Donnerstag, 5. September 2019

Main Radtour Tag 5

Obwohl es gestern unbedingt noch Grappa zum Abschluss sein musste, war ich heute morgen topfit. Ohne Fußball am Abend war der Weg das Ziel und alles offen. Die ersten selbst gesetzten Wegmarken erreichte ich problemlos. 200 km Gesamtstrecke, 10 Tageskilometer, 20, Schweinfurt. Nach nem kleinen Happen und zwei Weissbier sank die Motivation zwar etwas, aber der Körper wollte mehr. Nach 30 Kilometern nahm der Gegenwind zu und ich fiel in ein kleines Loch. Das „Häng di dro" einer Radlertruppe die mich überholte, brachte neuen Ehrgeiz und ich zog ein paar Kilometer im 22+ Schnitt mit. Dann wurde ich übermütig und überholte sie wieder, was für einen Kilometer gut ging. Danach gab es die gerechte Strafe, wenn man als untrainierter Fettsack so einen Mist macht und ich war stehend K.o. Mit den 40 km hatte ich mein mindest Tagesziel erreicht, aber überraschenderweise verflog der Tiefpunkt schnell und es ging weiter. Den Main Radweg musste ich dann verlassen, da hier in der fränkischen Provinz kaum Bahnhöfe existieren und ich am Ende einen solchen brauchte. Ich sag es euch, Google Maps ist zwar toll, bei der Rad-Route mitunter aber eine totale Katastrophe! Über üble Trampelpfade bin ich geeiert, bis es nach Karte und Instinkt weiter ging. Zwischenzeitlich schien sogar kurz das Wunschziel Würzburg möglich. In Dettelbach gibt es einen Bahnhof und nach 61 km sollte es dort in die Bahn gehen. Mit diesem Wissen schaltete der Körper ab. Also mal sehen wo der Bahnhof denn ist... 6,5 km entfernt außerhalb des Dorfes! So einen Scheiß hab ich ja noch nie gesehen. Gegenwind, aufwärts, Trampelpfade - logisch. Gerade so erwischte ich die Bahn und gönnte mir in Würzburg noch etwas Aufenthalt mit nem Blick auf die Festung. Nach Umstieg in Hanau und ner kurzen Abschlussfahrt nach Hause geht die Tour nach 76 Tages- und 269 Gesamt-Kilometern zu Ende. Müde, platt und kaputt, aber glücklich, zufrieden und auch ein bisschen stolz. Mit 41 Check-ins bei Untappd, wovon 35 neue Biere waren, kam auch der angenehme Teil nicht zu kurz. Luft nach oben ist zwar da, aber Sport und Vollsuff passen nicht zusammen und so gibt es noch genug neue Biers für die nächste Reise ins Land der Franken.


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