Samstag, 11. August 2012

Wehen


Fr.10.08.12. 19:30 SV Wehen Wiesbaden II – KSV Baunatal 0:2, Halberg-Stadion, Hessenliga, 100 Zuschauer

Da ich pünktlich Feierabend hatte und sowieso in meine Heimat wollte sparte ich mir die Baustellen auf der A45 und fuhr über die A3, da lag Wehen ja quasi aufm Weg und so konnte hier der erste Ground der Saison 12/13 eingefahren werden. Das Wochenende wurde hier mit nem Äppler und ner leckeren Rindswurst eingeleitet. Zehn Stufen auf einer Seite, die zum größten Teil überdacht sind, das ist das Stadion. Gibt durchaus schlimmeres in Hessen. Als Eintrittskarte gab es nur ne „Schwimmbadmarke“, die knapp 100 Zuschauer waren für das Topspiel der Hessenliga doch sehr mau und das Spiel war ne einzige Katastrophe, das ist auf jeden Fall steigerungsfähig.


Montag, 25. Juni 2012

Waldstadion Waltrop


So. 24.06.12 Fortuna Gronau – RW Lennestadt 2:3, Waldstadion Waltrop, Bezirksliga Relegation, 300 Zuschauer

Eigentlich ist die Saison 11/12 ja schon vorbei, aber in NRW sind noch ein paar Relegationsspiele und das Waldstadion in Gronau ist eine Reise wert und soll in einigen Wochen abgerissen werden, also hin da. Mit Stephan aus Wuppertal war dann auch noch ein Mitfahrer gefunden und es konnte los gehn. Das Stadion ist schon sehr nett und besteht aus einer überdachten Stehtribüne über eine gesamte Seite hinweg, auf der anderen Seite befindet sich aber das Highlight. Eine tolle, alte und überdachte Sitzplatztribüne aus Holz, die von 16er zu 16er reicht. Das Spiel war trotz Dauerregen und der Tatsache, dass es sich um die Abstiegsrelegation der Bezirksliga handelte sehr unterhaltsam, abwechslungsreich und hart umkämpft. Lennestadt siegte etwas glücklich durch ein Tor kurz vor Schluss. So ganz unverdient war das allerdings nicht, da sie eine halbe Stunde wacker in Unterzahl dagegen gehalten haben. Die Teams wurden sogar von mitgereisten „Fans“ unterstützt, wobei die Rot-Weißen erst zum Ende hin auftauten und die Fortuna Anhänger davor lautstärker waren. Ein durchaus gelungener Ausflug!


Freitag, 8. Juni 2012

Tallinn (Estland)

Um kurz nach vier war die Nacht rum und um kurz nach fünf saß ich schon in der Bahn. Um Sieben war ich dann am Flughafen in Hahn und um 07:50 Uhr ging der Flug, also perfektes Timing. In Tallin ging es mit dem Bus in die Stadt und zu Fuß zum Hostel um den Rucksack zu verstauen. Noch kurz im Supermarkt vorbei geschaut um Essen und Trinken zu besorgen und ab in die Altstadt. Diese ist in Ober- und Unterstadt unterteilt und gehört zum UNESO Weltkulturerbe. Von der historischen Stadtmauer sind noch gut 2km und 26 Türme erhalten, nicht übel. Besichtigt wurde die sehenswerte Alexander Newskij Kathedrale, das Schloss, das heute der Sitz des Parlaments und der Regierung ist, Das spätgotische Rathaus samt Marktplatz, sämtliche mittelalterlichen Gebäude und Gassen und diverse Kirchen. Darunter die älteste Kirche Tallinns, das Dominikaner Kloster St. Katharinen von 1246 und die Oleviste Kirche, die mit 124m das höchste Gebäude der Altstadt ist. Hier kann man über 258 Stufen und für 2€ auf die Aussichtsplattform und das kann ich nur empfehlen, denn von hier oben hat man wirklich einen wunder schönen Rundumblick über die gesamte Stadt. Nach einem kurzen Abstecher zum Hafen, wo unter anderem das Kreuzfahrtschiff „Emerald Princess“ vor Anker lag und ich mich noch mit drei Finnen/innen unterhalten hab, lustiges und nettes Volk diese Finnen, ging es weiter mit der Besichtigung. Das Stadttor von1380 und der Wehrturm „Kiek in de Kök“  standen unter anderem noch auf dem Plan. Das ist übrigens aus dem Plattdeutschen übersetzt und bedeutet „guck in die Küche“, denn von dort oben konnten die Soldaten in die Küchen der Bürger in der Unterstadt gucken, um zu kontrollieren ob denn das Feuer der Kochstelle wie vorgeschrieben bei Einbruch der Dunkelheit gelöscht wurde.  Obwohl die Stadt  wirklich sehr schön, sehenswert und absolut empfehlenswert ist kann man doch alles problemlos an einem Tag ablaufen und so hatte ich die nächsten Tage Zeit für Fußball. Abends gab es im Hostel noch ein paar Bierchen zum Brot bevor es hundemüde in die Heia ging. Am nächsten Morgen bin ich dann total ausgeschlafen aufgewacht als es fast schon Mittag war, also war das Bett im Einzelzimmer sehr bequem und das für 23€ die Nacht. Zu Fuß ging es dann auf den Weg zum ersten Spiel der Tour.


Sa. 09.06.12 14:00 Tallinna FC Flora – Tallinna FC Levadia 0:1, A. Le Coq Arena, Meistriliiga, 392 Zuschauer

Und das erste Spiel sollte auch gleich das „Highlight“  der Tour werden.  Vorm Stadion hab ich mich dann mit David getroffen und noch kurz ein paar, teils nette Graffitis abgelichtet. Das deutet ja zumindest auf eine vorhandene Szene hin und so ging es dann für fünf Euro mit Eintrittskarte und Spielprogramm ins Stadion. Ein Bier auf den bevorstehenden Länderpunkt und so nach und nach stieg die Zuschauerzahl von erbärmlich auf mau, ist ja immerhin „das“ Stadtderby. Ein Allseater, bestehend aus zwei Rängen mit zehn Reihen im Unterrang auf der Haupt – und Gegentribüne, fünf Reihen auf dem Unterrang hinter den Toren und durchweg sechs Reihen im Oberrang. Eine Hintertortribüne ist unüberdacht und die restlichen drei Tribünen haben ein Dach, zwischen den Rängen befinden sich jeweils die VIP Logen. Das ist also Estlands Nationalstadion und die Heimat von Flora. Hinter einem der Tore standen die Flora Supporter, 30-40 Leute, drei Banner und fast für jeden eine Fahne, geht für Estland in Ordnung. Akustisch fielen sie zwar nicht besonders auf, waren aber zumindest zu hören und optisch sorgten noch zwei „Silvester Bengalos“ für Abwechslung. Die restlichen Zuschauer nahmen auf der Gegengerade platz und die beiden anderen Tribünen waren nicht geöffnet. Das Spiel war schwach, technisch zwar akzeptabel, allerdings ohne echte Torchancen und die machen den Fußball nun mal unterhaltsam. Die letzten Minuten waren dann aber doch noch mal spannend, Flora drückte auf den Ausgleich und der Torhüter köpfte den Ball an den Pfosten, oh man die beste Torchance durch den Keeper. Wenn das Ding rein geht denkt man da wohl für immer dran, schade. Die Drangphase kam aber doch einfach zu spät, also eine verdiente Niederlage. Nach dem Spiel ging es direkt zu Fuß und per Taxi zum nächsten Spiel.


Sa. 09.06.12 16:30 Nõmme JK Kalju - Paide Linnameeskond 1:0, Kadrioru Staadion, Meistriliiga, 176 Zuschauer

Auch hier kostete der Spaß wieder fünf Euro und es gab ne Karte mit Stadionheftchen. Pünktlich zu Anpfiff war ich drin und das war auch gut so, denn das Tor des Spiels fiel bereits in der dritten Spielminute. Zu dritt verfolgten wir dann das Spiel, da neben David und mir auch noch ein anderer deutscher Hopper vor Ort war. Das Stadion wird wohl hauptsächlich und sehr aktiv als Leichtathletikstadion genutzt und besteht aus einer unüberdachten Sitzplatztribüne mit sechs Reihen über die gesamte Spielfeldlänge auf einer Seite, die allerdings gesperrt war. In der Ecke steht eine überdimensionale Anzeigetafel und hinter einem der Tore befinden sich Bänke. Die Haupttribüne ist allerdings durchaus nett und sehenswert. Komplett Sitzplätze, 20 Reihen über die gesamte Spielfeldlänge und mittig überdacht. Das Spiel war hier noch schwächer als das erste, ganz mies und ohne richtige Torchancen oder interessante Spielszenen, nur müdes gekicke von 16er zu 16er. Klar hab ich in Estland keinen Feinschmecker-Fußball erwartet, aber doch irgendwie etwas mehr. War beim ersten Spiel noch etwas support vorhanden, konnten die zehn Kinder die es versuchten diesen hier nicht zeigen.


Danach gab es in der Altstadt ne Pizza und dann stand richtiger Fußball  auf dem Programm, schließlich war ja EM und Deutschland spielte gegen Portugal. Mit ein paar Bierchen und Kurzen verging der Abend sehr schnell und war durchaus unterhaltsam. Nachdem ich dann nachts mit ziemlichen Kopfschmerzen vom vorherigen Abend aufgewacht bin, war morgens zum Glück alles in Ordnung, denn heute sollte ein mit Fußball vollgestopfter Tag folgen, schließlich waren die gestrigen Erstligaspiele ja so spannend, dass man sich hier ruhig auch etwas unterklassiges geben kann, ähem. Naja die Stadt wurde halt schon komplett besichtigt und Fußball geht einfach immer!

So. 10.06.12 12:00 Tallinna JK Dünamo - JK Tallinna Kalev II 2:3, Söle Gümnaasiumi Staadion, II Liiga E/N, 45 Zuschauer

Das erste Spiel Heute war ein Drittliga Kick in der Nähe meines Hostels und die Hauptgründe des Besuchs waren zum einen die Möglichkeit vier Spiele an einem Tag zu sehen und zum anderen der Name der Heimmannschaft, Dünamo. Der Rasenplatz hatte sogar eine kleine Holztribüne mit drei Reihen auf der gut 30 Leute Platz finden dürften und man kam ohne Eintritt rein. Mit so vielen Zuschauern hätte ich hier nicht gerechnet und das Wetter war auch herrlich, so viel zum Positiven. Das Spiel war hier selbstverständlich noch schlechter als die Beiden gestern, allerdings war es so schlecht, dass es zumindest recht unterhaltsam war. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ein paar wenige Minuten früher abgehauen bin um pünktlich beim nächsten Spiel zu sein. Zu Fuß ging es also wieder zur Le Coq Arena.


So. 10.06.12 14:00 Tallinna FC Flora II – Tartu SK 4:0, ALC Arena I muru, Esiliiga, 35 Zuschauer

Das Spiel fand auf einem der Nebenplätze des Nationalstadions auf Gras statt und für einen Euro Eintritt gab es sogar eine Eintrittskarte und ein Programm mit Mannschaftsaufstellungen und Tabellen. Nach dem Zuschaueraufkommen beim ersten Spiel des Tages hätte ich hier auch mit etwas mehr Leuten gerechnet, schließlich ist das ja die zweite Liga, aber egal. Der Platz hat eine kleine unüberdachte Tribüne mit drei Sitzplatz Reihen über knapp die Hälfte des Feldes. In der ersten Hälfte war das Spiel auch hier wieder ziemlich langweilig, die Einen wollten nicht und die Anderen konnten einfach nicht. Wenigstens kam die Sonne nach einem Regenschauer  wieder zum Vorschein. In Halbzeit Zwei legte das junge Team von Flora II (kein Spieler über 20) dann aber richtig los und zeigte schöne Kombinationen und ein schnelles Spiel. So nahmen sie den Gegner dann schön auseinander und es hätten sogar noch mehrere Tore fallen können, na es geht doch! So hatte der Balljunge der die „Spielstandsbretter“ der Anzeigetafel bediente wenigstens etwas zu tun und das machte ihm auch sichtlich Spaß.


So. 10.06.12 16:00 Tallinna JK Piraaja – FC Concordia 2:1, Sportland Arena, III Liiga N, 11  Zuschauer

Eigentlich sollte jetzt einem anderen Drittligaspiel beigewohnt werden, allerdings dachte ich, dass Flora II auf dem Nebenplatz der ALC-Arena mit der recht großen Tribüne spielt, so musste dieser Platz eben jetzt gemacht werden. Die unüberdachte Sitzplatztribüne des Kunstrasenplatzes zieht sich fast über die gesamte Spielfeldlänge hin und besteht aus fünf Reihen. Unmittelbar hinter der Tribüne steht das Nationalstadion und von der Tribüne aus blickt man auf ein nettes FC Flora Graffiti. Bei freiem Eintritt kann man hier sogar auf ein Dixi-Klo gehen, welch ein Luxus, außerdem hatte Piraaja sogar eine schwarz gelbe Zaunfahne mit einem Piranha dabei. Alles andere als Luxus war allerdings das was ich mir hier antat, war ich von der zweiten Hälfte eben doch noch sehr positiv gestimmt, holte mich dieses Viertliga Gegurke auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Schweren Herzens blieb ich allerdings bis zum Schluss beim schlechtesten Fußballspiel meines Lebens. Nicht vorstellbar, dass  hier sogar noch mindestens eine Liga tiefer gekickt wird! Nach dem Spiel wanderte ich in Richtung des nächsten und letzten Spiels, aber nicht ohne vorher noch einen Döner in der Stadt zu Essen.


So. 10.06.12 19:00 JK Tallinna Kalev Juunior – Tallinna FC Olympic 0:2, Kalevi Staadion kunstmuru, 12 Zuschauer

Bei diesem Spiel traf ich mich wieder mit David und das Spiel fand wie gedacht auf dem Nebenplatz statt, wäre natürlich nett gewesen wenn das Spiel im Stadion stattgefunden hätte, dann hätte man auf einen Schlag alle drei sinnvollen Stadien Tallinns und somit auch Estlands gehabt. Das Stadion besteht aus zwei großen, unüberdachten Tribünen mit Holzbänken auf beiden Längsseiten und Graswällen hinter den Toren, auf der Mitte der Haupttribüne sind zusätzlich Plastiksitze montiert und auf diesem Teil der Tribüne befinden sich oben zwei Sprecherkabinen die mit einem kleinen Dach verbunden sind. Aber zurück zum Kunstmuru… Auf etwa einem Viertel des Spielfeldes stehen hier acht Bankreihen, das war’s, aber immerhin. Bei diesem Spiel handelte es sich um eine Erstrunden Begegnung des Estnischen Pokals, keine Ahnung was dabei eine Jugendmannschaft zu suchen hat. Das Spiel war auch hier wieder sehr schwach und arm an echten Torraumszenen, aber irgendwie landete der Ball kurz vorm Halbzeitpfiff doch im Tor der Gastgeber. In der zweiten Halbzeit flog ein Gastspieler mit Rot runter und wir befürchteten schon das schlimmste, Verlängerung. Bei Kalev wechselte sich dann noch der Trainer ein, was für etwas Erheiterung sorgte und kurz vor Schluss schob Olympic zum 2:0 ins leere Tor ein, denn der Torwart ging bei einer Standartsituation mit vor und kam nicht mehr zurück, kann man ja gut fünf Minuten vor Schluss auch mal machen.


Nach dem Spiel liefen wir dann noch in die Altstadt um etwas zu Essen und uns das zweite EM Spiel des Abend zwischen Irland und Kroatien anzusehn, bevor es dann zurück ins Hostel und am nächsten Morgen zurück nach Deutschland ging. Abschließend muss ich sagen, dass es ein netter Trip war, man für Fußball in Estland aber recht schmerzfrei sein muss. Die Altstadt ist absolut sehenswert, alles sicher, die Leute hilfsbereit und man kann hier wirklich alles zu Fuß ablaufen, bis auf die Busse vom und zum Flughafen hab ich das nämlich getan. Man sollte hier aber keine günstigen Preise erwarten, denn auch Estland hat seit 2011 den Teuro.

Samstag, 19. Mai 2012

Differdange (Luxemburg)


Fr. 18.05.12 19:30 FC Differdange – AS la Jeunesse d‘ Esch 1:2 n.V., Stade du Thillenberg, Coupe de Luxembourg, 1.687 Zuschauer

Die Fahrt hab ich zwei Tage vorher eingestellt, aber da es das letzte Spiel im Thillenberg Stadion sein sollte war das Auto ruck zuck voll, gut so. Am Ende waren wir dann zu viert und es ging problemlos über die nervigen Bundesstraßen nach Luxemburg, für € 1,24 getankt (22 Cent billiger als in Deutschland), Parkplatz gesucht und ab ins Stadion. Dieses ist doch durchaus sehenswert. Auf einer Seite steht eine kleine aber feine, alte, überdachte Holztribüne und auf der anderen Seite sind über die gesamte Spielfeldlänge 20 alte und steile Stehtraversen, die teilweise stark mit Moos bedeckt sind. Das Spiel war in der ersten Halbzeit ganz ansehnlich, mit netten Spielszenen. In der zweiten Hälfte war es aber größtenteils ein böses Gekicke, das dann in der Verlängerung nochmal besser und spannend wurde. Auf der Heimseite gab es zu Spielbeginn eine kleine Choreo mit Blockfahne und ein paar Fackeln. Von den Gästen kam ab und an ein Hauch von Anfeuerungsrufen und Gesängen und über das gesamte Spiel verteilt  einiges an „Baby-Bengalos“. Für Luxemburgische Verhältnisse durchaus sehr nett, vor allem hat sich hier keine Menschen Seele über Pyrotechnik beschwert. Nach dem Spiel ging es zuerst hellwach, nach und nach aber total übermüdet zurück  nach Düsseldorf, manchmal gehört so eine Verlängerung einfach verboten.



Montag, 7. Mai 2012

KSC - Eintracht


So. 06.05.12 Karlsruher SC – Eintracht Frankfurt 1:0, Wildparkstadion, 2. Bundesliga, 26.780 Zuschauer

Am letzten Spieltag der Saison sollte es mit „meinem“ EFC per sempre auf den kurzen Weg ins verhasste Karlsruhe gehen um den dortigen KSC so uno, due,  tre in die dritte Liga zu schießen und um den Aufstieg  als Erster zu schaffen um die eigentlich doch recht sinnlose Meisterfelge zu bekommen. Die Schale sollte allerdings aus Respekt vorm Gegner nicht im Stadion vergeben werden. Weder hier noch beim Spiel Hansa-Fürth, da die beiden Gegner ja abgestiegen sind bzw. absteigen könnten. Da die DFL ja so fair ist hat es sie ja die letzte Saison auch einen Scheiß interessiert, dass ihre Lieblinge  aus dem Kohlepott ausgiebig ihre Meisterschaft feierten als wir abgestiegen sind. Aber zurück zum Spiel. In Karlsruhe angekommen erwartete einen zuerst mal wieder ein Bullenaufgebot, dass hier scheinbar von Jahr zu Jahr extremer wird, obwohl dies fast schon unmöglich ist. Außer dem üblichen Gepöbel blieb es aber zumindest in unserer Gruppe ruhig. Im Stadion gab es von unserer Seite eine sehr nette Show mit ordentlich buntem Rauch, die Stimmung war aber eher mau, was natürlich auch am Spiel gelegen haben dürfte. Das Wildparkstadion ist aber irgendwie doch immer wieder ne Reise wert. Was die Eintracht hier abgeliefert hat war auch wirklich ein Verbrechen. Natürlich wird man das nie beweisen können und es sind reine Vermutungen, aber dieses Spiel scheint mir ziemlich sicher verschoben worden zu sein. Fürth konnte in Rostock nicht gewinnen und so wären wir mit einem Sieg Erster gewesen und Karlsruhe abgestiegen. Dieses Szenario hatte scheinbar bei unserem Vorstand, dem DFB, der DFL oder sonst wem Horrorszenarien ausgelöst und wurde so wohl von vornherein unterbunden. Der KSC war sehr schwach, aber ohne Einsatz, Kampf, Willen und den Versuch überhaupt Torgefahr zu entwickeln war die Niederlage vorprogrammiert. So ganz nebenbei ist Aachen dadurch abgestiegen, obwohl sie sich in den letzten Spielen zurück gekämpft haben und im Normalfall den Klassenerhalt geschafft hätten. Zum Ende des Spiels formierten sich mehrere Hundertschaften der Polizei vor unserem Block um direkt zum Abpfiff den Platz zu stürmen, dazu gesellten sich dann auch noch 10-15 Berittene, echt heftig. Pferde hab ich auf dem Platz vorher noch nicht gesehen... Nach dem alles ruhig blieb trollten sich die Gestalten dann wieder vom Platz, lächerlich, aber der Steuerzahler zahlt ja fleißig! Den Aufstieg konnte ich nach diesem falschen Spiel nicht feiern. Schäm dich Eintracht Frankfurt! 



Freitag, 27. April 2012

Sofia (Bulgarien)


Den Flug hätte es fast für 99 € gegeben, aber da Kon noch wegen Urlaub fragen musste und ich nicht alleine fliegen wollte stand er drei Tage später leider bei 130€, aber zu verschmerzen. Von Frankfurt sollte es nach Sofia gehen und das ging es auch. Allerdings war der Flug überbucht und wir hätten uns 250€ dazu verdienen können wenn wir über Wien geflogen wären, allerdings hätten wir dafür über drei Stunden warten müssen und dann wäre A:das erste Spiel futsch gewesen und B:die Bierpreise am Flughafen hätten das zusätzliche Budget aufgefressen, also Danke, aber Danke Nein. Vom Flughafen ging es mit dem Taxi zum fairen Preis von 6€ zum Apartment. Schlafzimmer, Dusche, Toilette, voll ausgestatte Küche, Wohnzimmer und solche Faxen wie Waschmaschine, Bügeleisen und –Brett die man eh net braucht für 67€ pro Person für vier Nächte gehen auf jeden Fall in Ordnung. Auch alles absolut sauber und mitten im Zentrum. Nix für die Fraktion Billigst-Hopper, aber is ja schließlich Urlaub. Wen es interessiert, Vitosha Apartments,  ich persönlich kann es nur empfehlen. Danach wurde zuerst der Happy-Grill angesteuert und nach billigem Bier und Essen ging es zum ersten Spiel.

Fr 27.04.12 17:00 Minyor Pernik – Chernomorets Burgas 1:1 (0:0), Stadion Minyor, A PFG, 650 Zuschauer

Gefahren wurde mit dem Taxi und da die Zeit im Happy doch etwas zu schnell rannte musste es schnell gehen, also wurde die Fahrt für sehr wahrscheinlich zu teure 50€ (Hin und zurück) angetreten. In Deutschland schafft man dafür aber net mal ein Drittel der Strecke, sind ja doch immerhin 40 km einfach und wir waren ja zu zweit... Unser Taxifahrer wartete, bzw. wir bezahlten einfach seinen Eintritt und nahmen ihn mit ins Stadion, macht man ja auch net alle Tage und für 2,50€ Eintritt… Dafür hatten wir dann ein Taxi für die Rückfahrt sicher und es war auch weit und breit kein anderes in Sicht. Das Stadion wurde leider renoviert, auf den Europlan Bildern sieht man ja noch die verfallen, zugewucherten, uralten Stehtraversen auf einer Seite, diese gibt es nur noch teilweise im oberen Teil, aber allein dafür lohnt es sich schon. Der Rest des Stadions besteht aus einem unüberdachten Rang. Auf  neuen Betonstufen sind Plastik Sitzschalen in den Vereinsfarben schwarz und gelb montiert. Auf einer Hintertorseite gibt es keinen Ausbau, dort steht das Vereinsheim, die grauen Betonwände wurden zumindest teilweise mit netten Graffitis versehen und hinter einer Geraden hat man einen netten Ausblick auf die Berge. Gästefans waren nicht vor Ort und auch auf der Heimseite war nicht viel mit Stimmung, lediglich eine gute Handvoll „Ultra Boys“ feuerten ihr Team ab und an mit ein paar Gesängen an, aber nicht besonders Erwähnenswert. Das Spiel ist eigentlich auch schon mit einem Wort erklärt… Schlecht! Bulgarien hat eben nicht viele Balakovs. Nach dem Spiel ging es zurück nach Sofia und somit auch in den Happy-Grill um auf den Länderpunkt anzustoßen. Be happy!



Am Samstag wurde erstmal schön ausgeschlafen und nach dem Frühstück stand Sightseeing auf dem Plan. Das Stadtzentrum ist problemlos komplett zu Fuß zu erreichen und vor allem die Alexander Nevski Kathedrale ist ein absolutes Muss und eine Sehenswürdigkeit die diesen Namen auch verdient und außerdem sehr sauber, da können sich die Schwulen mit ihrem Dom ne Scheibe von abschneiden. Aber auch die St. Nikolai Kirche, das National Theater,  die Statue der heiligen Sofia usw. sind nett anzuschauen. Nach dem die Innenstadt komplett abgelaufen war stand wieder König Fußball auf dem Plan.



Sa 28.04.12 17:00 Slavia Sofia – Beroe Stara Zagora 0:0, Stadion Slavija, A PFG, 830 Zuschauer

Für gerade mal 2,50€ ging es mit dem Taxi die sieben km zum Stadion und der Eintritt kostete noch einmal das Gleiche – Schnapper. Das Stadion besteht bis auf die im oberen Teil überdachte Haupttribüne auf einer Längsseite aus einem unüberdachten Rang. Auf der Hauptseite und der Mitte der Gegengeraden sind Plastiksitze in den Vereinsfarben schwarz und weiß angebracht, auf der Gegenseite ist der Vereinsname zu lesen und auf den restlichen Plätzen und in den Kurven sind noch die alten Sitzbänke vorhanden. In der verwaisten Heim-Kurve wächst schon seit ein paar Jährchen ein Baum mitten durch die Sitzreihen, das hat Stil. –Bäume für die Kurve, damit die Kurve lebt- Das Spiel war hier, naja ich will nicht sagen besser, aber zumindest etwas weniger schlecht als das gestern, leider fehlten die Tore. Die Stimmung war in der ersten Hälfte beidseitig besser als in der Zweiten. Auf der Heimseite ca. 20 Mann aktiv und von den knapp 100 Gästen war der größte Teil um die „Green Legion“ aktiv am Support beteiligt, der Punkt geht also an den Away-Sektor, auch was die Kreativität angeht. Alles in Allem, besonders das Stadion  ganz nett, aber eben auch nicht der große Brüller.



Nach dem Spiel wieder  mit der Taxe ins Zentrum und in den Happy Grill. Endgültig wurde der Abend dann bei Bier und Kartenspielen im Apartment ausklingen lassen. Am nächsten Morgen ging es nochmals durch die Stadt und zum Stadion um sich schon mal mit Karten fürs Derby einzudecken. Für 6€ auf der Mitte der Gegengeraden sollten unsere Plätze sein. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenfreiem Himmel hieß es dann gammeln, chillen, das Leben und den Urlaub genießen oder wie man es nennen will. Ob im Park oder im Cafe, Hauptsache Sonne tanken. Irgendwann war es dann aber auch Zeit zum Aufbrechen, also los zum Stadion.

So 29.04.12 17:45 Levski Sofia – CSKA Sofia 1:0 (0:0), Stadion Vasil Levski, A PFG, 18.000 Zuschauer

Die Vorfreude auf das Highlight der Tour war groß und sollte nicht enttäuscht werden. Schon vorm Stadion war klar, dass uns hier etwas ganz anderes erwartet als die Tage zuvor, is aber ja auch logisch. Im Stadion ging es mittig auf die Gegengeraden und somit auch mitten in die brennende Sonne, was bei ausverkauften Getränken in der Pause schon etwas heftig war. Bulgariens Nationalstadion besteht rundum aus einem großen Rang und ist im oberen Bereich mittig der Haupttribüne überdacht,  sehr nette Schüssel. Das Spiel war deutlich besser als die beiden Spiele die Tage zuvor. Schneller, abwechlungsreicher und nicht so berechenbar, vor allem aber gab es hier auch Torchancen und man hatte das Gefühl, dass die Spieler auch in der Lage sind Tore zu schießen. Klassenprimus CSKA konnte seiner Favoritenrolle aber nicht gerecht werden, Levski hielt gut dagegen und hatte in der Masse die besseren Torchancen, allerdings blieb es bis zum Schluss spannend und auch Levski`s Keeper musste sich einige Male richtig lang machen. Zu Beginn gab es auf der Heimseite eine Choreo mit weißen und blauen Luftballons und Papierschnipseln, anschließend dann ordentlich blauer, weißer und rosa farbener Rauch aus allen Stellen der Kurve, sehr geiles Gesamtbild vor allem auch durch den zusätzlich massigen Fahneneinsatz. Als sich der Rauch verzogen hat waren die Gäste an der Reihe. Hier gab es dann eine Zettelchoreo über die gesamte Kurve, mit weißen Zetteln als Hintergrund und roten Zetteln mit den Vereinsinitialen dazwischen, zudem noch ein Spruchband. Auch das eine gelungene Aktion. Der Levski Anhang überzeugte die gesamte Halbzeit mit ständigem Einsatz aller vorhandenen Fahnen, aber auch die Gesänge, Anfeuerungen und Pöbeleinen kamen nicht zu kurz. Allerdings kamen die Jungs da nicht an den CSKA Anhang heran. Schon heftig wie Stimmgewaltig die Anfeuerungen aus dem Gästeblock ins weite Rund dröhnten und hier war auch mehr Abwechslung zu erkennen. Auf Levski Seite gab es dann noch ein recht großes CSKA Wappen das in der Mitte des Sterns aufgerissen war und mit Anlauf von einer großen Fahne in Penis Form „gefickt“ wurde, auf jeden Fall ne geile und kreative Aktion. Außerdem gab es noch Schalparaden auf der Heimseite und ständig neue Spruchbändern auf beiden Seiten zu bestaunen. Mit dem Intro zur zweiten Hälfte fingen die Gäste an, hier jetzt auch massiger Fahneneinsatz und eine Blockfahne die mittig in der Kurve über den gesamten Rang gezogen wurde. Darauf zu sehen war ein Adler auf einem Podest der stark an eine römische Standarte erinnerte, darunter wieder die Vereinsinitialen und ein Spruchband dazu. Dann ging in der Mitte der Heimkurve ebenfalls eine große Blockfahne in die Höhe, zudem auf beiden Seiten der Kurve noch selbstgemachte blau-weiße Schals/kleine Spruchbänder die auch wieder für ein schönes Gesamtbild sorgten. Auf dieser Blockfahne war ein Kranwagen mit einer sehr genialen Karikatur eines „Levski Hools“ als Kranführer zu sehen und am Haken des Krans hing ein geschlachtetes und blutendes CSKA Schwein, außerdem stand noch ein Spruch darauf. Eine echt gelungene Fahne! Danach viel direkt das Tor des Tages und darauf folgten dann auch wieder  ordentlich bunter Rauch und Bengalen. Bei Levski in der zweiten Hälfte noch etwas Rauch ab und an, ein paar Schalparaden und einige zum Teil sehr ordentliche Hüpfeinlagen und mit Spruchbändern wurde auch wieder nicht gegeizt. Bei CSKA gabs auch ständig neue Spruchbänder zu sehen, außerdem wurden erbeutete Schals am Zaun präsentiert und verbrannt. Hier gab es jetzt auch immer mal ein paar Böller und la Bombas die im Innenraum entsorgt wurden. Vor allem aber zeigte man jetzt auch hier eine nette Einlage mit einer ordentlichen Masse weißem Rauch und Fackeln. Irgendwann war es dann aber leider vorbei und der Schiedsrichter pfiff ab. Ein sehr geiles Erlebnis, so machen Fußball und Hoppen einfach nur Spaß, ganz großes Kino wie ich finde. CSKA zwar akustisch  überlegen, sowohl was die Abwechslung als auch die Lautstärke angeht, aber den „Support-Sieg“ würde ich aufgrund der optischen Dominanz bei den Choreos und während des gesamten Spiels an Levski vergeben, alleine auch schon wegen der Kreativität. Nach ner knappen halben Stunde Blocksperre für den gesamten Heimsektor ging es dann wieder in den Happy Grill. Eins noch, die offizielle Zuschauerzahl ist eher als Richtwert zu sehen…








Montags wurde dann wieder ausgeschlafen um dann nochmal durch die Stadt und ein paar Parks zu schlendern, bevor der Trip am Abend mit einem erneuten Besuch im Happy Grill beendet wurde, denn am nächsten Tag ging es wieder zurück nach Frankfurt. Was von der Tour bleibt sind ausschließlich gute Eindrücke. Das Derby war der Hammer und die Stadt hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen. Die Randbezirke sind hier zwar nicht sehr einladend, aber wo ist das schon der Fall? Das Zentrum weiß zu gefallen und die Stadt ist auch sehr grün, mit vielen Parks. Außerdem sind die Preise mehr als akzeptabel und man muss sich auch keinerlei Gedanken um die Sicherheit machen. Die Stadt hat einfach das gewisse Flair, das nicht viele Städte haben und das nur schwer zu beschreiben ist! Nicht ganz zu verachten sind natürlich auch die Frauen, davon gibt es hier nämlich überproportional viele und auch viele hübsche. Das einzige Problem ist hier die Verständigung, mit englisch kommt man nämlich größtenteils nicht besonders weit, jemanden dabei zu haben der russisch kann ist durchaus von Vorteil, danke Kon.

Dienstag, 24. April 2012

Aachen - Eintracht


Mo. 23.04.12 TSV Alemannia Aachen – Eintracht Frankfurt 0:3, neuer Tivoli, 2. Bundesliga, 27.942 Zuschauer

Es gibt ja so viele Diskussionen über die Termine in der 2. Bundesliga und das völlig zu Recht. Montags 20:15 oder freitags 18:00 geht nun mal gar nicht! Zum Glück sollte dieses Montagsspiel für mich in der Nähe sein, also nach der Arbeit schnell geduscht und sofort ins Auto und auf in Richtung Holland. Da wohnt man schon mehr oder weniger in der Nähe, hat passable Arbeitszeiten  und ist trotzdem erst kurz nach Anpfiff im Stadion. Glücklicherweise interessiert sich beim DFB und der DFL keine Sau für die Fans, also wird das wohl auch auf ewig so bleiben. Im verbauten Gästeblock kommen hier einfach zwangsläufig immer Gedanken an den schönen, alten Tivoli auf, RIP. Obwohl Aachen ganz gut kämpfte und versuchte dagegen zu halten war eigentlich relativ schnell klar, dass der Aufstieg hier perfekt gemacht wird und was besonders erwähnenswert ist, auch Benny Köhler hat einmal dazu beigetragen und ein gutes Spiel gemacht. Die Stimmung auf unserer Seite war durchaus ganz gut und auch etwas Pyrotechnik durfte zur Feier des Tages natürlich nicht fehlen. Nach dem Spiel gab es dann noch einen friedlichen Platzsturm um den Aufstieg zu feiern, was dem Aachener Anhang scheinbar gar nicht gefiel, da diese quasi schon fast sicher abgestiegen waren. Was man wohl auch nicht verstehen muss ist, wie viel Angst die eigenen Spieler, Trainer und Vorstand vor den eigenen Fans zu haben scheinen. Fluchtartig, panisch und unter Todesangst wird da der Platz verlassen. Nun ja, ich denke es wäre auch wirklich zu viel verlangt von einem „Außenstehenden“ zu erwarten, dass er weiß oder sich vorstellen kann wie es sich anfühlt wenn man den Verein wirklich liebt und aus Emotionen heraus handelt und Freude zeigt.


Donnerstag, 5. April 2012

Kopenhagen (Dänemark) / Stockholm (Schweden)


Skandinavien ist ja immer ne teure Angelegenheit, aber da in Stockholm ein neues Stadion gebaut wird müssen die beiden vorhandenen ja noch besucht werden und das Kopenhagen Derby kann man dabei doch auch noch mitnehmen. So ging es an Gründonnerstag früh morgens mit dem Taxi nach Garath, von dort zum  Flughafen und nach Kopenhagen. Nachdem wir dort angekommen waren ging es mal wieder in die schöne Stadt und wir wunderten uns doch etwas, dass hier nichts los war und fast alle Läden geschlossen waren, aber ein kurzer Blick in den Reiseführer zeigt an, hier ist heut Feiertag. Also endlich mal die überfällige Meerjungfrau angesehen und den Rest den man nun eben schon kannte oder auch nicht begutachtet, zumindest war das Wetter schön und so konnte man die Wachablösung und den Stadtspaziergang bei strahlendem Sonnenschein genießen. Und ab ging es für mich zum ersten Spiel (Katja zog dem Drittligakick einen Museumsbesuch vor)



Do 05.04.12 15:00 Boldklubben af 1893 – BK Glostrup Albertslund 1:3, Østerbro Stadion, 2. Division Ost, 240 Zuschauer

Bei der Suche nach dem Eingang zum Stadion traf ich noch einen Schweizer Hopper samt Freundin und als wir, nachdem wir schon im inneren der Tribüne waren, fündig wurden ging es hinein in die gute Stube. Das Stadion besteht eigentlich nur aus einer neuen, überdachten Tribüne auf der Hauptseite, allerdings steht auf der anderen Spielfeldseite ein großes, sehenswertes Backsteingebäude und halbseitig in einer Kurve eine Kirche, die das Ganze noch etwas sehenswerter machen, außerdem eben das Parken im direkten Hintergrund. Zum Spiel muss man wohl in der dritten Dänischen Liga nicht viel sagen. Es fand statt und wir erlebten immerhin den ersten Saisonsieg der Gastmannschaft, diese hatte bisher ganze zwei Punkte aus 16 Spielen geholt. Nach dem Spiel trennten sich die Wege und ich stellte mich mit Katja für Karten an.



Do 05.04.12 18:00 FC København – Brøndby IF 3:1, Parken, Superligaen, 22.165 Zuschauer

Dass das Derby boykottiert werden sollte war schon vorher klar, natürlich extrem schade, aber da die Flüge nun mal gebucht waren wurde das Spiel natürlich mitgenommen. Boykottiert wurde übrigens, soweit ich weiß, weil die Gäste zukünftig bei den Derbys nur noch vom Heimstadion aus kontrolliert in Bussen mit Personalien Kontrolle bis vor den Gästeblock gefahren werden sollen, um so eventuellen Krawallen vorzubeugen. Außerdem scheint wohl die Einführung einer Fancard geplant zu sein, Probleme gibt es also überall und das mit den Bussen hatten wir so beim Pokalspiel in Halle ja auch schon, einfach traurig. Es sollte ja eine beidseitige Aktion sein und von Brøndby waren auch tatsächlich nur eine Handvoll „Neckermänner“ vor Ort, das nenn ich mal geradlinig. Eine wirklich 100 prozentige Mitmachquote bekommt man ja leider nie hin. Auf der Heimseite fand auch kein organisierter support statt, allerdings war man hier scheinbar komplett im Stadion anwesend. Das Stadion besteht auf drei Seiten aus zwei Rängen, hinter einem der Tore befindet sich im unteren Bereich der Gästeblock und auf der restlichen Tribüne gibt es Logen ohne Ende, in den Ecken ebenfalls Logen und Büroräume, das ganze komplett überdacht. Wirkt durch die eckige Bauform ganz nett für ein neues Stadion. Der Sieg für den FC Kopenhagen geht auf jeden Fall in Ordnung, Bröndby war zwar anfangs etwas stärker, danach  zog der FC das Spiel allerdings an und die Vorstädter erweckten dann zu keine Zeit den Eindruck das Spiel drehen zu können. Das Spiel war ziemlich schwach, das könnte allerdings auch an der extremen Kälte und dem starken Wind gelegen haben, vor allem auf der Tribüne war das schon fast grenzwertig.



Nach dem Spiel ging es zu Fuß zurück in die Stadt und von dort mit der Metro, die  hier übrigens komplett ohne Fahrer fährt, zum Flughafen. Dort ging es dann zu Fuß ins nur ca. 1km entfernte Hostel um kurz zu schlafen bevor es früh morgens dann schon nach Stockholm gehen sollte. In Schwedens Hauptstadt empfing uns eine eisige Kälte und Schneefall, brrr. Mit Bus und Bahn fuhren wir dann in die Stadt und liefen zum Queens Hotel auf der Shoppingmeile, der Drottninggatan. Mit dem Bus wurde etwas die Stadt besichtigt, Essen und Trinken eingekauft und dann geschlafen, viel geschlafen. Denn bei diesem Wetter hätte alles andere keinen Spaß gemacht. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zur Besichtigung in die Stadt, zwar bei starkem und kalten Wind, aber bei schönem Sonnenschein und vor allem ohne Schnee. Am Königsschloss wurde der Wachablösung beigewohnt und die Altstadt, Gamla Stan, erkundet. Hier gibt es unter anderem Schwedens Reichstag, das Rathaus, diverse Kirchen und einige alte Gebäude und Gassen zu sehen. Außerdem ist man in ganz Stockholm quasi immer am Wasser, sehr nett. Am Sonntag liefen wir durch Södermalm, von wo aus man von verschiedenen Punkten einen sehr schönen Ausblick auf die Altstadt mit ihren vielen Türmen hat, eine wirklich sehr schöne Stadt! Dann war es aber irgendwann auch soweit und es ging in Richtung Stadion.



So 08.04.12 15:00 Djurgardens IF – GIF Sundsvall 1:0, Stockholms Olympiastadion, Allsvenskan, 11.742 Zuschauer

Das Stadion macht von Außen schon echt was her, komplett aus Backstein und mit den Türmen sieht es aus wie eine Burg. Wir nahmen bei strahlendem Sonnenschein auf den Holzbänken in der unüberdachten Kurve zwischen den beiden Türmen platz. Die restlichen Ränge sind im oberen Bereich überdacht und im unteren Teil unüberdacht, das Dach wird von hübschen, bemalten Holzpfählen gehalten. In der anderen Kurve befindet sich das Marathontor und in der Mitte der Haupttribüne gibt es zusätzlich zum eigentlichen Dach noch einen Teil der mit einer Art „Königspavillon“ überdacht ist. Merkwürdig, aber  eben einzigartig. Zu Spielbeginn gab es eine Choreo zum 100 jährigen Bestehen des Olympiastadions. Mit Spruchbändern rundherum und gelben, roten und blauen Fahnen, die blockweise ebenfalls über das gesamte Stadion verteilt waren. Das sah schon wirklich gut aus. Im Heimblock gab es während des Spiels immer mal wieder Schalparaden zu bestaunen, es wurden drei Fackeln gezündet, die Fahnen waren ständig im Einsatz, Anfeuerungen und Gesänge kamen ebenfalls nicht zu kurz und bei Wechselgesängen wurde es wirklich laut, also durchaus ein ordentlicher Auftritt. Die gut 100 Gäste waren nicht erwähnenswert. Das Spiel war zwar nicht schlecht, allerdings doch etwas arm an wirklich guten Torchancen. Zum Ende hin wurde es aber doch sehr spannend und unterhaltsam.




Nach dem Spiel ging es noch etwas zu Fuß durch die Stadt, zum Hafen, an der Oper vorbei und noch mal zum Abschluss in die Altstadt. Eine wirklich schöne Stadt, wenn es doch nur nicht so teuer wäre. Mit dem Flygbussama ging es dann am frühen Montagmorgen für 99sek zum Flughafen und zurück in die Heimat. Die Busse fahren übrigens alle 15min und das schon ab 03:45Uhr. 

Samstag, 24. März 2012

Larnaca (Zypern)

Von Anfang an stand diese Tour unter keinem guten Stern. Die Spieltage in Zypern werdern erst eine Woche vorher genau terminiert, aber im Rahmenplan war das Derby APOEL – Omonia stets auf Sonntag terminiert und der gesamte Rest auf Samstag, also konnte man durchaus davon ausgehen, dass zumindest das Derby fix auf Sonntag gesetzt war, die Uhrzeit sollte uns ja egal sein. Nach der festen Terminierung bestätigte sich das auch zuerst, um es dann aber zwei Tage später, also zwei Tage vor Abflug endgültig auf Freitag zu legen. Da unser Flieger erst 18 Uhr landete und das Spiel um 16 Uhr anfing war das Hauptspiel der Tour schon mal unmöglich! Dann sollte doch wenigstens noch ein Spiel in Nordzypern mitgenommen werden, das war soweit auch perfekt, denn Samstag um 14:30 Uhr sollte dort das Topspiel (1. Gegen 3.) im größten Stadion des Nordteils stattfinden und dies hätte man dann mit einem Erstligaspiel im Südteil doppeln können. Aber Nein, denn unser Pech sollte ja schließlich weiter gehen, ebenfalls zwei Tage vor Abflug wurden alle Spiele in Nordzypern auf Sonntag 15:30 Uhr verlegt, für uns somit völlig sinnlos! Trotz dieser schlechten Vorzeichen machten wir uns zu dritt auf den Weg. Nachdem das Auto in Weeze abgestellt wurde ging es mit dem Bus zum Flughafen, in den Flieger und los. Gelandet, den Mietwagen abgeholt (hierfür sollten wir eine zusätzliche Flughafensteuer von 20€ bezahlen, die angeblich überall zu zahlen sei – nach einigen Diskussionen wurde diese Gebühr aber einfach gestrichen!) und ab durch den Linksverkehr in die Stadt zum Hotel. In der Theorie ganz einfach, in der Praxis ohne Navi und mit den griechischen Schriftzeichen auf der Karte und den nur selten vorhandenen Straßenschildern aber doch eine Herausforderung. Nachdem man sich durchgefragt hatte wurde das „Hotel Cactus“ auch erreicht – Sehr einfach, aber sauber und für 35€ pro Nase im Dreibettzimmer für drei Nächte incl. Frühstück ein absoluter Schnapper. Nach einem leckeren Grillteller und ein paar Bierchen ging es dann auch zurück ins Hotel. Nach dem Frühstück stand dann am nächsten Morgen erst mal Sightseeing auf dem Programm und  nachdem die Hala Sultan Tekke Moschee, das Kloster, die Lazaros Kirche, das türkische Kastell, die schöne Landschaft usw. begutachtet waren stand das erste Spiel auf dem Plan.


Sa 24.03.12 15:30 Asil FC Lyssi – AE Zakakiou 6:0, Stadio Grigoris Afxentiou, 3. Division, 80 Zuschauer

Der Eintritt war frei und somit gab es auch keine Eintrittskarten, aber davon konnte man hier eigentlich auch schon ausgehen. Das Stadion / der Sportplatz hat nur einen Ausbau auf einer Seite, ein Stahlgerippe mit Holzbowlen als Sitzmöglichkeit. Vier davon auf einer und Sieben davon  auf der anderen Seite des mittig überdachten Teils der Tribüne, der dann auch mit Plastiksitzen ausgestattet ist. Auf der Gegenseite hat man aber einen schönen Blick auf das direkt hinter dem Platz liegende Aquädukt, auch gant nett. Die „Asil Yellow Ultras“ sorgten das gesamte Spiel über für etwas Stimmung, Unterhaltung und Gelächter. Sie zündeten ständig, wenn auch nur bessere Silvester Überbleibsel und keine „richtige“ Pyrotechnik und unterstützten das Team mit Trommel, Gesang und  selbstgebasteltem Tifo. Wenn man bedenkt, dass die Jungs alle so zwischen 12 und 15 Jahre alt gewesen sein dürften, ging das in Ordnung und es kann mal was aus ihnen werden. Die sechs Tore machten das ansonsten doch sehr langweilige Spiel dann auch recht unterhaltsam. Mit dem hier getroffenen Regensburger ging es dann zum nächsten und eigentlichen Spiel des Tages.


Sa 24.03.12 18:00 AEK Larnaca - Anagennisi FC Deryneia 2:0, Athlítiko Kentro Zenon, 1. Division, 800 Zuschauer

Nach nicht einmal fünf Minuten war man dann auch schon da und nachdem für jeden noch ein Bierchen bzw. Cider im kleinen Shop nebenan geholt und getrunken wurde konnte man rein gehen. Doch was war das? Auch hier freier Eintritt und keine Karte. Auf unsere Nachfrage hin erklärte man das mit dem letzten Spieltag und der Bedeutungslosigkeit dieses Spiels und des Gegners. Allerdings bekamen wir auf erneute Nachfrage bei der netten und hübschen Pressevertreterin, unsere Eintrittskarten, die fertiggedruckt im Kassenhäuschen nebenan lagen, muss man nicht verstehen. Das Stadion ist schon sehr nett und bietet auf beiden Seiten große Sitztribünen mit ausgeblichenen Plastiksitzen bis knapp hinters Spielfeld gezogen. Vom Spielfeld ist man durch einen großen Graben getrennt und auf der Haupttribüne befindet sich mittig im oberen Bereich der Tribüne ein überdachter Teil. Hinter den Toren gibt es keinen Ausbau, nur Graswälle mit Bäumen, auf einer Seite befindet sich dort noch eine Uhr auf einer Art Leiter und auf der andern Seite eine Sprecherkabine. Stimmung: Fehlanzeige und das Spiel riss einen auch nicht vom Hocker. Zur Halbzeit wechselte man auf die gegenüberliegende Seite um noch ein paar andere Fotos schießen zu können und nahm sich vom Büdchen verbotenerweise noch zwei Bier/Cider mit rein. Zumindest fürs Stadion hat sich der Besuch gelohnt.
Nach dem Spiel wurde  das Auto am Hotel abgestellt und nachdem man feststellte, dass der Kollege direkt gegenüber untergekommen ist, ging es zu viert auf Achse. Nach einem guten Essen mit den dazugehörigen Bierchen verabschiedete sich Fahrer Patrick frühzeitig ins Bett. Wir drei zogen noch etwas weiter, zuerst in einen völlig überteuerten Schuppen, Bar/Disco/Puff oder was weiß ich, indem man uns wohl nicht wollte, da auf der Rechnung vier Euro pro Bier auftauchten. Danach ging es in eine kleine Absteige in der wir in einer Art Vorzelt saßen. Hier gab es das Bier zum normalen Preis und es wurde sich ausgiebig mit den Einheimischen unterhalten, so verlief der späte Abend sehr nett. Zum Abschluss sollte es noch ein Ouzo sein, ein Ouzo ist hier aber ein 0,2 Liter Glas (nicht mit Wasser verdünnt!) und so wurde es doch noch etws später. Ich probierte dann auch noch einen Schluck einheimischen Schnaps, der wirklich nur nach Spiritus schmeckte und mir zumindest gefühlt den Rest gab, der einheimische Kollege hatte von der 48%igen Plörre aber immerhin drei oder vier leere 0,2er Flaschen vor sich stehen, Respekt. Marius, der zwischenzeitlich schon vom Hocker gefallen ist und ich machten uns dann auf den Heimweg, Moritz blieb noch ein bißchen, es war ja auch erst halb drei.


Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück in Richtung Limassol. Moritz wollte eigentlich mitkommen, verschlief aber und wie sich später rausstellen sollte hatte er damit Glück gehabt. Vor Ort wurde sich dann im Stadion zuerst vergewissert, dass das geplante Spiel auch mit Zuschauern stattfinden darf, was zwischenzeitlich durch eine Strafe nach vorherigen Ausschreitungen auch nicht sicher war. Dann ging es weiter zum Besichtigen der römischen Ausgrabungen und des römischen Theaters nach Kourion. Nun sollte es nach Paphos gehen, sollte. Als wir auf die Autobahn fahren wollten passierte es. Marius schreit Halt, Stopp, Achtung oder was auch immer, ich als Beifahrer wende deshalb meinen Blick von der Straßenkarte nach oben und sehe aus dem Seitenfenster ein Auto in weniger als 1m Entfernung, Zusammenstoß unvermeidbar! In diesem Bruchteil einer Sekunden gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf, war‘s das, Leben vorbei? Dann ein lauter Schlag. Einige Minuten reiner Schockzustand, ohne, dass ich mich bewegen kann. Wir haben uns gedreht, einmal, zweimal, dreimal? Keine Ahnung! Die Airbags rauchen, ich springe aus dem Auto, Patrick ist schon draußen, Marius blutet stark, die Scheiben sind gesplittert, ich frage ob es ihm gut geht, soweit alles in Ordnung, also geb ich ihm eine Packung Tempos für die Wunde, ich frage ob jemand einen Krankenwagen gerufen hat, ja geklärt. Mehr bekomm ich einfach nicht auf die Kette! Zu groß ist der Schock! Zum Glück ist ein deutsches, auf Zypern lebendes Ärzte Ehepaar zur Stelle, die auf griechisch, englisch und deutsch zwischen uns, der Polizei, der Feuerwehr und den Ärzten vermitteln, denn englisch ist in diesem Moment nur teilweise vorhanden, wenn dann aber überraschend gut. Irgendwann schneidet die Feuerwehr die Türe raus, später wird Marius im Krankenwagen abtransportiert, Patrick fährt mit, ich bleibe am Unfallort um noch die restlichen Details zu klären. Dann fahren mich die deutschen Ärzte ins Krankenhaus, klären dort och nalles mit den Ärzten ab. Ich steh zu dieser Zeit schon länger in Kontakt mit Marius‘ Eltern und muss ihnen mitteilen, dass er einen gebrochenen Oberschenkel, drei gebrochene Rippen und eine Platzwunde an der Stirn hat. Patricks Finger wurde geröntgt, nicht gebrochen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Beschwerden. Dann fuhren uns die Ärzte sogar noch zurück zum Hotel, vorbei am Stadion in Limassol das schon recht gut gefüllt war und indem in knappen 20min das Spiel beginnen sollte, aber daran haben wir in diesem Moment überhaupt nicht gedacht. Vielen Dank an diese beiden Ärzte, ohne sie wäre das alles wohl wesentlich schwerer gewesen, diese Hilfsbereitschaft ist alles andere als selbstverständlich! Am Abend hatte ich dann auch Rippen, Nacken und Schulterschmerzen. Am Montag flogen wir dann zurück und Marius musste im Krankenhaus bleiben, konnte dann aber zum Glück nach Deutschland überführt werden. Ich hatte ne Rippenprellung und musste ne Woche krankgeschrieben werden, aber wenn man sich überlegt was dabei hätte passieren können, hatten wir noch verdammtes Glück im Unglück, auch wenn Marius das evtl. etwas anderes sehen könnte.

Samstag, 26. November 2011

Italien

Schon um 4:45 Uhr ging der Wecker, dann gings mit der Bahn zum Flughafen und nach dem schnellsten Check-Inn meines Lebens ging es in den nur ca. 1/3 ausgebuchten Flieger nach Malpensa, der pünktlich um 8:30 Uhr landete. Vom Flughafen ging es dann bei -3° Außentemperatur im Bus bei gefühlten 40° nach Milano-centrale. Nach dem das Bahnticket nach Brescia gekauft war gings mit der Metro zum Dom, absolut beeindruckend und ein must see! Die alte Einkaufs-Mall daneben ist auch ganz nett anzusehn, da die Zeit aber nun rannte ging es zurück zur statione-centrale. Bis ich dann rausfand von welchem Gleis mein Zug fährt und ich direkt davor stand ging die Tür zu und auch nicht mehr auf, ich hab schon den letzten Schritt in die Bahn gemacht und puff, unglaublich, absolut scheiße gelaufen. Also neues Ticket für den nächsten Zug besorgt, jetzt aber die teure Variante, also IC statt Regio. 18€ umsonst verblasen, merda! Wenigstens war die Fahrt so entspannter. In Brescia angekommen war mein erster Wunsch den Rucksack abzugeben, aber weder am Bahnhof, noch in der Touri-Info oder in nem Hotel war das möglich, also mit Rucksack die Stadt erkundet und immer das doofe Gefühl im Hinterkopf so nicht ins Stadion zu kommen. Außer dem DuomoVecchio war das aber nichts besonderes hier, ein paar alte Gemäuer zwar, aber eben einfach nix besonderes. Also mit dem Bus zum stadio und problemlos gegen Perso Vorlage die Karte in der Hand gehalten, am Eingang Abgleich Ticket/Perso, Bauchtasche kontrolliert und durch, der Rucksack hat keine Sau interessiert.

Sa. 26.11.11 15:00 Brescia Calcio - UC Albino Leffe 1:3, Stadio Mario Rigamonti, Serie B, 3.800 Zuschauer


Das Stadion ist nichts besonderes, zwar teils alt und vergammelt, wurde aber mit Stahlrohrtribünen vergrößert und das wirkt doch sehr fehl am Platz, schade. Eine überdachte Haupttribüne und unüberdachte Plätze auf der Gegengeraden und hinter den Toren die nach oben hin mit den Stahlrohr-Konstruktionen ausgebaut wurden. Das Spiel war durchwachsen, also zumindest wenn nicht gerade irgendein Spieler Italien like auf dem Boden lag. Schöne Pässe und Spielszenen bis dann irgendwann immer ein Pass oder Schlenker zu viel den Angriff versaute und der Ball weg war. Brescia vor dem Tor einfach katastrophal, nur durch die Mitte und scheinbar gehofft, dass sich mindestens ein Gegner in Luft auflöst. Die Gästefans waren mit gut zehn Mann vor Ort, und dementsprechend nicht zu vernehmen. Die Stimmung auf Heimseite war die ersten 20 Minuten ganz gut, aber nichts was einem vom Hocker reißen würde. In Halbzeit zwei ein paar Mal etwas Rauch und zwei nette Schalparaden der Curva Nord. Auswärts bei Udinese haben sie mir besser gefallen, aber geht in Ordnung.  Nach dem Spiel direkt den Bus zum Bahnhof genommen und ab nach Bergamo, dort dann direkt ins Hostel in direkter Bahnhofsnähe um den Rucksack zu verstauen und ab in den Bus zum Stadion.


Sa. 26.11.11 20:45 Atalanta Bergamasca Calcio - SSC Napoli 1:1, Stadio Atleti Azzurri d'Italia, Serie A, 18.000 Zuschauer


Dort dann wieder problemlos ne Karte gegen Perso Vorlage bekommen und rein in die gute Stube. Heute hieß es annähernd ausverkauft, nicht schlecht. Die schöne, alte und überdachte Haupttribüne war voll, auf der überdachten Gegentribüne waren nur im vorderen Bereich ein paar Plätze frei, die Curva Nord war brechend voll und auch in der Curva Sud war nicht mehr allzu viel Platz, der Gästeblock war ca. zur Hälfte gefüllt. Zu Beginn gab es eine Choreo auf der Heimseite. Mit einer Blau-Schwarzen Überziehfahne auf der Gegengerade und Folien in der Curva Nord. Silberne Folien als Hintergrund, ein Herz aus goldenen Folien und in Blau der Name Yara, dazu Luftballons, ein paar Fackeln die für ein brennendes Herz sorgten und ein Spruchband über die gesamte Kurve hinweg. Sah ganz nett aus, weniger nett war allerdings der Grund der Choreo, denn sie war für ein kleines Mädchen aus der Stadt das ermordet wurde, soweit ich das richtig verstanden habe. Im Gästeblock brannte es auch ganz nett. Das Spiel war ziemlich gut, leider aber ohne wirklich große Torchancen in Hälfte eins, mit Vorteilen für Napoli. Bergamo startete dann sehr gut in die zweite Hälfte und wurde mit dem 1:0 belohnt, kurz darauf hätte man erhöhen können, schaffte es aber nicht und so erhöhte Napoli wieder den Druck, schaffte es aber auch nicht den Ball einzunetzen, bis Bergamo kurz vor Schluss noch eine 100%ige freistehend versiebte und wie ist das im Fußball? Genau, Napoli schoss in der Nachspielzeit den Ausgleich, war so auch durchaus gerecht. Der Support war auf Heimseite sehr gut, zwar nicht komplett durchgehend, aber zumindest größtenteils immer in Bewegung und mit teils netten Gesängen, dauerhaft Fahnen schwenkend und auch immer mal mit etwas Pyro Einsatz. Von Napoli war ich enttäuscht, hätte mit nem besseren Auftritt gerechnet, wenn man viel erwartet kann man halt nur enttäuscht werden. Wenn, dann war nur eine kleine Gruppe um Stimmung bemüht und auch nur zweimal Pyro im Einsatz, allerdings ohne Ultras, das muss man natürlich auch bedenken. Nett war es auch nach den beiden Toren, als die Fans in der Südkurve jeweils an die Plexiglaswand kamen um übelst zu pöbeln und den Gegner mit Bechern, Feuerzeugen usw. zu bewerfen.
Nach dem Spiel ging es zu Fuß zurück in die Stadt, noch ne Pizza und Bierchen geholt und ab in die Station Abaco zum Essen, Trinken, Tag revue passieren lassen und Schlafen. Nachdem ich schön ausgeschlafen hab ging es nach der Morgenhygiene und nem kleinen Frühstück auf Besichtigungstour durch Bergamo, mit der Seilbahn in die citta´d alta. Ich war ja schonmal in Bergamo, aber die Altstadt ist auf jeden Fall auch einen mehrmaligen Besuch wert, absolut sehenswert und gemütlich. Die alten Gemäuer und engen Gassen, die Plätze und Cafe´s, traumhaft. Außerdem hat man von hier oben einen klasse Ausblick auf das neue Bergamo samt stadio. Nach nem leckeren Eis und etwas la dolce vita ging es per Seilbahn und Bus zum Bahnhof von wo es nach Milano gehen sollte, sollte… Denn die Bahnen wurden bestreikt, so musste ich mit dem Bus zum Bergamo airport und von dort wieder mit dem Bus nach Mailand. Länger, teurer, aber die einzige Möglichkeit. In Mailand gab es auch keine Schließfächer, wohl aus Sicherheitsgründen durch den 11/9, nur ne Gepäckabgabestation für teures Geld die vor Mitternacht dicht macht, also wieder mit Rucksack die Stadt erkundet. Nochmal den Duomo besichtigt, dann zum Castello und dann Leonardo da Vincis Abendmahl Wandmalerei angesehn, dafür hab sogar ich Kunstbanause die 6,50€ gelatzt. Jetzt aber endlich zum Stadion. An der Lotto Station ausgestiegen und den Rest gelaufen, man was zieht sich das!




So. 27.11.11 20:45 AC Milan - AC Chievo Verona 4:0, Stadio Giuseppe Meazza, Serie A, 51.500 Zuschauer


Jede Menge Touris unterwegs und das ganze Umfeld gleicht einem Rummelplatz, nur die Karusells haben hier noch gefehlt, traurig. Das Stadion macht von Außen schon was her, wie ein großes Ufo und mit den beleuchteten Wendeltreppen ein architektonisches Meisterwerk für die damalige Zeit. Karten gab es auch hier wieder problemlos und so ging es frühzeitig rein. Wow, schon einfach gigantisch, ein echt riesiges Teil, toppt schon alles was ich bisher gesehen habe um Längen, absolut beeindruckend. Zwei Ränge auf der Haupttribüne, ansonsten drei Ränge und rundum überdacht, kennt ja eigentlich jeder von Fotos. Zu Beginn ordentlich Pyro und auch immer wieder nach den Toren, geil! Ansonsten war stimmungsmäßig nicht allzu viel los, die erste Halbzeit wurde mehr oder weniger durchsupportet, aber mit eher geringer Mitmachquote, wenn aber die gesamte Curva Sud mitzog war es richtig laut, durchaus bis hin zur Gänsehautstimmung. Leider eben nur äußerst selten. In der zweiten Hälfte kam dann nicht mehr viel, ähnlich sah es beim Spiel aus. In Halbzeit Eins ein wahres Feuerwerk des AC Milan mit schönen Spielszenen und tollem Fußball mit vier Toren. Vor allem das Tor von Zlatan Ibrahimovic zum 2:0 war sehr nett anzusehen. Die Tore vielen so einfach, es sah aus wie in einem Trainingsspiel. Sie können halt spielen wenn sie wollen, leider wollten sie in der zweiten Hälfte net mehr und so war es dann etwas mau. Lediglich Robinho zeigte nach seiner Einwechslung noch ein paar Mal sein Können, nur immer etwas zu viel des Guten und deshalb erfolglos.
Nach dem Spiel wieder zu Fuß zurück zur Metro, nochmal schnell den Dom bei Nacht begutachtet und mit dem Bus zurück zum Flughafen. Die Nacht wurde auf einer gepolsterten Bank vorm Mc Donals ziemlich bequem und mit immerhin fünf Stunden Schlaf verbracht bevor es zurück nach Düsseldorf ging.