Eishockey spielt nur der ECN. Einerseits Katja zu liebe, andererseits weil meine Abneigung Köln gegenüber eine gewisse Verbundenheit mit der DEG hervorruft, ging es heute aber mal wieder nach Rath und zum Derby gegen die schwulen Haie. Ein paar Liter gezapftes Füchschen gehen ja immer und da sind wir gleich bei zwei Themen. Erstens: Eishockey in der DEL ist ein richtig tolles Event nach amerikanischem Vorbild. Konsum! Scheißegal ob im preislichen Rahmen oder nicht, man konsumiert. Da nehme ich mich nicht raus. Man konsumiert stumpf vor sich hin und akzeptiert blind alles um sich herum. Missgeburten, die im Oberrang der Heimkurve für den angeblich verhassten Derby Gegner jubeln, werden wie selbstverständlich toleriert. Ich hab zwar kurz gezuckt, aber nee, ich bin da nur zu Gast. Puls! Nicht meine Veranstaltung. Das kann man doch nicht durchgehen lassen!? Hass, mehr Hass! Zweitens: Was denken sich eigentlich die Pisse Säufer, wenn sie auswärts fahren und es Bier gibt? Die schlüssigen und gerechtfertigten Ausführungen dazu habe ich mir selbst zensiert. Entschuldigung. Nachzulesen ist das aber sicherlich im Kölner Stadtarchiv. Ein guter Spielzug zum 2:2 und eine gute Minute in der Nachspielzeit reichen leider nicht aus, um ein Eishockey Spiel zu gewinnen. Zum Glück könnte es mir eigentlich egal sein. Eigentlich. Wenn es gegen Köln geht, wünsche ich mir aber selbstverständlich immer einen Sieg der Anderen. Warum ein Spiel das 2:4 ausgeht mit 2:3 gewertet wird, werden Eishockey Fans und Kenner wie die Maite Kelly Ultras bestimmt logisch erklären können. Diejenigen können mir vielleicht auch verraten, ob es eine Möglichkeit gibt, den Weg vom Oberrang zum gezapften Bier abzukürzen oder ob das diese komische Halle tatsächlich nicht zulässt.
Sonntag, 25. Februar 2024
DEG - JKIEH
Eishockey spielt nur der ECN. Einerseits Katja zu liebe, andererseits weil meine Abneigung Köln gegenüber eine gewisse Verbundenheit mit der DEG hervorruft, ging es heute aber mal wieder nach Rath und zum Derby gegen die schwulen Haie. Ein paar Liter gezapftes Füchschen gehen ja immer und da sind wir gleich bei zwei Themen. Erstens: Eishockey in der DEL ist ein richtig tolles Event nach amerikanischem Vorbild. Konsum! Scheißegal ob im preislichen Rahmen oder nicht, man konsumiert. Da nehme ich mich nicht raus. Man konsumiert stumpf vor sich hin und akzeptiert blind alles um sich herum. Missgeburten, die im Oberrang der Heimkurve für den angeblich verhassten Derby Gegner jubeln, werden wie selbstverständlich toleriert. Ich hab zwar kurz gezuckt, aber nee, ich bin da nur zu Gast. Puls! Nicht meine Veranstaltung. Das kann man doch nicht durchgehen lassen!? Hass, mehr Hass! Zweitens: Was denken sich eigentlich die Pisse Säufer, wenn sie auswärts fahren und es Bier gibt? Die schlüssigen und gerechtfertigten Ausführungen dazu habe ich mir selbst zensiert. Entschuldigung. Nachzulesen ist das aber sicherlich im Kölner Stadtarchiv. Ein guter Spielzug zum 2:2 und eine gute Minute in der Nachspielzeit reichen leider nicht aus, um ein Eishockey Spiel zu gewinnen. Zum Glück könnte es mir eigentlich egal sein. Eigentlich. Wenn es gegen Köln geht, wünsche ich mir aber selbstverständlich immer einen Sieg der Anderen. Warum ein Spiel das 2:4 ausgeht mit 2:3 gewertet wird, werden Eishockey Fans und Kenner wie die Maite Kelly Ultras bestimmt logisch erklären können. Diejenigen können mir vielleicht auch verraten, ob es eine Möglichkeit gibt, den Weg vom Oberrang zum gezapften Bier abzukürzen oder ob das diese komische Halle tatsächlich nicht zulässt.
Sonntag, 18. Februar 2024
Lumezzane - Triest und Monza - Milan
Nach Verona hieß es ab nach Lumezzane in der Provinz Brescia (merda) in die Lombardai. Die Sonne schien zwar und bei 16 Grad konnte man es gut aushalten, aber es war wie die letzten Tage schon sehr diesig. Das war bei dem netten Bergpanorama hier echt schade. Die mächtige Tribüne war aber auch so ein Hingucker. Ähnlich wie Günter vor mir an der Kasse. Was ein Typ, dieser Rücken. Die Gäste aus dem kleinen Stück Italien östlich der Adria hatten eine für diese Liga weite Anreise. Immerhin 350 km sind es von Triest aus, die gut 50 Tifosi mit 15 Bannern und einer Fahne auf sich nahmen. Viel kam von ihnen nicht, aber das was kam, war echt. Auf der Heimseite versuchten sich an die zehn Leute am Support und irgendwann kam auch der mit der Fahne. Auf dieser Fahne stand „Ultras Lumezzane“ und ich dachte bisher, dass das im Mutterland der Ultra Kultur mehr als nur ein Wort ist. Ich wusste bisher auch nicht, dass Support in Italien anstrengend sein kann, aber das war er in diesem Fall. Flanke, Kopfball, Tor. Manchmal kann dieses Spiel so einfach sein. Einfach war der Calcio hier aber auch in einem anderen Sinn. Beim Freistoß Tor zum 2:0 war die zweite Halbzeit kaum angepfiffen und ich konnte nicht erkennen, ob der Ball doof abgefälscht wurde oder ob der Schnapper sich völlig verschätzt hat. Ecke, Kopfball, Tor. Nach dem schnellen 3:0 war das Ding durch. Triestina wurde zwar noch etwas stärker, aber wie sie auf Platz 3 liegend die zweit meisten Treffer in dieser Liga schießen konnten, ist mir nach dieser Vorstellung ein Rätsel.
18.02.24 20:45 AC Monza - AC Milan 4:2 (2:0), Stadio Brianteo, Serie A, 14.319 Zuschauer
Samstag, 17. Februar 2024
Parma - Pisa und Verona - Juve
Ausgeschlafen ging es in die zweitgrößte Stadt der Region Emilia-Romagna. Da ich früh da war, konnte ich mir entspannt mein Ticket ordern und die Möhre strategisch klug parken. Vermutlich kann man in Parma gut essen. Die Stadt ist nämlich bekannt für Parmesankäse, Parmaschinken und da Italiener nicht wissen, wie gut Kartoffeln schmecken, der Sitz von Barilla. Den Schinken hab ich natürlich probiert und er war gut, aber die Spanier sind da einfach Meister ihres Fachs. Die größte Sehenswürdigkeit hier ist der Dom von Parma und insgesamt wirkt das Zentrum relativ entspannt und gefällt mir ganz gut. Sehenswert sind auch die Menschen. Ein Italiener ohne Sonnenbrille ist kein Italiener und die meisten Leute sind schon sehr modebewusst. Es gibt aber auch viele Menschen, die lächerlich aussehen würden, wenn sie keine Italiener wären. Als Italiener haben sie Stil, halt einen eigenen und speziellen, aber Stil. Obwohl Parma doch relativ nördlich liegt, könnte man stellenweise denken, es grenzt an Lampedusa. Da das Stadion sehr zentral liegt, war der Rückweg nicht weit. Bekannt ist der AC Parma aus den 90ern, als Nevio Scala und Carlo Ancelotti Spieler wie Fabio Cannavaro, Gigi Buffon, Dino Baggio und Hernan Crespo unter sich hatten und mit den Titeln des Europapokals der Pokalsieger und zweimal des UEFA-Cups für Aufsehen sorgten. In bella Italia ticken die Uhren aber etwas anders und das war kein reines Fußball Märchen, sondern auch Konzern gesteuert. Nach Konkurs, Übernahme, Neugründung und Trallala ist Parma Calcio der offizielle Nachfolger. Das Stadio gefällt mir von innen sehr gut, die Tribuna Est ist von außen aber ein wahres Stahlrohr Monster und wenn man nicht wie ein Italiener mit 1,50 Meter aufhört zu wachsen und Beine wie ein Hobbit hat, ist das im Unterrang echt schwierig. Vielleicht gab es heute ein Novum für mich. An einen Schnapper im weißen Trikot könnte ich mich jedenfalls nicht erinnern. Die Gäste in der Curva Sud überzeugten mit einem schönem Fahnenmeer, hielten sich gesangsmäßig aber anfangs zurück. Die Tifosi in der Curva Nord Matteo Bagnaresi zeigten zu Beginn eine Choreo in Form einer Blockfahne, auf der eine alte Ansicht der Stadt Parma abgebildet war. Danach war es bei den Parmigiani zuerst weniger bunt, aber mit schönen Melodien und guter Lautstärke konnten sie überzeugen. Nach einer knappen Viertelstunde hatten die Boys Parma ihre Fahnen aufgebaut und die Gäste vom Schiefen Turm aus der Toskana passten sich gesanglich ihrem Gegenüber an. Zwei gut aufgelegte italienische Kurve entschädigen für einiges. Wenn die gesamte Kurve voller Hingabe geschlossen klatscht und singt, geht einem das Herz auf. Weniger schön fand ich den Torjubel beim 1:0 für Parma. Ich weiß nicht ob man das als Tabellenführer gegen den 12. einfach erwartet, aber das wirkte satt und war beim 1:1 im Settore Ospiti anders. Beim 2:1 in der Schlussphase wurde es allerdings besser. Vielleicht machen sie es einfach nicht unter zwei Toren. Die Zeiten als 80% der italienischen Fußballspiele mit 1:0 ausgingen und immer mindestens 13 Spieler qualvoll auf dem Spielfeld verendeten, sind schließlich vorbei. Aber sowas von vorbei. Etwas das vermutlich auf jeden Italiener zutrifft, ist dass er fußballverrückt ist. Ich muss also weder erwähnen, was in der Nachspielzeit bei der perfekten Flanke und dem starken Kopfball zum 2:2 im Gästeblock los war, noch wie das ganze Stadion beim Torwart Patzer und dem Abstauber zum 3:2 abging. Ich hätte zwar gerne den Spielern und der Kurve beim Feiern zugeguckt, aber ich saß auf heißen Kohlen. Verona isst nämlich pünktlich und ich wollte mein Date nicht warten lassen. Da mich das muntere Spiel, die Stimmung und das Stadion überzeugt haben, verschweige ich auch großzügig, dass es nur Heineken gab.
17.02.24 18:00 Hellas Verona FC - Juventus FC 2:2 (1:1), Stadio Marcantonio Bentegodi, Serie A, 26.000 Zuschauer
1,5 km vorm Stadion wurde das Ding, das FIAT Auto nennt, abgestellt und das war auch gut so, denn es war auf direktem Weg zum Stadion tatsächlich der letzte freie Platz. 10 Minuten vor Anpfiff am Eingang zu stehen, reichte aber leider nicht aus, um pünktlich drin zu sein. Natürlich ist das nicht ideal, aber es stört mich auch net. Das Stadion war Spielort der WM 1990 und ist erst mein vierter Ground dieser WM, die wohl die meisten Jungs meiner Generation beeinflusst hat. Eine Betonschüssel, wie man sie dem Italien dieser Zeit zuschreibt und an der sich seit dem wohl nichts getan hat. Hellas Verona wurde in meinem Geburtsjahr italienischer Meister, Thomas Berthold spielte nach der Eintracht in Verona und Luca Toni wurde hier zum Ende seiner Karriere Torschützenkönig. Ansonsten existieren sie halt. Das heutige Juventus ist wie alle Großen mehr Wirtschaftsunternehmen als Fußballverein. In den 90ern unter Marcello Lippi gewann Juve die Champions League und unter anderem Legenden wie Alessandro Del Piero und Roberto Baggio sorgten dafür, dass mein Interesse am internationalen Fußball geweckt wurde. Außerdem schnürten auch die Weltmeister Jürgen Kohler, Icke Häßler und Stefan Reuter die Schuhe für die Torinesi. Sportlich gab es neben der sehenswerten Bombe zum 1:0 und dem Elfmeter zum 1:1, den es durch ein Handspiel nach einer Kostic Flanke gab, nicht viel zu sehen. Die zweite Hälfte war deutlich kurzweiliger. Vor dem schnellen Spielzug zum 2:1 in der 52. Minute hätten auf beiden Seiten schon Tore fallen können und das 2:2 der alten Dame ließ auch nicht lange auf sich warten. Die Gäste waren dem Siegtreffer dann auch näher, aber es passierte nix zählbares mehr. Juve muss Inter weiter ziehen lassen und Verona rutscht mit diesem Punkt vor den Strich. Von den Juventus Tifosi habe ich nicht viel erwartet, aber sie machten teilweise gut Alarm und sorgten für ein ordentliches Bild im Settore Ospiti. In der Curva Sud war auch gut geflaggt. Ein Banner thematisierte dabei innerfamiliäre Liebesbeziehungen zwischen Pfälzer Kartoffelbauern. Die Fahnen hingen aber größtenteils nur überm Balkon. Deutsch war mit Münchner Hell aus dem Hause Paulaner auch das Bier der Wahl. Erwartet hätte ich das in bella Italia zwar nicht, aber es gibt schlimmere Getränke. Direkt vor mir war der kleine Support Block des Settore Est mit Fahne. Solche Fahnen verdecken gelegentlich *hust* die Sicht aufs Spielfeld, das kennt man ja aus der Kurve. Den Kunden hier oben passte das scheinbar nicht. Es gab deutliche Gesten untereinander und entsprechende Worte. Einige der Pöbler waren dabei auch den Gästen zuzuordnen. Das 2:2 feierte der Gästeblock mit einem krassen Kanonenschlag und wie bei jedem Tor mit einer Fackel im Innenraum. Weshalb das so war - keine Ahnung. Das macht man hier scheinbar so. Was das in der Heimkurve war, wüsste ich gerne. Vier oder fünfmal wurden kurz die Fahnen geschwenkt und die Futterluke geöffnet. Dann war es mal kurz laut im weiten Rund. Ob das eine sehr spezielle Art von Protest war oder ob sie sich den Kreisrunden Stammbaum ihrer Freunde zu sehr angeeignet haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Ziemlich kurios. Der Abend wurde in einer Bar bei gutem Bier (drei neue Check-ins), leckererer Pizza und stimmungsvoller Livemusik sehr angenehm verbracht. So richtig wollte ich am nächsten Morgen nicht aufstehen und für die Besichtigung der Stadt blieb mir am Ende nur eine Stunde schnellen Schrittes. Die erweiterte Altstadt um die Ponte Pietra über die vielbesungene Etsch und die Piazza delle Erbe hat mir auch durchaus gefallen, aber es war mir zu voll. Zu voll mit zu vielen nervigen Touristen, die mit irgendwelchen depperten Handstellungen irgendwelche Gebäude für dämliche Fotos zu berühren vorgaben. Die Menschheit wird vermutlich zeitnah aussterben und daran sind dann nicht der Diesel oder die Ölheizung schuld. Was an der Casa di Giulietta los war, spottet jeder Beschreibung. Für die Freunde der Veronesi sind Romeo und Julia aber auch sehr wichtig für die Bildung. Wenn alles in der Familie bleibt, gibt es schließlich keine verfeindeten Familien und alles ist gut in Kaiserslautern.
Donnerstag, 15. Februar 2024
Saint Gilloise - Eintracht
Saint-Gilles ist ein Stadtteil im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel. Da das eigene Stadion aber nicht den Anforderungen des europäischen Fußballverbandes entspricht, weicht Union in den westlich gelegenen Stadtteil Anderlecht aus. 2021 war Royale Union Saint-Gilloise belgischer Meister. Allerdings in der zweiten Liga. An die 11 Meisterschaften in der ersten Liga kann ich mich nur noch sehr dunkel erinnern. Die Letzte war 1935. In der aktuellen Saison könnte aber nur noch der Nutzer des heutigen Stadions, der RSC Anderlecht die 12. Meisterschaft von USG verhindern. Union Saint-Gilloise trägt die Stammnummer Zehn, was bedeutet, dass sie der zehnt älteste Club des Landes sind. Chapeau. Europapokal, kurze Fahrt, entspannte Stadt, Fritten und Bier, Anreise mit dem Bus und einer bombenmäßigen Besatzung. Das alles versprach eine überragende Tour. Na gut, die Niederlage musste bei der aktuellen Verfassung eingeplant werden, aber sonst - baam. Die vorgeschriebene Route, festgelegte Haltepunkte, die vorherige Abgabe der Personalien, Betretungsverbote fürs Stadtgebiet und eine verpflichtete Busanreise zum Stadion vom Meetingpoint aus, den man bei Anpfiff um 18:45 zwingend zwischen 14 und 15 Uhr erreicht haben muss, vermiesten die Freude aber schon ein wenig. Das muss die vielbeschworene Freiheit der EU sein, mit der man in Brüssel immer wirbt. Vielleicht gilt das aber auch nicht für steuerzahlende Europäer, sondern nur für Menschen von außerhalb. Außerdem sind Fußballfans ja auch keine Menschen. Egal. Am Mittwoch Abend war mit der Kabarettistin Lisa Eckhart in der Tonhalle Düsseldorf noch ein fester und abwechslungsreicher Programmpunkt mit der Freundin vorgesehen. Das war zwar schön und unverhandelbar, aber es verhinderte doch eine entspannte Anreise am Vorabend. Wobei entspannt nach der Arbeit und den Überstunden eh immer relativ ist. Nach vier Stunden Schlaf war es an der Zeit, minütlich die Bahn App zu aktualisieren, um auf Verspätungen und Ausfälle reagieren zu können. Selbstverständlich war das nicht nötig. Die DB agiert schließlich jederzeit zuverlässig. Diese pünktliche Bahn gefunden zu haben, stieg mir aber kurzzeitig doch ein wenig zu Kopf und ich sah mich schon über das gefunden Bernsteinzimmer und die Datari Millionen philosophierend bei Anne Will und Günther Jauch sitzen. Wo Licht ist, da ist aber auch Schatten und durch die frühe Abfahrzeit musste das Morgenritual am Frankfurter Bahnhof abgehalten werden. Irgendwas is ja immer. Auf der Autobahn um scheiß Köln rum hatte ich kurz das Gefühl, dass wir im Kreis fahren und ich heute schon mal dort war, aber das musste an den Getränken oder den verrückten Mitfahrern liegen, die abfärben. In Brüssel wurden wir gegenüber des NATO Hauptquartiers auf einem Parkplatz eingesperrt und durften ein paar Stunden mit ohne alles verbringen. Das ist die Hauptstadt der EU - Freiheit und Menschlichkeit wie in Nordkorea. Als die Cops ihr "go" gaben, fuhren wir im Konvoi über teils gesperrte Autobahnen nach Anderlecht und durften in weiter Ferne kurz das Atomium sehen. Dort angekommen, wurden wir wieder am Gästeblock eingesperrt. Das Stadion war eine Stunde vor Anpfiff gähnend leer und füllte sich nur sehr langsam. Viele Plätze blieben bis zum Schluss frei. Es gab mit Jupiler zumindest richtiges Bier, aber kein richtiges Essen. Ohne Fritten im Land der geheimen Keller festgehalten zu werden, verstößt definitiv gegen die Menschenrechte! Die Szene um UF wurde in Brüssel festgesetzt und verpasste somit nicht ganz unerwartet das Spiel. Bei allem berechtigten Verständnis, sich als Ultra Szene nicht jedem Scheißdreck zu beugen, sollte die Unterstützung der eigenen Farben meiner Meinung nach nicht ganz vergessen werden. Das was ohne UF leider immer wieder versucht wird, ist meist eher peinlich als Support. Wir starteten gut und führten ohne den großen Fußball zu zelebrieren schon nach zehn Minuten mit 2:0. Entspanntes zurücklehnen wäre aber langweilig und so luden wir die überforderten Belgier durch einen Fehler zum 1:2 ein. Fehler passieren - egal. Wie man danach aber erneut völlig die Fassung verliert und das kleine Einmaleins zur Atomphysik macht, ist traurig und nicht nachvollziehbar. Junge Mannschaft hin oder her. Reißt euch für eure Millionen gefälligst mal etwas zusammen. Jeder normale Arbeitnehmer muss für seine Peanuts auch mit Problemen klar kommen, Leistung zeigen und seinen scheiß Job erledigen. Gegen einen besseren Gegner wäre hier am Ende trotz Überzahl kein Punkt rausgesprungen. Vermutlich wird erwartet, dass ich auf die Ereignisse im Block eingehe, aber da gibt es nix zu berichten. Der Club ist Familie und wenn irgendwer, irgendwie die Familie angeht, heißt es Aktion und Reaktion. Alles locker, alles easy, ganz entspannt, nix passiert. Eintracht! Nach dem Spiel ging es schnell und unkompliziert zurück nach Deutschland. Ich danke euch allen für die (trotz Bitburger) gelungene Fahrt und meiner Freundin fürs Abholen im abartigen Kölsch Gebiet. Eintracht Frankfurt International!
Samstag, 10. Februar 2024
Eintracht - Bochum
10.02.24 15:30 Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 1:1 (1:1), Waldstadion, 1. Bundesliga, 57.500 Zuschauer
Voller Vorfreude startete ich in ein anstrengendes Faschings Wochenende ganz ohne Fasching. Nach den obligatorischen Überstunden ging es am Freitag auf die Bahn und zum 40. Geburtstag meines ältesten Freundes. Nach einer feucht fröhlichen Feier und einer sehr kurzen Nacht, musste ich den Programmpunkt "Erzeugermarkt mit Anja" leider absagen. Sorry. Pia bot mir für den Abend eine Übernachtung in bester Lage zum Stadion an. Danke. Und dort war der Startpunkt zu dem, was die Eintracht aktuell unter Fußball versteht. Mit dem Verein für Leibesübungen aus Bochum war heute ein Verein zu Gast, über den ich mich nicht aufregen muss. Entspannt. Früher hat man den VfL gern als graue Maus bezeichnet und das trifft es ziemlich genau. Zwar hab ich keine Sympathie für die Bochumer, aber eben auch null Antipathie. Die Szene der Gäste kam erst irgendwann mitten in der ersten Halbzeit in den Block. Ob es an der Staatsmacht, der DB oder etwas weniger naheliegendem gelegen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich war zwar überpünktlich, aber doch irgendwie nur halb anwesend, denn es ging mir nicht wirklich gut und schlechter als heute Morgen. Grahl ersetzte Trapp, der endlich mal nicht angeschlagen spielte, sondern aussetzte. Nominell starteten wir mit einer stärkeren Elf als gegen Köln, aber spielerisch sah man das nicht und Bochum hätte in Führung gehen können. Bei unserer ersten Torchance rutschte Marmoush einen gut gespielten Ball am Pfosten vorbei ins Tor. Jawohl! Die Freude hielt aber nicht lange und ein doof abgefälschter Ball landete bei uns im Netz. Was für ein Kacktor. Das sah zwar scheiße aus, aber da war unser Ersatztorwart machtlos. Viel passierte dann in einer schwachen Halbzeit nicht mehr. Langweilig. Marmoush ballerte kurz nach Wiederanpfiff einen Ball über die Latte und dann war wieder Ruhe. Um die Spielminuten 60/70 herum hatten wir zehn starke, druckvolle Minuten, in denen wir nur im Abschluss versagten. Danach war auf einen Schlag wieder tote Hose. Ein Punkt, der den Gästen sicherlich besser schmeckt als uns. Aber da machste nix, wenn Tippgott Julian es so will. Da Freiburg verloren hat, haben wir aber sogar einen Punkt auf Platz 7 gut gemacht. Mit Mainz (glücklicher Sieg), Darmstadt (verschenkter Sieg), Köln (kollektives Versagen) und Bochum (kein Siegeswille) sind die Spiele gegen das Fallobst der Liga mit gerade mal 5 von 12 möglichen Punkten beendet. Das ist viel zu wenig, aber erschreckender als die Ausbeute, ist die Art und Weise. Wir sind durch die letzten Jahre natürlich sehr verwöhnt und ich bin ja durchaus schlechten Fußball meiner Mannschaft gewohnt, aber früher konnten unsere Spieler es einfach nicht besser, das ist jetzt anders. Es wäre wichtig jetzt in den Europacup Modus zu schalten, abzuliefern und den Schwung mit ins Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg zu nehmen. Ich sehe das momentan aber leider nicht wirklich als realistisch an. Ich bin kein Experte, wünsche mir aber oftmals einfach mehr Fußball und weniger Wissenschaft. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und auch wenn es verrückt ist, beim Fußball auszunüchtern, so war es heute. Ich war wieder fit und bereit für neue Schandtaten. Danke an die Gastgeber Marcel und Philipp, dass ich bei der gelungenen Feier in der top Location dabei sein und einen geilen Abend mit feinsten Menschen verbringen durfte. Abzüge gibt es nur dafür, dass es das versprochene Kölsch nicht gab. Am Sonntag war ich überraschenderweise topfit und wurde glücklicherweise auch nicht vom wilden Kampfhund meiner beiden Gastgeber aufgefressen. Pro Havana Club! Eintracht! Per sempre Frankfurt! Was freu ich mich auf Donnerstag. Das wird wieder gut. Ich liebe euch alle!
Dienstag, 6. Februar 2024
SF Baumberg - FC Bocholt
Sonntag, 4. Februar 2024
RFC Raeren-Eynatten
So richtig motiviert war ich nach dem Kackspiel gestern nicht und dann war da auch noch das regnerische Wetter. Zu 99% bleibe ich da auf der Couch liegen, aber die Welt komplettiert sich nicht von alleine und man muss sich für sein Hobby auch mal quälen können. Also ging es in die kleine deutschsprachige Region Belgiens hinter der Grenze bei Aachen. Immerhin spielt Raeren in der fünften Liga und steht auf dem zweiten Platz, was bedeutet, dass die Eintracht hier in ihrer aktuellen Verfassung große Probleme hätte. Bei der Schlammschlacht auf dem Platz müssten sich die Herren Profis aber ihre pinken Gucci Schuhe schmutzig machen, was das Aufeinandertreffen verhindern würde. Der Elfmeter zum 1:0, ein satter Fernschuss zum 2:0 und der Abstauber nach Torwart Patzer und Abwehr Versagen zum 3:0 zeigten, dass die Ostbelgier nicht so auf das Glück vorm Tor festgelegt sind wie die Hessen und es deshalb besser ist, nicht gegen sie zu spielen. Dann war Pause und das 0,25er Eupener Bier für 2€ mundete wunderbar zur angebotenen Frikadelle. Die zweite Hälfte gönnte ich mir aus dem trockenen Vereinsheim, selbstverständlich mit bestem Blick aufs Spielfeld. Im zweiten Durchgang war das Spiel ausgeglichener und in der Schlussphase gelang dem Tabellenvierten der Ehrentreffer. Kühe, Schafe oder Hühner hätte man nach dem Spiel nicht mehr auf den Acker lassen dürfen, ohne Ärger mit Tierschützern zu bekommen. Wahnsinn. Der Kunstrasen nebenan wird in Belgien aber nur im absoluten Notfall von ersten Mannschaften bespielt. Löblich. Zwar hatte ich Belgien unüblich schon was im Magen, aber da der Rückweg nicht nur an der Burg Raeren, sondern auch an der Frituur vorbei führte, konnte ich nicht widerstehen. Es gibt vermutlich keinen Deutschen, der je in Belgien beim Fußball war, ohne vorher oder nachher in ne Frituur einzukehren. Grüße an dieser Stelle an Sufflowski, der auf diesen Genuss verzichtete, weil ihm die 98 Spiele der DEG incl. DNL Team in der Saison nicht reichen und der sinnloserweise lieber zum Eishockey nach Nürnberg gefahren ist.