Am Mittwoch und Donnerstag standen zwei sehr schöne Tage in Berchtesgaden, am
Königssee und auf dem Jenner auf dem Programm um mal "richtigen" Urlaub zu machen, in denen wir die Landschaft und die Natur genossen haben und etwas gewandert sind. Außerdem wurde in Berchtesgaden die Schnapsbrennerei begutachtet und kostenlos zehn Kurze probiert. Nun stand heute aber wieder ein Fußballspiel auf dem Plan und nachdem in Linz die Stadt besichtigt und
gegessen wurde ging es auch direkt weiter auf den kostenlosen Parkplatz direkt
am Stadion. In diesem Stadion spielen zwar beide Linzer Vereine, aber
eigentlich ist es ein Leichtathletikstadion. Hinter einem der Tore ist kein
Ausbau vorhanden, ansonsten besteht der Ground durchgehend aus einem
überdachten Rang. Auf der Haupttribüne befinden sich Sitzplätze und der Rest
besteht aus Stehplätzen, die aber mit nur einer Schlüsselumdrehung zu
Sitzplätzen umfunktioniert werden können, ohne etwas umbauen zu müssen. Das
Spiel war zwar torreich, aber trotzdem schwach und langweilig, vor allem das
Heimteam spielte die erste Halbzeit wie ein schlechter Kreisligist. Die zweite Hälfte war dann glücklicherweise besser und teilweise entwickelte sich kurzzeitig sogar ein ansehnliches Spiel. Im
Gästeblock hatten sich 20 Mann eingefunden von denen die Hälfte um die beiden
Banner herum aktiv war. Allerding beschränkte sich das darauf ein paar Fähnchen
zu schwenken, gehört hab ich zumindest nix. Auf der Heimseite war eigentlich
dauerhaft was los – Fahnen schwenken, singen, Klatscheinlagen, allerdings fast
ausschließlich 08/15 Sing-Sang ohne Bezug zum Spiel, also auch eher langweilig und nicht der Rede wert. Wenn man die Spiele in den Urlaub einbaut und nicht umgekehrt, dann muss man eben nehmen was kommt. Ich bin ja wirklich froh, dass ich den Mist mit meiner Freundin machen kann, Danke!

Freitag, 24. August 2012
Linz (Österreich)
24.08.12.
18:30 FC Blau Weiss Linz – SC Austria Lustenau 2:4, Stadion der Stadt Linz,
Erste Liga, 1.600 Zuschauer
Dienstag, 21. August 2012
Vöcklamarkt (Österreich) + Salzburg
Nach dem am gestrigen Tag diverse Städte besichtigt
wurden stand heute nur Salzburg auf dem Plan bevor es abends zum Fußball gehen
sollte. Das Eintrittsgeld für die Besichtigung der beeindruckenden Festung
Hohensalzburg, die nie eingenommen werden konnte, sollte man auf jeden Fall
investieren. Auch wenn man sich nicht dafür interessiert, so hat man doch einen
wundervollen Ausblick über die gesamte Stadt und die Salzburger Berglandschaft,
außerdem ist das Hochlaufen ein gutes Training, vor allem in der knallenden Sonne bei 34°C im Schatten. Sehr
beeindruckend und sehenswert ist auch der Dom. Natürlich gibt es noch einige andere netten Bauwerke,
die neben den beiden Erstgenannten zwar unter gehen, aber trotzdem zu einem
tollen Gesamtbild beitragen. Nach einem wohlverdienten, leckeren Essen machten wir uns
dann auf den Weg zum Drittligakick nach Vöcklamarkt.
21.08.12.
19:00 Union Vöcklamarkt – Villacher SV 0:3, Waldstadion, Regionalliga Mitte,
800 Zuschauer
Die Überraschung war ziemlich groß als man am
Stadion ankam und eine komplett gefüllte Tribüne erblickte. Ich wäre hier ja
schon mit ner niedrigen, dreistelligen Zuschauerzahl zufrieden gewesen, aber
800 find ich schon heftig. Gegen LASK oder GAK wird die Bude wohl locker Zuschauer
im vierstelligen Bereich beherbergen. An einer Geraden des Kunstrasenplatzes
steht die volle, überdachte Sitzplatz Tribüne, auf der andern Längsseite
befindet sich eine Turnhalle unter deren überstehendem Dach man auch stehen
kann und abgerundet wird das Ganze von einer überdachten Stehtribüne hinter
einem der Tore. In der ersten Hälfte ging das Spiel klar an die Gäste, die auch
mit 2:0 in die Pause gingen. Nach Wiederanpfiff drehte Union allerdings auf und
hatte drei, vier klare Chancen, die aber alle vergeben wurden. Ebenfalls zur
zweiten Halbzeit legte plötzlich der bisher stumme Heimanhang los und während
ich mir ein Bier und eine Leberkäs Semmeln geholt hab, haben die sich mit ein
paar Fahnen und ner Trommel eingedeckt. Jetzt machte das ganze hier gleich mehr
Spaß und teilweise waren hier nette Lieder zu hören bei denen die gesamte
Hintertortribüne mitgemacht hat. Ein besonderer Ohrwurm war unter anderem das
„come on ya boys in green“, gesungen in der Melodie vom „roten Pferd“. Leider
fiel dann irgendwann das mittlerweile unverdiente 3:0 und der Drops war
gelutscht. Über bessere Feldwege ging die Fahrt dann wieder zum Hotel zurück.
Sonntag, 19. August 2012
Burghausen
19.08.12.
18:30 Wacker Burghausen – Fortuna Düsseldorf 0:1, Wacker-Arena, DFB Pokal, 5000
Zuschauer
Heute führte uns der Weg von unserem Hotel Meyerhof
in Lörrach nach einem ausgedehnten Frühstück in Richtung Burghausen. Bei 36°C
Hitze war die Kühlbox mit kaltem Trinken doch sehr angenehm und auch durchaus
empfehlenswert. Die Fahrt ohne Mautstraßen führt einen mal eben zurück über
Stuttgart, aber da ja Katja gefahren ist… Schnell über die Grenze ins Hotel nach
Gilgenberg um einzuchecken ging es direkt wieder zurück zur Grenzstadt nach
Burghausen. Die Parkplatzfindung war hier kein Problem, gibt es doch durch den
Firmenparkplatz direkt am Stadion ausreichend Parkmöglichkeiten. Die Bayrische
Ordnung zeigte sich aber schon auf dem Weg zum Stadion, so ging hier wirklich
keiner außer uns auf der Straße, sondern alle fein auf dem Gehweg. Ins Stadion
kam man problemlos, zum kühlen Nass dann allerding weniger problemlos. Die
Mädels am Bierstand waren doch sehr überfordert und langsam, aber auch das
störte keinen, mit einer Arschruhe standen die Leute hier an. Dann war auch schon
Anpfiff und auf der überdachten Steh-Gegengeraden auf der wir standen
interessierte das die Leute nur peripher, auf der überdachten Sitz-Haupttribüne
war es sowieso egal was hier passierte. Auf der überdachten Stahlrohr Tribüne
auf der die Heimfans stehen gab es eine Papierschnipsel, nennen wir es mal
Choreo, und der „harte Kern“ feierte sein Team. Der einzig unüberdachte Teil
des Stadions in der anderen Kurve gehörte der Fortuna. Hier waren wie im
gesamten Ground noch einige Plätze frei, aber zu Spielbeginn gute Stimmung, die
aber schnell nachließ. Vor dem kleinen Heim-Mob hab ich durchaus Respekt, zwar
sorgen hier nur ungefähr 50 Mann für Stimmung, diese aber durchgängig. Und
trotz der scheiß Mitmachquote, selbst bei den einfachsten Wechselgesängen oder Spielbezogenen
Anfeuerungsrufen lassen sie sich nicht beirren und ziehen ihr Ding konsequent
durch. Teilweise sogar mit mir unbekannten Liedern. Dass Bier und Wurst gut
sind muss man in Bayern wohl nicht erwähnen. Zum Spiel muss ich auch nicht viel
sagen, ziemlich schwach, nur dass selbst die absolut neutralen Burghausener
nach diversen Schauspieleinlagen gegen die Düsseldorfer waren. Manch einer wird
jetzt sagen, lass die Vergangenheit ruhen, aber bei „Kopfstoß-Meier“ als
Trainer ist das „dreckige Spiel“ der Fortuna wohl doch mehr Berechnung als Zufall,
dass der Schiri hier in einer Situation zum Schlusspfiff pfeift als einem
Burghausener Spieler der Ball im gegnerischen Halbfeld direkt vor die Füße
fällt tut sein Übriges zur Situation. Ein etwas glücklicher, aber doch
verdienter Sieg der Rheinländer. Die 5.000 Zuschauer sind hier doch ziemlich
gering angegeben, bei einer Kapazität von 10.000 schätze ich mal, dass es wohl 7.500
waren. Ein Muss ist es hier eigentlich über die Grenze auf die
Aussichtsplattform zu fahren um die wirklich beeindruckende Burganlage zu
bestaunen, vor allem abends ein echter Hingucker.
Samstag, 18. August 2012
Offenburg / Basel (Schweiz)
18.08.12.
15:30 Offenburger FV – FC St. Pauli 0:3, Karl-Heitz-Stadion, DFB Pokal, 9913
Zuschauer
Auf dem Fußweg kam schon die richtige DFB Pokal
Erstrunden Stimmung auf als man das kleine, mehr als gut gefüllte Stadion sah.
Das Stadion mit der kleinen, überdachten Sitzplatztribüne wird von Stehrängen
um den gesamten Platz herum komplettiert. Das Spiel begann bei sommerlichen
Temperaturen von 34°C sehr schleppend, St. Pauli sehr schwach und Offenburg bis
auf einige Patzer gut in der Defensive, allerdings kam da in der Offensive gar
nix und so ging Pauli durch einen Fernschuss in Führung. In der zweiten Hälfte
wurde das Spiel besser, Offenburg kam jetzt auch mal häufiger in die
gegnerische Hälfte, aber leider ohne die richtig große Chance, so brachten die
Hamburger das Spiel dann verdient und ungefährdet, aber nicht überragend mit
3:0 nach Hause. Zu Spielbeginn war durchaus kurz etwas Radau im Gästeblock mit hoher
Mitmachquote, allerdings war das was dann während des Spiels vom Pauli Pack kam extrem mau, aber das kennt man ja eigentlich auch nicht anders. Auf der Heimseite
gab es keinen organisierten Support, allerdings kamen doch des öfteren
Anfeuerungsrufe zu Stande, die Leute hatten ihren Spaß! Nach dem Spiel ging es
doch ziemlich platt zum Auto und auf den Weg nach Basel. Zwei Stunden bei
diesen Temperaturen in der knallenden Sonne stehn ist schon hart. Sonnenbrand allez
18.08.12.
19:45 FC Basel – FC Lausanne Sports 2:0, St. Jakob-Park, Super League, 26.627
Zuschauer
Nachdem wir kurz im Hotel in Lörrach eingecheckt und
uns schnell frisch gemacht hatten ging es direkt weiter nach Basel. Hier hatte
ich hohe Erwartungen, da man von Basel ja nur Gutes hört und ich wurde auch
nicht enttäuscht. Das Stadion hat drei Ränge auf der Gegengeraden und besteht
ansonsten aus zwei Rängen. Im Unterrang der Heimkurve gibt es Stehplätze,
ansonsten Sitzplätze. Ich hab selten einen Neubau gesehen der mir so gut
gefällt, ist halt nicht 08/15. Das Spiel war technisch durchaus ansprechend und
gut, allerdings teilweise etwas langsam. Das Highlight war aber die Stimmung!
Die Heimkurve war dauerhaft aktiv am Fahnen schwenken, singen, tanzen,
klatschen, hüpfen und ausrasten. Das Gesangs Repertoire war sehr
umfangreich und bestand teilweise aus richtig geilen, mir unbekannten
Melodien. Die Lieder wurden auch nicht einfach runtergesungen, sondern mit
richtiger Leidenschaft zelebriert. Nach dem ersten Tor und einmal mitten drin
gab es ein paar Bengalen zu bewundern, nach dem 2:0 dann auch eine richtig
nette Pyroshow. Keinen hats gestört und niemand ist zu Schaden gekommen, immer
wieder traurig wenn man bedenkt was jetzt bei uns los gewesen wäre. Die Gäste
waren mit knapp 20 Mann vor Ort , zwölf von ihnen feuerten ihr Team auch ein
paar Mal an, wenigstens etwas. Die Temperatur war jetzt auch sehr angenehm und
machte den Abend zu einem komplett gelungenen Erlebnis, das absolut Lust auf
mehr gemacht hat. Basel hab ich garantiert nicht das letzte Mal gesehen. Nach
dem Spiel ging es in unser Luxus Zimmer im Hotel Meyerhof nach Lörrach.
Sonntag, 12. August 2012
SSV Ulm - Eintracht
11.08.12 14:00 SSV Ulm – Eintracht Frankfurt II 0:2, Donaustadion,
Regionalliga Südwest, 1.309 Zuschauer
Das erste Eintracht Spiel der neuen Saison sollte
mit den Amateuren in Angriff genommen werden. Mein Plan sieht theoretisch vor, die Südwest
diese Saison mit den Amas zu komplettieren. Dafür ist das zumindest schon mal ein guter Start, aber abwarten. Wir hatten unseren Spaß auf der Fahrt und die ersten Biere leerten sich von selbst. Um den nervigen Staus etwas positives abzugewinnen, wurden die Baken verschönert. Im Stadion, das wir durch die stressige Anreise leider erst nach Anpfiff erreichten, wurde direkt das Banner gehisst. Schließlich mussten wir den Ulmern ja zeigen, dass wir da sind.
Das Stadion besteht aus Stehrängen in den Kurven, einer kleineren
überdachten Haupttribüne und einer überdachten Sitztribüne über
die gesamte Gegengerade. Ein feines Teil. Support war auf der Heimseite zwar vorhanden, aber bei uns drüben ist nichts angekommen. Wir feuerten unsere Mannschaft zwar auch etwas an und pöbelten ein wenig, aber was willste mit drei Mann schon groß
machen? Außer uns waren nämlich leider nur noch zwei einheimische Eintrachtler da. Herkömmlicher Support wirkt da ja eher lächerlich. Die 1.300 Zuschauer sind schon ganz nett in der vierten Liga. Mit weiterem Bier, Wurst und nem Auswärtssieg ging es nach dem Spiel unspektakulär zurück nach FFM und direkt weiter aufs Fanclub Sommerfest.
Samstag, 11. August 2012
Wehen
Fr.10.08.12.
19:30 SV Wehen Wiesbaden II – KSV Baunatal 0:2, Halberg-Stadion, Hessenliga, 100
Zuschauer
Da ich pünktlich Feierabend hatte und sowieso in
meine Heimat wollte sparte ich mir die Baustellen auf der A45 und fuhr über die
A3, da lag Wehen ja quasi aufm Weg und so konnte hier der erste Ground der Saison
12/13 eingefahren werden. Das Wochenende wurde hier mit nem Äppler und ner leckeren
Rindswurst eingeleitet. Zehn Stufen auf einer Seite, die zum größten Teil
überdacht sind, das ist das Stadion. Gibt durchaus schlimmeres in Hessen. Als
Eintrittskarte gab es nur ne „Schwimmbadmarke“, die knapp 100 Zuschauer waren
für das Topspiel der Hessenliga doch sehr mau und das Spiel war ne einzige
Katastrophe, das ist auf jeden Fall steigerungsfähig.
Montag, 25. Juni 2012
Waldstadion Waltrop
So. 24.06.12
Fortuna Gronau – RW Lennestadt 2:3, Waldstadion Waltrop, Bezirksliga
Relegation, 300 Zuschauer
Eigentlich ist die Saison 11/12 ja schon vorbei, aber in NRW
sind noch ein paar Relegationsspiele und das Waldstadion in Gronau ist eine
Reise wert und soll in einigen Wochen abgerissen werden, also hin da. Mit
Stephan aus Wuppertal war dann auch noch ein Mitfahrer gefunden und es konnte
los gehn. Das Stadion ist schon sehr nett und besteht aus einer überdachten
Stehtribüne über eine gesamte Seite hinweg, auf der anderen Seite befindet sich
aber das Highlight. Eine tolle, alte und überdachte Sitzplatztribüne aus Holz, die von
16er zu 16er reicht. Das Spiel war trotz Dauerregen und der Tatsache, dass es sich um die
Abstiegsrelegation der Bezirksliga handelte sehr unterhaltsam, abwechslungsreich
und hart umkämpft. Lennestadt siegte etwas glücklich durch ein Tor kurz vor
Schluss. So ganz unverdient war das allerdings nicht, da sie eine halbe Stunde
wacker in Unterzahl dagegen gehalten haben. Die Teams wurden sogar von
mitgereisten „Fans“ unterstützt, wobei die Rot-Weißen erst zum Ende hin
auftauten und die Fortuna Anhänger davor lautstärker waren. Ein durchaus
gelungener Ausflug!
Freitag, 8. Juni 2012
Tallinn (Estland)
Um kurz nach vier war die Nacht rum und um kurz nach
fünf saß ich schon in der Bahn. Um Sieben war ich dann am Flughafen in Hahn und
um 07:50 Uhr ging der Flug, also perfektes Timing. In Tallin ging es mit dem
Bus in die Stadt und zu Fuß zum Hostel um den Rucksack zu verstauen. Noch kurz
im Supermarkt vorbei geschaut um Essen und Trinken zu besorgen und ab in die
Altstadt. Diese ist in Ober- und Unterstadt unterteilt und gehört zum UNESO
Weltkulturerbe. Von der historischen Stadtmauer sind noch gut 2km und 26 Türme
erhalten, nicht übel. Besichtigt wurde die sehenswerte Alexander Newskij
Kathedrale, das Schloss, das heute der Sitz des Parlaments und der Regierung
ist, Das spätgotische Rathaus samt Marktplatz, sämtliche mittelalterlichen
Gebäude und Gassen und diverse Kirchen. Darunter die älteste Kirche Tallinns,
das Dominikaner Kloster St. Katharinen von 1246 und die Oleviste Kirche, die
mit 124m das höchste Gebäude der Altstadt ist. Hier kann man über 258 Stufen
und für 2€ auf die Aussichtsplattform und das kann ich nur empfehlen, denn von
hier oben hat man wirklich einen wunder schönen Rundumblick über die gesamte
Stadt. Nach einem kurzen Abstecher zum Hafen, wo unter anderem das Kreuzfahrtschiff „Emerald Princess“ vor Anker lag und ich mich noch mit drei
Finnen/innen unterhalten hab, lustiges und nettes Volk diese Finnen, ging es
weiter mit der Besichtigung. Das Stadttor von1380 und der Wehrturm „Kiek in de
Kök“ standen unter anderem noch auf dem
Plan. Das ist übrigens aus dem Plattdeutschen übersetzt und bedeutet „guck in
die Küche“, denn von dort oben konnten die Soldaten in die Küchen der Bürger in
der Unterstadt gucken, um zu kontrollieren ob denn das Feuer der Kochstelle wie
vorgeschrieben bei Einbruch der Dunkelheit gelöscht wurde. Obwohl die Stadt wirklich sehr schön, sehenswert und absolut
empfehlenswert ist kann man doch alles problemlos an einem Tag ablaufen und so
hatte ich die nächsten Tage Zeit für Fußball. Abends gab es im Hostel noch ein
paar Bierchen zum Brot bevor es hundemüde in die Heia ging. Am nächsten Morgen
bin ich dann total ausgeschlafen aufgewacht als es fast schon Mittag war, also
war das Bett im Einzelzimmer sehr bequem und das für 23€ die Nacht. Zu Fuß ging
es dann auf den Weg zum ersten Spiel der Tour.
Sa.
09.06.12 14:00 Tallinna FC Flora – Tallinna FC Levadia 0:1, A. Le Coq Arena,
Meistriliiga, 392 Zuschauer
Und das erste Spiel sollte auch gleich das
„Highlight“ der Tour werden. Vorm Stadion hab ich mich dann mit David
getroffen und noch kurz ein paar, teils nette Graffitis abgelichtet. Das deutet
ja zumindest auf eine vorhandene Szene hin und so ging es dann für fünf Euro
mit Eintrittskarte und Spielprogramm ins Stadion. Ein Bier auf den
bevorstehenden Länderpunkt und so nach und nach stieg die Zuschauerzahl von erbärmlich
auf mau, ist ja immerhin „das“ Stadtderby. Ein Allseater, bestehend aus zwei
Rängen mit zehn Reihen im Unterrang auf der Haupt – und Gegentribüne, fünf
Reihen auf dem Unterrang hinter den Toren und durchweg sechs Reihen im
Oberrang. Eine Hintertortribüne ist unüberdacht und die restlichen drei
Tribünen haben ein Dach, zwischen den Rängen befinden sich jeweils die VIP
Logen. Das ist also Estlands Nationalstadion und die Heimat von Flora. Hinter
einem der Tore standen die Flora Supporter, 30-40 Leute, drei Banner und fast
für jeden eine Fahne, geht für Estland in Ordnung. Akustisch fielen sie zwar nicht
besonders auf, waren aber zumindest zu hören und optisch sorgten noch zwei
„Silvester Bengalos“ für Abwechslung. Die restlichen Zuschauer nahmen auf der
Gegengerade platz und die beiden anderen Tribünen waren nicht geöffnet. Das
Spiel war schwach, technisch zwar akzeptabel, allerdings ohne echte Torchancen
und die machen den Fußball nun mal unterhaltsam. Die letzten Minuten waren dann
aber doch noch mal spannend, Flora drückte auf den Ausgleich und der Torhüter
köpfte den Ball an den Pfosten, oh man die beste Torchance durch den Keeper.
Wenn das Ding rein geht denkt man da wohl für immer dran, schade. Die
Drangphase kam aber doch einfach zu spät, also eine verdiente Niederlage. Nach
dem Spiel ging es direkt zu Fuß und per Taxi zum nächsten Spiel.
Sa. 09.06.12 16:30 Nõmme JK Kalju -
Paide Linnameeskond 1:0, Kadrioru Staadion, Meistriliiga, 176 Zuschauer
Auch hier kostete der Spaß wieder
fünf Euro und es gab ne Karte mit Stadionheftchen. Pünktlich zu Anpfiff war ich
drin und das war auch gut so, denn das Tor des Spiels fiel bereits in der dritten
Spielminute. Zu dritt verfolgten wir dann das Spiel, da neben David und mir auch
noch ein anderer deutscher Hopper vor Ort war. Das Stadion wird wohl
hauptsächlich und sehr aktiv als Leichtathletikstadion genutzt und besteht aus
einer unüberdachten Sitzplatztribüne mit sechs Reihen über die gesamte
Spielfeldlänge auf einer Seite, die allerdings gesperrt war. In der Ecke steht
eine überdimensionale Anzeigetafel und hinter einem der Tore befinden sich
Bänke. Die Haupttribüne ist allerdings durchaus nett und sehenswert. Komplett
Sitzplätze, 20 Reihen über die gesamte Spielfeldlänge und mittig überdacht. Das
Spiel war hier noch schwächer als das erste, ganz mies und ohne richtige
Torchancen oder interessante Spielszenen, nur müdes gekicke von 16er zu 16er.
Klar hab ich in Estland keinen Feinschmecker-Fußball erwartet, aber doch
irgendwie etwas mehr. War beim ersten Spiel noch etwas support vorhanden,
konnten die zehn Kinder die es versuchten diesen hier nicht zeigen.
Danach gab es in der Altstadt ne
Pizza und dann stand richtiger Fußball
auf dem Programm, schließlich war ja EM und Deutschland spielte gegen
Portugal. Mit ein paar Bierchen und Kurzen verging der Abend sehr schnell und
war durchaus unterhaltsam. Nachdem ich dann nachts mit ziemlichen Kopfschmerzen
vom vorherigen Abend aufgewacht bin, war morgens zum Glück alles in Ordnung,
denn heute sollte ein mit Fußball vollgestopfter Tag folgen, schließlich waren
die gestrigen Erstligaspiele ja so spannend, dass man sich hier ruhig auch
etwas unterklassiges geben kann, ähem. Naja die Stadt wurde halt schon komplett
besichtigt und Fußball geht einfach immer!
So. 10.06.12 12:00 Tallinna JK Dünamo - JK Tallinna Kalev II 2:3, Söle
Gümnaasiumi Staadion, II Liiga E/N, 45 Zuschauer
Das erste Spiel Heute
war ein Drittliga Kick in der Nähe meines Hostels und die Hauptgründe des
Besuchs waren zum einen die Möglichkeit vier Spiele an einem Tag zu sehen und
zum anderen der Name der Heimmannschaft, Dünamo. Der Rasenplatz hatte sogar
eine kleine Holztribüne mit drei Reihen auf der gut 30 Leute Platz finden
dürften und man kam ohne Eintritt rein. Mit so vielen Zuschauern hätte ich hier
nicht gerechnet und das Wetter war auch herrlich, so viel zum Positiven. Das
Spiel war hier selbstverständlich noch schlechter als die Beiden gestern,
allerdings war es so schlecht, dass es zumindest recht unterhaltsam war. Zu
meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ein paar wenige Minuten früher abgehauen
bin um pünktlich beim nächsten Spiel zu sein. Zu Fuß ging es also wieder zur Le Coq
Arena.
So.
10.06.12 14:00 Tallinna FC Flora II – Tartu SK 4:0, ALC Arena I muru, Esiliiga,
35 Zuschauer
Das Spiel fand auf einem der Nebenplätze des
Nationalstadions auf Gras statt und für einen Euro Eintritt gab es sogar eine
Eintrittskarte und ein Programm mit Mannschaftsaufstellungen und Tabellen. Nach
dem Zuschaueraufkommen beim ersten Spiel des Tages hätte ich hier auch mit
etwas mehr Leuten gerechnet, schließlich ist das ja die zweite Liga, aber egal.
Der Platz hat eine kleine unüberdachte Tribüne mit drei Sitzplatz Reihen über
knapp die Hälfte des Feldes. In der ersten Hälfte war das Spiel auch hier
wieder ziemlich langweilig, die Einen wollten nicht und die Anderen konnten
einfach nicht. Wenigstens kam die Sonne nach einem Regenschauer wieder zum Vorschein. In Halbzeit Zwei legte
das junge Team von Flora II (kein Spieler über 20) dann aber richtig los und
zeigte schöne Kombinationen und ein schnelles Spiel. So nahmen sie den Gegner
dann schön auseinander und es hätten sogar noch mehrere Tore fallen können, na
es geht doch! So hatte der Balljunge der die „Spielstandsbretter“ der
Anzeigetafel bediente wenigstens etwas zu tun und das machte ihm auch sichtlich
Spaß.
So. 10.06.12 16:00 Tallinna JK Piraaja – FC Concordia
2:1, Sportland Arena, III Liiga N, 11
Zuschauer
Eigentlich sollte jetzt einem anderen Drittligaspiel
beigewohnt werden, allerdings dachte ich, dass Flora II auf dem Nebenplatz der
ALC-Arena mit der recht großen Tribüne spielt, so musste dieser Platz eben jetzt
gemacht werden. Die unüberdachte Sitzplatztribüne des Kunstrasenplatzes zieht
sich fast über die gesamte Spielfeldlänge hin und besteht aus fünf Reihen.
Unmittelbar hinter der Tribüne steht das Nationalstadion und von der Tribüne
aus blickt man auf ein nettes FC Flora Graffiti. Bei freiem Eintritt kann man
hier sogar auf ein Dixi-Klo gehen, welch ein Luxus, außerdem hatte Piraaja
sogar eine schwarz gelbe Zaunfahne mit einem Piranha dabei. Alles andere als
Luxus war allerdings das was ich mir hier antat, war ich von der zweiten Hälfte
eben doch noch sehr positiv gestimmt, holte mich dieses Viertliga Gegurke auf
den harten Boden der Tatsachen zurück. Schweren Herzens blieb ich allerdings
bis zum Schluss beim schlechtesten Fußballspiel meines Lebens. Nicht vorstellbar,
dass hier sogar noch mindestens eine
Liga tiefer gekickt wird! Nach dem Spiel wanderte ich in Richtung des nächsten
und letzten Spiels, aber nicht ohne vorher noch einen Döner in der Stadt zu
Essen.
So.
10.06.12 19:00 JK Tallinna Kalev Juunior – Tallinna FC Olympic 0:2, Kalevi
Staadion kunstmuru, 12 Zuschauer
Bei diesem Spiel traf ich mich wieder mit David und
das Spiel fand wie gedacht auf dem Nebenplatz statt, wäre natürlich nett
gewesen wenn das Spiel im Stadion stattgefunden hätte, dann hätte man auf einen
Schlag alle drei sinnvollen Stadien Tallinns und somit auch Estlands gehabt. Das
Stadion besteht aus zwei großen, unüberdachten Tribünen mit Holzbänken auf
beiden Längsseiten und Graswällen hinter den Toren, auf der Mitte der
Haupttribüne sind zusätzlich Plastiksitze montiert und auf diesem Teil der
Tribüne befinden sich oben zwei Sprecherkabinen die mit einem kleinen Dach
verbunden sind. Aber zurück zum Kunstmuru… Auf etwa einem Viertel des
Spielfeldes stehen hier acht Bankreihen, das war’s, aber immerhin. Bei diesem
Spiel handelte es sich um eine Erstrunden Begegnung des Estnischen Pokals,
keine Ahnung was dabei eine Jugendmannschaft zu suchen hat. Das Spiel war auch
hier wieder sehr schwach und arm an echten Torraumszenen, aber irgendwie
landete der Ball kurz vorm Halbzeitpfiff doch im Tor der Gastgeber. In der
zweiten Halbzeit flog ein Gastspieler mit Rot runter und wir befürchteten schon
das schlimmste, Verlängerung. Bei Kalev wechselte sich dann noch der Trainer
ein, was für etwas Erheiterung sorgte und kurz vor Schluss schob Olympic zum
2:0 ins leere Tor ein, denn der Torwart ging bei einer Standartsituation mit
vor und kam nicht mehr zurück, kann man ja gut fünf Minuten vor Schluss auch
mal machen.
Nach dem Spiel liefen wir dann noch in die Altstadt
um etwas zu Essen und uns das zweite EM Spiel des Abend zwischen Irland und
Kroatien anzusehn, bevor es dann zurück ins Hostel und am nächsten Morgen
zurück nach Deutschland ging. Abschließend muss ich sagen, dass es ein netter
Trip war, man für Fußball in Estland aber recht schmerzfrei sein muss. Die
Altstadt ist absolut sehenswert, alles sicher, die Leute hilfsbereit und man
kann hier wirklich alles zu Fuß ablaufen, bis auf die Busse vom und zum
Flughafen hab ich das nämlich getan. Man sollte hier aber keine günstigen
Preise erwarten, denn auch Estland hat seit 2011 den Teuro.
Samstag, 19. Mai 2012
Differdange (Luxemburg)
Fr. 18.05.12 19:30 FC Differdange – AS la Jeunesse
d‘ Esch 1:2 n.V., Stade du Thillenberg, Coupe de Luxembourg, 1.687 Zuschauer
Die Fahrt hab ich zwei Tage vorher
eingestellt, aber da es das letzte Spiel im Thillenberg Stadion sein sollte war
das Auto ruck zuck voll, gut so. Am Ende waren wir dann zu viert und es ging
problemlos über die nervigen Bundesstraßen nach Luxemburg, für € 1,24 getankt
(22 Cent billiger als in Deutschland), Parkplatz gesucht und ab ins Stadion. Dieses
ist doch durchaus sehenswert. Auf einer Seite steht eine kleine aber feine,
alte, überdachte Holztribüne und auf der anderen Seite sind über die gesamte
Spielfeldlänge 20 alte und steile Stehtraversen, die teilweise stark mit Moos
bedeckt sind. Das Spiel war in der ersten Halbzeit ganz ansehnlich, mit netten
Spielszenen. In der zweiten Hälfte war es aber größtenteils ein böses Gekicke,
das dann in der Verlängerung nochmal besser und spannend wurde. Auf der
Heimseite gab es zu Spielbeginn eine kleine Choreo mit Blockfahne und ein paar
Fackeln. Von den Gästen kam ab und an ein Hauch von Anfeuerungsrufen und
Gesängen und über das gesamte Spiel verteilt
einiges an „Baby-Bengalos“. Für Luxemburgische Verhältnisse durchaus
sehr nett, vor allem hat sich hier keine Menschen Seele über Pyrotechnik
beschwert. Nach dem Spiel ging es zuerst hellwach, nach und nach aber total
übermüdet zurück nach Düsseldorf,
manchmal gehört so eine Verlängerung einfach verboten.
Montag, 7. Mai 2012
KSC - Eintracht
So. 06.05.12 Karlsruher
SC – Eintracht Frankfurt 1:0, Wildparkstadion, 2. Bundesliga, 26.780 Zuschauer
Am letzten Spieltag der Saison sollte es mit „meinem“ EFC
per sempre auf den kurzen Weg ins verhasste Karlsruhe gehen um den dortigen KSC
so uno, due, tre in die dritte Liga zu
schießen und um den Aufstieg als Erster
zu schaffen um die eigentlich doch recht sinnlose Meisterfelge zu bekommen. Die
Schale sollte allerdings aus Respekt vorm Gegner nicht im Stadion vergeben
werden. Weder hier noch beim Spiel Hansa-Fürth, da die beiden Gegner ja abgestiegen
sind bzw. absteigen könnten. Da die DFL ja so fair ist hat es sie ja die letzte
Saison auch einen Scheiß interessiert, dass ihre Lieblinge aus dem Kohlepott ausgiebig ihre
Meisterschaft feierten als wir abgestiegen sind. Aber zurück zum Spiel. In
Karlsruhe angekommen erwartete einen zuerst mal wieder ein Bullenaufgebot, dass
hier scheinbar von Jahr zu Jahr extremer wird, obwohl dies fast schon unmöglich
ist. Außer dem üblichen Gepöbel blieb es aber zumindest in unserer Gruppe
ruhig. Im Stadion gab es von unserer Seite eine sehr nette Show mit ordentlich
buntem Rauch, die Stimmung war aber eher mau, was natürlich auch am Spiel
gelegen haben dürfte. Das Wildparkstadion ist aber irgendwie doch immer wieder
ne Reise wert. Was die Eintracht hier abgeliefert hat war auch wirklich ein Verbrechen.
Natürlich wird man das nie beweisen können und es sind reine Vermutungen, aber
dieses Spiel scheint mir ziemlich sicher verschoben worden zu sein. Fürth
konnte in Rostock nicht gewinnen und so wären wir mit einem Sieg Erster gewesen
und Karlsruhe abgestiegen. Dieses Szenario hatte scheinbar bei unserem
Vorstand, dem DFB, der DFL oder sonst wem Horrorszenarien ausgelöst und wurde
so wohl von vornherein unterbunden. Der KSC war sehr schwach, aber ohne
Einsatz, Kampf, Willen und den Versuch überhaupt Torgefahr zu entwickeln war
die Niederlage vorprogrammiert. So ganz nebenbei ist Aachen dadurch
abgestiegen, obwohl sie sich in den letzten Spielen zurück gekämpft haben und
im Normalfall den Klassenerhalt geschafft hätten. Zum Ende des Spiels formierten sich mehrere Hundertschaften der Polizei vor unserem Block um direkt zum Abpfiff den Platz zu stürmen, dazu gesellten sich dann auch noch 10-15 Berittene, echt heftig. Pferde hab ich auf dem Platz vorher noch nicht gesehen... Nach dem alles ruhig blieb trollten sich die Gestalten dann wieder vom Platz, lächerlich, aber der Steuerzahler zahlt ja fleißig! Den Aufstieg konnte ich nach
diesem falschen Spiel nicht feiern. Schäm dich Eintracht Frankfurt!
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