Freitag, 8. August 2025

TuS Geretsried - SV Heimstetten

08.08.25 18:30 TuS Geretsried - SV Heimstetten 2:1 (1:0), Isaraustadion, Bayernliga Süd, 250 Zuschauer

Eigentlich hätte ich ja lieber im Herbst nochmal ne Woche Urlaub mit nem Länderpunkt gemacht, aber die Umstände mit meiner Kündigung, drei Wochen Urlaub und Überstunden gaben nun mal den Takt an. Natürlich wollte ich auch im zweiten Teil des Urlaubs nicht ohne Fußball bleiben, aber da sich die Tour mit Länderpunkt zerschlagen hatte, stand das nun nicht an erster Stelle. Mit etwas Fahrerei hätte ich mit Rapid gegen Dundee, Pilsen gegen die Rangers, Ravensburg gegen Aalen, Sankt Gallen gegen Winterthur oder Buchbach gegen die Würzburger Kickers auch etwas Support erleben können. Ein fester Urlaubsort und keine 100 km extra für Fußball war aber die Devise. Die knapp 500 km Fahrt nach Oberbayern in die Zugspitz-Region sollten nach der Skandinavien Tour ein Kinderspiel werden. Man wird älter und mittlerweile schleiche ich wie ein Rentner über die Autobahn. Ganz entspannte 160 finde ich angenehm, solange mich niemand ärgert. Leider wird man durch dumme IgnorantInnen immer häufiger geärgert. Früher hat man beim Überholen noch ganz selbstverständlich auf den Verkehr geachtet. Auch durch die dämliche Hirnwäsche der unfähigen grünen Nichtsnutze hat mittlerweile aber keiner dieser Opfer mehr Akzeptanz für Leute, die schneller als 100 fahren. Rücksicht kennen die nicht. Dank der Ferien hatte ich bei der Unterkunft mit meinem Kontostand keine große Auswahl. Preis und Verfügbarkeit ließen kaum Alternativen zum Alpenhotel in Eschenlohe zu. Als ich dort ankam, war mir aber klar, dass es gut so war. Dann ging es in die Kreishauptstadt, die gar keine Stadt ist und deshalb Kreishauptort heißt. Garmisch-Partenkirchen hat (nur) 28.000 Einwohner und wurde 1935 aus den Orten Garmisch und Partenkirchen zusammengefügt. Im Garmischen Hof gab es im Biergarten mit Bergpanorama zu Leberkas und Breze drei eigene Biere. Das Hausbier, ein bayrisch Ale, ein Saphir Weissbier und ein Bernstein Landbier. Garmisch hat den lebhafteren Ortskern und Partenkirchen mit der historischen Ludwigstraße den hübscheren Straßenzug zu bieten. 

Am nächsten Tag stand gleich ein Highlight an, bevor am Abend der Ball rollte. Ein Besuch auf der Zugspitze. Deutschlands höchster Berg war einer der Gründe, weshalb ich diesen Urlaubsort gewählt habe. Mit der traditionellen Zahnradbahn ging es von Garmisch-Partenkirchen nach oben. Zuerst durch die schöne Landschaft und dann durch den dunklen Berg. Auf dem Zugspitzplatt genoss ich die wunderbare Natur und den tollen Ausblick. Dann begab ich mich auf eine kleine Gletscher Wanderung. Viel Gletschereis gibt es aber leider nicht mehr. Dennoch sehr beeindruckend und schön. Hinauf ging es danach mit der Gletscherbahn zur Gipfelstation. Am Münchner Haus gönnte ich mir eine Hauswurst mit Brezn und ein Weissbier. Da ich das von Hacker Pschorr noch nicht hatte, gab es hier oben völlig überraschend sogar einen neuen Check-in. Dann wollte ich hoch aufs Gipfelkreuz und auch wenn das Schild „Alpiner Bereich“ mich etwas stutzig gemacht hat, wollte ich da hoch. Mit Höhe oder Trittsicherheit hab ich keine Probleme, ein Alpinist bin ich aber net. Das war zwar Bergsteigen, aber auch das wäre völlig okay gewesen auf dem kurzen Stück. Schwierig war, dass es so voll war und die Leute, die hoch und runter mussten, auf dem extrem schmalen Pfad aneinander vorbei mussten. Ohne Halt, freischwebend auf 2.962m Höhe war schon speziell. Aber ich war am Gipfelkreuz! Runter ging es mit der neuen Rekord Seilbahn von der Bergstation am Zugspitzgipfel zur Talstation am Eibsee. Sie überwindet dabei mit 1945m den größten Höhenunterschied aller Pendelbahnen der Welt. Die neue Seilbahn hat nur eine Stütze, die mit 127m weltweit die höchste Pendelbahnstütze in Stahlbauweise und in Europa die höchste Seilbahnstütze überhaupt ist. Das Teilstück mit einer schrägen Länge von 3213m ist zudem das längste Spannfeld aller Seilbahnen. Ein besonderes Teil. Trotz der diversen und bequemen Bahnfahrten sind immerhin gute 7 km zu Fuß dort oben zustande gekommen. Kurz ins Hotel und weiter. 

Eines meiner jährlichen Ziele ist hiermit wieder erfüllt. Keine roten Flecken auf der Karte der deutschen Oberligen zu haben. Die Bayernliga Süd ist ein Grund, weshalb ich mir nie zum Ziel setzten werde, die Oberligen zu komplettieren. Große Entfernungen, Plätze ohne großen Ausbau und Charme und durch Auf- und Abstiege eine never ending story. Dafür bin ich zu wenig Groundhopper. Zum Glück konnte ich diesem Spiel überhaupt beiwohnen. Blöd wie ich bin, lag meine Geldbörse nämlich im Rucksack in der Unterkunft. Zum Glück bin ich aber nicht immer blöd und hab für solche (eigentlich nie eintretenden) Fälle nen Not Zwanni unter der Handyhülle. Fuchs. Das mir völlig unbekannte Geretsried im oberbayrischen Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen hat immerhin 26.000 Einwohner. Der TuS Geretsried existiert seit 1949 und spielt seit 1966 im Isaraustadion. Die Tribüne war leider gesperrt und bereits zur Hälfte halbwegs erneuert. Aber was soll das werden? Ne Tribüne mit zwei Reihen? Naja. Stufen auf der anderen Geraden und ansonsten ein Graswall rundum runden den Platz ab. Von den Gästefans gab es sogar Support, womit ich hier niemals gerechnet hätte. Schön, aber „Bayernliga tut schon weh“ zu singen, fand ich seltsam. Bei einem 1967 gegründeten Verein, der 2003 überhaupt erstmals in die Landesliga aufgestiegen ist und ab 2012 ein paar Jahre mit Unterbrechung in der Regionalliga kickte. Aber egal, das war schon okay. Mit 1:0 ging es in die Pause und danach wurde das 2:0 nachgelegt. Nach dem Anschlusstreffer drängten die Gäste noch erfolglos auf den Ausgleich. Das Weihenstephaner aus der angeblich ältesten Brauerei der Welt schmeckte, wie auch das Steak. Für die ebenfalls gut aussehende Wurst fehlte mir aber die Börse.










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