Samstag, 3. Februar 2024

Köln - Eintracht

03.02.24 18:30 1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 2:0 (0:0), Müngersdorfer Stadion, 1. Bundesliga, 50.000 Zuschauer

Ich wollte mich weniger aufregen. Zumindest im Privatleben. So gleichgültig, dass das auf Arbeit funktioniert, bin ich nämlich nicht. Wobei mich die Arbeit auch glücklich macht. Die Überstunden im letzten Monat waren nämlich richtig stark und je mehr man arbeitet, umso mehr unterstützt man diejenigen, die das nicht tun wollen. Das ist sehr sozial und dann darf man an anderer Stelle auch mal asozial sein. Beim Fußball zum Beispiel. Für meine Idee, mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren um mit dem Fanbus nach NRW zurück zu fahren, war ich auf die Bahn angewiesen. Nach dem Spiel wollte ich nämlich da bleiben. Also nicht in Köln, das wäre abartig, sondern in NRW. Weniger aufregen und auf die Bahn angewiesen sein, das ist zum Scheitern verurteilt. In der Verspätungs- und Ausfall Lotterie der DB fiel die Wahl diesmal auf “Vandalismus”. Nicht auf das Wetter, das man immer nutzen kann. Denn ob zu nass, zu trocken, zu kalt oder zu warm, den Bahnverkehr kann alles beeinträchtigen. Auch nicht die beliebten “Personen im Gleis”. Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wer denn die 38.000 Leute sind, die täglich deutschlandweit auf den Gleisen rumlaufen? Auch kein Böschungsbrand, den die Feuerwehr in 15 Minuten gelöscht und ohne Brandspuren verlassen hat. Nein, diesmal war es Vandalismus. Wozu Bahnmitarbeiter fähig sind, wenn die 280 Krankheits-, Urlaubs- und Streiktage im Jahr nicht ausreichen. Auf jeden Fall fiel nicht nur mein gebuchter Zug aus, sondern auch die davor und danach. Die Bonuszahlungen in Millionenhöhe des Bahnvorstandes sind zwar gerechtfertigt, weil es Respekt verdient ein so beschissenes Unternehmen noch weiter verschlechtern zu können. Sie rechtfertigen es aber damit, dass sie mehr Frauen, Behinderte und Diverse eingestellt und somit Ziele erreicht haben. Daumen hoch. Übertragen wir das beispielsweise mal auf den Beruf des Installateurs. Wenn der dafür sorgt, dass keine sanitären Anlagen mehr funktionieren, diese nicht funktionstüchtigen Toiletten aber in Damen- Behinderten- und Diversen WCs umbenennt, verdient er Millionen und ist der König? Geil! So müsste ich mich auch über meinen Job nicht mehr aufregen. Einziges Problem, die Berufsehre. Etwas das man bei der Bahn nicht hat, sonst würde man ja nicht da arbeiten. Positiv denken. Denn anstatt um 9:30 durfte ich jetzt erst gegen 15 Uhr das Haus verlassen und musste auf der Fahrt keinen Spaß mit den Jungs und Mädels aus der Heimat haben. Stattdessen durfte ich schon auf dem Hinweg die Minusmenschen aus dieser scheiß Stadt ertragen. Was war ich froh, als unser Bus aus Frankfurt am Stadion ankam und ich normale Leute um mich herum hatte. Wir waren früh im Block und konnten uns gute Plätze sichern. Wie gerne hätte ich jetzt ein paar Bierchen getrunken, aber es gab nicht mal die Mittelrhein Alternative Bitburger, die ich heute gerne akzeptiert und getrunken hätte. Ich hab leider nicht mehr genug schwarze Farbe, um alle von uns anzuschwärzen, die die Gaffel Pisse getrunken haben. Bei allem berechtigten Hass auf Köln will ich aber nicht grundlos pöbeln und da ich großen Bierdurst hatte, probierte ich mal wieder einen kleinen Schluck und kann deshalb ehrlich und ohne Übertreibung sagen, dass es einfach widerlich ist, diese räudige Plörre zu trinken. Haram nennt man das in Frankfurt. Die Currywurst war zwar nicht gut, aber für Bundesliga Verhältnisse, wo industrielle Massenware von unfähigen Studenten zubereitet wird, völlig okay. Danke Anja. Irgendwann vorm Spiel kam ne Ansage, dass man irgendwas tun soll, wenn man sich belästigt fühlt. Ernsthaft? Wer fühlt sich denn von dem Scheißdreck, den man in diesem Drecksloch als Musik bezeichnet nicht belästigt? Als Belästigung konnte man auch das ansehen, was unsere Mannschaft auf dem Rasen zeigte. Obwohl, eigentlich gar nicht. Um jemanden zu belästigen muss man ja aktiv etwas tun und das kann man unserer Mannschaft wirklich nicht vorwerfen. Ich will gar nicht mit Konzept und System oder so anfangen. Jeder Arbeitnehmer sollte für sein Geld eine gewisse Leistung zeigen und mit steigendem Gehalt steigt auch unweigerlich die Erwartungshaltung. Ich muss leider auch oft in Köln arbeiten und habe darauf keinen Bock, da kann ich die Spieler verstehen. Aber trotzdem muss ich meinen Job erledigen. Nennen wir unsere Spieler Fachkräfte und die der Kölner Hilfsarbeiter. Von wem erwartet man da wohl mehr? Einfach traurig und enttäuschend, dass die schwachen Kölner das bessere Team waren. Noch peinlicher als unsere Spieler waren die Ziegenhirten in der Bahn mit ihrem “Ihr steht auf Schwänze und nicht auf Busen". Ich werde sicher keine Partei für die lächerlichen Pillen ergreifen, die da besungen wurden, aber von der Hauptstadt der Schwulen ist das echt unangebracht. In Düsseldorf heißt es: "Was lernt man in der Schule schon? Jeder Kölner ist ein Hurensohn." Irgendwas wird da wohl dran sein, wenn man das so lernt.


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