Samstag, 23. September 2023

F91 Dudelange - FC Differdange

23.09.23 18:00 F91 Diddeleng - FC Deifferdeng 03 2:2, Stade Jos Nosbaum, National Division, 606 Zuschauer

In der Regel wird in Luxemburg am Sonntag gespielt. Die Partie zwischen zwei der bekanntesten Mannschaften des Landes wurde diesmal aber für mich passend auf Samstagabend gelegt. Danke. Wikipedia sagt, dass F91 zwischen 2000 und 2022 16 von 22 luxemburgischen Meisterschaften gewinnen konnte. Zweimal wurde die Gruppenphase der Europa League erreicht. Differdingen gewinnt zwar kaum einen Blumentopf, spielt aber immer vorne mit und qualifiziert sich somit regelmäßig für die Europäischen Quali Runden. Das kleine Stadion ist ganz hübsch, das Spiel war relativ unterhaltsam und das Bier sowie die gegrillte Mettwurscht haben geschmeckt. Die Gäste wurden von 15 Mann um die "Ultras Diff" mit Fahne und Trommel unterstützt und bleiben an der Tabellenspitze. Die Hausherren rutschen auf einen enttäuschenden neunten Platz ab, aber die Saison ist ja noch jung. Viel mehr gibt es aus Düdelingen, Diddeleng oder Dudelange nicht zu berichten. Unspektakulär, aber besser als sich das jetzt vielleicht anhört.




Borussia Neunkirchen

22.03.03 VfB Borussia Neunkirchen - Eintracht Frankfurt Amateure 1:1, Ellenfeldstadion, Regionalliga Süd, 400 Zuschauer

Schon seit 1912 spielt die Borussia im Ellenfeldstadion. Vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg war Neunkirchen erstklassig. Bis zur Einführung der Bundesliga spielten die Saarländer mit Kaiserslautern und Saarbrücken in der Oberliga Südwest. Drei Jahre 1. und elf Jahre 2. Bundesliga können sie danach noch vorweisen. In den 80er Jahren ging es bergab. Dritt-, viert-, fünft- und heute nur noch sechstklassig. Sehr traurig. In der Saison 02/03 war das Ellenfeldstadion nach einer sehr geilen und feucht- fröhlichen Geburtstags- und Wochenendticket-Fahrt mein Ground Nummer 10 und schon als Jungspund war ich begeistert von diesem Stadion und der Geschichte. Neunkirchen spielte damals wie die Eintracht Amateure für ein Jahr in der drittklassigen Regionalliga. Der dritte Absteiger in dieser Saison war damals übrigens der SV Darmstadt 98 und ebenfalls in der Liga spielten die TSG Hoffenheim und der FC Augsburg. Da ich heute im Saarland war, wollte ich kurz beim Spiel in der Saarlandliga vorbei schauen, um ein paar Fotos von diesem wunderschönen Stadion zu knipsen. Leider kickt die Borussia aktuell wohl nur auf dem Nebenplatz. Der Besuch reichte aber aus, um einmal kurz in Erinnerungen zu schwelgen. Auch wenn es mittelfristig vermutlich unrealistisch ist, gehört der VfB mindestens in die Regionalliga. Nicht nur weil es der Verein verdient hat, sondern auch weil dieses wundervolle Stadion wieder ein paar Zuschauer verdient. Träumen ist erlaubt, aber in der Realität endete das Sechstligaspiel auf dem Nebenplatz gegen DJK Ballweiler-Wecklingen mit 1:1. Einfach traurig. 




FC Saarbrücken - Waldhof Mannheim

23.09.23 14:00 1. FC Saarbrücken - SV Waldhof Mannheim 1:1, Ludwigsparkstadion, 3. Liga, 14.151 Zuschauer

Das Derby des Großen Ostens im Franzland lockte mich in diese wechselwillige Region. Es standen einige interessante Spiele und Stadien auf dem Spielplan. Der Südwest Schlager des Volkes ohne Heimat gegen die Barackler bekam den Zuschlag. Ich bin ein Schlumpf, denn anstatt ganz entspannt loszufahren, schlumpfte ich so lange rum, bis das Navi eine Ankunft 10 Minuten vor Anpfiff anzeigte. Zum Glück ist der Bleifuß mein Freund und Maps nicht die einzige App, die während der Fahrt läuft. Schlussendlich konnte ich das Auto kostenneutral abstellen, entspannt einen Kilometer zum Stadion laufen und war, wie vom Navi prognostiziert, zehn Minuten vor Beginn am Platz. Nichtsdestotrotz könnte es sein, dass ich mich mit mehr Zeit vielleicht etwas weniger über die rücksichtslosen Schleicher aufregen würde. Vor Einführung der Bundesliga gingen sich die beiden Vereine noch weitestgehend aus dem Weg. Die Ostfranzosen spielten 15 Jahre in der Oberliga Südwest und der Waldhof 12 Jahre in der Oberliga Süd. In der 1. Bundesliga kommt Mannheim auf 7 Spielzeiten und Saarbrücken auf 5. In der 2. Bundesliga spielten die Kurpfälzer 20 Jahre und die Saarländer 19. 45 mal kreuzten sich seit 1974 die Wege der beiden Traditionsvereine. Einige Zahlen, die untermauern, dass es kein ganz normales 3. Liga Spiel ist. Bei lediglich 130 Kilometern zwischen den Städten lässt die Rivalität keine gegenseitige Liebe zu. Der Hass vereint aber beide Szenen auf halber Strecke bei den Kartoffelbauern. Im alten Ludwigsparkstadion war ich 2004 mit der Eintracht. Das alte Stadion hat mit dem Neuen nichts mehr zu tun. Ein Revisit mit Neuzählung wäre das also zu Recht. Um bei Besuchen während der Umbauphase in keinen Gewissenskonflikt zu kommen, zähle ich der Einfachheit halber Umbauten aber nicht doppelt. Weshalb es kein neues Kreuz gibt. Sarrebruck zeigte eine Choreo zur 25 jährigen Freundschaft nach Nancy. Nett. Was passiert, wenn der Stammbaum ein Kreis ist, der durch Frankreich führt, zeigte der linke Teil der Virage Est. Der es nicht mal schaffte, die Schals bis zum Einlaufen der Mannschaften hochzuhalten. Apropos Links. Am Eingang hängt eine unendlich lange Liste verbotener Symbole. Allesamt rechter Herkunft. Großteils völlig richtig und nachvollziehbar, weil verboten, aber doch sehr einseitig. Was ich vermisst habe, ist eine Vereinshymne vorm Spiel. Entweder gibt es keine oder es singt keiner mit. Naja, so eine Hymne hat ja was mit Identität zu tun und die gibt es hier nicht. Gute Besserung an dieser Stelle an die Mutter des Saarbrigger Torhüters, die scheinbar so krank ist, dass sie ihrem Sohn die Klamotten nicht rauslegen konnte. Eine Lila Hose zum pinken Trikot. Karl, mei Drobbe. Die Quadratestädter legten mit einem geschlossenen und lauten “Blau-Schwarz SVW” gut los und auch das “Waldhof Mannheim allez” ging sehr laut auf die Reise. Allgemein war der Gästeblock gut aufgelegt. Wer melodischen Singsang erwartet, der ist bei den Baracklern eher falsch. In der Heimkurve waren konstant viele Fahnen in der Luft, das sah gut aus. Am Support beteiligt sich außerhalb des mittleren Blocks aber keiner und da auch oft nur der untere Teil. Das war jetzt nix dolles. Genau wie das Spiel. Die Spielvorteile lagen im ersten Durchgang bei den Saarländern. Nach der Pause grüßten die Saarbrücker mit dem Banner "Seit 90 Jahren der Stolz der Stadt" nach Salzburg. Monnem startete etwas besser in die zweite Hälfte und danach hatte der FCS wieder leichte Vorteile. Der Waldhof zog dann aber an und belohnte sich dafür mit dem Führungstreffer. Der Gästeblock machte mit dem 15 Minuten durchgesungenen “Scheiß FCS“ klar, was sie von den Pierres auf der anderen Seite halten. Dem folgten die top Titel “Ahoi Ahoi Ahoi” und “Oh SVW wie Heroin”. Dann wachten die Franzmänner kurz auf und pöbelten gegen die Mannheimer, aber mehr als ne Minute Arbeit ist bei denen genetisch bedingt nicht möglich. Schade eigentlich. Dem guten Torpogo folgte gefühlt ein Medley aus dem gesamten Repertoire. Ein Spiel dauert 90 Minuten und vollkommen unverdient war der Ausgleich in der Schlussphase nicht. Dabei zeigte sich, dass durchaus Potenzial besteht und die Saarbrücker auch laut sein können. Der Platz am gut aufgelegten Gästeblock lässt das vielleicht nicht objektiv beurteilen, aber von der Virage Est bin ich sehr enttäuscht. Karlsberg 0,5 für vier Taler und die Rote ebenfalls gut essbar. Weiter, immer weiter.




Donnerstag, 21. September 2023

Eintracht - Aberdeen

21.09.23 18:45 Eintracht Frankfurt - Aberdeen FC 2:1, Waldstadion, Europa Conference League, 55.500 Zuschauer

Ein weiterer Europapokalabend im Frankfurter Stadtwald. Diesmal waren die Schotten aus Aberdeen zu Gast. So richtig bekannt ist der Aberdeen Football Club nicht, dabei gewannen die Dons 1983 unter Sir Alex Ferguson den Europapokal der Pokalsieger. Wenige Jahre zuvor schieden sie noch in der ersten Runde gegen den späteren Sieger Eintracht Frankfurt aus. Eine Choreo gab es nicht, da diese von den Behörden nicht mehr genehmigt werden. Brände zu bekämpfen ist für die Frankfurter Feuerwehr zu langweilig geworden, Brände zu legen macht ihnen wohl mehr Spaß. Die Dons haben eine Ultra orientierte Szene und die hatten ein paar Probleme beim Positionieren ihres Banners. Ein weiterer Banner zeigte die Acker-Freundschaft zum BFC Dynamo und zu GAIS Göteborg. Der Gäste Steher war gut gefüllt, einige Jungs hingen das ganze Spiel über auf dem Zaun, der Tor-Pogo war der Wahnsinn und Fackelwurf scheint genau ihr Ding zu sein, egal ob auf die eigenen Leute oder den Gegner. Mehr gibt es von den Gästen nicht zu berichten, da kam Insel typisch nichts. Von unserer Seite war der Support teilweise saustark, teils aber auch durchwachsen. Aberdeen spielte mit einem 6-4-0 System und machte nach vorne trotz unseres frühen Strafstoß Treffers absolut nichts. Der einzig gute Spielzug reichte aber für das 1:1 in einer äußerst schwachen erste Hälfte. Die zweite Halbzeit spielten wir zwar weniger schlecht, aber nicht weniger erfolgreich. 688 zu 185 gespielte Pässe, 78 zu 22 Prozent Ballbesitz und 8 zu 2 Ecken sagt die Statistik. Ecken... Nach einer Ecke fiel unser 2:1. Ich wusste gar nicht so recht wie ich reagieren sollte und was dann kommen würde. Zählt das Tor doppelt? Ist das Spiel jetzt direkt beendet und wir stehen als Sieger fest? Da fehlen einfach Vergleiche. Das ist Neuland. Die letzte Ecke, die zu einem Tor führte, dürfte von Bernd Nickel getreten worden sein. Sieg! Jetzt müssen wir keinen Gegner mehr fürchten. Vier Siege, vier Unentschieden und null Niederlagen. Eine richtig gute Bilanz in dieser Saison. Eigentlich. Beim Gerumpel unter Reinhold Fanz hätte man zwar von einem solchen Spiel geträumt, aber irgendwie bin ich doch verwöhnt durch die letzten Jahre mit richtig tollem Fußball und erwarte ganz unbewusst mehr. Gefallen tut mir das nicht, aber so is es einfach. Schöner Fußball macht süchtig. Am Ende zählen aber nicht Hacke, Spitze, Trallala, sondern Punkte. Eintracht Frankfurt wird siegen, nur die SGE! Spieler und Funktionäre reden immer gern von der dreifach Belastung. Was sollen wir denn sagen? Wir haben zusätzlich noch unsere Jobs, also ne vierfach Belastung. Gefühlt arbeite ich nur noch für die Tankstellenbetreiber und den Staat. Zum Glück regnete es und ich durfte die gut zwei Stunden Rückfahrt völlig durchnässt und dank der Stadt Frankfurt mit einem Knöllchen im Gepäck antreten. Euch ehrenlose Hipos soll der Blitz beim Kacken treffen. Genau wie die Schleicher, die einfach nicht kapieren, dass es eine rechte Fahrspur gibt. Dank der SaW Redaktion hat Juliane Werding mit „Nacht voll Schatten“ einen weiteren ITunes Verkauf und ich einen Ohrwurm. Danke dafür.


Samstag, 16. September 2023

Bochum - Eintracht

16.09.23 18:30 VfL Bochum - Eintracht Frankfurt 1:1, Ruhrstadion, 1. Bundesliga, 26.000 Zuschauer

Mein Weg nach Bochum führte heute über Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Herne. Dat is Ruhrpott hömma. Ein Parkhaus am Stadion für 4€, da kann sich die Stadt Frankfurt mal ein Beispiel dran nehmen. Die Damen und Herren meines EFC waren wie gewohnt die ersten am Stadion und haben dankenswerter Weise mit meinem Ticket auf mich gewartet oder so ähnlich. Auf jeden Fall Danke Heiko. Ruhrpott is Fußball und Fußball is Ruhrpott und dat Ruhrstadion verbindet irgendwie schon immer den großen und den kleinen Fußball. Der VfL ist auch einer der wenigen eher sympathischen Vereine der Liga. Bochum is Pflicht! Leider haben sie ne Pimmel-Szene, aber man kann ja nicht alles haben. Bochumer, Frankfurter, Cops. Vorm Spiel war das bunt gemischt und es war alles entspannt. Bis dann irgendein übermotivierter Oberbulle seine Schafe zur Eskalation aufrief und die Lemminge gewohnt hirnlos folgten. Ein Glück für die Cops, dass Fußballfans keine Lobby haben und man da noch ungeniert drauf gehen kann. Bei den Grünen Spinnern, Islamisten, kriminellen Clans und Steineschmeißern hindert sie ihr Arbeitgeber ja daran. Das Fiege Pils hab ich aus der Vergangenheit besser in Erinnerung und die nach wie vor gute Currysoße braucht man, um die nur leicht angebratene 08/15 Wurst halbwegs genießbar zu machen. Ich hasse zwar wie jeder denkende Mensch die Klimakleber, aber bei diesen unfähigen Studenten im Catering würde ich mir manchmal wünschen, dass sie lieber irgendwo rumkleben. Fahnenintro und Pyroshow gaben ein gutes Bild ab und unser Support war absolut solide, mit mehr Höhen als Tiefen. Bei Bochum wurde es nur nach dem Tor laut oder wenn der Stadionsprecher den Animateur mimte. In puncto Ballbesitz und Zweikampfquote war es ein ausgeglichenes Spiel. Bochum war optisch überlegen und hatte mehr Torschüsse, wobei wir die besseren Chancen hatten. Insgesamt ein spannendes und abwechslungsreiches, aber schwaches Spiel. Trotz des strittigen Elfmeters geht die Punkteteilung in Ordnung, auch wenn ein Punkt in Bochum für Eintracht Frankfurt natürlich nicht in Ordnung ist. Selbstverständlich kann man das bisher geleistete schlecht reden und sagen ein Unentschieden in Bochum ist zu wenig. Allerdings sind wir nach einem Pokalspiel, zwei Europacup Spielen und vier Bundesliga Spielen immer noch ungeschlagen, das ist auch nicht nur schlecht. Für die heute verschenkten Punkte mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf, daran ist einzig und allein Julian schuld! Danke an Chris für das künstlerisch wertvolle Foto der Currywurst Reste und Grüße an Tobi. Auch wenn ich dir die Millionen gegönnt hätte, bin ich froh dich bei uns zu haben. Und schon wieder ungeschlagen SGE!



Rot Weiß Oberhausen - Fortuna Köln

16.09.23 14:00 SC Rot-Weiß Oberhausen - SC Fortuna Köln 0:0, Stadion Niederrhein, Regionalliga West, 4315 Zuschauer

Vier Jahre spielte RWO in der 1. Bundesliga und 25 weitere Jahre in der 2. Bundesliga. Außerdem verbindet mich mit dem Stadion Niederrhein mein erstes Auswärtsspiel im Jahr 2001. Die Fortuna aus der dreckigen Domstadt kickte ebenfalls ein Jahr Bundesliga und weitere 26 in der Zweiten. Ein Duell zweier Traditionsmannschaften mit Fanszenen in einem brauchbaren Stadion mit massiven Fliegenklatschen passte mir vorm Abendspiel in Bochum ganz gut in den Kram. Zwar kicken die beiden Vereine nur noch in der vieren Liga, aber zusammen mit alten Weggefährten wie Aachen, Wuppertal und Gütersloh hat die Regionalliga West schon ein gutes Teilnehmerfeld und Strahlkraft. Als kleinen Bonus handelte es sich bei der Partie noch um das Topspiel des Dritten gegen den Zweiten. Bis auf einen starken Konter war das im ersten Durchgang aber wenig top von RWO. Die Gäste waren spielerisch klar überlegen, zeigten vorm Tor aber, dass sie aus Köln und somit unfähig sind. Eine kleine Kuriosität gab es nach Wiederanpfiff. Eine Verletzung in der ersten Spielsituation der zweiten Hälfte. Kurios, weil der eingewechselte Spieler kurz darauf ebenfalls verletzungsbedingt wieder raus musste. Die Oberhausener ließen sich davon aber nicht unterkriegen und waren nun tonangebend. Bei einer Situation traute das gesamte Stadion seinen Augen nicht. Abstoß nach einem abgefälschten Schuss. Eigentlich nicht dramatisch, aber so glasklar falsch, dass der überforderte Schiedsrichter und sein schwacher Assistent an der Linie die einzigen waren, die es nicht gesehen haben. In dieser extremen Drangphase fiel auch das erlösende Tor für RWO, das wegen eines vorausgegangenen, normalen Zweikampfes nicht gegeben wurde. Da hätte man schon vermuten können, dass der Parteiische gerne zusammen mit den Gästen Ziegenpisse trinkt und Regenbogenfahnen schwenkt. Die Oberhausener waren nun noch deutlich klarer überlegen als die Domknechte im ersten Durchgang und drückten unermüdlich aufs Tor der Gäste. Alles ohne Erfolg, genau wie ein guter Konter der Gäste, der das Spiel fast auf den Kopf gestellt hätte. Ein 0:0 ist kein Ergebnis, das man sich als Fußballfan wünscht, aber es ist doch auch immer wieder gut zu sehen, dass die Probleme im Abschluss nicht nur Probleme der Eintracht sind. Das gezapfte KöPi schmeckt mir mittlerweile besser als früher und wo soll man es ausschenken, wenn nicht hier? Der Krakauer Prengel war zwar riesig, das Geschmackserlebnis aber leider weniger groß. Die Oberhausener Fanszene verfügt mit der Handtuchmafia nicht nur über einen der besten Namen, sondern liefere heute auch weitestgehend durchgängig und solide bis sehr gut ab. Das war schon sehr annehmbarer Support. Die Gäste waren optisch auch als aktiv wahrnehmbar, kamen akustisch aber nie auf der gegenüber liegenden Seite an und von der Masse hätte ich auch etwas mehr erwartet. Am Stadion dürfte sich die letzten 20 Jahre abgesehen von der Heimkurve, die als überdachte Tribüne ans Spielfeld gerückt ist, nichts bis nicht viel geändert haben. Schön, mal wieder hier gewesen zu sein.





Sonntag, 10. September 2023

KSV Eichen - 1860 Hanau

10.09.23 15:00 KSV Eichen - TSV 1860 Hanau 1:4, Waldsportplatz Eichen, Kreisoberliga Hanau, 80 Zuschauer

Ich habe mal von einem Bericht gehört, bei dem es um Integration geht. Darum, dass Personen fremder Kulturen in ein Land kommen, dankbar über die Aufnahme sind, sich anpassen und mit den Einheimischen über die Vor- und Nachteile der Länder und Kulturen sprechen. Man bekommt neue Arbeitskollegen und Vereinskameraden. Es entstehen Nachbarschaften und Freundschaften. Es soll aber auch etliche Personen und Gruppen geben, die dazu nicht bereit sind. Die das Land in das sie eingewandert sind und dessen Kultur nicht akzeptieren, nur unter ihresgleichen bleiben und einzig und allein ihre Kultur und Religion akzeptieren. Fußballvereine sollen dabei übrigens ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Ja, so ist das. Eigentlich war heute mal wieder alles anders geplant. Da ich alt bin, hatte ich aber auch am Samstag noch was von der Hochzeitsfeier am Freitag und so war heute Zeit für den heimischen Sportplatz. Anhand des Spielplans kennt man ja den Gegner, aber auch so hätte man anhand der völlig rücksichtslos geparkten BMW und Mercedes gewusst, dass die Gäste aus Hanau kommen. Zwar hieß der Gegner TSV 1860 und nicht Türkgücü, Safakspor oder Hilalspor, aber das deutet in Hanau nur auf einen in der Vergangenheit nicht türkischen Verein hin. Die 1:0 Führung des KSV durch einen Elfmeter fiel so früh, dass ich sie verpennt habe. Kurz darauf stand es auch leider 1:1 und zur Pause 1:2 durch einen Handelfmeter, den man geben kann, aber nicht muss. Dass die neue Saison nach dem Aufstieg kein Selbstläufer wird, war klar. Irgendwie hakt es aber an allen Ecken und Enden, wo es letztes Jahr lief wie aus einem Guss. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gefiel mir ganz gut, aber der Ausgleich wollte nicht fallen und dann war der Spielvorteil auch dahin. Was vorm 1:3 passiert ist, weiß wohl nur der Schapper allein. Fürs erste Meckern bekam Eichen zwei Zeitstrafen, mit denen ich mich im Herrenbereich nicht anfreunden kann. Die südländische Mentalität erlaubt da scheinbar etwas mehr Diskussionen. Das 1:4 war zu viel des Guten, aber die Niederlage geht am Ende in Ordnung. Ich vermisse die Leichtigkeit aus der letzten Saison, in der es richtig Spaß machte, dem KSV zuzusehen. Auf dem Platz war es eigentlich immer fair und ein bisschen meckern und Schiedsrichter Entscheidungen von außen zu kommentieren gehört selbstverständlich dazu. Ein gewisser Respekt und Anstand darf aber sein und wie man hört, war das bei den Gästen nicht unbedingt immer der Fall.


Samstag, 9. September 2023

FC Gelnhausen - FSV Bad Orb

09.09.23 18:00 1. Gelnhäuser FC - FSV Bad Orb 1:1, GFC Arena, Gruppenliga Frankfurt Ost, 240 Zuschauer

Zwischen Frankfurt und Fulda liegt die Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises Gelnhausen und in der Barbarossastadt feierte der dort ansässige GFC dieses Wochenende sein 120 jähriges Bestehen. Gratulation. Das Derby gegen Bad Orb würde ich noch vor dem Bayrischen Abend als Highlight der Feierlichkeiten bezeichnen. Ein Feuerwerk war das aber nicht, eher lockerer Sommerfußball. Einem frühen Treffer der Hausherren folgte ein früher Platzverweis nach einer Notbremse. Die Gäste waren dann in Überzahl die aktivere Mannschaft, aber alles den sommerlichen Temperaturen angepasst und vorm Tor machte man es dem größten hessischen Verein nach. Der Ausgleich gegen Ende der zweiten Hälfte war auf jeden Fall verdient und ich denke das Ergebnis geht so in Ordnung. Rindswurst, Bratwurst, Pommes, Äppler, Bier, zudem ein schöner Rasenplatz mit Tribüne(n). Was will man mehr? Vielleicht noch eine nette Altstadt und auch das hat Gelnhausen zu bieten. Fehlt nur noch eine Brauerei, aber ein Besuch lohnt trotzdem.





Sonntag, 3. September 2023

Eintracht - Köln

03.09.23 15:30 Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 1:1, Waldstadion, 1. Bundesliga, 54.000 Zuschauer

Ursprünglich wollte ich heute ganz entspannt und nüchtern über dieses Spiel berichten. Beim ersten rot-weißen Schal mit dieser hässlichen, beschissenen Ziege war die Entspannung aber hinfällig und ich hatte Puls. Zu stark ist die Jahrzehnte lange Abneigung gegen Köln gewachsen. Gegen eine gewisse Schulbildung kann man sich nicht wehren und „was lernt man in der Schule schon? Jeder Kölner ist ein Hurensohn.“ Na wenn man das so lernt, wird es wohl nicht ganz falsch sein. Ist es eigentlich Zufall, dass Köln, Kaiserslautern und Karlsruhe alle mit K anfangen? Und ist es Zufall, dass die dortigen Vereine genau so scheiße sind wie ihre Städte? Beginnen Kotze, Kacke und Kölsch zufälligerweise mit K? Wurden die Kotz- und Kack-Smileys deshalb extra für Köln entworfen? Warum gibt es eigentlich Köln, wer braucht das und kann das nicht einfach weg? Fragen über Fragen und eigentlich alle rhetorisch. Dabei geht es doch nur um einen einfachen Wettkampf. Adler gegen Ziege, 1899 gegen 1948, Äppler gegen Pisse, Mainhatten gegen die Hauptstadt der Schwulen. Also ich persönlich hab keine Probleme mich für eine Seite beim Spiel der Eintracht gegen den FC zu entscheiden. Bei aller Abneigung soll das aber keine einseitige Berichterstattung oder Meinungsmache sein. Köln hat bestimmt auch schöne Seiten. Sobald Forscher und Entdecker diesbezüglich etwas herausfinden, werde ich das hier vermelden. Bis dahin heißt es aber erstmal scheiß Köln. Im ersten Durchgang hatten wir nur ein paar zaghafte Halbchancen und Köln exakt Null. Trotzdem gingen sie durch einen Elfmeter in Führung. Ganz großes Tennis. Zu Beginn der zweiten Hälfte gaben wir Gas und spielten Köln an die Wand. Die standen Defensiv aber kompakt und der letzte Pass und die letzte Entschlossenheit vorm Tor ließen wir wieder vermissen. Den Willen kann man keinem absprechen, aber es kam erneut nichts dabei rum und da muss man sich vielleicht fragen ob es nur am fehlenden Glück liegt. Ich hatte die Hoffnung auf einen Treffer schon fast aufgegeben. Fast weil es halt die Dreckskölner waren und wir gegen diese unfähigen Stümper einfach nicht verlieren durften. Zum Glück traf unser Joker und Last Minute Transfer noch zum Ausgleich. Die Statistik spricht mit 8:1 Ecken, 718 zu 381 Pässen und 65 zu 35 Prozent Ballbesitz eine klare Sprache. Optisch war diese Überlegenheit noch deutlicher. Nach drei Spieltagen kann man noch keine Prognose abgeben, aber unsere bisherigen Gegner stehen auf den Plätzen 14,17 und 18 mit zusammen zwei Punkten, die sie gegen uns geholt haben. Die Prognose würde nicht gut aussehen, aber wir sind Eintracht Frankfurt. Kämpfen und siegen! Scheiß Köln!


Samstag, 2. September 2023

Normannia Gmünd - FC Villingen

02.09.23 14:00 1. FC Normannia Gmünd - FC Villingen 2:1, Stadion im Schwerzer, Oberliga Baden-Württemberg, 302 Zuschauer

Nach fünf Spieltagen ist das hier das Topspiel des Dritten gegen den Zweiten in der Oberliga des Bundeslands der langsamsten Autofahrer. Die scheinen hier alle unbegrenzt Zeit zu haben, das ist verdammt anstrengend. Oberliga Fußball und die Tribüne waren Gründe für meinen Besuch. Ehrlich gesagt war ich aber nur nicht motiviert genug für den etwas stressigen Plan eines Dreiers in Österreich mit dem Abendspiel Altach gegen Sturm und für die erste Alternative hab ich morgens einfach zu sehr rumgeschlumpft. Das geniale Brauhaus Frühstück war das Downgrade aber definitiv wert. Schon beim Aussteigen aus dem Auto zog mir der Duft der gegrillten Würste in die Nase und am Platz kam noch der angenehme Geruch des gemähten Rasens dazu. Beides Düfte, die man am Mittelrhein gar nicht kennt. Die Gäste aus dem Schwarzwald belegen Platz 7 der ewigen Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg und durften sich in der Regionalliga schon mit dem Glubb und den Löwen messen. Die Normannia spielt immerhin ihre zehnte Saison in der Oberliga, verlor in den Siebzigern mal das Halbfinale um die Deutsche Amateurmeisterschaft gegen den späteren Sieger FSV Frankfurt und gewann mal in der ersten Pokalrunde gegen Fortuna Köln. Scheiß Köln! In der ersten Halbzeit waren die Gäste besser, doch Gmünd erzielte durch einen Elfmeter die Führung. Die zweite Hälfte ging an die Hausherren und trotzdem machte Villingen den Ausgleich. Dem folgte der mittlerweile verdiente Siegtreffer für die Normannia. Obwohl ich eigentlich satt war, konnte ich der Roten nicht widerstehen und ohne Bier geht es beim Fußball selbstverständlich auch nicht. Dabei wurde ich nach den top Säften in Augsburg aber wieder geerdet. Ein Kreuz mehr, das mich nicht weiter bringt. Aber haben ist besser als brauchen.