Samstag, 24. Juni 2023

Fortuna Zwote - TuS Bersenbrück

24.06.23 14:00 Fortuna Düsseldorf II - TuS Bersenbrück 2:0, Sportpark Niederheid, Testspiel, 80 Zuschauer

Laut fussball.de sollte das heutige Spiel in der Halle stattfinden. Top Sonnenschutz. Am Ende war’s leider nur der Rasenplatz. Die Elite hatte sich aber Plätze im Schatten gesichert. Es heißt schließlich nicht umsonst Alkohol macht schlau. Das erste (Test)spiel der neuen Saison sollte also stattfinden, bevor die alte laut Kalender offiziell beendet ist. Da halte ich es mit dem Wendler - Egal. Verpflegung gab es, abgesehen von einer angrenzenden Apotheke leider nicht. Nach anfänglichen Problemen mit der Fachkraft für Getränkebehältnisdelikte wurde auch mein mitgebrachtes Flaschenbier geduldet. Baie Dankie. Alles andere wäre aber auch diskriminierend gewesen. Eine Flasche, die sich für eine Dose hält, kann in der heutigen Zeit schließlich auch ein Plastikbecher sein. Alles ist erlaubt, solange es unserer Regierung nicht widerspricht, also nicht denkt. Ich möchte aber keine Gesellschaftskritik üben, sondern über das wundervolle Fußballspiel auf diesem saftig grünen Rasen in diesem selten bespielten, phänomenalen Stadion berichten. Der Oberligist, Niedersachsenpokalsieger und Teilnehmer des Fußballmafia-Pokals aus dem Landkreis Osnabrück zeigte beim Regionalligisten eine über die volle Distanz überzeugende Leistung und ein wunderschönes Spiel. Tiki-Taka aus dem Lehrbuch. Vorm Tor fehlte aber einfach das nötige Glück und wie es bei der Fortune nun mal so ist, fiel Sascha Rösler irgendwann im 16er um und es gab Strafstoß. Der war drin und irgendwie stolperte der große Favorit der Regionalliga West auch noch einen zweiten Ball über die Linie. Da machste nix. Ich möchte nicht näher auf die Gesprächsthemen des heutigen Tages eingehen, es sollen aber die Worte “Sankt Pauli”, “Offenbach”, “Köln”, “Rostock 1992” oder “Greta” gefallen sein. Über Qualität kann man streiten und geteilter Meinung sein, sonst würde auch niemand ein Alexander Marcus Konzert verschmähen. Danke an Schidlowski und Geier für die beiden Tyskie Dosen (m/w/d) und Inge, dass er mein teures Caft-Bier verschenkt hat und ich es somit nicht mehr nach Hause schleppen musste. Prost, Sport Frei und immer dran denken kein Lech zu vergewaltigen, denn das ist Haram.



Sonntag, 18. Juni 2023

KSV Eichen - SG Bruchköbel

18.06.23 15:00 KSV Eichen - SG Bruchköbel II 4:3, Waldsportplatz Eichen, Relegation Kreisoberliga Hanau, 500 Zuschauer

Sommer, Sonne, Sonnenschein und ein wichtiges Spiel auf dem heimischen Sportplatz, natürlich kann man dafür auch mal gut 200 km pro Strecke fahren, besonders da sich selbst mein alter Herr auf den Sportplatz begeben wollte. Für beide Mannschaften stand heute das letzte Spiel der Saison auf dem Plan. Das alles entscheidende Spiel um den Aufstieg bzw. Klassenerhalt der Kreisoberliga Hanau, in das der KSV mit einem 2:1 Polster aus dem Hinspiel startete. Nach einem rasanten Beginn dauerte es gerade mal zwei Minuten bis Maximilian Stoll pfeilschnell und mit einer starken Einzelaktion das 1:0 machte. Ein Strafstoß zappelte im Gegensatz zum Hinspiel kurz darauf im Netz und nach nur sechs Minuten waren die Weichen mit dem 2:0 gestellt. Es ging munter weiter, aber nach einer unglücklichen Aktion gab es Elfmeter auf der anderen Seite und es stand 2:1. Etwas Spannung schadet ja nicht. Der 3er der Bruchköbler sorgte zwischenzeitlich für eine unterhaltsame Show, als er eine Hollywoodreife Sterbeszene zeigte. Nicht schlecht, so aus dem Stand und ohne Vorankündigung. Das 3:1 war erneut eine starke Aktion von Stoll. Ob der Jogi Nachfolger das gesehen hat? Wie man hört, soll es ja bei der Truppe der Fußballmafia nicht so laufen. Beim 3:2 im direkten Gegenzug setzte sich ein Spieler der Gäste ebenfalls schön durch und brachte den Ball dann noch passend auf den Kopf des Mitspielers, der leichtes Spiel hatte. Da geht man mal Bier holen und muss mit ansehen, wie ein Freistoß zum 3:3 im Tor landet. Noch alles gut, nur nicht verrückt machen lassen. Ein absolut gerechtfertigter Strafstoß sorgte für das 4:3. Sieben Tore in gut 30 Minuten sind der Wahnsinn. Zu oft habe ich das noch nicht gesehen. Tolles Spiel. Beim Duell der 15er führte der Gästespieler eine schön einstudierte Schwalbe vor. Allgemein fanden die Gäste den Eicher Rasen wohl sehr gemütlich. Jedenfalls ließ sich der KSV-Kicker dadurch provozieren und zu einem Schubser hinreißen. Gelb war auf jeden Fall vertretbar, vielleicht auch glücklich, wobei Gelb für beide wohl korrekt gewesen wäre. Dann wurde das Spiel insgesamt etwas ruppiger und dementsprechend ein paar Karten verteilt. Als der Schnapper zu weit vor Tor rumtanzte wäre fast der Ausgleich gefallen, aber der Ball kullerte zum Glück am Tor vorbei. Als Wiedergutmachung pflückte er kurz darauf einen Eckball stark runter. Dann war Pause. Wow, was für ein Spiel. Hier hätte es auch 6:4 stehen können und das bei über 30 Grad im Schatten, den es auf dem Platz aber nicht gab. Im zweiten Durchgang war Sommerfußball angesagt. Das Spielniveau, das Tempo und die Spannung wurden überschaubarer. Die Aascher hatten ihre Möglichkeiten und etwas mehr vom Spiel, mussten aber nicht mehr machen und spielten die Partie taktisch klug runter. Die Keeweler konnten oder wollten nicht mehr und standen vermutlich auch nicht ganz zu unrecht in der Relegation gegen den Abstieg. Aus. Jubel. Sieg. Der KSV ist wieder da. Gratulation an das gesamte Team! Starke Leistung! Ich will ja keine Spaßbremse sein, aber hoffen wir, dass es erfolgreicher wird als beim letzten Mal. Dem KOL Aufstieg 2012 folgte nämlich der direkte Abstieg, gefolgt von Problemen und dem Fall in die C-Klasse 2019. Jetzt steht aber der direkte Durchmarsch von der Kreisliga B in die Kreisoberliga. Respekt. Wenn die wirklich gute Mannschaft so zusammen bleibt und punktuell passend verstärkt wird, kann sie aber auch in der höheren Liga bestehen. Deutscher Meister wird nur der KSV! Die Eintracht in drei Wettbewerben, die Amateure in der Regionalliga und der KSV in der Kreisoberliga, da kommen die nächste Saison wieder ordentlich Kilometer zusammen, was den Grünen sicher nicht gefallen wird, was mir wiederum sehr gefällt. Ciao Saison 22/23. 




Sonntag, 11. Juni 2023

SG Bruchköbel - KSV Eichen

11.06.23 16:30 SG Bruchköbel II - KSV Eichen 1:2, Sportplatz am Wald, Relegation Kreisoberliga Hanau, 350 Zuschauer

Im Idealfall würde es auf jedem Sportplatz Rindswurst und Äppler geben. In Hessen ist das zumindest wahrscheinlicher, als im trostlosen Rest der Republik. Die beste Rindswurst kommt dabei von der Metzgerei Eidmann aus Bruchköbel und der beste Apfelwein aus der Kelterei Walther, ebenfalls aus Bruchköbel. Im Genuss Mekka Bruchköbel sollte nun mein Heimatverein in der Relegation antreten. Da die Bruchköbler auf dem für Eichen ungewohnten Kunstrasenplatz spielten, sprang sogar ein neuer Ground heraus. Mit zwei Bannern wurde der gut besuchte Sportplatz verschönert und mehr als die Hälfte drückte den Gästen die Daumen. Die Sonne brannte erbarmungslos und während die Zuschauer die Schattenplätzte in Beschlag nahmen, hatten die Spieler diese Möglichkeit nicht. Beim Spiel des 16. der Kreisoberliga gegen den Dritten der A-Klasse waren die Gäste die klar bessere und aktivere Mannschaft. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, aber vorm Tor fehlten einfach Entschlossenheit, Konzentration und Glück. Bei Bruchköbel sah es bei den wenigen guten Chancen ähnlich aus und so ging es torlos in die Pause. Im zweiten Durchgang erhöhte der KSV sein Chancenplus, aber irgendwie sah es nach einem 0:0 aus. Dann machten die Hausherren wie aus dem nichts das 1:0. Scheiße. Nur fünf Minuten später wurden die Uhren mit dem 1:1 aber zum Glück wieder auf Null gestellt. Eichen weiter am Drücker und ein Elfmeterpfiff ohne Diskussion heißt in der Regel, es war einer. Den Strafstoß dübelte der Schütze aber leider an die Latte. Sinnbildlich für die vielen vergebenen Chancen. In der Nachspielzeit gab Christoph Pollak einen schön platzierter Schuss ab, bei dem man direkt sehen konnte, dass er einschlägt. Der verdiente Siegtreffer zum 2:1. Dank des Doppel-Torschützen geht der KSV nun mit einem Vorteil ins entscheidende Spiel im Eicher Wald am nächsten Sonntag. Viel Glück Jungs. Konzentriert bleiben. Aufsteigen.




Samstag, 10. Juni 2023

SC Göttingen - Eintracht Braunschweig

10.06.23 17:00 1. SC Göttingen 05 - Braunschweiger TSV Eintracht II 3:2, Jahnstadion Göttingen, Landesliga Braunschweig, 1.250 Zuschauer

Universitätsstadt Göttingen. Viel Fachwerk und nett anzusehen. Mit einem sehr belebten Zentrum. Man sieht deutlich, dass hier viele Studenten unterwegs sind und einige fallen vermutlich gar nicht als solche auf, aber anderen sieht man einfach an, dass sie nicht in die Gesellschaft integrierbar sind und man sie wohl ihr Leben lang durchschleifen muss. Es sind aber auch normale Menschen unterwegs, was die Stadt schon sympathisch wirken lässt. Heute mal keine Relegation, sondern einen Kick, bei dem es am letzten Spieltag um nix mehr ging. Und warum? Weil das Stadion einfach ein geiles Brett ist. Normalerweise spielen die 05er nicht mehr im Jahnstadion und da man fürs letzte Spiel hierher geladen hat, konnte ein  Pflicht-Ground von der To-do Liste gestrichen werden. Der 1. SC Göttingen 05 spielte vor und nach dem Krieg in der erstklassigen Gau- bzw. Oberliga und später noch einige Jahre zweitklassig. 2003 wurde der Verein nach einer Insolvenz aufgelöst. Der heutige Verein sieht sich zwar als offiziellen Nachfolger, ist das rein rechtlich aber nicht. Man startete in der achten Liga und pendelt seitdem zwischen der Fünften und Siebten. Da der Verein über eine aktive Fanszene verfügt und allgemein ein guter Publikumsmagnet ist, werde ich natürlich auch noch im heimischen Maschpark vorbei schauen. Wie man an der Organisation erkennen konnte, hat heute aber niemand mit so vielen Zuschauern gerechnet. Heftig auch wie viele Hopper unter den Zuschauern waren, unter anderem der Rosinenpicker und DJ. Die meisten benehmen sich zwar wie normale Menschen, aber manche dieser Spezies sind echt zum fremdschämen. Die Bratwurst war okay, mehr leider nicht und die Brötchen waren auch schnell leer. Das Göttinger Pils aus dem Hause Einbeck schmeckte aber hervorragend und die Preise waren absolut fair. Das kühle Nass musste man sich aber auch verdienen und lange in der knallenden Sonne dafür anstehen. Die Supporter der Göttinger versammelten sich unterm Dach der riesigen Haupttribüne und waren somit gut zu hören. Mit einer Blockfahne, buntem Rauch und Schwenkfahnen gab es auch was zu gucken. Auf dem Feld legte Göttingen gut los und ging schnell mit 2:0 in Führung, dann wurden die Gäste stärker, aber kurz vor der Pause legten die Hausherren noch das 3:0 nach. In der zweiten Hälfte wirkte es, als hätten die Göttinger in der Hitze überdreht, denn da kam nun kaum noch was und daran änderte auch der zwischenzeitlich aufkommende Sturm bei wolkenlosem Himmel nichts. Die Braunschweiger hätten das Spiel fast noch drehen können, aber am Ende kamen nur noch zwei Treffer zustande und der Fünfte schlägt den Vierten.






Freitag, 9. Juni 2023

SpVgg Ansbach - FC Memmingen

09.06.23 18:30 SpVgg Ansbach - FC Memmingen 1:3, Sportpark Ansbach, Relegation Regionalliga Bayern, 2.600 Zuschauer

Das Auto wurde frühzeitig am Stadion abgestellt und da war schon einiges los. Zu Fuß ging es noch schnell ins schöne Städtchen, wo gerade das Stadtfest stattfand und ich so genötigt wurde ein Bier zu trinken. Auf dem Rückweg war ziemliches Chaos rund ums Stadion und alles war dicht. Ausnahmsweise mal alles richtig gemacht. Die Spielvereinigung Ansbach beendete die Premiere Saison in der Regionalliga als 15. von 20 und muss mit 50 Punkten in die Relegation. Mit dem Fußball-Club Memmingen wartete dort der Zweite der Bayernliga Süd und ein Schwergewicht im bayrischen Amateurfußball. Die Allgäuer belegen Platz 9 der ewigen, noch jungen Regionalliga Bayern Tabelle und in der ewigen Tabelle der Bayernliga steht Memmingen an der Spitze. Die Mittelfranken belegen in der Bayernliga Tabelle immerhin Platz 40. Das Hinspiel ging 1:1 aus und als ich bei den Gästen den Ex Frankfurter Dominik Stroh-Engel sah, war klar wer das Ding hier nach Hause bringt. Das Stadion war gut gefüllt und die Gäste hatten ein paar Fahnen und Banner im Gepäck. Gefühlt hatte jeder Zweite ein eigenes Banner, aber zumindest machte das hinterm Tor etwas her. Die Ansbach Fans standen auf der Gegengerade geschlossen im Block und supporteten ihre Mannschaft verhältnismäßig stark. Ansbach war zu Spielbeginn die bessere Mannschaft und als Stroh-Engel das 0:1 vorbereitete, hätte es eigentlich schon 2:0 stehen können. Wäre, wäre Fahrradkette. Die Heimmannschaft belohnte sich zwar zwischenzeitlich mit dem 1:1 und war dem Führungstreffer näher als die Gäste, die kurz vor der Pause allerdings wieder das Glück auf ihrer Seite hatten und zum 1:2 einschoben. Im zweiten Durchgang war Memmingen frischer und konzentrierter. Den Hausherren merkte man die Erschöpfung und Enttäuschung an. In der Schlussphase fiel das 1:3 und Memmingen ist zurück in der Regionalliga. Bitter fürs sympathische Ansbach. Mit 50 Punkten darfst und kannst du eigentlich nicht absteigen. Wenn Unterhaching allerdings in die 3. Liga aufsteigt, was nach dem Erfolg im Hinspiel in Cottbus nicht unwahrscheinlich ist, war das Spiel sowieso für die Katz und Ansbach würde verdient die Klasse halten. Die Rahmenbedingungen mit dem sehr gut besuchten Stadion, der leckeren groben Bratwurst und dem lokalen Hürner Bier Helles verdienen die Regionalliga ebenfalls. Ich frage mich nur ob die offizielle Kapazität von 5.000 oder die heutige Zuschauerzahl von 2.600 eine Lüge ist. Viel voller geht nämlich nicht. Randnotiz: Einige Muttis liefen in „Soccer mom“ Shirts herum und ich frage mich, wo ich diesen Begriff in der Vergangenheit schon mal aufgeschnappt habe.






Donnerstag, 8. Juni 2023

Viktoria Nidda - KV Mühlheim

08.06.23 18:00 SC Viktoria Nidda - FC Kickers Viktoria Mühlheim 2:3, Sportplatz am Ortsmittelpunkt, Relegation Gruppenliga Frankfurt, 216 Zuschauer

Relegationsspiele bringen ab und zu seltsame Konstellationen zu Tage. Der Zweite der Kreisoberliga Büdingen (Nidda) traf auf neutralem Boden (auf dem ich früher selbst schon rumgestolpert bin) auf den Zweitplatzierten aus der KOL Oxxenbach. Soweit normal. Der Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt-Ost will aber verdient sein. Der Sieger muss nämlich noch eine Runde mit dem Sieger aus der Partie der Zweitplatzierten aus den Kreisen Hanau und Gelnhausen und dem 14. der Gruppenliga spielen. In der fünfte Minuten flankten die Gäste den Ball von Außen in den Fünfer. Kopfball. Tor. Soweit, so verständlich und normal. Ich weiß nur nicht, was der Schnapper da gemacht hat. Geschnappt hat er auf jeden Fall nicht. Wenn er es versucht, hätte er den Ball wohl ziemlich locker pflücken können. Seltsam. Im Gegenzug fiel aber direkt das 1:1. Gut so. Das 2:1 für die Wetterauer war wieder ein kurioses Ding. Der Torwart lässt abprallen und vom eigenen Mann trudelt der Ball in Richtung Torlinie. Der Rettungsversuch wirkt zu zaghaft und kurz vor oder bereits auf der Linie schiebt ein Niddaer Spieler ein. Im Gegenzug fiel wieder der direkte Ausgleich, der erneut vermuten ließ, dass die Viktoria ein Torwartproblem hat. Kurz vor der Pause fiel das 3:2 für die Oxxen. Einen Distanzschuss parierte der Niddaer Schlussmann überraschend schön zur Ecke. Bei dieser wirkte er aber nicht ganz sicher und ließ einen weiteren Kopfball über die Linie. Den will ich ihm aber nicht unbedingt anrechnen. Im zweiten Durchgang gab es nichts zählbares mehr. Da die Mühlheimer aber mehr investierten, geht der Sieg in Ordnung. Mein Freund mit der Nummer 22 musste also nicht mehr hinter sich greifen, zeigte aber bei einigen haltbaren Bällen, die er allesamt abprallen ließ sein Können. Das Spiel war allgemein sehr fair, aber in manchen strittigen Situationen entschied der Schiedsrichter scheinbar bewusst gegen mögliche Aggressionen und für das entsprechende Offenbacher Klientel. Man sagt nicht umsonst, Offenbach sei wie ein olympisches Dorf. 194 Nationen und alle rennen in Jogginghose rum. Viktoria Nidda bleibt also in der Kreisoberliga und darf sich als Kreispokalsieger trotzdem über eine gute Saison freuen. Mühlheim trifft auf Irgendwasspor Wächtersbach und Steinheim.



Viktoria Kelsterbach - FV Delkenheim

08.06.23 15:00 1. FC Viktoria Kelsterbach - FV Delkenheim 0:2, Sportpark Kelsterbach, Relegation Gruppenliga Wiesbaden, 600 Zuschauer

Der Relegationsterror hat begonnen und somit die Spiele, bei denen es um die Wurst geht. In der Saison 16/17 spielte die Viktoria in der Hessenliga. Dann ging es runter bis in die A-Klasse und nun spielt man als Zweiter der Kreisoberliga Maintaunus gegen den Zweiten der Kreisoberliga Wiesbaden in der Relegation zur Gruppenliga Wiesbaden. Der perfekte Zeitpunkt, um im schönen Sportpark nahe des Frankfurter Flughafens anzutischen. Wie es sich für ein Relegationsspiel gehört, war das Zuschauerinteresse groß. Für zwei Achtligisten sogar überraschend gut. Kelsterbach legte gut los und hatte in den ersten fünf Minuten bereits zwei brauchbare Möglichkeiten. Durch einen Konter, der mit einem schönen Distanzschuss abgeschlossen wurde, gingen die Gäste kurz darauf allerdings in Führung. Das Spiel ging danach wieder an die Hausherren, aber bis zur Halbzeit passierte nichts mehr. Nach der Pause drückten die Wiesbadener und durch einen Konter der Viktoria wäre beinahe der Ausgleich gefallen. Den Regenschauer konnte der vertrocknete Rasenplatz gut gebrauchen und als dieser samt Wolken verschwunden waren, drückte die Sonne und die Partie verlagerte sich zunehmend ins Mittelfeld. Mit Vorteilen für die Heimmannschaft. Da Kelsterbach auch gerne mal auf dem Kunstrasenplatz nebenan spielt, waren natürlich auch einige Hopper vor Ort. Einer bestellte am Wurststand ne Rote... Das ist kulturelle Aneignung du Nazi. Rindswurst heißt das Teil. Man, man, man. Den Äppler am besten noch Cider nennen du Fatzke. Da das güldene Apfel-Getränk ausverkauft war, orderte ich ein sehr gutes Faust Pils zum Menü. Trotz der besseren Chancen musste die Viktoria in der Nachspielzeit noch das 0:2 hinnehmen. Bitter, unverdient und eine große Hypothek fürs Rückspiel. Vielleicht wird Delkenheim aber disqualifiziert. Schließlich zündeten ihre Zuschauer zu Spielbeginn Pyrotechnik und brachten alle auf diesem Planeten in Lebensgefahr.




Samstag, 3. Juni 2023

Eintracht im Pokalfinale

03.06.23 20:00 Eintracht Frankfurt - Red Bull GmbH Fuschl am See 0:2, Olympiastadion Berlin, Pokalfinale, 74.322 Zuschauer

Mit dem 1. FC Magdeburg, den Stuttgarter Kickers, Darmstadt 98, Union Berlin und dem VfB Stuttgart musste die Eintracht in dieser Pokalsaison keinen uninteressanten Mist rauskegeln, bescherte den Fans schöne Partien und spielte einen guten Wettbewerb. Um dann am Ende im Finale auf den größten Dreck in der Geschichte des Fußballs zu treffen. 2006 ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Pokalfinale gegen die Bayern. Kaum für möglich gehalten und dann verlieren wir nur unglücklich und knapp mit 1:0. 2017 gegen Dortmund hieß es wieder Endspiel in Berlin und erneut ging man nur knapp als Verlierer vom Platz. Ein Jahr später der große Triumph gegen die Bayern. Pokalsieger 2018! Danach folgte das Endspiel im Europacup mit dem unverschämt geilen Pokalsieg. Nun ging es für mich zum vierten Mal nach Berlin um meine Eintracht im Finale zu sehen. Wenn mir in meiner Jugend jemand gesagt hätte, dass das passiert und mir im Fall der Fälle für ne Mark 100.000 geboten hätte, hätte ich ungläubig abgewunken. Dennoch sind Finalspiele für einen Eintracht Fan natürlich kein Alltag und doch waren meine Lust und die Motivation irgendwie begrenzt und getrübt. Es ging eben nicht gegen irgendeinen verdienten oder X-beliebigen Fußballverein, sondern gegen dieses widerwärtige Marketingkonstrukt eines verabscheuungswürdigen Konzerns. Ich verachte diesen Konzern, der sich wie ein Parasit im deutschen Fußball eingenistet hat, genauso sehr wie die Lemminge, die ihm nichts hinterfragend und dumm konsumierend den Arsch lecken. Am allermeisten verachte ich aber den DFB. Diesen durch und durch korrupten Verband, dessen Minusmenschen den Deckmantel 50+1 selbst zerrissen haben, nur um irgendwie ein Schlupfloch für dieses Konstrukt zu schaffen. Ein Schlupfloch, das egal wie man es betrachtet gar nicht existiert. Geld macht aber blind und von wem soll sich ein Diktator etwas diktieren lassen? Ich darf nicht mal denken, was ich denen wünsche. Nun konnten unsere Jungs auf dem Platz aber nichts für den scheiß Gegner oder die korrupten Machenschaften des Verbandes und verdienten unsere Unterstützung, sowie unsere Anerkennung. Diese bekamen sie in Form einer schönen Choreo bzw. schöner Choreos. Natürlich wurden unsere Finalisten auch ordentlich supportet, allerdings teilweise leider nicht so gut wie gewohnt oder verdient. In einem spannenden, aber unspektakulären Spiel war relativ klar, dass der erste Treffer -egal auf welcher Seite- das Spiel entscheidet. Die Bullenschweine hatten dabei leider das Glück auf ihrer Seite. Die Mannschaft wurde anständig verabschiedet und dann hieß es Abflug. Niederlagen und verpasste Titel tun weh, aber es ist was anderes, ob man gegen München, Gladbach, Bochum, Rostock, Duisburg, Ulm, Lübeck, Hanau 93, den FC Remscheid und die TuS Froschhausen verliert oder gegen diese Ratten. Traurig und bitter. Danke an Ronny für die Fotos der Kurve, der Mannschaft und dem Trainerteam für das Erreichte und den Jungs und Mädels in der Kurve für den Spaß und die gemeinsamen Momente. Abschließend bleiben noch zwei Fragen? Was macht Perry Bräutigam, der seine Karriere beendete, bevor RB existierte zu deren Clublegende und warum hat er kein Rückgrat und lässt sich so instrumentalisieren? 

KEINE AKZEPTANZ FÜR RB - NIEMALS! SCHEISS DFB! EINTRACHT FRANKFURT ÜBER ALLES!




Arkonia Szczecin

03.06.23 13:00 Arkonia Szczecin - Ogniwo Babinek 9:1, Boisko ulica Witkiewicza, Klasa Okregowa Grupa Zachodniopomorska II, 36 Zuschauer

Familienbedingter Urlaub am Stettiner Haff und im Gegensatz zum letzten Besuch sollte zumindest einmal der Ball im Nachbarland rollen. Dann kam da aber dieses Pokalfinale als Pflichtprogramm dazwischen und es mussten Abstriche gemacht werden. Gerne, aber einmal rüber war trotzdem Pflicht. Vier Jahre kickte Arkonia in der ersten polnischen Liga. Davon ist man aktuell zwar weit entfernt, aber als Dritter macht man sich bei zwei ausstehenden Spielen und einem Punkt Rückstand auf den zweiten Platz noch Hoffnungen auf den Aufstieg in Liga IV und somit die fünfte Klasse. Gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten ließ man auch keinerlei Fragen offen, wer der Favorit ist. Das bestätigte auch exakt das Bild, das man beim Blick aufs künstliche Spielfeld hatte. Eine junge, agile Mannschaft gegen eine schwerfällige Thekenmannschaft. Etwas, aber tatsächlich nur etwas überspitzt, könnte man von A-Junioren gegen Alte Herren sprechen. Punkt für die Statistik, Sucht befriedigt. Das Stadion Menü musste in der Halbzeitpause von der Tankstelle geholt werden, um gestärkt nach Berlin aufzubrechen, aber so konnte man nebenbei noch den guten Diesel für 24 Cent günstiger tanken.