpaarung hört sich nach dem non plus ultra der ansonsten völlig trostlosen Kölsch-Liga an. Bergisch Gladbach darf sich Deutscher Amateurmeister von 1953 nennen. In der Nachkriegszeit spielten die 09er drei Jahre in der zweitklassigen 2. Oberliga West. Seit 2000 kickte der Verein drei Jahre in der viertklassigen Oberliga Nordrhein und später nochmal drei in der Regionalliga West. Der BSC spielte nach dem Krieg immer mal wieder zweitklassig und auch ein Jahr in der 2. Bundesliga Nord. Seit 2000 kommt man in Bonn auf sieben Spielzeiten in der Oberliga Nordrhein und sieben Jahre Regionalliga. Aktuell trifft hier der Vierte auf den Siebten in der fünften Liga. 2009 war ich zu NRW Liga Zeiten mal in Bergisch Gladbach und damals sah das Stadion mit dem zackigen Dach noch etwas schicker aus. Da heute Besuch aus dem Rheingau zu Besuch beim BSC war, wollte selbstverständlich auch ich aus dem Niederrhein die Besucher besuchen. Mit dem BSC bei der Düsseldorfer TuRU habe ich vor Jahren eines meiner besten Amateurfußballspiele gesehen, also bestand auch etwas Hoffnung auf ein gutes Spiel. Wenig Hoffnung hatte ich auf Bier und deshalb war ich auch weniger enttäuscht, dass es keins gab und ich Cola trinken musste. Jan und Julian mache ich ausnahmsweise keine Vorwürfe, die abartige Plörre getrunken zu haben und erkläre es damit, dass sie gute Gäste sein wollten. Die Männer aus der Bundesstadt gingen früh in Führung, aber ähnlich früh machte Gladbach den Ausgleich. Danach verpuffte die Hoffnung auf ein gutes Spiel. Nach dem schönen Treffer zum 2:1 ging nochmal ein Ruck durch die Bonner Mannschaft und es waren durchaus schöne Ansätze erkennbar. Nur auf Ansätze beschränkt, kommt man aber weder als Friseur, noch als Fußballer sehr weit. Dennoch gab Bonn auch nach dem 3:1 nicht auf, aber das war einfach zu wenig. Aufgrund von Baustelle, Umleitung und Parkplatz sah ich das Intro mit Blockfahne und Pyro nur vom Eingangsbereich aus. Für ein Foto hat es leider nicht mehr gereicht, aber Daumen hoch dafür. Neben den Gästen aus dem schönen Hessenland, setzte auch ich mich auf die Gästeliste im Gästeblock. Die Jungs und Mädel(s) um Block A zogen ihren Support gut durch und sorgten besonders im ersten Durchgang für eine tolle Atmosphäre. In der zweiten Hälfte gab es ein paar Pausen, aber auch hier wurde für gute Stimmung gesorgt und es brannte ab und an immer mal wieder etwas Pyrotechnik. Für Mittelrheinliga Verhältnisse ein wahrer Sahne Auftritt, aber auch so eine für die Gruppengröße sehr gelungene Vorstellung. Ein schöner Start ins Wochenende.