19.12.21 15:30 TuS Homberg - TuS Düsseldorf Nord 3:1, Sportplatz Füstingweg, Kreisliga B Düsseldorf, 32 Zuschauer
Da ich mir den diesjährigen Länderpunkt endgültig abgeschminkt habe, sollte es zumindest ein würdiger Jahresabschluss mit einem wahren Highlight werden. Da die Corona Auflagen aber nur 32 anstatt der erwarteten 40.000 Zuschauer zuließen, wurde das Spiel vom gammligen 80.000er Non-League Ground auf den eigentlichen Platz der Ratinger gelegt. Die Gäste mussten nicht nur die riesige Choreo vernichten, sondern durften offiziell gar nicht anreisen. So macht das große TuS Derby eigentlich keinen Sinn, aber ich hatte mich nun mal mit Inge verabredet. Für Marc zählt der Ground übrigens nicht. Nicht etwa, weil er zwei Minuten zu spät kam, sondern weil er kein Bier getrunken hat! Aufgrund der befürchteten Ausschreitungen wurde nämlich nicht nur das geforderte Alkoholverbot umgesetzt, sondern gleich der gesamte Verkauf gestoppt. Wohl dem, der mitdenkt und unter dem Einsatz seines Lebens eine Büchse Gerstensaft durch die vom Militär organisierten Sicherheitskontrollen geschmuggelt hat. Die Stimmung war natürlich gedrückt, aber doch aufgeheizt. Im ersten Durchgang war das Treiben auf dem Rasen und den Rängen noch verhalten und es ging ereignislos in die Kabinen. In der zweiten Hälfte ging die Heimelf schnell in Führung und die Menge tobte. Das Spiel wurde ruppiger und obwohl dem Ausgleich schnell die erneute Führung folgte, pöbelten zwei junge Ultras so energisch gegen den Unparteiischen, dass sie von zwei Althools zurückgepfiffen werden mussten, die den drohenden Spielabbruch erkannten. Nach dem 3:1 verlagerte sich die Unruhe zusehends aufs Spielfeld. Es war ein hartes Spiel ohne spielerische Höhepunkte, bei dem das Wechselkontingent verletzungsbedingt völlig ausgeschöpft wurde. Nach einer Tätlichkeit gab es Rot für die Gäste, die daraufhin kaum zu bändigen waren. Ein Ersatzspieler musste gar von der Staatsmacht abgeführt werden, nachdem der den Schiedsrichter bedroht hatte. Die Lage entspannte sich zumindest soweit, dass die Partie zu Ende gebracht werden konnte. Nachdem der Spielleiter einen Haken unter den Spielbericht gesetzt hatte, erstrahlte die gesamte Gegengerade in rotem Licht und die Supporter würdigten den Derbysieg und die kämpferische Leistung ihrer Helden mit der größten Pyro-Show, die ich dieses Jahr jenseits von Helgoland erleben durfte. Ein wahrhaft würdiger Jahresabschluss.