Sonntag, 19. Dezember 2021

TuS Homberg - TuS Nord

19.12.21 15:30 TuS Homberg - TuS Düsseldorf Nord 3:1, Sportplatz Füstingweg, Kreisliga B Düsseldorf, 32 Zuschauer

Da ich mir den diesjährigen Länderpunkt endgültig abgeschminkt habe, sollte es zumindest ein würdiger Jahresabschluss mit einem wahren Highlight werden. Da die Corona Auflagen aber nur 32 anstatt der erwarteten 40.000 Zuschauer zuließen, wurde das Spiel vom gammligen 80.000er Non-League Ground auf den eigentlichen Platz der Ratinger gelegt. Die Gäste mussten nicht nur die riesige Choreo vernichten, sondern durften offiziell gar nicht anreisen. So macht das große TuS Derby eigentlich keinen Sinn, aber ich hatte mich nun mal mit Inge verabredet. Für Marc zählt der Ground übrigens nicht. Nicht etwa, weil er zwei Minuten zu spät kam, sondern weil er kein Bier getrunken hat! Aufgrund der befürchteten Ausschreitungen wurde nämlich nicht nur das geforderte Alkoholverbot umgesetzt, sondern gleich der gesamte Verkauf gestoppt. Wohl dem, der mitdenkt und unter dem Einsatz seines Lebens eine Büchse Gerstensaft durch die vom Militär organisierten Sicherheitskontrollen geschmuggelt hat. Die Stimmung war natürlich gedrückt, aber doch aufgeheizt. Im ersten Durchgang war das Treiben auf dem Rasen und den Rängen noch verhalten und es ging ereignislos in die Kabinen. In der zweiten Hälfte ging die Heimelf schnell in Führung und die Menge tobte. Das Spiel wurde ruppiger und obwohl dem Ausgleich schnell die erneute Führung folgte, pöbelten zwei junge Ultras so energisch gegen den Unparteiischen, dass sie von zwei Althools zurückgepfiffen werden mussten, die den drohenden Spielabbruch erkannten. Nach dem 3:1 verlagerte sich die Unruhe zusehends aufs Spielfeld. Es war ein hartes Spiel ohne spielerische Höhepunkte, bei dem das Wechselkontingent verletzungsbedingt völlig ausgeschöpft wurde. Nach einer Tätlichkeit gab es Rot für die Gäste, die daraufhin kaum zu bändigen waren. Ein Ersatzspieler musste gar von der Staatsmacht abgeführt werden, nachdem der den Schiedsrichter bedroht hatte. Die Lage entspannte sich zumindest soweit, dass die Partie zu Ende gebracht werden konnte. Nachdem der Spielleiter einen Haken unter den Spielbericht gesetzt hatte, erstrahlte die gesamte Gegengerade in rotem Licht und die Supporter würdigten den Derbysieg und die kämpferische Leistung ihrer Helden mit der größten Pyro-Show, die ich dieses Jahr jenseits von Helgoland erleben durfte. Ein wahrhaft würdiger Jahresabschluss. 


Samstag, 18. Dezember 2021

TVD Velbert - FSV Duisburg

18.12.21 14:00 TVD Velbert - FSV Duisburg 3:1, Sportplatz Birth, Oberliga Niederrhein, 136 Zuschauer

Velbert kenn ich als ein Dorf im Kreis Mettmann zwischen Wuppertal und Essen. Das Dorf hat aber unglaubliche 84.000 Einwohner und ist mittlerweile sowas wie die heimliche Fußballmacht im Verbandsgebiet. Drei Velberter Vereine kicken in der Oberliga und diese drei stehen auch im Achtelfinale des Niederrheinpokals. Stand jetzt sieht es nächste Saison sogar nach Regionalliga Fußball in der Stadt aus. Heute empfing der Tabellen 10. den 22. und wie man aus der Stadionzeitung entnehmen konnte, ist man mit dem zehnten Platz nicht wirklich zufrieden. Klares Ding also - theoretisch. Ein klares Ding war aber nur, dass es bei nasskaltem Nieselregen kein schönes Fußballspiel zu sehen gab. Anspruch und Wirklichkeit klaffen beim Dalbecksbaumer Turnverein wohl etwas auseinander. Ab der 81. Spielminute (1:0) klingelten die Weihnachtsglocken aber nochmal ganz ordentlich. Dem 2:0 (86.) folgten noch der Anschluss zum 2:1 (89.) und der 3:1 Endstand (91.). Der Ausbau ist mit den paar Stufen und dem kleinen Stahlrohrtribühnchen nicht der Brüller, aber mit dem Umlauf auf dem Grashang geht das Ganze schon klar. Der Kunstrasen in der Mitte wirkt mit seinen Fangzäunen, den Banden und der breiten Aschebahn aber leider wie ein Fremdkörper. Auf der Speisekarten standen neben Bratwurst auch gezapftes Alt und Pils. Auf meine Frage nach dem Alt im Ausschank bekam ich "Bitburger" als Antwort. Das beste Alt aller Zeiten? Ich orderte daraufhin sicherheitshalber ein Pils, bevor man vielleicht versucht hätte mir ein Frankenheim unterzujubeln. Ebenfalls Zeugen dieses fußballerischen Highlights waren die Chefredakteure zweier Hochglanzmagazine aus Bremen und Leverkusen. Glückwunsch zur Komplettierung und Danke für das dazugehörige Bier in die Farbenstadt.



Donnerstag, 16. Dezember 2021

SC Grimlinghausen - Germania Hoisten

16.12.21 19:30 SC Grimlinghausen - DJK Germania Hoisten 5:1, Hartplatz BSA Grimlinghausen, Kreisliga A Grevenbroich-Neuss, 80 Zuschauer

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und wie immer versucht man noch ein paar fehlende Dinge zu erledigen. Hopping technisch ist 2021 für mich zwar eh verloren und am einzigen Ziel, wie jedes Jahr seit 2010 mindestens einen Länderpinkt zu machen, bin ich gescheitert. Zumindest fällt noch der erste Ascheplatz des Jahres - Trostpreis allez. In der Bier Tauschbörse hatte ich heute vorweihnachtliche Geschenke für Igel und Ronny parat und bekam auch einige Leckereien von der Sektion Dunkeldeutschland. Zum nahenden Jahresabschluss nochmal nette Menschen zu treffen und nebenbei Fuppes zu gucken war auch der Grund hier anzutischen. Alleine hätte mir selbst für die paar Kilometer kurz hintern Bach völlig die Motivation gefehlt. Die Anwesenheit wurde allerdings auch mit etwas besonderem Belohnt, einem Tor für die Gäste aus Hoisten. Bei einem jetzigen Torverhältnis von 6:87 (bei 0 Punkten) ist das nämlich durchaus erwähnenswert. Erwähnenswert ist auch, dass es zur Pause 4:0 stand, wir aber geschlossen auf ein 3:0 beharren. 



Samstag, 11. Dezember 2021

Hünfelder SV - FSV Fernwald

11.12.21 14:00 Hünfelder SV - FSV Fernwald 2:1, Rhönkampfbahn, Hessenliga Gruppe A, 153 Zuschauer

Coronabedingt wurde die Hessenliga in dieser Saison in zwei Staffeln geteilt. Die Eine eher Nord-Ost lastig und die andere eher mit Süd-West Einschlag. Die jeweils 11 Vereine haben nach diesem Wochenende in Hin- und Rückspielen 20 Spiele absolviert. Nach der Winterpause werden die Staffeln quasi zusammengelegt um sie wieder zu teilen. Die ersten 10 spielen um den Aufstieg und die restlichen 12 gegen den Abstieg. Soweit verständlich. In den jeweiligen Staffeln wird aber nicht einfach bei 0 angefangen oder mit den bisher errungenen Punkten weitergespielt. Es werden nur die Punkte mitgenommen, die gegen die jeweiligen mit Auf- oder Absteiger gesammelt wurden. So kommt es dazu, dass der staffelübergreifende Sieger anstatt mit seinem erspielten Vorsprung, mit vier Punkten Rückstand in die neue Runde geht. Die Frage nach Sinn und Unsinn müsste man da eigentlich stellen, mit der Antwort "Fußballverband" ist aber alles gesagt. In der Südstaffel hätte es heute noch sportlich interessante Partien gegeben, aber weder die Plätze, noch die Vereine gaben mir was und so ging es ins osthessische Hünfeld hinter Fulda. Wenn man in Osthessen an Fußball denkt, dann an Borussia Fulda. Die Borussia konnte im Gegensatz zum Hünfelder SV allerdings nie den Hessenpokal gewinnen. Zu gewinnen gab es heute nix, da es für die Gäste in der Aufstiegsrunde weiter geht und für die Hausherren in der Abstiegsrunde. Bis zum sehenswerten Treffer kurz vor der Pause versuchte auch niemand ernsthaft, den Trostpreis zu ergattern. In der zweiten Hälfte war das Spiel ein wenig unterhaltsamer. Der Ausgleich und der Siegtreffer fielen aber auch erst wieder gegen Ende der Partie. Drei Punkte für die Osthessen, die beim nächsten Spiel keine Bedeutung mehr haben und doch war eine Handvoll Gäste aus dem Landkreis Gießen mit drei Fähnchen und ner dicken Trommel am Start. In Hünfeld ist man international eingestellt und verkauft Rhön Radler aus Bayern und Radeberger Pilsner aus Sachsen zur Bratwurst aus Hessen. Gude!




Mittwoch, 8. Dezember 2021

SG Benrath Hassels - FC Büderich

08.12.21 19:30 SG Benrath Hassels - FC Büderich II 1:2, Bezirkssportanlage Am Wald, Kreisliga A Düsseldorf, 76 Zuschauer

Ursprünglich kickte man hier auf rotem Gold, dann wurde im Zuge der Initiative "Wir schaffen das" eine Unterkunft für schutzbedürftige Fachkräfte auf dem Platz errichtet und die Mannschaften des Vereins mussten sich im Spiel- und Trainingsbetrieb auf dem alten, sanierungsbedürftigen Kunstrasenplatz nebenan tummeln. Nun sitzen diese Fachkräfte in der neuen Regierung und der Platz konnte mit neuem Teppich ausgestattet wieder seinem ursprünglichen Zweck übergeben werden. Der eigentlich gesperrte Ausbau steht etwas im Abseits und die Stufen samt der Sitze aus dem alten Rheinstadion sollen wohl in den kommenden Tagen Geschichte sein. Schad drum. Nicht zu schade war sich ein Spieler der Meerbuscher Gäste, in den Spielminuten 10 und 11 seine Lackschühchen an den Ball zu halten und so früh die Weichen auf Auswärtssieg zu stellen. Der Anschlusstreffer mitte der zweiten Hälfte war dann auch nicht genug das zu ändern. Die Küche blieb wie die Außentemperatur kalt, aber es gab Bitburger und Bolten. Ein Bier von Ronny und Igel gab es auch - Danke. Sowie eins für Schidlowski - Bitte. Die Namen aller bekannten Gesichter zu nennen, die heute anwesend waren, würde bei Twitter den Rahmen sprengen, also fang ich hier auch gar nicht erst damit an. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und so ging es für die Jugend und die Trinker-Elite ins Bahnhofsstübchen nach Gerresheim und für die vernünftigen alten Hasen nach Hause. 



Sonntag, 5. Dezember 2021

SpVgg Sterkrade Nord - Ratinger SV

05.12.21 15:15 SpVgg. Sterkrade Nord - Ratinger SV Germania 0:2, Nordler Park, Oberliga Niederrhein, 154 Zuschauer

Vom Brunchen in Meerbusch (hier hast du es geschafft) ging es via Duisburg (hier wirst du es nie schaffen) zur Zeche Sterkrade (hier wurde mal geschafft) und weiter zum Fußball (hier ist von nicht schaffen über anschaffen bis hin zu schaffen alles möglich). Für die acht Euro Eintritt bekommt der Sammler eine Eintrittskarte und die 48 Seiten dicken "Nordler-Nachrichten" mit allen wichtigen Statistiken und Infos zum Spiel. Bei Interesse könnt ihr gern beides bei mir aus der Tonne holen und als Dankeschön ein Bier mitbringen. Ein sehr leckeres "Ostermann Urtyp" brachte mir Sachsenpaule heute mit - Danke. Nach diesem Genuss schmeckte das vor Ort serviere KöPi aber mal so richtig ekelhaft blechern. Da der Grill nicht rauchte und die Würste allgemein nicht so toll aussahen, gab es als Snack nur ne Portion Pommfritz für faire Einsfuffzisch. Die ursprünglich komplettierte und zwischenzeitlich stark vernachlässigte Oberliga Niederrhein steht nun wieder bei 20/23 und wenn das Beste wirklich zum Schluss kommen würde, hätte ich die drei fehlenden Krauntz dem Nordler Park vorziehen müssen. Die Gäste machten das Spiel und die Hausherren zeigten, dass sie nicht umsonst die rote Laterne spazieren tragen. Die Angreifer der Ratinger agierten dabei allerdings ähnlich erfolgreich wie ein gewisser Herr Lammers bei der Eintracht und so brachte ein zweifelhafter Elfmeter gegen Ende der Partie die unverdiente Führung der erschreckend schwachen Oberhausener. In der Nachspielzeit landete sogar noch ein feiner Fernschuss im leeren Tor und das völlig wirre Ergebnis stand.





Sonntag, 21. November 2021

FC Welkenraedt - FC Bressoux

21.11.21 14:30 RFC Welkenraedt - FC Bressoux 5:2, Stade Communal Rue Saint Paul, III Provinciale C Liege, 72 Zuschauer

Da ich gestern mal wieder keine Motivation hatte und die Notlösung dann auch noch verpennt habe, fasste ich den festen Vorsatz am Totensonntag den in diesem Jahr noch ausstehenden Besuch im Königreich der Fritten in Angriff zu nehmen. Schidlowski kam mit der wie immer pünktlichen Bahn zu mir und ohne besondere Vorkommnisse erreichten wir das Ziel. Der Opi am Eingang verlangte nen 5er, den er selbstverständlich auch bekam. Obwohl das danach geforderte "Covid Certificat" selbst mit meinen mangelhaften französisch Kenntnissen problemlos verständlich hätte sein müssen, stand ich da wie der Ochs vorm Berg. Die Frage nach dem Impfnachweis in der achten belgischen Liga konnte mein Hirn einfach nicht verarbeiten und dann scannte der das Ding auch noch. Darauf brauchte ich erstmal ein Bier. Das hätte wohl auch der Schnapper der Gäste gebraucht. Ein Kerl wie ein Baum, einzuordnen irgendwo zwischen Gerald Asamoah und B.A. Baracus. Beim ersten Tor kam er seitlich aus dem Strafraum gestürmt und wenn er etwas schneller gewesen wäre, hätte er dem Angreifer mit seinem Einsteigen alle Knochen gebrochen. Durch seine Masse war er aber nicht schnell genug und das Tor völlig leer. Beim zweiten Treffer kam er etwas graziler aus dem vorderen Bereich des 16ers und erwischte den Ball auch vor dem gegnerischen Angreifer. Dummerweise wuchtete er das Spielgerät mit voller Kraft gegen das Schienbein des heraneilenden Mitspielers und von dort in den Kasten. Der „Seitstandzieher" zum Anschluss sah auch speziell aus, war durch die Scheibe der Logenplätze auf der anderen Spielfeldhälfte aber nicht exakt zu erkennen. Der Ausgleich war ein ähnliches Ding und so ging es mit vier Einschlägen in die Pause. Das 3:2 war nach Erzählungen ein Kullerball, der auch klar auf Geralds Kappe ging. Ich musste zu diesem Zeitpunkt leider das Jupiler wegbringen. Beim 4:2 fiel der Kollege zwar wie ne Bahnschranke, aber das Ding hätte vermutlich auch ein Welttorhüter wie Oka Nikolov nicht gehalten. Ein ordentlicher Strahl neben den Pfosten. Beim 5:2 wollte B.A. lieber Fliegen verjagen als den Ball fangen. Ein schwarzer Tag für den Sportsfreund. Spieler des Spiels wurde er nicht, dafür aber mein persönlicher Liebling. Neben Jupiler gab es mit Val-Dieu auch etwas gezapftes für Untappd, was mit seiner Würze schon auf die Weihnachtszeit einstimmte. Ein Süppchen durfte es auch sein, aber für den Verzehr bekam ich von Schidlowski Abzüge in der B-Note. Der ältere Marc Dutroux am Platz hinter uns schlürfte sein Süppchen nämlich deutlich gekonnter. Nach der Partie gab es vor den Kabinen noch ne Rudelbildung, Meinungsverschiedenheiten und Rot für den Trainer, dessen Faust auch ne Meinung hatte. Frituur, Heimfahrt, Bierchen zum Abschluss und kein Bock auf die Arbeit.





Sonntag, 14. November 2021

FV Wiehl - Bad Honnef

14.11.21 15:15 FV Wiehl - FV Bad Honnef 3:1, Walter Lück Sportanlage, Landesliga Mittelrhein Staffel 1, 150 Zuschauer

Dieser Ground im Oberbergischen war aufgrund seiner Lage nahe der Autobahn auf der Strecke zwischen der Heimat und zu Hause ursprünglich geplant. Wenn ein Kollege aus dem dunklen Teil Deutschlands sich aber nicht auch kurzfristig angemeldet hätte, wäre ich doch eher zu einem Spiel im schönen Hessenland gefahren. Kunstrasen ohne Ausbau, Wasserwurst, Ziegenpipi und fußballerische Grütze sind nämlich die Aushängeschilder am Mittelrhein und ganz so einladend ist das eigentlich nicht. Im Fall von Wiehl würde ich aber schon von gehobenem Mittelrhein sprechen. Da es im gesamten Verbandsgebiet großzügig aufgerundet fünf Rasenplätze gibt, kickt man selbstverständlich auch hier auf künstlichem Grün, allerdings mit Tribüne. Bratwurst gab es natürlich nicht, die Bockwurst war aber nicht zu wässrig und außerdem gab es auch Fritten und Schnitzelbrötchen als Alternative. Neben der abartigen Plörre, die sich die geschmacksverirrten Gestalten hier als Bier reinkippen, gab es Erzquell Pils aus dem Siegerland und gezapftes Weizen aus Bavaria. Im ersten Durchgang gingen die Hausherren zum Teil auch sehr geschickt mit dem Spielgerät um und erweckten den Eindruck, dass sie die einäugigen unter den Blinden sind. Gehobener Mittelrein also. Im zweiten Durchgang war dann aber nicht mehr erkennbar, dass der Tabellenführer den Vorletzten zu Gast hatte und dieser seit Anfang der zweiten Hälfte mit zehn Mann auskommen musste.




Sonntag, 7. November 2021

SSV Langenaubach - TuSpo Beilstein

07.11.21 17:30 SSV Langenaubach - TuSpo Nassau Beilstein 0:3, Helmut Kreutz Sportpark, Kreisoberliga Wetzlar, 92 Zuschauer

In der Heimat ist es einfach am schönsten. So schön, dass die Zeit verflog und alle potenziell angedachten Spiele hinfällig waren. Da ich aber doch dezent Bock hatte, war ich froh kurzfristig diesen Abend Kick kurz vor der Grenze ins graue NRW gefunden zu haben. Langenaubach machte sich in blauen Trikots warm, dann kamen die Gäste als das Spiel eigentlich schon laufen sollte ebenfalls in blauen Shirts aufs Feld und die Gastgeber verschwanden in der Kabine. Mit weißen Trikots kamen sie zurück und es konnte los gehen. Denkste, denn die blauen Stutzen bei beiden Teams gefielen dem modebewussten Spielleiter auch nicht. Ab in die Kabine und wie es Roy Black gefallen würde, konnte es mit 15 Minuten Verzögerung ganz in weiß losgehen. Das Spiel bot dann alles was den Amateurfußball ausmacht. Fahrlässig vergebene Torchancen, ein übles Fehlpassfestival, Kunststückchen wie in der Champions League, gute Spielszenen, verstolperte Ballannahmen, Kampf, Leidenschaft und Mimimi. Der Dritte wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte verdient beim Vorletzten. Der Kunstrasen verfügt über keinen Ausbau, aber man kann das Spiel von einem Hang aus hinter eigens angebrachten Leitplanken verfolgen, das hat irgendwie was. Neben der Veltins Produktpalette gab es Maisels Weisse und Äppler. Meine Wahl fiel auf Bayreuther Hell und das hessische Nationalgetränk in der heißen Ausführung. Auch beim Essen hatte man die Qual der Wahl. Neben grober und feiner Bratwurst gab es Chicken Nuggets und Dürüm. Mir servierte die Dame Rindswurst mit Fritten. Auf die Heimfahrt bei Regen und Dunkelheit hatte ich richtig Lust, zumindest im Vergleich zur kommenden, vermutlich wieder sehr Überstunden reichen Arbeitswoche.




Samstag, 6. November 2021

Eintracht U17 - Stuttgarter Kickers

06.11.21 13:00 Eintracht Frankfurt - Stuttgarter Kickers 2:2, Riederwaldstadion, B-Junioren Bundesliga Südwest, 50 Zuschauer

Eigentlich sah der Plan vor, heute Hessens ältestem Fußballverein in Flieden beim Oberliga Kick zuzusehen. Beim gestrigen Flirt mit Jan kam es aber zum Date und das macht man doch lieber in der großen Stadt, als aufm Land. Ganz zufällig ist Jan auch Eintracht Fan und so entschied man sich für ein Treffen zum Kinderfußball in der Heimat der Eintracht, dem Riederwald. Zu meiner Freude brachte er auch noch den süßen Tobi mit und so tauschte ich einen neuen Ground gegen die große Liebe. Die coolen Kids werden vom ehemaligen Spieler Duo Skela / Meier trainiert. Ein geiles Bild, wenn 1,40m neben 2,95m zur Trainerbank latschen. Im ersten Durchgang zeigten die jungen Adler, dass sie dieses heilige Trikot nicht umsonst tragen und spielten einen schönen Ball. Mit einem verdienten 2:0 ging es in die Pause, was vielleicht einen Treffer zu wenig bedeutete. Dann war Halbzeit und an die gewünschte Erfrischung zu kommen ist eines Bundesligisten unwürdig. Bier oder allgemein Verpflegung gibt es nur gegenüber in der „Diva“. Soweit kein Ding. Über den Platz oder durch den Innenraum darf man offiziell aber nicht mehr gehen und außen rum muss man auch erst Absperrungen entfernen. Die „Diva“ ist auch kein Laden für den kleinen Mann (Fan), sondern eher was für sich besser fühlende Arschgesichter wie Andreas M. und dass es ein hessischer Traditionsverein einfach nicht gebacken bekommt hessisches Bier auszuschenken, verstehe ich auch nicht. Krombacher rettet wenigstens angeblich den Regenwald und es gibt ja auch schlechtere Plörren oder was sagst du dazu Warsteiner? Auf jeden Fall waren wir fast rechtzeitig wieder zurück am Platz um zu sehen wie Stuttgart-Blau besser wurde oder unsere Jungs wie die Großen einfach schlechter. Der Anschlusstreffer war nicht unverdient und nach einer Rettungsaktion mit der Hand auf der Linie gab es Rot und Strafstoß. Das Unentschieden ist aufs gesamte Spiel gesehen zwar unglücklich, war aber die logische Konsequenz. Nach dem Spiel wurde uns in der „Diva“ erneut vorgeführt, wie erwünscht der einfache kleine Mann in diesem Laden ist. Schade. Naja, ein Bier zum Abschluss muss aber sein und ich kann mir durchaus vorstellen nochmal ein Spiel mit den Beiden zu gucken und nochmal ein Bier mit ihnen zu trinken. Die große Liebe wird es aber weder mit Jan, noch mit Tobi geben, denn wie man an den Namen eigentlich schon hätte vermuten können, sind das keine heißen Schnecken, sondern dufte Typen. :*



Freitag, 5. November 2021

FC Kaichen - Traiser FC

05.11.21 20:15 FC Kaichen - Traiser FC 8:1, Sportplatz An der Lögesmühle, Kreisliga A Friedberg, 145 Zuschauer

Ich hatte schon Lust auf Calcio heute, war aber nicht so ganz motiviert. Da kam die Idee in die Heimat zu fahren. Kurze Recherche, vier machbare Spiele gefunden, könnte passen. Da es auf Arbeit selbstverständlich wieder später wurde, war Sputen angesagt. Auf Kunstrasen hatte ich keine Bock, somit fiel das Verbandsliga Spiel raus. Die Partie Lust gegen Motivation sollte das Schicksal entscheiden und ich sagte mir, wenn ein Verein auf Facebook die Werbetrommel rührt, dann geht es da hin und wenn nicht bleibe ich mit dem Arsch zu Hause. Der machbare Gruppenligist tat das nicht. Der Kreisoberligist tat es zwar, aber dort drohte möglicherweise Kunstrasen und der A- Ligist aus der Wetterau machte einfach gute Werbung. "Freitagabend, Flutlicht, FCK!" und "Auch für das leibliche Wohl ist wie immer bestens gesorgt, zum Beispiel gibt's auch wieder heißen Äppler". Top, top, top. Vermutlich hatte ich die weiteste Anreise, aber auch die Gegner kommen nicht von umme Ecke. Traiser FC, noch nie gehört. Aus Münzenberg, was ich in den Fußballkreis Gießen gesteckt hätte. Zum Einlaufen ertönt "Conquest of Paradies", da denkt man direkt ans Boxen. Passt ja, dass die Gäste nen Ziegenbock im Wappen haben, da denkt man nämlich auch ans Boxen. Na dann mal los. Der Spitzenreiter mit nem Torverhältnis von 72:10 gegen den 13. Da hätte selbst ich nicht auf ein 0:0 getippt und es wurde die erwartet klare Sache. Nicht erwartet hätte ich, dass man in der Friedberger Kreisliga zum Teil so gut mit dem Ball umgehen kann und dass das so viele Leute sehen wollen. Da waren schon ein paar schöne Szenen und Tore dabei. Das 5:1 zur Pause macht Hoffnung auf eine zweistellige Niederlage des Bocks, aber leider fehlten dafür etwas Glück und zum Teil die Präzision. 4x 2€ für die heißen Äpplers, 2,50 für die Rindswurscht, 4€ für die leckere grobe Bratwurst mit Fritten plus 2,50 Eintritt. Selten macht Geld ausgeben so viel Spaß. Äppler, Benediktiner Weizen, Licher Mix hell und dunkel und mit Bitburger das beste Bier überhaupt hätte es genauso gegeben wie feine Bratwurst. Ein Traum, auch wenn es leider Abzüge für die Fettwanne geben muss. Kreisliga an einem Abend im November auf Rasen. Wenn man das in NRW erzählt, kommt man aus der Zwangsjacke wahrscheinlich net mehr raus. Fußballfreunde kommt nach Kaichen, es macht Spaß. Anstatt wieder 240 km bis nach Hause abzureißen war ich schon nach 4km in der Heimat. Von de Werrrau nach Nidderau.



Sonntag, 31. Oktober 2021

Anker Wismar II - Mulsower SV

31.10.21 14:00 FC Anker Wismar II - Mulsower SV 2:1, Jahnsportplatz, Landesklasse 5 Mecklenburg-Vorpommern, 78 Zuschauer

Für schmale zwei Taler bekommt man hier die Zugangsberechtigung zur achten deutschen Spielklasse im Herrenfußball. Da Geld für viele Düsseldorfer aber keine Rolle spielt, war ich heute vermutlich der einzige hier und der Rest schmiss in Rostock mit Geld nur so um sich. Der wunderschöne Sportplatz im südosten der Hansestadt Wismar mit seinem saftigen Grün und den Stufen und dem Ausbau rundum wäre eigentlich viel mehr wert. Dieses Jeföhl, das man hier verspürt - unbezahlbar. Die Gäste waren zum Start das bessere Team und gingen durch einen Bock verdient in Führung. Der etwas überraschende Ausgleich war aber der Dosenöffner wie man so schön sagt und es entwickelte sich ein intensives, schönes Spiel. Zumindest bis kurz vor der Pause, als es ziemlich zerfahren wirkte. Im zweiten Durchgang stürmte ein Hase aus Freude über den Hansa Sieg gegen die Fortuna das Feld. MV ist Hansa-Zone, also blieb der Spielabbruch selbstverständlich aus. Die Gäste hatten sich noch nicht ganz davon gefangen, da schob Anker zum 2:1 ins leere Tor ein. Dann sahen die Zuschauer wieder ein munteres Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten und in der Nachspielzeit setzten die Hauherren noch einen Angriff an den Pfosten und auf der anderen Seite rollte das Spielgerät nach einem Freistoß fast über die Linie. Schluss, aus, vorbei. Anker springt mit dem Dreier von den Abstiegsplätzen. Bratwurst und der Halbe Lübzer kosteten jeweils 250 Eurocent, also ungefähr so viel wie ein Liter Diesel.