Montag, 20. Januar 2020

Hansa Landfürst - KW Kickers

20.01.20 19:30 FC Hansa Landfürst - KW Kickers 2:4, Sportplatz Weyersberg II, 2. Hobbyliga Solingen, 30 Zuschauer

Hansa Edelfan Tobias hatte heute Geburtstag und wenn dieser Tag schon nicht auf einen Wochenteiler fällt, dann wenigstens auf einen Spieltag seines FC Hansa Landfürst. Traditionell läutet das heutige Geburtstagskind montags das Wochenende ein und heute lud er dafür zum Umtrunk auf den Sportplatz ein. Mit dem Hammer, Schüler und Schidlowski folgten drei weitere Gestalten dem Ruf des Premiumpils. Der FCHL steht im Mittelfeld der Tabelle und hat in diesem Jahr leider nix mit dem Aufstieg zu tun. Bei den Kickers sieht das anders aus, sie liegen auf dem zweiten Tabellenplatz und haben das Oberhaus im Blick. Trotzdem startete Hansa deutlich besser ins Spiel und hatte bei einem Angriff Pech, dass der Ball dreimal von der scheiß Linie gekratzt wurde. Die verdiente Führung gab es etwas später dennoch und auch der unglückliche Ausgleich wurde noch vor der Pause wieder wettgemacht. Ein Treffer dürfte demnächst übrigens in der Sportschau zur Wahl zum Tor des Monats zu sehen sein. Zumindest falls jemand diesen Hammer gefilmt haben sollte. Allgemein hinken die Aufzeichnungen und das mediale Interesse an der Hobbyliga im Vergleich zu anderen Ligen nämlich noch etwas hinterher. Man versucht aber ständig sich in der Liga weiterzuentwickeln und so wurde die heutige Partie von einem Profi Schiedsrichter geleitet. Zumindest hielt er sich selbst für einen Profi und machte in jeder noch so unnötigen Situation deutlich, dass er erstens der Chef ist und außerhalb dieses Postens nix zu melden hat und zweitens den Fußball nicht so sehr liebt wie die restlichen Anwesenden. Vollidiot. Im zweiten Durchgang schalteten die Kickers zwei Gänge hoch und drehten das Spiel nicht ganz unverdient, auch wenn hier aufgrund der ersten Halbzeit sicher mehr drin war. Niederlage hin oder her, der FC Hansa Landfürst wird niemals untergehn. Liebe zum ehrlichen Fußball = Hobbyliga. Pro Hobbyliga.


Donnerstag, 16. Januar 2020

SV Venray - Wilhelmina

16.01.20 20:00 SV Venray - Wilhelmina'08 6:3, Sportpark De Wieën, Eerste Klasse D, 140 Zuschauer

Kurz vor knapp wurde am Ende des letzten Jahres zum einzigen Mal in 2019 das Königreich der Niederlande besucht. Da die Nachbarn quasi vor der Tür liegen, wollte ich diese Schmach im neuen Jahr schnell wettmachen. Vor Weihnachten fielen ein paar Spiele ins Wasser und für heute waren unter der Woche ein paar Kicks angesetzt. Da denkt der gemeine Fußballassi natürlich an stinknormale Nachholspiele und so war die Partie auf Voetbal.nl auch ausgeschrieben. Der freie Eintritt hätte im Nachhinein vielleicht ein Alarmsignal sein können, aber ganz ungewöhnlich ist das in Duitsland bei Spielen unter der Woche auch nicht, wenn man mit wenig Zuschauern rechnet. Der Linienrichter überprüfte vorm Anpfiff wie gewohnt die Tornetze und als er gerade auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz war, pfiff sein Kollege das Spiel an und da trauten wir unseren Augen nicht und zweifelten an unserem Verstand. Der Ball lag nämlich irgendwo im Halbfeld auf ner Freistoßposition rum. Der Blick zur Anzeigetafel verwirrte uns noch mehr, denn da stand ein 4:3 und die 74. Spielminute. Was soll der Scheiß? Was ist hier los? Wo ist die versteckte Kamera? Vorm Spiel gab es eine Schweigeminute und eine Art Totenehrung für ein langjähriges Vereinsmitglied, weshalb wir uns die Situation damit zu erklären versuchten, dass er vielleicht am Spielfeldrand zusammen gebrochen ist und die Partie deshalb vorzeitig beendet wurde. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass sich der Schiedsrichter wohl verletzt hat und die Partie deshalb abgebrochen wurde. Der erste Treffer des Tages wurde auch als 5:3 durchgesagt und spätestens da war klar, dass es heute ein kurzes Gastspiel wird. Völlig kurios, dass hier und heute knapp 150 Zuschauer vor Ort waren, um 15 Minuten Fußball zu sehen. Seltsame Situation und irgendwie waren wir auch zu perplex, um uns die Geschichte erklären zu lassen. Doof, aber sowas kommt halt mal vor. Besonders ärgerlich ist halt, dass wir ne halbe Stunde vorher da waren und mit Susteren eine Alternative gehabt hätten, falls uns beim Biertrinken was aufgefallen wäre. So ging es mit Fritten im Magen und ohne neuen Ground wieder nach Hause.


Samstag, 11. Januar 2020

Connah's Quay - Barry Town

Wir schreiben den 11.01. des neuen Jahrzehnts. Unter anderem auch weil Flüge im Jänner so günstig sind, kratzen einige Hopper bereits an der dreistelligen Ground Zahl. Für mich sollte das Fußballjahr aber erst jetzt ganz entspannt beginnen. Als Umweltaktivist und Polit Experte weiß ich, dass teurere Flüge allein durch ihren höheren Preis weniger Schadstoffe ausstoßen und somit besser fürs Klima sind. Daher entschied ich mich für den Eurowings Bomber für 30 Taler und gegen die Umweltsünder aus Irland. Die Airline wird ja gerne als Latewings bezeichnet, aber bei Flügen um kurz nach Mitternacht ist das Verspätungsrisiko geringer. Um 6:50 sollte das Boarding beginnen und um 6:56 hüpfte ich bereits als Letzter direkt vom Thron in den Bus. Nach überpünktlicher Landung in Manchester ging es per Bahn nach Flint um König Eduards Burgruine zu begutachten. Stark renovierungsbedürftig und als Ausgangspunkt zur Eroberung Wales ungeeignet. Da muss ich mir was anderes überlegen. Pub Pub Hurra und dann weiter nach Connah‘s Quay. Wenn die Power Station als Industriekultur schon zu den Sehenswürdigkeiten zählt, ist klar dass es hier nicht viel zu sehen gibt. Da ich trotz sportlicher Betätigung noch Zeit hatte, musste notgedrungen ein Pub aufgesucht werden. Im „Sir Gawain & The Green Knight“ herrscht Laptop, Tablet und Mobile Verbot, was aber nicht stört, da die Preise sehr fair sind und ne gute Getränkeauswahl gegeben ist. Von hier ist es auch nur ein Katzensprung zum Ground und trotz starkem Wind wurde angepfiffen und die vollen 90 Minuten abgespult.



11.01.20 14:30 Connah's Quay Nomads FC - Barry Town United 2:0, Deeside Stadium, Cymru Premier League, 267 Zuschauer

Die Erfolge der Nomads sind überschaubar. Wie die Eintracht wurden sie 2018 Pokalsieger, allerdings erstmals und in den letzten vier Spielzeiten konnten sie sich für die Europa League qualifizieren und schafften zweimal den Einzug in die zweite Runde. Waliser sind im Allgemeinen eher nicht für ihr Tiki-Taka bekannt, aber hohe Bälle gingen heute gar nicht und so sah das gebotene Spektakel teilweise schon recht abenteuerlich aus. Wenn der Keeper nach dem zehnten hohen Abschlag noch immer nicht merkt, dass der Wind mit dem Spielgerät macht was er will, kann man sich nur an den Kopf packen. Flache Bälle waren nämlich kein großes Problem, die Pille blieb auch bei Standards anstandslos liegen. Die Nomads nutzten die Richtung des Windes im zweiten Durchgang besser für sich aus und wurden für ihr heftiges Offensivspiel der letzten zehn Minuten mit zwei Treffern in der Nachspielzeit belohnt. Tim, einem netten älteren Herren wäre ein 0:0 lieber gewesen als mir. Er ist Barry Town Fan und Groundhopper, der mir stolz in der Groundhopper App zeigte, dass er die Nummer 1 seines Vereins ist und schenkte mir einen Pin seines Herzens Clubs. Kind regards to Wales. Er war auch nicht der einzige, der den für walisische Verhältnisse langen Weg auf sich genommen hat. Ein Dutzend Lads sorgten ziemlich durchgängig mit typisch britischen chants für Unterhaltung, supporteten ihr Team bis zum Ende und feierten ihre Spieler auch nach der Niederlage. Respekt. Auf der Seite der Nomads hingen auch drei Banner, Support gab es aber nicht. Was es leider auch nicht gab, war ein Länderpunkt Bier im Stadion.



Da man einen Länderpunkt aber begießen muss, wurde erneut der Pub am Stadion besucht. Später an der Bushaltestelle war ne schmierige Fritten-Bude angesiedelt, Alkohol macht hungrig und ich hatte noch Zeit. Hungrig war ich auch danach noch, denn die Gefolgsleute des Grünen Ritters waren vermutlich die letzten, die das ranzige Fett aus der Friteuse gewechselt haben. Mehr als drei Kartoffelstäbchen mit der Geschmacksnote Fisch und Allerlei hab ich nicht runter bekommen. Ich könnte heut noch kotzen. Zum Glück hatte der Kiosk nebenan Hopfen- und Apfelsäfte zum Neutralisieren im Angebot. Übernachtet wurde in Chester und die Stadt hat mich sehr positiv überrascht. Neben Chester Cathedral sind besonders die Chester Rows sehr sehenswert. Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter, in denen Ladenlokale und Pubs untergebracht sind. Sowohl von den Fachwerken, als auch von den Pubs gibt es jede Menge in der Altstadt. Eine sehr lebendige Stadt und in den Pubs und "The Brewery Tap" wurde noch etwas für Untappd gearbeitet. Am nächsten Tag ging es nach nem leckeren English Breakfast pünktlich mit der Bahn zurück zum Airport. Es ist schon toll, wenn man einfach in die Bahn einsteigt und ankommt. Ganz ohne einzuplanen, dass acht von drei Zügen verspätet sind und fünf ausfallen.




Sonntag, 15. Dezember 2019

Union Limbourg - AC Hombourg

15.12.19 14:30 Royale Union Limbourg - Athletic Club Hombourg B 3:1, Stade Lambert Fourir, 4. Provinciale F Liège, 52 Zuschauer

Kleiner Zeitsprung. Wir schreiben den 06.01.2019. Mit einem gewissen Marcel S. aus D. startet das Fußballjahr in einer belgischen 9. Liga Perle. Mit dabei eine Handvoll Kinder Ultras mit Pyrotechnik. Heute am 15.12.2019 sollte das Fußballjahr eigentlich noch nicht enden, aber das muss es einfach. Zusammen mit Marcel S. aus D. ging es nämlich in eine belgische 9. Liga Perle und mit von der Partie war eine Handvoll Kinder Ultras mit Pyrotechnik. Runder kann man so ein Jahr doch gar nicht abschließen, verrückt. Verrückt ist es auch, dass dieser Marcel in letzter Zeit mehr macht, als sinnlose Kunstrasenplätze ohne Ausbau - Auslandsnatter. Viel interessanter ist aber, dass er Untappd regelmäßiger und intensiver nutzt. Sinn des Lebens erkannt - angekommen! Den ranzigen Ground mit dem netten Blick auf die Kirche aufm Berg kann man schon genießen. Das Spiel erwartungsgemäß eher weniger. Aber in Belgien ist es ja üblich vom Vereinsheim aus gleichzeitig einen guten Blick auf Bier und Spielfeld zu haben, was auch das erträglicher macht. Aufm Rückweg kamen wir unweigerlich bei Gigi anner Frituur vorbei, aber früher war alles besser. Mittlerweile muss man hier Nummern ziehen wie aufm Amt und die Bestellung sollte auf einen Zettel geschrieben werden. Die spinnen, die Franzosen! Das war bei meinem letzten Besuch hier noch nicht so. Da man ja nicht jeden Scheiß mitmachen muss, saßen wir kurze Zeit später in der altbekannten Frittenschmiede New Quinta und aßen ganz ohne Nummer ziehen unsere mündlich bestellten Fritten mit Fleischbeilage, Sauce Andalouse und ordentlich scharfer Samourai Schlonze. Bei einem Bier wurde in der Dönerbude meines Vertrauens noch ne Mark im Spielautomaten versenkt und mit nem ganz dringenden Bedürfnis, musste ich den Kollegen am Ende leider alleine auf die Bahn warten lassen, die allerdings wie immer pünktlich und zuverlässig fuhr.

Frohe Weihnachten, guten Rutsch, habt euch alle lieb und nie vergessen, Kölsch ist kein Bier!






Sonntag, 8. Dezember 2019

BSV Limburgia - Venlosche Boys

08.12.19 14:00 BSV Limburgia  - Venlosche Boys 3:2, Sportpark Houserveld, Eerste Klasse D, 120 Zuschauer

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wie es jedes Jahr so ist, müssen im Dezember noch einige Dinge abgearbeitet werden. Die Winterreifen müssten langsam mal drauf, dem Zahnarzt muss für den Stempel Hallo gesagt werden und die Statistik muss etwas aufgehübscht werden. Durch Umzug und Renovierung fehlen mir dieses Jahr in etwa so viele Spiele wie durch akute Lustlosigkeit, also lässt sich da nicht mehr viel aufpolieren. Das Nachbarland mit den orangenen Trikots stellte in 2019 allerdings noch einen roten Fleck dar und das durfte natürlich nicht so bleiben. Auch kurz hinter der Grenze und mit der sechsten Liga relativ hochklassig (ja ich weiß, aber ein passenderes Wort fällt mir gerade nicht ein) gibt es noch sehenswerte Grounds, so wie hier in Brunssum. Ingo war zwar ziemlich skeptisch, dass es im Vereinsheim was Neues für Untappd geben könnte, aber mit Pils, Weizen, Oud Bruin und Doppelbock der Brand Brauerei gab es eine tolle Auswahl. Zwei Fruchtbiere, ein Alkoholfreies und Radler mit und ohne Allohol rundeten das Sortiment ab. Da man Bier in unserem Nachbarland in besseren Schnapsgläsern ausschenkt, konnte sich auch der Fahrer durch die Produktpalette testen. Frittierte Leckereien gab es auch - Herz was willst du mehr. Durch die Bauweise hebt sich die Tribüne von ihren Artgenossen ab und weiß zu gefallen. Die Stufen und Bänke sorgen für ein noch besseres Gesamtbild und zeigen auch, wie einfach man Grounds doch eigentlich aufwerten kann. Ich gebe zu, dass ich nicht unbedingt alle Tore gesehen hab und auch zum Spiel nicht wirklich viel sagen kann, aber es hat Spaß gemacht.




Samstag, 16. November 2019

Pilsen und Cheb

Mit dem RegioJet ging es nach Tschechien und die Nattern verkaufen nicht nur eiskalte Kannen Pivo für schlappe 80 Cent, sondern bringen sie einem auch noch zum Platz. Klar dass der Hobel frühzeitig ausverkauft meldete. Und was macht man, wenn man morgens um Fünf in Pilsen ankommt? Rhetorische Frage. Man geht natürlich in eine 24h Ballerbude. So fängt das an, so geht das los. Die 38 Stunden im Bus haben meinem alten Körper allerdings überhaupt nicht gut getan und ich musste mich erstmal sammeln. Geier bekam im „Wagon" morgens um halb Sechs routiniert von ner Mutti sein Pivo geklaut. Überhaupt waren da einige raketenstramme top lads unterwegs. Gegen 7 Uhr morgens zur tschechischen Trinker Primetime füllte sich der Laden. Nur gute Honzas und Günters unterwegs. Geier war richtig on Fire und  passte sich blendend an. Er war gut durch, aber die Uhr zeigte ja auch schon 8:30. Ein Schlenker über den Platz der Republik wurde zum Pivo Kauf genutzt - bloß nicht vertrocknen. Ab in die Straßenbahn, die Schidlowski und ich nach fünf Stationen planmäßig verließen. Herr Geier zog es trotz Ankündigung des Ausstiegs und Blickkontakt lieber vor weiter zu fahren. Irgendwie konnte der Rheinbahn Kunde den zuverlässigen Nahverkehr scheinbar nicht einordnen und wusste nicht damit umzugehen.


16.11.19 10:15 SK Petřín Plzeň - SK Dynamo České Budějovice II 1:5, Velodrom Plzeň, Divize A, 100 Zuschauer

Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir unser Pivo für faire Einsfuffzisch und das tolle Stadion. Manchmal kann das Leben einfach schön sein. Dominik, der für den restlichen Tag unser Chauffeur sein durfte, stieß noch vor Spielbeginn zu uns. Von Herrn Geier fehlte zu diesem Zeitpunkt allerdings jede Spur. Nach einer Runde um den Ground und ein paar Pivo später, kam da aus dem Nichts plötzlich eine Gestalt angetorkelt. Geier der alte Halbzeithopper hatte es doch tatsächlich geschafft noch eine Minute der ersten Hälfte zu verfolgen. In der Pause versuchte Schidlowski uns zu vergiften. So eine abartige Klobasa und wahrscheinlich allgemein eine so schlechte Wurst hab ich noch nie gegessen. Aufgegessen hat das Ding auch keiner von uns. Zumindest Brot, Senf und Meerrettich waren gut. So gut, dass Tobias seiner Hose, Jacke und seinem Rucksack auch etwas davon abgab. Richtig feiner Zug von ihm. Die Qualität des Spiels ist schwierig zu beschreiben. Teilweise gab es richtig tolle Tore zu sehen, aber in anderen Spielszenen waren die Jungs nicht mal in der Lage einen Ball vernünftig zu stoppen.






16.11.19 13:30 SK Senco Doubravka - TJ Spartak Soběslav 1:1 (5:4), Sportovni Areal Doubravka, Divize A, 100 Zuschauer

Das nächste Spiel sollte nur einen Katzensprung entfernt angepfiffen werden, weshalb wir sehr frühzeitig am Ground waren. Tobias hatte das aber irgendwie nicht ganz mitgeschnitten und beobachtete torkelnd das leere Spielfeld. Wir vertrieben uns die Zeit lieber im Auto mit der legendären DSF Reportage. Irgendwann war es aber an der Zeit das Vereinsheim zu testen. 25 tschechische Kronen sind ziemlich genau 1€ und das war hier der Preis für den halben Liter des gezapften Goldes. Extrem fairer Kurs. Hier in Tschechien können wir uns halt besser geben, als wir eigentlich sind. Wir können auch mal 20 Bier trinken. Die Klobasa war mit 60 Kronen nicht so günstig, aber wenigstens war sie nicht schlecht. Um wirklich gut zu sein fehlte allerdings etwas Würze. Der Kick war eine Art Füllmaterial zwischen den beiden ursprünglich geplanten Spielen. Zumindest ging es hier ebenfalls in der vierten Liga zur Sache. Natürliches Grün, Stufen mit Sitzschalen, Bänke und ein netter Biergarten erinnern aber auch nicht unbedingt an die Hölle. Sehr zu empfehlen sind übrigens auch die Toiletten. Sportlich erwähnenswert ist, dass es nach 90 Minuten Unentschieden stand und es im tschechischen Amateurfußball dann aus irgendeinem Grund Elfmeterschießen gibt, bei dem der Sieger zwei und der Verlierer einen Punkt bekommt.



16.11.19 17:00 FK Hvězda Cheb - FK Hořovicko 4:2, Stadion Lokomotiva, Divize A, 200 Zuschauer

Im Vereinsheim von Doubravka wurde auch Flaschenbier verkauft, was für die Fahrt natürlich top war. Allerdings überrannte uns die Müdigkeit und mehr als eine Buddel konnte keiner leeren. Der erste Gedanke bei der Ankunft am dritten Ground des Tages: "Das sieht von außen schon wieder genial aus". Die abgetanzte Tribüne ist ein Traum, ähnlich wie die zugewucherten Stufen hinterm Tor, auch wenn diese kaum noch als solche erkennbar sind. Leider wurde der Rest des Stadions beim Umbau des Platzes auf Kunstrasen abgerissen. Im Zuge dieses Umbaus wurde das Spielfeld auch etwas versetzt, was die Tribüne ein wenig wie ein Fremdkörper wirken lässt. Jetzt wo die Sonne weg war, wurde es kalt, arschkalt! Neben Pivo wurde auch Glühwein angeboten und somit wurde die persönliche Glühwein Saison diesmal im Ausland eröffnet. Der Glühwein war zur Pause ausverkauft, was nicht tragisch war, da es ja noch Bier gab. Viel dramatischer war, dass auch die Klobasa leer war. Vermutlich haben die Verantwortlichen Einkäufer nicht mit so vielen verfressenen deutschen Hoppern gerechnet.





Dominik brachte uns nach dem Spiel noch zur Ranzbude, in der die beiden Dullis eincheckten. So ranzig wie erwartet war die Hütte aber gar nicht und ein Laufhaus mit Dealern, wie in den Bewertungen beschrieben erwartete sie traurigerweise auch nicht. Obwohl er wieder fitter wirkte, blieb Geier auf dem Zimmer um anzukommen und sich zu sammeln. Nachdem auch ich eingecheckt hatte, ging es mit einer drastisch reduzierten Mannschaft ins tschechische Nachtleben, das bekanntlich eher berüchtigt, als berühmt ist. Ganz so einfach wie man denkt, war das aber gar nicht, denn Cheb ist eine ziemlich tote Stadt. Natürlich gab es aber doch einen Laden, der uns nicht nur diverse Biere, sondern auch leckeres Gulasch servierte. Irgendwann war ich aber so müde, dass gar nix mehr ging und der Drops war gelutscht. Am nächsten Morgen ging es für mich mit der Bahn zurück und ich muss bei einem souveränen Unternehmen wie der DB wohl nicht extra erwähnen, dass alles glatt lief und funktionierte und das zum Spottpreis von 100€. Günstiger ist nur Taxi fahren.Wenn man aber bedenkt, wie viel ich beim Bier trinken gespart habe, dann hab ich im Endeffekt trotzdem noch Plus gemacht.