Mir ist vollkommen bewusst, dass es eine Ehre ist mit seinem Verein, mit Eintracht Frankfurt in der Champions League zu spielen und ebenfalls, dass es ein Privileg ist, für diese Spiele wie selbstverständlich eine Karte zu haben. Und doch ist es auch anstrengend. Die Ungewissheit ob man rechtzeitig von der Arbeit weg kommt, rechtzeitig zu Hause ist und dann rechtzeitig vorm kompletten Verkehrskollaps am Frankfurter Stadtwald ankommt, um irgendwie halbwegs legal parken zu können. Luxusprobleme, klar. Mimimi, auch okay. Wenn die Arbeit ohnehin schon schlaucht, ist das im Alter aber echt anstrengend ohne wirklich geregelte Arbeitszeiten. Hab ich überlegt zu Hause zu bleiben? Nein! Die Eintracht spielt in der verdammten Champions League Alter! Heute zu Gast Atalanta Bergamasca Calcio, die nicht nur die Vereinsfarben und das Gründungsjahr mit dem SV Waldhof Mannheim teilen, sondern auch die Freundschaft zu den Ultras Frankfurt. Atalanta Bergamasca Calcio, Europacup Sieger 23/24 und starker Dritter der letzten Saison 24/25. Die Göttin zu Gast bei der Diva. Feine Damen unter sich. Freundschaften sind wichtig und vielleicht hab ich gut reden, weil ich weder Ultra bin, noch Kontakte nach Bergamo habe, aber niemand ist größer als der eigene Verein! Daher zählte nur ein Sieg. Aktuell liegt Atalanta in der Serie A nur im Mittelfeld. Eine nicht ganz unrealistische Möglichkeit wichtige Punkte zu holen. Schwarz und Weiß mit allen Mann. Ein jeder singt so laut er kann. Wir ziehen durch die Champions League. Und holen uns den nächsten Sieg. Eintracht! Auf den Rängen war das mit diversen Choreos, Aktionen und Pyro Einlagen schon sehr sehenswert. Zu Beginn legte auch gefühlt jeder ne Schippe drauf und es war ordentlich laut. Auch weil wir mittlerweile sportlich verwöhnt sind und sich der Support immer auch dem Geschehen auf dem Feld anpasst, konnte dieses Level leider nicht gehalten werden. Wir starteten gut und hätten auch durchaus in Führung gehen können. Bergamo wurde aber stärker und dank zwei Pfostenschüssen konnten wir mit dem 0:0 zur Pause gut leben. Nix dolles, aber die Leistung war okay. In der zweiten Hälfte war das weniger okay und nach einer Stunde machte Atalanta das fällige 0:1. Passiert. Zwei Minuten später stand es schon 0:2. Dieser Tiefschlaf darf nicht passieren. Scheiße. Nur drei Minuten später war das Ding endgültig durch. 0:3. Drei Gegentore in fünf Minuten. Peinlich. Allgemein fehlte es in der zweiten Hälfte aber auch abseits dieser fünf Minuten an allem. Damit sind wir verdienterweise von den Play-off Plätzen gerutscht und haben nun den FC Barcelona vor der Brust. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch sie schwindet.

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