Montag, 29. April 2024

FC Barcelona - Valencia

29.04.24 21:00 FC Barcelona - Valencia CF 4:2 (1:2), Estadi Olimpic Lluis Companys, Primera Division, 30.167 Zuschauer

Am Ende war der Anfang oder umgekehrt oder wie auch immer. Da der Herzensverein meiner Freundin nicht wie bei normalen Menschen die launische Diva ist, sondern die Blaugrana und da ich ein Stadiontourist bin, war dieses Spiel der Grund der Tour. Da wir das heilige Camp Nou mit über 30.000 Adlern entweiht und tausenden potenten asiatischen Konsumenten die Tickets weggeschnappt haben, war das Ende der Schüssel besiegelt. Nach dem Auszug von Espanyol stand das schicke Olympiastadion von 1992 leer und nun spielte der FC Barcelona übergangsweise darin. Die Frage eines Besuchs stellte sich für uns beide nicht. Nun passte es „leider“ gegen Valencia, denn gegen die Fledermäuse gab es die günstigsten Tickets für schlappe 80€. Natürlich fand ich das nicht toll, aber im Gegensatz zu einem Hopper Mistvogel asselt man da als Stadiontourist nicht rum. Man konnte sich für sein Geld nur die Kategorie, nicht aber die Plätze aussuchen und sollte die Tickets auch erst kurz vorm Spiel zugeteilt bekommen. Schöne neue Fußballwelt. Die Flüge waren nicht zu günstig, da wir die Terminierung abwarten wollten. Samstag, perfekt. Eine Woche vorm Spiel bekam ich eine Mail. Verlegung auf Montag. Super, riesige Freude! Zwei Tage Urlaub extra und die Kosten für nen neuen Flug. Es kann ja nicht immer alles glatt laufen. Am Spieltag regnete bzw. schüttete es den ganzen Tag. Durch den Regen und ins Museum war nicht meine Wahl. Nach etwas Gammeln aufm Zimmer ging es ein paar Meter zur Kaelderkold Bar, wo es ein paar sehr gute Biere der Olgod Kleinbrauerei aus Barcelona gab und die Zeit sehr sinnvoll überbrückt wurde. Nach einigen leckeren Pinchos war es auch bald an der Zeit zum Stadion aufzubrechen. Erstmals am heutigen Tag hörte es auf zu regnen, als wir auf den Montjuic, den Hausberg Barcelonas liefen und das sollte jetzt auch entgegen des Wetterberichts so bleiben. Das Stadion wurde für die Weltausstellung 1929 gebaut und für die Olympischen Spiele 1992 wurde das Gelände um einige Sportstätten erweitert. Die hübsche Fassade und das Marathontor sind für das Stadion so charakteristisch wie der Torre Telefonica für das Gelände. Barca war die bessere Mannschaft, ohne dabei zu glänzen und nickte nach einer Flanke zum 1:0 ein. Einen krassen Patzer von Ter Stegen, der an der Strafraumgrenze den Ball an den Angreifer vertändelte, nutzte dieser zum 1:1. Als die Abwehr einige Minuten danach schlief, zog der Stürmer mit dem Ball in den Strafraum. Araujo kam von hinten und legte ihn in alter Holzfäller Manier. Unglaublich, dass ein Spieler aus la Liga da so ungestüm hingeht. Kein böses Foul, aber richtig dumm. Elfmeter, Tor, 1:2. In der Nachspielzeit kam der Valencia Keeper raus und parierte mit der Hand vor Yamal. Dumm nur, dass er da außerhalb des 16ers war. Die Regel besagt Rot und Freistoß. Kurz nach der Pause trat Gündogan erneut eine schlechte Ecke in den Strafraum, die an die Eintracht erinnerte. Beim FC Barcelona steht da vorne aber Lewandowski und nicht Ebimbe und irgendwie war der plötzlich da und nickte zum 2:2 ein. Danach passierte nicht wirklich viel, bis die Einwechslung von Pedri neuen Schwung brachte. Ein ähnliches Spiel wie beim 2:2, nur mit einer besseren Ecke brachte das 3:2. In der Nachspielzeit versenkte der Pole noch einen Freistoß und holte sich den Hattrick und seinem Verein das 4:2. Positiv erwähnen möchte ich, dass es mehr Spanier/Katalanen und weniger Asiaten im Stadion gab, als erwartet. Auf den Gästeblock hatte ich keine Sicht, aber viel mehr als ein “puta Barca” zu Beginn kam da auch nicht. Der kleine Support Block in der Heimkurve versuchte sich mit ner Trommel und vier Fahnen. Besser als nix, aber auch nicht mehr, als man von Paderborn oder Heidenheim erwarten würde. Zwei Fragen bleiben offen. Ist es zwingend notwendig, in der Pause den Rasen zu bewässern, nachdem es den ganzen Tag gegossen hat? Und dient la ola beim Stand von 2:2 und einem dahin plätschernden Spiel nur der Bespaßung der doofen Touristen? Kein Highlight, aber ein unterhaltsames Spiel. Richtig interessant wurde es aber erst nachher, als die ganzen Insta Opfer ihre Fotos und Videos machten. Eigentlich zum Schämen, aber in unserer Zeit verdient man damit ja zum Teil deutlich mehr Geld als mit Arbeiten.






Sonntag, 28. April 2024

CE Manresa und Rollhockey

28.04.24 12:00 CE Manresa - Terrassa FC 1:2 (0:1), Estadi Municipal del Congost, Segunda Division RFEF Grupo 3, 360 Zuschauer

Ein Samstag ohne Fußball ist im Urlaub eigentlich ein verlorener Tag. Es ist allerdings ein Unterschied, ob man alleine bzw. mit irgendwelchen Hopper Mistvögeln unterwegs ist oder mit der Freundin. Heute wäre eh nur Hafer oder Futbol mit viel Eierei drin gewesen. Letzten Endes haben wir den Tag mit einer Tour zum Kloster Montserrat im absolut sehenswerten Sandstein Gebirge, an diversen "Spots" und mit leckeren Tapas gut rum bekommen. Laut Wikipedia leben im Kloster rund 80 Mönche und da frage ich schon, warum keiner von denen auf die Idee kommt, Bier zu brauen. Was machen die denn da den ganzen Tag? Das Hotel hab ich in Manresa gebucht und in diesem Fall tatsächlich zufällig, hatten die am Sonntag ein Heimspiel. Da machste nix. Für Manresa stand der Abstieg bereits fest und Terrassa hatte keine Chance mehr auf die Aufstiegs Relegation. Ein unbeschwerter Sommer Kick also, nur ohne Sommer. Auf dem Sandplatz nebenan betrieben alt und jung gemeinsam diesen wundervollen Sport übers halbe Feld. Spaß, statt Kommerz - sehr geil. Wir entschieden uns dennoch für die vierte spanische Liga und den Kunstrasenplatz mit der wunderschönen Tribüne. Ne Handvoll Fans war auf der Heimseite um etwas Support bemüht. Das war bei den Gästen aber sowohl in Klasse, als auch Masse besser. Ein Typ hat es mir dabei besonders angetan, ein richtiger Bilderbuch Ronny. Einfach geil der Typ. Ich würde zwar nie behaupten, dass ich spanisch kann, aber ich komme zumindest beim Essen und Trinken bestellen klar. Katalanisch ist aber ne andere Nummer. Die Karte in der Cantina hätte ebenso auf chinesisch sein können. Cerveza grande und ins Blaue rein bocadillo con jamon serrano y patatas bravas haben aber funktioniert. Das Spiel hatte Höhen und Tiefen, wobei eigentlich schon dauerhaft ein Klassenunterschied erkennbar war und der Auswärtssieg höher hätte ausfallen müssen.







28.04.24 18:30 FC Barcelona - Girona CH 7:4 (2:2), Palau Blaugrana, OK Liga Hoquei Patins (Rollhockey), 500 Zuschauer

Ab zum Flughafen, den Mietwagen abgeben. Mit dem Bus in die Stadt. Einchecken in der viel zu teuren Absteige an der Rambla und weiter zum kultigen Rollhockey Revisit im Palau Blaugrana. Leute, wenn ihr in Barcelona seid und es passt, gönnt euch den Spaß! Bester Mann auf dem Parkett war neben Marc Grau auch Heiko Westermann bzw. P. Bargallo, wie er sich mittlerweile scheinbar nennt. Das Spiel des Tabellen Zwölften beim Ersten war ausgeglichen und hatte mit 0:1, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4 und 4:4 einen spannenden Spielverlauf. Bis zwei Minuten vor Schluss das 5:4 fiel und die Gäste den Torhüter raus nahmen. Der Schutthaufen, wo einst das Miniestadi stand, die Kräne am Camp Nou und die Eishalle, die jetzt ein Vereinseigenes 3D Kino oder sowas ist, zeigen den Weg des großen und ehemals sympathischen FC Barcelona und des Profi Fußballs im Allgemeinen. Nach diesem Abendprogramm ging es noch auf ein paar Bier, Rum-Cola und leckere Pinchos in unsere mittlerweile angestammte Tapas Bar.



Freitag, 26. April 2024

FC Andorra - Santander

26.04.24 20:30 FC Andorra - Real Racing Club de Santander 1:1 (1:0), Estadi Nacional, Segunda Division, 2.065 Zuschauer

Das Fürstentum Andorra ist ein Kleinstaat in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich und deshalb ist die Amtssprache passenderweise der Mix aus beidem, katalanisch. Die Lage in den Bergen macht schon was her und die Natur ist sehenswert. Große touristische Highlights bietet die Steueroase ansonsten aber nicht. Den Länderpunkt hab ich bereits vor 13 Jahren gemacht und dachte, das damalige Spiel bleibt in der Liste einsam und verlassen stehen. Die Terminierung passte aber einfach und bevor der LP verfällt, gab ich nach und ging mit Katja zum Fußball. Der FC Andorra aus der Hauptstadt Andorra la Vella ist meines Wissen nach der einzige Verein des Landes, der im spanischen Ligasystem mit kickt, zumindest höherklassig. 1995 haben sie sogar die Copa Catalunya gewonnen. Nach einer langen Zeit in der dritten Liga ging es runter bis in die siebte. 2018 kaufte Gerard Pique mittels einer Holding Group den Verein und ernannte sich zum Präsidenten. Dann ging es mehr oder weniger sportlich bergauf und zwar erstmals bis in die zweite Liga. Die Gäste aus dem spanischen Norden waren Gründungsmitglied der Primera Division und kickten dort 44 Spielzeiten. Fast unglaublich, dass dies schon zwölf Jahre nicht mehr der Fall ist. Da der Wetterbericht nicht zu prickelnd war, gönnte ich uns für nen 5er mehr Tickets unterm Tribünendach und pünktlich zu Spielbeginn fing es auch ordentlich an zu regnen. Bis auf die Gästefans und das Dutzend Andorra Supporter, stapelten sich die Zuschauer daraufhin unterm Dach. Für spanische Verhältnisse kann man bei den Gästen durchaus von einer Art Fankultur sprechen. Auf dem Platz waren die Gäste das bessere Team, bis es so richtig zu schütten anfing und die Schönwetter Spanier das Spielen quasi einstellten. Ein schönes Solo sorgte daraufhin für die Führung und den 1:0 Pausenstand. Beim Sprint in die Kabine erreichten einige Santander Spieler Rekordwerte. Im zweiten Durchgang ließ Andorra das 2:0 liegen, als der Angreifer am leeren Tor vorbei schoss. Dann ließ der Starkregen nach und zack waren die Gäste wieder am Drücker. Irre. Das 1:1 war nun die logische Konsequenz. Ein schöner Treffer per Fernschuss wurde den Gästen wie ein weiteres Tor aberkannt. Am Ende drückten die Hausherren noch auf den Siegtreffer, der aber nicht mehr fallen wollte. Das alkoholfreie Bier konnten die Andorraner behalten und so teilten wir uns im Stadion nur ne Frankfurter. Nach dem Spiel waren die Bordsteine hochgeklappt und daher gab es Mäcces Fraß zum Bier ausm Supermarkt. Bona Nit. 






Sonntag, 21. April 2024

Mainz - Eintracht II

21.04.24 14:00 TSV Schott Mainz - Eintracht Frankfurt II 3:0 (0:0), Bezirkssportanlage Mombach, Regionalliga Südwest, 150 Zuschauer

Heute konnte mal wieder das Schöne mit dem Angenehmen verbunden werden. Ein neuer Ground mit der Eintracht. Spiel Nr. 3 unserer Zwoten in diesem Monat. Der beschissenste Platz der Regionalliga Südwest hat nicht nur kaum Ausbau und ist nur von einer Seite begehbar, sondern besteht auch als einziger aus scheiß Kunstrasen. Zu allem Übel ist der Platz auch noch mit unglaublich vielen gelben Linien für die amerikanische Eierball Scheiße verschandelt. Auf jeden Fall zeigt das einmal mehr, dass Fußball am Riederwald auch in dieser Liga möglich wäre, wenn man es von Vereinsseite denn wollen würde. Scheiß Dreieich! Man könnte sagen, dass der hier spielende Verein genauso wenig in der Liga zu suchen hat, wie der Platz. 2007 noch in der neuntklassigen Kreisliga kickend, stiegen die Mainzer 2014 in die Oberliga auf und die Schott AG pumpt genug Geld in die Mannschaft, dass sie nun zum dritten Mal Regionalliga Luft schnuppern kann. Sportlich reicht es dort aber immer nur für einen Abstiegsplatz. Das Zuschauerinteresse ist quasi nicht vorhanden und richtig traurig für die vierte Liga. Wenig verwunderlich, denn selbst die Mainzer Kasper in der Bundesliga interessieren ja kaum jemanden. Gut ein Drittel drückte heute der richtigen Mannschaft die Daumen. Im ersten Durchgang schoben wir uns weitestgehend kontrolliert den Ball hin und her. Die wenigen, guten Spielzüge endeten meist am 16er. Ideenlose Adler, schwache Mainzer, langweiliges Spiel und nasskaltes Wetter. Top. Die zweite Hälfte haben wir es irgendwie geschafft, uns vom Tabellen Vorletzten drei Dinger einschenken zu lassen. Peinlich. Ich möchte unserem Torhüter keinen Vorwurf machen, aber ein Sack Kartoffeln verhindert auch Tore, wenn er auf der Linie steht und man ihn anschießt. Mein persönliches Saisonziel (vor den Kickers zu stehen) ist mit vier Punkten Vorsprung trotzdem auf einem guten Weg. Bier und Wurst sind mit je 4€ zwar am Limit des akzeptablen, aber dafür bekommt man neben Rindswurst auch gute, grobe Bratwurst und mit dem gezapften Hellen der Eulchen Brauerei gutes, regionales Bier. Gruß nach Hoffenheim, ihr Lutscher. Mal sehen ob ich den letzten fehlenden Platz in der Südwest von Stuttgart II in dieser Saison noch schaffe.




Freitag, 19. April 2024

Eintracht - Augsburg

19.04.24 20:30 Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 3:1 (0:1), Waldstadion, 1. Bundesliga, 57.600 Zuschauer

Der FC Augsburg, kein Verein auf den man sich freut, aber einer der in der aktuellen Besetzung der Bundesliga mit VW, RB, Bayer und SAP oder Heidenheim und Mainz nicht mal unbedingt zu den größten Graupen zählt. Augsburg spielt selten ansehnlichen Fußball, wir sehen gegen sie erfahrungsgemäß eher schlecht aus, in Form sind wir auch nicht und mit einem Sieg und zwei Toren Differenz würden sie an uns vorbei ziehen. Das konnte nur gut werden. Vorfreude. Yeah. Unter der Woche ist unsere Legende Bern Hölzenbein von uns gegangen. Im Herzen von Europa, Schweigeminute, Spruchband, wir sind alle Frankfurter Jungs. Ein emotionaler Moment. Ein Spieler und Mensch, der Eintracht Frankfurt war und wie es sie heute leider kaum noch gibt. Ruhe in Frieden. Mit ihrer ersten Chance gingen die Gäste fast schon erwartbar in Führung. Tolle Wurst. Viel passierte im ersten Durchgang auf beiden Seiten nicht und da die Augsburger einmal frei vorm Tor am Ball vorbei rutschten, ging es glücklicherweise nur mit 0:1 in die Pause. Schwere Kost. Wir sind mittlerweile echt verwöhnt, das muss ich zugeben, aber die Zeiten von Granaten wie Karel Rada und Markus Lösch sind nun mal vorbei. Die zweite Hälfte dürfte Fußballfans im allgemeinen, aber besonders denjenigen, die sich für den richtigen Verein entschieden haben, mehr Freude bereitet haben. Da war viel mehr Druck und Zug zum Tor vorhanden. Chaibi, Ekitike und Marmoush durften sich als Torschützen feiern lassen. Jawohl! Bei nur noch vier Spielen sehen die fünf Punkte Vorsprung auf Platz Sieben trotz des schweren Restprogramms und der schlechten Rückrunde gar nicht mal so übel aus. Der Abend wurde bei guter Laune und ziemlich entspannt hauptsächlich in einem Frankfurter Trinklokal verbracht und man hört nicht zu unrecht immer wieder davon, dass einem Leute was in die Getränke kippen. Von Eistee allein wird man nämlich in der Regel eher nicht betrunken. Sowas aber auch. Vielen Dank für den Schlafplatz in der Hauptstadt des Verbrechens!


Sonntag, 7. April 2024

Hoffenheim II - Eintracht II

07.04.24 12:00 TSG Hoffenheim II - Eintracht Frankfurt II 3:0 (1:0), Dietmar-Hopp-Stadion, Regionalliga Südwest, 270 Zuschauer

Heute hatte ich die Wahl mit Kollegen einen brauchbaren neuen Ground in Siegburg gegen den Bonner SC zu machen oder mit anderen Jungs unsere Amateure in Hoffenheim zu bewundern. Da ich die letzte Zeit scheinbar am liebsten im Auto verbringe und die Eintracht die Eintracht ist, war die Wahl klar. Von der Autobahnabfahrt sind es nur 5 km bis zum Stadion. Erwähnt wird das Dorf aber weder dort, noch an der nächsten Kreuzung. Das sagt alles über den Stellenwert Hoffenheims. Wenn der Messias dieses Dorfs nicht völlig Größenwahnsinnig und Geltungssüchtig wäre, hätte er seinem Verein mit diesem Stadion einen recht netten und völlig überdimensionieren Tempel hingestellt und sein Kreisklasse Team bis in die Oberliga hochgezüchtet. Reiche Arschlöcher machen sowas aber nicht aus Heimatverbundenheit, wie sie es gerne erzählen und so musste ein größeres, moderneres Stadion her, um dank der Freunde mit offenen Taschen beim Verband mit seinem 3.000 Einwohner Dorf in die Bundesliga einzuziehen. Geld regieret die Welt und den Fußball noch viel mehr. So spielt heute die zweite Mannschaft des reichen Mannes Spielzeugs in diesem Stadion um den Aufstieg in die 3. Liga. Schöne neue Welt, uns‘re Feinde sind wir selbst. Die Eintrittspreise sind für die Liga angemessen, aber der Rest ist eine Frechheit! Je 5€ kosten Wurst und Bier. Eins wollte ich mit meinen beiden lieblings Spaniern gegen all meine Prinzipien jedoch trinken. Für 5€ bekommt man dann eine Flasche Bitburger in einen 0,4 Liter Becher gekippt. Euch soll der Blitz beim Kacken treffen! In der ersten Hälfte passierte in einem extrem langweiligen Spiel exakt gar nichts. Bis unser Schnapper kurz vorm Pausenpfiff einen harmlosen Ball abprallen ließ und ein Leibeigener des Milliardärs ihn im Tor unterbrachte. Toll. Die Pause verlängerten sich unsere Spieler dann etwas und so guckten sie geschlossen zu, wie die Gaukler Truppe des reichen Mannes das 2:0 machte. Danke. Das 3:0 dürfte höchstens die vierte Möglichkeit gewesen sein. Top. Danach wachten unsere Jungs dann doch noch auf, aber der Drops war spätestens nach dem verschossen Elfmeter gelutscht. Zwei Elfmeter in einer Woche zu verballern ist hoffentlich nicht das, was unser Schütze sich von seinem Job so vorstellt. Auch weitere gute Chancen wurden vergeben und so blieb uns nicht mal der Ehrentreffer. Insgesamt waren wieder mehr Frankfurter hier als erwartet. Schön. Dass die Angestellten des Milliardärs bei den Toren nicht mal kurz klatschen konnten, spricht für die Begeisterung hier.



Freitag, 5. April 2024

Eintracht - Bremen

05.04.24 20:30 SG Eintracht Frankfurt - SV Werder Bremen 1:1 (0:0), Waldstadion, 1. Bundesliga, 58.000 Zuschauer

Der SV Werder Bremen teilt nicht nur das Gründungsjahr 1899 mit uns, sondern war auch Gründungsmitglied der Bundesliga und gehört zum festen Inventar der Liga. Ein solcher Verein kann einem an sich erstmal nur schwer unsympathisch sein. Die Fanszene der Bremer verwechselt aber immer häufiger ihre Dauerkarte mit dem Parteibuch und das Stadion mit einer Demo. Da bleibt kein fehlendes Gendersternchen unkommentiert. Ich bin durchaus nicht der Einzige, dem das zu viel ist. Heute stand also der Bundesliga Klassiker der Bremer Fischköppe*innen gegen den Eintracht Lachs an und das Stadion im Frankfurter Stadtwald war auf beiden Seiten gefüllt. Einem spannenden und guten Fußballspiel unter Flutlicht Dachstrahlern stand somit nichts im Wege, außer eventuell den beiden Mannschaften. Ähnlich wie gegen Union hatten wir wieder die Spielkontrolle, ohne das aber irgendwie auszunutzen. Bremen stand gut in der Defensive und war bei den seltenen Kontern gefährlicher als wir mit unserer Dominanz. Egal wie schwach wir bei eigenen Standards auch sein mögen, bei Standards für den Gegner sind wir deshalb nicht automatisch besser und so fiel die Führung für die Gäste mal wieder nach eben einem solchen. Rot Werder, Überzahl Eintracht, Ausgleich. Dann machten wir nochmal Druck, aber auch unser Torschütze Tuta verabschiedete sich mit Rot vom Platz. Aufbaugegner Frankfurt. Nach vier Niederlagen in Folge holt Bremen mal wieder einen Punkt. Die Statistik sagt 67% Ballbesitz, 24:11 Torschüsse und 9:0 Ecken für die Eintracht. In puncto Ecken tendiere ich ja immer noch dazu, uns stattdessen einen Abstoß ausführen zu lassen. Das könnte zumindest theoretisch für Torgefahr sorgen. Positiv denken. Immer noch Platz Sechs und nicht verloren. Deutscher Meister wird nur die SGE! Im 125 Jahre Merchandising hat Werder keine Chance gegen uns und im Lachsverkauf macht uns sowieso keiner was vor.


Mittwoch, 3. April 2024

TSG Balingen - Eintracht II

03.04.24 19:00 TSG Balingen Fußball - Eintracht Frankfurt II 2:3 (1:0), Au-Stadion, Regionalliga Südwest, 720 Zuschauer

Nach einem kurzen Marsch durch Kaufbeuren ging es für 190 km und unglaubliche 2h40 durch die Pampa zur Burg Hohenzollern. Hier wurde die Zeit für eine anstrengende Wanderung auf die Burg und eine Besichtigung des Inneren genutzt. Etwas Kultur kann ja nicht schaden. Leider war das Wetter wieder sehr bescheiden. Danach war auch noch genug Zeit für einen Spaziergang durch das nette und beschauliche Balingen mit dem Zollernschloss. Dann war es aber an der Zeit für König Fußball. Mein Plan war es, diese Saison die Südwest mit den Amateuren zu komplettieren. Da ich dazu genötigt wurde, während der Klatsche bei Stuttgart II mit zu Union Berlin zu fahren, klappt das aber nicht ganz. Egal. Der Mittwoch war hierfür trotzdem geblockt. Das Stadion gefällt mir ganz gut. Ein Graswall hinterm Tor, ein paar Stufen auf der Gegenseite und die spezielle Tribüne. Das Ding ist erhöht und man kann unter der Tribüne stehen und das Spiel gucken. Hinter den Sitzplätzen kann man auch stehen und mit bester Sicht das Spiel verfolgen, das ist top. Man sagt ja gerne, dass die Zweitvertretungen nix im normalen Ligabetrieb zu suchen haben und grundsätzlich stimme ich dem auch zu. ABER. Ich bin mir sicher, dass hier deutlich mehr Leute mit Eintracht Schals im Stadion waren, als die zu uns bzw. ins beschissene Dreieich mitgebracht haben. 10 Leute mit Fahne und Trommel versammelten sich hinterm "1848 Supporters" Banner. Wie immer scheiden sich da die Geister. Da sie aber keinen auf Ultra' machten und sich auf einfache Anfeuerungen beschränkten, fand ich es passend. In einem ausgeglichenen, langweiligen Spiel machten wir es den Hausherren beim 1:0 zu leicht. Danach wurden wir stärker, besonders durch Noel Futkeu, der mit einem starken Kopfball und bei einem 1:1 mit dem Schnapper scheiterte. In der Defensive hat mir besonders Elias Baum gut gefallen. Nacho, das Tier war vorne immer eine gute Anlaufstelle zum Bälle verteilen, hatte aber selbst keine oder kaum Abschlüsse. Letzten Endes lief das Spiel ähnlich wie das der Profis gegen Union. Wir waren fast nur in der Balinger Hälfte, aber es kam nix dabei rum. Als einer unserer Spieler an der Außenline beim Klärungsversuch wegrutschte und mit der Hand am Ball landete, entschied der Schiedsrichter auf Freistoß - okay und Gelb - Lutscher. Nachdem es den ganzen Tag regnete, scheinte vorm Spiel kurz die Sonne. Als es dann aber wieder regnete, musste ich mich schon etwas eigensinnig freuen. Ansonsten hätte ich für meinen überdachten Stehplatz nämlich 4€ und somit den Preis für die leckere Rote oder das gute Lehner Weizen bzw. Lehner Export zuviel gezahlt. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer ein gutes, unterhaltsames Spiel, indem wir den besseren Fußball zeigten. Balingen stellte sich in der Abwehr doof an, gehalten und Elfmeter. Der wurde zwar auch gehalten, aber der Nachschuss war drin. Jawollo. Kurz danach stand es nach einem schönen Angriff 2:1. Geht doch. Völlig unnötig fiel dann das unverdiente 2:2. So ein Mist. Die Jungs machten aber weiter Druck und auch wenn der Angriff schon fast vertendelt war, belohnte sich Futkeu für ein gutes Spiel mit dem Treffer zum 3:2 Endstand. Jaa! Auswärtssieg! Knapp fünf Stunden und 450 km Fahrt hatte ich nun vor mir. Kein Spaß. BaWü ist bekannt für seine schlechten Autofahrer, wie ich am Beispiel HN wieder feststellen durfte. Die zählen zu meinen besonderen Lieblingen, aber da war noch ne Stadt mit H, die genauso schlecht fahren. Ich kam aber einfach nicht drauf. Bis mich dann jemand zum abrupten abbremsen zwang. HD, genau. Danke. Das kannst du dir nicht ausdenken. Dem Navi trotz entspanntem Fahren ne gute Stunde abgeluchst, kam ich überraschend fit zu Hause an. Sieben Tage am Stück je mindestens ein Spiel. Schöne Grounds, gute Spiele, feine Stimmung, schöne Städte und Gegenden mit echten Highlights, dazu gutes Essen und neue Biere. Von allem war etwas dabei, top. Dafür sind die 2328 km mehr aufm Tacho gut investiert.