Samstag, 21. Mai 2011

Norwegen



Freitagabends ging es nach der Arbeit ziemlich direkt los in Richtung Hahn und dank mega Stau in Köln und nochmals in der absoluten Pampa hieß es dann scheiß auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und gib ihm. Der billige Parkplatz war somit auch keine Thema mehr und ich kam gerade noch rechtzeitig, zumindest wenn der Flieger pünktlich gestartet wäre, so war sogar noch etwas Zeit mich ein wenig mit meinem Mitreisenden zu unterhalten der schon ungeduldig wartete. In Sandefjord bekam man direkt das norwegische Preisniveau vor Augen geführt als der Mietwagen klargemacht wurde, tja selbst schuld wenn man das nicht vorher bucht, aber so war zumindest direkt die Übernachtung geklärt. Ford Focus Combi mit Sitzheizung die nachts auch ganz angenehm war. So ging es dann nach Moss, wo zu später Stunde direkt ein Supermarktparkplatz angesteuert wurde, keine Minute dort hatte man direkt die norwegische Polizei an der Backe die die Personalien kontrollierte und fragte was wir denn vorhätten, aber kein Thema und alles easy. Die Nacht war kalt, sehr kalt und nie richtig dunkel, um vier Uhr morgens war es schon taghell. Nach knapp sechs Stunden mehr oder weniger Schlaf ging es morgens um sieben los zur Touristeninfo um uns mit Stadtkarten einzudecken, Geld wechseln, Essen und Trinken kaufen, die Dose Bier für schlappe vier Euro. Danach Morgenhygiene im Einkaufszentrum. Der Ground wurde dann schonmal im Morgengrauen abgelichtet und der Rasen auf  Bespielbarkeit geprüft, bevor die Gegend begutachtet und die Stadt besichtigt wurde. Auf einem Stadtfest wurde dann noch eine Waffel mit Würstchen gegessen, muss man schließlich auch mal probiert haben. Dann war es soweit.

Sa. 21.05.11 15:00 Moss FK – Tiller IL 1:0, Melløs Stadion, 2 Divisjon 1, 650 (10) Zuschauer

Das Stadion in Moss besteht aus einer großen und überdachten Haupttribüne mit Sitzplätzen und  einer kultigen unüberdachten Holz-Stehtribüne auf der anderen Geraden. Hinter einem der Tore sind noch drei Reihen und auf der anderen ein kleiner Graswall, sehenswert. Ein paar Gesänge wurden angestimmt und ein paar Fahnen geschwenkt, aber  alles mit relativ geringer Mitmachquote und Lautstärke, aber immerhin etwas, was soll man auch in der dritten norwegischen Liga erwarten. Das Spiel war wie zu erwarten auch kein Leckerbissen, Oberliganiveau dürfte es aber zumindest teilweise gewesen sein. Richtig unangenehm war der kalte Wind der ziemlich heftig über die Tribüne pfiff. Mit einer solchen Zuschauerzahl und Support hätte ich hier aber nicht gerechnet, also durchaus positiv.
Nach dem Spiel ging es nach Oslo, wo wir ursprünglich auf einen Campingplatz wollten, dies aber ohne Zelt und nur mit Auto nicht möglich war, also wurde einfach neben dem Platz auf einem Parkplatz übernachtet, aber nicht bevor es noch auf den Holmenkollen ganz in der Nähe ging. Schon echt beeindruckend und interessant, aber irgendwie seltsam so ohne Schnee, trotzdem ein absolutes Muss. Nach der Morgenhygiene auf dem Campingplatz ging es in die Stadt zum Sightseeing. Oslo ist schon eine sehr schöne Stadt, mit ansehnlichen Parks und Gebäuden, unter anderem dem Skulpturenpark, aber es ist doch alles in kurzer Zeit fußläufig erreichbar. Glück hatten wir hier auch noch, denn die AIDA lag am Hafen vor Anker, fast unvorstellbar groß das Teil. Dann nahm aber das Unheil seinen Lauf, wir trafen noch einen anderen Hopper der uns über den kurzfristig aufgerufenen Streik in der ersten Liga informierte, die Spieler protestierten gegen die Tatsache, dass sie ihre Schuhe vom Vereinsausrüster tragen müssen und keine freie Markenwahl haben. Mit einer solchen Scheiße rechnet man in einem Land wie Norwegen ja nun überhaupt nicht. Nachdem wir uns das am Stadion  bestätigen ließen hatten wir die Gewissheit. Die eigentlich geplanten Erstligaspiele Valerenga-Molde und Stabaek-Stromsgodset waren also abgesagt, sowie alle anderen Spiele der ersten Liga auch. Shit happens, is jetzt aber  nun mal nicht zu ändern, eine Notlösung musste also her und das einzig mögliche und halbwegs sinnvolle war ein Zweitligakick in Asker.



So. 22.05.11  18:00 Asker Fotball - Mjøndalen IF 1:1, Føyka Kunstgress, Adeccoligaen, 1.300 (450) Zuschauer

Nicht genug, dass die Tour jetzt sowieso fürn Arsch war, es regnete nun auch noch in Strömen, da man aber ein Dach erblicken konnte kaufte man die teuren Sitzplatzkarten, wenn man aber kein Glück hat kommt bekanntlich auch noch Pech dazu. Die Überdachten Plätze waren alle für Sponsoren reserviert. Das Stadion, oder besser der Sportplatz besteht wie der Name schon sagt aus Kunstrasen und das passt, denn hier wirkt alles recht künstlich. Die Tribüne auf der Geraden ist ein Stahlrohrkonstrukt mit Plastiksitzen, über dessen Mitte ein Dach oder eher eine Art Zeltplane gespannt ist. Wie gesagt, die Sponsorenplätze und da sind wir beim nächsten Thema. Fans sind hier Fehlanzeige, alles nur Kunden der Marke Hoppenheim. Auf der Gegenseite standen nur Baucontainer und an einem solchen Baucontainer gab es auch Essen und Trinken. Unterstellmöglichkeiten gab es nirgendwo und so verfolgte ich das Spiel klatschnass, denn es regnete die 90 Minuten konstant durch. Positiv waren hier allerdings die Gästefans die doch recht zahlreich vertreten waren und ziemlich das gesamte Spiel über für Stimmung sorgten, teilweise sogar recht laut und mit ansprechenden Gesängen. Das Spiel war hier auch einen Tick besser und verdiente teilweise schon wirklich den Namen Fußball.
Völlig durchnässt ging es dann zum Auto und zurück zu unserem Campingplatz. Am nächsten Morgen wieder auf dem Campingplatz fertig gemacht, gammelte man eigentlich den ganzen Tag nur vor sich hin. Essen, trinken, reden, nochmals zur Sprungschanze und dann fuhr man mit dem bereits getroffenen Hopperkollegen zusammen nach Bærum.



Mo. 23.05.11 17:00 Stabæk Fotball II - Levanger FK 1:3, Nadderud Stadion, 2 Divisjon 1, 112 Zuschauer

Mit einer im Oberrang überdachten Sitzplatztribüne als Haupttribüne auf der einen Seite, einer unüberdachten Sitztribüne auf der Anderen und ein paar Stehrängen auf einer Hintertorseite machte das Stadion schon etwas her. Die 112 handgezählten Zuschauer, die sich auch erst nach und nach einfanden verliefen sich hier also doch sehr. Das Spiel war gar nicht so schlecht, vielleicht hatte es sogar Regionalliganiveau, zumindest war es spannend. Bis zur 90. Minute stand es 1:1 bevor die Gäste  in der Nachspielzeit noch zwei Tore machten. Durch großen Hunger wurden auch hier noch ein paar  Münzen in Waffeln mit Würstchen investiert, die es hier übrigens überall zu Kaufen gab, bevor es dann zurück zum Flughafen ging.