Samstag, 11. Juni 2022

SpVgg Neu-Isenburg

11.06.22 19:00 SpVgg Neu-Isenburg - JSK Rodgau 2:1, Stadion im Sportpark, Verbandsliga Hessen Süd, 165 Zuschauer
 
Wie so oft am letzten Spieltag war es ein Spiel um die berühmte goldene Ananas. Die Gäste ausm Rodgau konnten zwar noch Zweiter werden, was ihnen aber auch nicht mehr gebracht hätte als der 13. Platz. Der eigentliche Grund der Reise in die hessische Heimat war auch das vorher stattfindende Gedenkturnier der Fanszene, welches wir mit unserem EFC leider mehr oder weniger knapp nicht gewinnen konnten. Da der feine Ground im verbotenen Landkreis nur einen Steinwurf vom Waldstadion entfernt aber sowieso schon ewig auf meiner Liste stand, kam mir das Abendspiel natürlich sehr gelegen. Wie es bei diesem Termin zu erwarten war, waren einige fotografierende Menschen hier und dort wo die Sonne nie scheint, hätte die Hopperkasse geklingelt. Die mittlerweile erträgliche Sonne, der grüne Rasen, das weite Rund, die lecke Rindswurst und das gute Schlappe-Seppel Bier sorgten für einen gelungenen Abend. Die frühe Führung der Gäste konnten die Hausherren kurz vor der Pause ausgleichen und kurz danach zur Führung und zum Endstand drehen. Nach dem Spiel verabschiedete der deutsche Amateurmeister von 1956 seine nun ehemaligen Spieler und die Meisterschaften des hessischen Fußballs sind für diese Saison so gut wie beendet. Tschö.




Montag, 6. Juni 2022

Büderich - Benrath (Pokalfinale)

06.06.22 16:30 FC Büderich - VfL Benrath 3:1, Sportplatz Tiefenbroich, Finale Kreispokal Düsseldorf, 280 Zuschauer

Das diesjährige Pokalfinale der Landeshauptstadt wurde auf der Anlage des A-Ligisten ASV Tiefenbroich auf saftigem, grünen Rasen gespielt und nicht auf giftgrünem Plastik. Na es geht doch, auch in NRW, dem Land der beschissenen Kunstrasenplätze. Der Platz liegt nicht nur direkt an der Autobahn, sondern auch an der Einflugschneise des DUS. Ein Traum für Flugzeug Spotter. Büderich ist in seiner Bezirksliga Staffel ohne Niederlage souverän in die Landesliga aufgestiegen, was in Lackschuhen schon eine reife Leistung ist. Die Benrather mussten in ihrer Staffel eher nach unten schauen, konnten den Klassenerhalt aber vorzeitig klar machen. Die Favoritenrolle war klar, aber da das Endspiel im Kreis Düsseldorf nun schon in Ratingen stattfand, musste der Sieger ja nicht unbedingt aus Meerbusch kommen und so drückte ich selbstverständlich dem deutschen Amateurmeister von 1957 die Daumen. Mit der Führung des VfL lag die Überraschung auch zeitweise in der Luft, aber kurz vor der Pause wurde der Spielstand gedreht und im zweiten Durchgang weitestgehend verwaltet, bis in der Schlussphase der Deckel drauf gepackt wurde. Schade, aber am Ende ein verdienter Sieg und so geht der Pokal in die Stadt der Millionäre. Die Qualifikation für den Verbandspokal kann der VfL aber als Trostpreis mit in den Düsseldorfer Süden nehmen. Neben dem besten und einzigen Bier am Mittelrhein, gab es auch das beste Alt der Welt. Für mich hieß die Bestellung "bitte ein Füchschen". Neben Bratwurst gab es auch leckere Flammkuchen in verschiedenen Varianten. Für die Verpflegung gibt es auf jeden Fall den Daumen nach oben für den ASV. 




Samstag, 21. Mai 2022

CDR Quarteirense / Portugal

21.05.22 17:00 CDR Quarteirense - SR Almancilense 2:0, Estadio de Quarteira, AF Algarve 1ª Divisão, 76 Zuschauer

Bis kurz vor Abflug nach Sevilla bzw. Faro war die Rückreise unklar, was natürlich auch davon abhängig war, was fußballtechnisch noch gehen sollte. Viel war das nicht und ein später Rückflug am Sonntag schied aufgrund der Arbeit eigentlich aus. Ein Kick am Samstag ging aber klar, also war der günstige Flug Sonntag früh ein abgemachtes Ding. Brasilien war früher eine portugiesische Kolonie und dort kann jeder beinamputierte Straßenhund besser mit dem Ball umgehen als ein deutscher Nationalspieler. Allein an den Genen kann das aber nicht liegen, denn die portugiesische fünfte Liga ist nicht besser als die deutsche. Eigentlich war ein anderer Kick in dieser Liga geplant, aber da Booking.com mich mit einem günstigen und geilen Apartment in diesen Ort gelockt hat, sollte es wohl so sein. Tribüne vorhanden, alles gut. Der Eintritt war frei und es gab die 0,2er Tasse gezapftes Sagres für einen Euro. Nicht weinen, rechnen. Zehn Stück davon sind nämlich auch vier Bier für nen 10er. Dazu gab es mega geiles Fleisch aus der Pfanne im Brötchen. Danke Quarteirense und Booking. Anfangs hab ich mich über die bescheuerte Regelung geärgert, kein Bier auf der Tribüne trinken zu dürfen, aber das macht schon Sinn. Bei so kleinen Tassen ist das nämlich eine echt beschissene Rennerei. Da fühlte ich mich im Käfig vorm Kiosk bei der Elite schon sehr wohl. Abgesehen von diesem Kick standen die zwei Tage an der Algarve einfach unter dem Motto "Urlaub". Als Europacup Sieger muss man sich schließlich auch mal was gönnen. Die dazu gehörige Sonne versteckte sich zwar zum Teil gut am bewölkten Himmel, aber der schöne Strand und das Meer wurden trotzdem genossen und für nen kleinen Sonnenbrand hat auch der bewölkte Himmel gereicht. Hier lässt es sich gut aushalten. Die Wellen am Atlantik sind aber schon ne andere Hausnummer als beispielsweise am Mittelmeer, da sollten Knight Rider und Pamela Anderson nicht zu weit entfernt sein. 






Mittwoch, 18. Mai 2022

Eintracht - Rangers / Sevilla

18.05.22 21:00 Eintracht Frankfurt - Rangers FC 6:5 n.E. (1:1), Estadio Ramon Sanchez Pizjuan, Europa League Finale, 38.842 Zuschauer

Europapokalsieger 2022 - Eintracht Frankfurt. Einfach mal sacken lassen. Drei Tage sind nach der historischen Nacht vergangen und auch wenn mir mittlerweile bewusst ist, dass wir diesen verdammten Pokal tatsächlich gewonnen haben, sitze ich mit nem Cerveja an der Algarve und kann irgendwie immer noch nicht so richtig einordnen, was das wirklich bedeutet. Wie groß das tatsächlich ist. Als wäre man bei der Mondlandung live dabei gewesen.


Die guten Jahre der Eintracht mit Okocha, Yeboah und Co. habe ich als Kind nur noch am Rande mitbekommen. Meine gemeinsamen Anfangsjahre mit dem Verein und die erste Zeit im Stadion waren durch den erstmaligen Abstieg und die folgenden Auf- und Abstiege geprägt. Das Pokalfinale 2006 war ein wunderbares Highlight und die knappe Niederlage tat extrem weh, da ich damals relativ sicher war, einem Titel nie wieder so nah zu kommen. Das erste internationale Spiel mit der Eintracht bei Brøndby und die Gruppenphase waren ein gern gesehener Bonus, etwas scheinbar einmaliges. 2013 dann das Erlebnis aus einer anderen Welt, mit der SGE bei der Europacup Quali im fernen Aserbaidschan. Gefolgt von der souveränen Gruppenphase mit Fahrten nach Nikosia und Bordeaux und dem bitteren Aus ohne Niederlage gegen Porto. 2017 standen wir wieder im deutschen Pokalfinale und verpassten den Titel, den wir dann 2018 nur ein Jahr später mit einer unglaublichen Mannschaft nach Frankfurt holen konnten. Alles erreicht, mehr geht nicht. Da war man sich einig. Mit dieser geilen Truppe wurde aber nicht nur die Gruppenphase des Europacup ohne Punktverlust gemeistert, sondern auch die Ukraine unsicher gemacht, Inter Mailand aus dem San Siro geschossen und Benfica bezwungen. Im Halbfinale dann das bittere Aus im Elfmeterschießen bei der Champions League Mannschaft von Chelsea. Und wieder die innere Sicherheit, dass man diesem eigentlich unerreichbaren Titel nie wieder so nahe kommen wird. Dann kam die scheiß Corona Zeit und Fußball im Stadion war unzumutbar bis unmöglich. Das Spiel gegen den großen FC Barcelona durften zum Glück wieder alle besuchen und das Erlebnis im Camp Nou (mit dem ich ehrlicherweise niemals gerechnet hätte) machte klar, dass diese Mannschaft zu allem fähig ist und nach den Siegen gegen West Ham standen wir tatsächlich im fucking Finale des Europacup.
 

Die Freude bei diesem Highlight dabei sein zu dürfen war riesig. Wie ein kleines Kind hab ich mich über die Zuteilung der Karte gefreut. Danke! Durch die Arbeit und allgemeines Mimimi war die Motivation auf die Reise kurz vorher aber irgendwie verflogen und auf Planung hatte ich keinen Bock. Am Abend vor der Abreise hatte ich außer dem Hinflug nach Faro noch nix gebucht. Natürlich kam ich auch später nach Hause und nachdem Mietwagen, Apartment und Rückflug gebucht und der Rucksack gepackt waren, ging es auch schon ohne Schlaf los. Beim Grenzübertritt von Portugal nach Spanien standen mir plötzlich die Tränen in den Augen. Vor Freude und Rührung das erleben zu dürfen. So stolz und nun auch wieder mächtig heiß und motiviert. Unglaublich viele Autos mit Rangers Fans wurden auf dem Weg überholt oder überholten mich. Gefühlt gab es unterwegs nur Schotten. Gut so, denn auch wenn es um die Eintracht und den Titel geht, wäre ein Spiel gegen das sinnlose Produkt der Leipziger RB Filiale ein herber Dämpfer gewesen. In Sevilla wurde direkt das Apartment angesteuert, sich schnell frisch gemacht und nach ein paar Minuten Ruhe ging es mit dem Bus zum Treffpunkt in der Stadt.
 

Dort angekommen ging es mit den Jungs und Mädels des EFC auch gleich wieder los in Richtung Stadion. Sehr früh waren wir mit die ersten im Ground. Da soll nochmal einer sagen wir kommen immer zu spät. Respekt an den zuständigen Caterer, denn dass bei an die 40 Grad zwei Stunden vor Anpfiff das Wasser ausverkauft war, ist schon ne reife Leistung. Beim warm machen der Mannschaften zeigte sich, dass wir mit den Rangers einen echten Gegner auf den Rängen haben sollten, bzw. hätten haben können, wenn sie denn nur öfter mal gewollt hätten. Bei uns in der Kurve machten sich Polizei und Verband mal wieder unbeliebt, indem sie einen Teil der Choreo entfernten, der die UEFA Banner überdeckte. Dass einem sowas nicht vorher einfällt, kann man vermutlich nur mit gewollter Eskalation erklären. Die Reaktion der Kurve war allerdings friedlich und gut, denn nun wurden einfach alle UEFA Banner entfernt. Problem gelöst. Die Choreo war wieder sehenswert, aber auf dem Feld ging es bescheiden los. Rode musste nämlich früh mit ner fetten Platzwunde am Kopf behandelt werden, spielte aber mit Turban weiter und scheute damit keinen Zweikampf und keine Kopfbälle - geiler Hund, der Seppl. Verwarnung dafür? Fehlanzeige. Zwar hätten wir aufgrund von deutlich mehr Torchancen führen müssen, die zum Teil aber einfach nicht zwingend genug waren und so ging es torlos in die Pause. Im zweiten Durchgang bereiteten Sow und Tuta das 1:0 für die Rangers vor und wir waren geschockt. Scheiße, aber es musste weiter gehen. Wir hatten noch Zeit und die Jungs sind zu gut und zu heiß um aufzugeben. Obwohl Lindström 0,0 Torgefahr ausstrahlt und Kamada scheiterte, waren wir am Drücker. Außerdem sorgte Hasebe nun für spürbare Sicherheit in der Abwehr. Ne exakte Hereingabe von Maschine Filip Kostic fand Rafa Borre und Tor, Tor, Tooor! Da simmer widder. Auch weil Hauge ähnlich effektiv wie sein dänischer Kollege ist und Kostic kurz vor Schluss scheiterte, passierte nix mehr und es ging in die Verlängerung. Wie im gesamten Spiel waren wir spielerisch die bessere Mannschaft, die Schotten aber physisch etwas überlegen und mit Kampf und Leidenschaft überboten sich beide gegenseitig. Wir ließen wieder einige gute Chancen liegen, bevor uns die Rangers kurz vor Ende der Verlängerung mit einer guten Möglichkeit und einem gefährlichen Freistoß fast den Todesstoß versetzten. Puuh. Zum Glück kann unser Schnapper mehr als scheinbar gut auszusehen. Kevin Trapp! Wahnsinn aber auch wie viel Power Ansgar Knauff noch hatte um den Flügel entlang zu sprinten. Die Nerven waren ähnlich strapaziert wie der restliche Körper und das erlebte bei Chelsea schwirrte unweigerlich irgendwo im Kopf rum. Allerdings war da auch die Hoffnung auf den Fußballgott. Zum einen weil Jürgen Grabowski nun an seiner Seite sitzt und zum anderen weil wir ohne Niederlage durch den Wettbewerb marschiert sind, da kann man doch nicht im Elfmeterschießen scheitern. Rangers, Lenz, Rangers, Hrustic, Rangers, Kamada, Trapp! Trapp! Trapp! Kostic, Rangers, Borre! Borre! Borre! Jaaaaa! Aus! Sieg! Da is dat Ding! Europacup! Freude, Stolz, Fassungslosigkeit, Tränen, Jubel und Erschöpfung wechselten nun ständig die Pole-Position. Europas beste Mannschaft! Ein Lob nicht nur an unsere Mannschaft, von der sich ein Großteil nun den Beisatz "Legende" in den Ausweis schreiben lassen kann, sondern auch an die Rangers. Die haben nämlich mehr verdient als eine Kurve, die sich nicht mal die Ehrung ihres zweitplatzierten Teams ansieht, Enttäuschung hin oder her. Wir haben den Europapokal! Albern, dass man unseren Spielern das Feiern auf dem Tor verbot und es sogar absperrte, aber da zeigt sich eben, dass der Verband Scheiße und eine solche Freude von anderen, satten Mannschaften nicht gewohnt ist. Jungs, ihr habt euch unsterblich gemacht! Danke!





Irgendwann war es an der Zeit das Stadion zu verlassen um den erschöpften Körper mit Flüssigkeit zu versorgen und im Prado de San Sebastian wurde dieser grandiose Triumpf mit den vor Ort gebliebenen Leuten vom Fanclub in aller Ruhe bei ein paar Cervezas gefeiert. Per sempre Frankfurt!


Um 06:30 war ich nach 48 Stunden ohne Schlaf im Apartment und beschloss beim eigentlichen Check-out völlig übermüdet einfach noch ne Nacht dran zu hängen. Als Europacup Sieger muss man sich schließlich auch mal was gönnen. Nachmittags ging es zum Einkaufen und die unerträgliche Hitze ließ die Besichtigung der Stadt nach hinten rücken. Duschen, essen, trinken und faulenzen standen stattdessen auf dem Plan. Als es abends etwas angenehmer war, ging es in die Stadt und das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Eine sehr schöne Stadt, in der wir da den Europacup gewonnen haben. 



Samstag, 7. Mai 2022

SV Wiesbaden - Waldhof Mannheim

07.05.22 14:00 SV Wehen Wiesbaden - SV Waldhof Mannheim 1:1, Brita Arena, 3. Liga, 4.026 Zuschauer

Frankfurt & Mannheim. Kampfsport & Branntwein. Jan und Tobi fragten an, ob ich Interesse am Waldhof in Wiesbaden hätte. Mit euch? Na klar!
Der SV Wehen, ein nicht unsympathischer Dorfverein aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, den die Firma Brita weniger sympathisch ins nahe Wiesbaden transferierte um das große Fußballgeschäft zu erobern. Dummerweise sind die Wehener in Taunusstein geblieben, die Fußballfans gehen nach Frankfurt, die Studenten nach Mainz und für fußballinteressierte Wiesbadener gibt es immer noch den richtigen SV Wiesbaden von 1899 oder den FV Biebrich, bei dem Jürgen Grabowski kickte, bevor er zur Eintracht Legende wurde. So spielt Brita zwar in der 3. Liga, aber es interessiert halt keinen. Dass es keinen interessiert kann man vom SV Waldhof Mannheim 07 sicher nicht behaupten und auch heute war der Gästeblock wieder gut gefüllt. Die Stimmung war gut, abwechslungsreich und natürlich kamen auch die beliebten Klassiker nicht zu kurz. Auf dem Feld brachte Schnatterer den Waldhof mit einem sehenswerten Freistoßtor in den Winkel in Führung und Wiesbaden glich noch vor der Pause aus. Zählbares gab es im zweiten Durchgang nicht mehr und die Gäste können nach diesem Spiel ganz gut damit leben, das war nämlich kein überragendes Spiel der Barackler, aber es ging auch um nix mehr. 



Donnerstag, 5. Mai 2022

Eintracht - West Ham

05.05.22 21:00 Eintracht Frankfurt - West Ham United 1:0, Waldstadion, Europa League, 48.000 Zuschauer

Alter. Sieg! Finale! Ungeschlagen durch die Europacup Saison marschiert! Unglaublich, aber wahr. Stolz, unfassbar stolz bin ich auf diese Mannschaft, auf diesen Verein und darauf ein Teil davon zu sein. Ein Teil von Eintracht Frankfurt, dem geilsten Verein überhaupt. Zu Spielbeginn organisierte UF wieder eine sehenswerte Choreo, die Stimmung im ersten Durchgang war brutal und es brannte eigentlich immer irgendwo im Block ne Fackel. Ich denke mal der Minusmensch der Staatsmacht wird aufgrund seiner ewig nervenden Durchsagen wieder mächtig wegen Überstunden rumheulen. Die hellen Trikots der Londoner waren auch nicht ganz ideal gewählt, denn so konnten man beim ein oder anderen Spieler braune Streifen in den Shorts erkennen. Der Schock über Hintis frühe Verletzung lag noch in der Luft, da griffen die Tommies zur Notbremse und der fällige Platzverweis wurde gefeiert wie die Führung. Mit einem Bein standen wir schon im Finale und jetzt bewegte sich auch der andere Fuß in diese Richtung. Nach dem Zusammenspiel von Knauff und Borre in anderer Reihenfolge wie im Hinspiel zappelte der Ball wenig später im Netz und die ohnehin schon brachiale Stimmung explodierte. Das fucking Finale zum greifen nah. Is das geil. Noch war de Käs awwer net gesse und die Anspannung da. Richtig eng war es, als Ndicka auf der Linie klären musste. Puuhh. Pause. Bier trinken. Durchatmen. In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel vor sich hin. Wir mussten nicht und West Ham machte zum Teil den Eindruck als wollten sie nicht. Auf den Rängen war zwar immer noch Alarm, aber gedämpfter. Es kam einem alles ein bisschen unwirklich vor, als würde man vielleicht aus diesem wunderschönen Traum erwachen. In der Schlussphase mobilisierten die Engländer die letzten Kräfte und drückten nochmal etwas, aber auch Paciencia hatte direkt von der Bank kommend eine dicke Chance, die er natürlich versemmelte. Keine überragende Leistung in Überzahl, aber ein gutes Pferd springt bekanntlich nicht höher als es muss und es passierte nix mehr. Sieg! Finale! Jubel. Freude. Erleichterung. Danke. Mega. Das Finale in Sevilla spielen wir gegen die Rangers und nicht gegen das scheiß Produkt. Geiles Ding. Danke. 
Noch ein Sieg Jungs, dann seid ihr unsterblich! Holt uns den Titel, spielt euch in den Eintracht Olymp und werdet Legenden! Per sempre Frankfurt!



Donnerstag, 28. April 2022

West Ham - Eintracht

28.04.22 21:00 West Ham United - Eintracht Frankfurt 1:2, London Stadium, Europa League, 59.980 Zuschauer

Wir schreiben den 13.01.2018. Ich falle nach einer guten Fahrt mit geilen Leuten völlig kaputt aus dem Flixbus von Düsseldorf nach London und beschließe das nie wieder zu tun. 27.04.2022 - Nix is so kalt wie der Kaffee von gestern und ich steige in Frechen in den Bus der Frankfurter Jungs nach London. Zwei Leute aus unserem Fanclub sind krankheitsbedingt kurzfristig abgesprungen und bei zwei weiteren war es bis zum Ende fragwürdig. Einer davon war ich und wenn es nicht das Halbfinale im Europacup gewesen wäre, hätte ich auf jeden Fall die Segel gestrichen. Mit Manu, Jan, Matze, Marco und Nik war das aber auch wieder ein feiner Haufen. Da wäre es ein Verbrechen gewesen abzusagen. Ich war zwar total am Arsch, aber auch mega motiviert. Nach Pfeffi und Bier ging es mir auch deutlich besser. Morgens sah ich zwar aus wie der Tod, fühlte mich aber nicht so, sondern schlimmer. Die erste Bank auf der Fähre war meine und nach zwei Stunden Schlaf hätte ich schon wieder Bäume Grashalme ausreißen können. Den sehenswerten Klippen von Dover wurden somit wieder nur am Rande Beachtung geschenkt. In London wurde der Bus am seelenlosen Olympia Neubau abgestellt und es ging zu Fuß weiter in die People's Park Tavern am Victoria Park. Dort wurden im laufe des Tages zwei bis drei Bier inhaliert, zwischendrin umme Ecke ne leckere Portion Fish and Chips eingeworfen und dann ging es auch schon geschlossen mit der Fanszene zum Stadion. Zum drölften Mal für Sightseeing durch die Stadt zu eiern fiel zwar aus, aber die Warterei auf den Abend war auch so deutlich anstrengender als es sich anhört, denn fit ist definitiv anders. Außer einem kleinen und harmlosen Scharmützel mit ein paar Tommies an nem Pub verlief der Marsch unspektakulär und mit entspannten Cops und nerviger Warterei vor den ebenfalls entspannten Kontrollen waren am Ende alle pünktlich im Stadion. Das war auch wichtig, denn die unnötige Show zu Spielbeginn war gerade erst vorbei, da flankte Borre butterweich, Knauff nickte und Toooor! In der ersten Spielminute! Ekstase pur und mit solch dicken Eiern machte das Pöbeln mit den halbstarken Wankern neben dem Gästeblock gleich doppelt Spaß. In einem unterhaltsamen Spiel mit Abschlüssen auf beiden Seiten setzte West Ham erst einen Ball an den Pfosten und dann einen ins Tor. Fuck. In der Pause wollte ich mir ein in der Barra angepriesenes Iron Ale gönnen, aber leider gab es das nicht. Frechheit. Die Strafe für das Vorenthalten des neuen Check-in bekamen die Bubbles aber im zweiten Durchgang prompt durch Daichi San serviert. Der Tor Pogo war allerdings etwas verhalten, denn die Blicke gingen großteils zu dem Herren an der Linie. Kein Abseits, alles sauber, jaaaa! Alu die, Alu wir. Langweilig war es nicht. Am Schluss drückten die Tommies nochmal ganz gut und in der Schlussminute setzten sie einen irren Fallrückzieher an die Latte. Der Sieg geht trotzdem an uns und wir stehen mit einem Bein im verdammten Finale des Europacup. Jubel, Freude, Stolz, Mexico! Auf der gesamten Rückfahrt habe ich exakt 1 Bier getrunken (in Worten EIN BIER), soviel zum Zustand. Jetzt volle Konzentration aufs Rückspiel, denn auf einem Bein kann man nicht stehen. Europas beste Mannschaft!




Samstag, 23. April 2022

Eintracht - Hoffenheim

23.04.22 15:30 Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim 2:2, Waldstadion, 1. Bundesliga, 50.500 Zuschauer

Ich hab mal nachgemessen, 117 km sind es von Hoffenheim bis ins Frankfurter Waldstadion. Da kann man von einem Bundesligisten natürlich nicht erwarten, dass man am Samstag um 15:30 den Gästeblock auch nur annähernd füllt. Aber sind wir mal ehrlich, falls uns das Hirn amputiert werden würde und wir deshalb Hoffenheim Fans werden sollten, hätten wir auch so viel Anstand nicht ins Stadion zu gehen. Wir würden uns im Keller einschließen und auspeitschen. Du kannst zwar ein teures Parfüm drauf sprühen, aber Scheiße bleibt Scheiße. Und ein Hurensohn ist ein Hurensohn, da kann man seine korrupten Freunde vom Verband noch so sehr schmieren um gegen Kritiker vorzugehen, es ändert nix an der Tatsache. Auf dem Frühlingsmarkt am GD gab es vorm Kick neben verschiedenen Leckereien, Uffbabbern und diversen Sachen auch die unterschiedlichsten Getränke. Tolle Sache und so wurde das Warm-up heute mit leckerem Super Bock verbracht. Ndicka traf im ersten Durchgang zweimal und es ging mit 1:1 in die Pause. Wenn die Hoffenheimer Spieler gerade mal nicht auf dem Boden lagen, war es ein ausgeglichenes Spiel und daher geht das Unentschieden in Ordnung, auch wenn wir doch den ein oder anderen Torschuss mehr hatten. Noch drei Spiele in der Liga und hoffentlich auch drei im Europacup, dann ist die Saison und somit hoffentlich auch die Testphase ohne Stürmer beendet. 



Montag, 18. April 2022

Kalkhorster SV - Poeler SV

18.04.22 14:00 Kalkhorster SV - Poeler SV II 1:4, Sportplatz Kalkhorst, Kreisklasse Nordwestmecklenburg, 20 Zuschauer

Der viel zitierte ehrliche Fußball. Wo sollte man ihn finden, wenn nicht in der elften Liga in Nordwestmecklenburg? Der Platz könnte auch als Blumenwiese durchgehen, aber das robuste Spiel der Hausherren lud den Gegner nicht zum Blümchen pflücken ein. Nach dem Führungstreffer der Poeler zog der Schiri bei einem Zweikampf an der Außenlinie die gelbe Karte. Muss man nicht geben, die Ampelkarte fürs lautstarke Meckern im Anschluss war aber unausweichlich. In dieser Phase wäre ich ungern Spieler der Gäste gewesen, denn es ging hart, aber nicht unfair zur Sache. Das waren zum Teil aber auch Kanten, bei denen sich der Unparteiische mit seinem Kartenspiel da unbeliebt machte. Ein schöner Spielzug der Gäste nötigte einen Kalkhorster Abwehrspieler zum Eigentor und es ging mit 0:2 in die Pause. Trotz Unterzahl waren die Hausherren zum Start der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft und spielten tatsächlich auch den ein oder anderen schönen Ball. Mit einem Strafstoß zum 1:2 wurde das auch belohnt, aber die Mannschaft um den Kapitän und die Maschine mit der 19 agierte im Abschluss viel zu hastig, unglücklich und zum Teil auch inkompetent. Sonst wäre mehr drin gewesen. Aber trotz einer zwischenzeitlichen Glanzparade des Kalkhorster Schnappers, erhöhten die Inselkicker mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe zum 1:3. Schade, denn der Zusammenhalt im Team, das ständige Anfeuern und Aufmuntern hat mir gefallen. Poel war dann wieder besser im Spiel und erhöhte auf 1:4. Ehrlicher Fußball für die einen, schwere Kost für die anderen und in Wahrheit ein Mix aus beidem.


Samstag, 16. April 2022

SG Carlow - PSV Wismar

16.04.22 15:00 SG Carlow - PSV Wismar 0:3, Sportplatz Carlow, Landesliga Mecklenburg-Vorpommern West, 72 Zuschauer

Wie bin ich denn hier wieder gelandet? Keine Ahnung, aber ich muss es gewollt haben. Zufällig kommt hier nämlich keiner vorbei. Wenn man hier am saftigen Rasenplatz mit dem netten Grashang, den Bänken und der kleinen Überdachung aus dem Koma erwachst, weiß man aber mit Sicherheit, dass man nicht in der Hölle gelandet ist. Sehr liebevoll alles. Das trifft auch auf die Eintrittskarte für 3 Taler zu und auf die nette ältere Dame, die kostenneutral leckere Schmalzbrot Stullen mit Gewürzgurken verteilte. Selbstverständlich wurden die 3,50 fürs Bier und die Bockwurst da aufgerundet. Wenn man sich die schönen Trikots der Hausherren ansieht, kann man erahnen warum sie abgeschlagen Tabellenletzter sind. Fast etwas verwunderlich, dass Grün-Weiß Wismar nur mit 1:0 in die Pause ging. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte Carlow allerdings das Blaugrana vergangener Tage. Leider ohne Erfolg, denn der PSV erhöhte auf 2:0. Die Nummer 8 der SG hat einen stabilen Einwurf, nickte aber unglücklich mit einem schönen Kopfball zum 3:0 ins eigene Netz ein. Die Hansestädter rücken mit dem Sieg auf die Vier. Für Carlow ist der Abstieg unvermeidlich - viel Glück in der Landesklasse.