Sonntag, 10. August 2025

SV Eschenlohe - FC Kochelsee

10.08.25 17:00 SV Eschenlohe - FC Kochelsee Schlehdorf 0:0, Leonhard Lochner Sportanlage, A-Klasse Zugspitze, 90 Zuschauer

Oberbayern ist erzkatholisch und Gott sprach „Am siebten Tag sollst du ruhen". Also der bayrische Gott. Was der in Deutschland tonangebende Allah dazu sagt, weiß ich nicht. Somit ruhte ich und gammelte nach dem Frühstück etwas rum. Als ich begriffen hatte, dass ich ja gar nicht katholisch bin, schob ich das Faulenzen auf meinen Muskelkater. Schmerzen bekämpft man mit Schmerzen, also auf. Die Kombi aus Wandern und Fußball war ja auch gestern schon gut. Das Auto sollte aber stehen bleiben. Die Asamklamm ist mit Wasser gefüllt bestimmt schöner, denn als trockene Schlucht. Aber basst scho. Weiter zum netten Ortskern, ganz cool durch einen stillgelegten Stollen und zurück zur Brücke über die Loisach. Weiter durch die schöne Landschaft, die irgendwie alle paar Meter anders wirkt und zu den Sieben Quellen. Was Quellen sind, ist mir durchaus bewusst und die moorige, schöne und natürliche Landschaft spricht dafür, dass die Quellen hier viel Wasser freigeben. Da ich aber kein Forscher bin, erspare ich mir eine genauere Ausführung. Es scheint aber etwas besonderes zu sein, wie man liest. Nochmal ne ordentliche Steigung hoch, vorbei an Ziegen und Kühen, lag der idyllische Sportplatz nach 10 km in den Beinen vor mir.

Saisonauftakt in der A-Klasse der Zugspitzregion auch in Eschenlohe. Wie gestern in Grainau hat auch dieser Platz einen unglaublichen Charme. Die Bänke unten und oben am Platz, sowie das Panorama machen auch diesen Sportplatz besonders. Zwei leckere Schnitzel Semmeln, eine Leberkas Semmel und sechs Weissbier später pfiff der Dulli in gelb-schwarz nach nur zwei Stunden auch schon wieder ab. Irgendwie haben die hier unten eine ganz andere Zeitrechnung oder das Spiel war einfach kürzer. Apropos Kürzer, Bier gab es hier auch. Ich hätte allerdings mehr Zeit gebraucht um den Durst zu stillen und nix dagegen gehabt, wenn bis zum ersten Treffer gespielt worden wäre. So gab es die siebte Hoibe halt nach Abpfiff. Danach war ich aber auch froh, nur noch einen knappen Kilometer zum Hotel laufen zu müssen. 









Samstag, 9. August 2025

SC Eibsee Grainau - TSV Oberammergau

09.08.25 14:30 SC Eibsee Grainau - TSV Oberammergau 2:1 (1:1), Sportplatz Rosenthal, A-Klasse Zugspitze, 66 Zuschauer

Der Eibsee war neben der Zugspitze der zweite Grund, weshalb ich unbedingt hier in der Region Urlaub machen wollte. Der See liegt bei Garmisch-Partenkirchen unterhalb der Zugspitze im Wettersteingebirge und gehört zur Gemeinde Grainau. Seinen Namen hat der Eibsee, weil früher viele Eiben um den See herum wuchsen. Der See gilt aufgrund seiner Lage unterhalb der Zugspitze und des klaren, grün getönten Wassers als einer der schönsten Seen der Alpen. Der 172 Hektar große und bis zu 34,5 Meter tiefe Eibsee wird deshalb auch bayrische Karibik genannt. Von Grainau wanderte ich mit nicht immer ganz so entspannten Steigungen nach oben, umrundete den See und machte auf dem Rückweg noch einen Abstecher über den Sportplatz und durch das Dorf. Auf der wunderschönen Wanderung durch die atemberaubende Natur sammelte ich stolze 17,7 km und einige Höhenmeter. Bilder sagen mehr als tausend Worte…

Völlig überraschend hatte der SC Eibsee Grainau ein Heimspiel, das sich perfekt mit meiner Eibsee Wanderung kombinieren ließ. So ein Zufall aber auch. Der 1953 gegründete Verein hat den aktuellen Sportplatz in Eigenregie gebaut, als der vorherige Sportplatz nicht mehr nutzbar war. Während der Bauphase von 1972 - 1974 wurde auch im Olympia-Skistadion gespielt. Apropos 1953. Ein mittlerweile im Taunus lebender Dynamo Fan war auch mit der Familie vor Ort und quatschte mich an. Neben ein paar netten Gesprächen gab es auch Franziskaner Weissbiere und Leberkas Semmeln und später auch Kaas-Griller und a Russ. Der Schnapper der Gäste konnte die Niederlage trotz zwei bärenstarker Paraden nicht verhindern. Der Siegtreffer fiel allerdings erst kurz vorm eigentlichen Ende, das der Schiedsrichter dann aber doch noch gut heraus zögerte. Der Sportplatz hat zwar ein paar kleine Schmankerl zu bieten, aber das Besondere ist selbstverständlich das beeindruckende Panorama. Top, top, top.









Freitag, 8. August 2025

TuS Geretsried - SV Heimstetten

08.08.25 18:30 TuS Geretsried - SV Heimstetten 2:1 (1:0), Isaraustadion, Bayernliga Süd, 250 Zuschauer

Eigentlich hätte ich ja lieber im Herbst nochmal ne Woche Urlaub mit nem Länderpunkt gemacht, aber die Umstände mit meiner Kündigung, drei Wochen Urlaub und Überstunden gaben nun mal den Takt an. Natürlich wollte ich auch im zweiten Teil des Urlaubs nicht ohne Fußball bleiben, aber da sich die Tour mit Länderpunkt zerschlagen hatte, stand das nun nicht an erster Stelle. Mit etwas Fahrerei hätte ich mit Rapid gegen Dundee, Pilsen gegen die Rangers, Ravensburg gegen Aalen, Sankt Gallen gegen Winterthur oder Buchbach gegen die Würzburger Kickers auch etwas Support erleben können. Ein fester Urlaubsort und keine 100 km extra für Fußball war aber die Devise. Die knapp 500 km Fahrt nach Oberbayern in die Zugspitz-Region sollten nach der Skandinavien Tour ein Kinderspiel werden. Man wird älter und mittlerweile schleiche ich wie ein Rentner über die Autobahn. Ganz entspannte 160 finde ich angenehm, solange mich niemand ärgert. Leider wird man durch dumme IgnorantInnen immer häufiger geärgert. Früher hat man beim Überholen noch ganz selbstverständlich auf den Verkehr geachtet. Auch durch die dämliche Hirnwäsche der unfähigen grünen Nichtsnutze hat mittlerweile aber keiner dieser Opfer mehr Akzeptanz für Leute, die schneller als 100 fahren. Rücksicht kennen die nicht. Dank der Ferien hatte ich bei der Unterkunft mit meinem Kontostand keine große Auswahl. Preis und Verfügbarkeit ließen kaum Alternativen zum Alpenhotel in Eschenlohe zu. Als ich dort ankam, war mir aber klar, dass es gut so war. Dann ging es in die Kreishauptstadt, die gar keine Stadt ist und deshalb Kreishauptort heißt. Garmisch-Partenkirchen hat (nur) 28.000 Einwohner und wurde 1935 aus den Orten Garmisch und Partenkirchen zusammengefügt. Im Garmischen Hof gab es im Biergarten mit Bergpanorama zu Leberkas und Breze drei eigene Biere. Das Hausbier, ein bayrisch Ale, ein Saphir Weissbier und ein Bernstein Landbier. Garmisch hat den lebhafteren Ortskern und Partenkirchen mit der historischen Ludwigstraße den hübscheren Straßenzug zu bieten. 

Am nächsten Tag stand gleich ein Highlight an, bevor am Abend der Ball rollte. Ein Besuch auf der Zugspitze. Deutschlands höchster Berg war einer der Gründe, weshalb ich diesen Urlaubsort gewählt habe. Mit der traditionellen Zahnradbahn ging es von Garmisch-Partenkirchen nach oben. Zuerst durch die schöne Landschaft und dann durch den dunklen Berg. Auf dem Zugspitzplatt genoss ich die wunderbare Natur und den tollen Ausblick. Dann begab ich mich auf eine kleine Gletscher Wanderung. Viel Gletschereis gibt es aber leider nicht mehr. Dennoch sehr beeindruckend und schön. Hinauf ging es danach mit der Gletscherbahn zur Gipfelstation. Am Münchner Haus gönnte ich mir eine Hauswurst mit Brezn und ein Weissbier. Da ich das von Hacker Pschorr noch nicht hatte, gab es hier oben völlig überraschend sogar einen neuen Check-in. Dann wollte ich hoch aufs Gipfelkreuz und auch wenn das Schild „Alpiner Bereich“ mich etwas stutzig gemacht hat, wollte ich da hoch. Mit Höhe oder Trittsicherheit hab ich keine Probleme, ein Alpinist bin ich aber net. Das war zwar Bergsteigen, aber auch das wäre völlig okay gewesen auf dem kurzen Stück. Schwierig war, dass es so voll war und die Leute, die hoch und runter mussten, auf dem extrem schmalen Pfad aneinander vorbei mussten. Ohne Halt, freischwebend auf 2.962m Höhe war schon speziell. Aber ich war am Gipfelkreuz! Runter ging es mit der neuen Rekord Seilbahn von der Bergstation am Zugspitzgipfel zur Talstation am Eibsee. Sie überwindet dabei mit 1945m den größten Höhenunterschied aller Pendelbahnen der Welt. Die neue Seilbahn hat nur eine Stütze, die mit 127m weltweit die höchste Pendelbahnstütze in Stahlbauweise und in Europa die höchste Seilbahnstütze überhaupt ist. Das Teilstück mit einer schrägen Länge von 3213m ist zudem das längste Spannfeld aller Seilbahnen. Ein besonderes Teil. Trotz der diversen und bequemen Bahnfahrten sind immerhin gute 7 km zu Fuß dort oben zustande gekommen. Kurz ins Hotel und weiter. 

Eines meiner jährlichen Ziele ist hiermit wieder erfüllt. Keine roten Flecken auf der Karte der deutschen Oberligen zu haben. Die Bayernliga Süd ist ein Grund, weshalb ich mir nie zum Ziel setzten werde, die Oberligen zu komplettieren. Große Entfernungen, Plätze ohne großen Ausbau und Charme und durch Auf- und Abstiege eine never ending story. Dafür bin ich zu wenig Groundhopper. Zum Glück konnte ich diesem Spiel überhaupt beiwohnen. Blöd wie ich bin, lag meine Geldbörse nämlich im Rucksack in der Unterkunft. Zum Glück bin ich aber nicht immer blöd und hab für solche (eigentlich nie eintretenden) Fälle nen Not Zwanni unter der Handyhülle. Fuchs. Das mir völlig unbekannte Geretsried im oberbayrischen Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen hat immerhin 26.000 Einwohner. Der TuS Geretsried existiert seit 1949 und spielt seit 1966 im Isaraustadion. Die Tribüne war leider gesperrt und bereits zur Hälfte halbwegs erneuert. Aber was soll das werden? Ne Tribüne mit zwei Reihen? Naja. Stufen auf der anderen Geraden und ansonsten ein Graswall rundum runden den Platz ab. Von den Gästefans gab es sogar Support, womit ich hier niemals gerechnet hätte. Schön, aber „Bayernliga tut schon weh“ zu singen, fand ich seltsam. Bei einem 1967 gegründeten Verein, der 2003 überhaupt erstmals in die Landesliga aufgestiegen ist und ab 2012 ein paar Jahre mit Unterbrechung in der Regionalliga kickte. Aber egal, das war schon okay. Mit 1:0 ging es in die Pause und danach wurde das 2:0 nachgelegt. Nach dem Anschlusstreffer drängten die Gäste noch erfolglos auf den Ausgleich. Das Weihenstephaner aus der angeblich ältesten Brauerei der Welt schmeckte, wie auch das Steak. Für die ebenfalls gut aussehende Wurst fehlte mir aber die Börse.










Freitag, 1. August 2025

FC Fredericia - FC Kopenhagen

01.08.25 18:00 FC Fredericia - FC Kopenhagen 0:2 (0:1), Fredericia Park, Superligaen, 6.228 Zuschauer

Als Kontrast zum idyllisch gelegenen Campingplatz gab es ein Hotel in der Stadt. Mit zwei neuen Check-ins in einer Kneipe endete der Abend. Verschreckt guckte ich am Morgen auf die Uhr. 9:20. Duschen, ab zum Frühstück und Gas geben. Schließlich hatte ich 520 km und 5 1/2 Stunden Autofahrt vor mir und einen Termin am Abend. Fredericia ist ein wirklich schönes Städtchen. Hier hätte ich gerne ne Stunde mehr Zeit gehabt. Entweder die Stunde, die ich verschlafen hab oder die, die mich Staus, Sperrung, Umfahrung und Google Maps gekostet hat. Der FC Fredericia ist zur neuen Saison erstmals in die höchste dänische Spielklasse aufgestiegen und empfing am dritten Spieltag direkt den 16 fachen und aktuellen Meister aus Kopenhagen. Die Jungs um die Urban Crew legten die ersten fünf Minuten eine kranke Sohle aufs Parkett. Das über 90 Minuten wäre Weltklasse. Danach gab es es Höhen und Tiefen, in denen aber nahezu durchgängig supportet wurde. Der Gästeblock war voll bis auf den aller letzten Platz, ich war aber etwas überrascht, wie verhältnismäßig wenige davon zum aktiven Teil der Kurve zählten. Unterstützt wurden sie von ihren Freunden des HSV. Vorm 0:1 war es sehr ruhig, danach wurden aber vier Fackeln angerissen und es wurde wieder laut. Nun zur Heimkurve. Lob und Respekt. Kein Vergleich zu Nordsjaelland. Natürlich war das nix weltbewegendes, aber die Jungs versammelten sich geschlossen hinter ihrem Banner, schwenkten fast durchgehend ihre Fahne, hüpften, klatschten und supporteten. Ich fand‘s gut. Kopenhagen machte das Spiel, tat sich aber schwer. Fredericia vergab eine riesige Chance zum Ausgleich etwas kläglich. Der 11er des FC Fredericia gefiel mir gut. Moses Opondo aus Uganda. Guter Mann. In die zweite Hälfte startete der FCF besser und spielte mutig nach vorne. In dieser Viertelstunde hätte ich ihnen das 1:1 gegönnt. Dann nahmen die Hauptstädter das Spiel wieder in die Hand und trafen wunderschön zum 2:0 ins lange Eck. Auch danach hatte Fredericia noch seine Chancen und gab sich nicht auf. Nur gebracht hat es nichts. Eine kleine Besonderheit ereignete sich noch. Einen vierfach Wechsel einer Mannschaft habe ich nämlich bewusst noch nicht gesehen. Ein letzter Blick in den Belt und ab auf die schlappe 735 km und 7 1/2 Stunden lange Heimreise. 3.596 km hatte ich am Ende auf der Uhr und die Fahrt von Göteborg nach Hause in den Knochen. Es war eine sehr geile Tour. Besonders Schweden ist einfach geil. Jederzeit gerne wieder.