27.08.14. 19:30 Garather SV - MSV Hillal 2:11, Bezirkssportanlage Koblenzer Straße, Kreispokal Düsseldorf, 60 Zuschauer
Seit mittlerweile sechs Jahren wohne ich nun nicht mehr in meiner Heimat, dem schönen Hessen, sondern in Düsseldorf. Fast auf den Tag genau sechs Jahre hat es also gedauert bis ich es geschafft hab den nächst gelegenen Fußballplatz zu besuchen. Mit dem Fahrrad ging es auf den 3 km kurzen Weg und wenn mich nicht alles täuscht war es sogar ein kleines Jubiläum, der fünfte Ground mit dem Rad. Zeitmangel, Terminüberschneidungen, was war der Grund, dass es so lange gedauert hat? Jetzt weiß ich es. Vorahnung! Denn das was ich hier gesehen hab war nur mit gutem Zureden und einem geschlossenen Auge noch gerade so als Fußball anzusehen. B-Klasse gegen A-Klasse... Naja, zumindest viele Tore hab ich gesehen. Allerdings ist das ganz klar auf die Abwehr-Schwäche und nicht auf die Angriffs-Stärke zurückzuführen. Als Eddie mich zwischenzeitlich nach dem Spielstand gefragt hat, hab ich ihm sogar ein Tor verschwiegen bzw. es einfach verpeilt. Aber ohne Durchsage und ohne den geringsten "Torjubel" konnte man beim Bierholen und den vielen Treffern schon mal ein Tor verpassen. 6:0 stand es am Ende übrigens bei meinem privaten Duell Alt gegen Pils. Vier Stufen bietet der Kunstrasenplatz auf einer Geraden. Deutlich netter ist da schon der Rasenplatz mit Stufen und teils Sitzschalen an jeder Seite, aber hier wird nur selten gespielt. Jetzt am Sonntag ist das allerdings der Fall. Ob ich mir dieses Gerumpel noch mal antue? Schau'n mer mal...
Mittwoch, 27. August 2014
Sonntag, 17. August 2014
1. Pokalrunde plus Zusatzprogramm
Um die erste Runde im Pokal baue ich seit 2007 ne kleine oder größere Tour zusammen mit meiner Freundin und das wahlweise mit oder ohne die Eintracht. Dieses Jahr sollte es für mich alleine auf Reisen gehen und auch das war durch enormen Stress und aus Kostengründen bis ganz kurz vor Schluss unklar. Aber Traditionen soll man nicht brechen, also auf. Die Fahrt zum ersten Spiel verlief zwar problemlos, war aber doch irgendwie anstrengend, da einer meiner lieblings Vereine, aus meiner lieblings Stadt mit dem beliebtesten "Bier" um die Ecke in Braunschweig spielen sollte und mich so ständig irgendwelche rot-weißen Ziegen-Schals nervten.
16.08.14. 12:00 Hannover 96 - FC St. Pauli 2:2, Eilenriedestadion, A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost, 111 Zuschauer
Nächstes Jahr rollen auch hier die Bagger an und das ist rein logisch betrachtet auch verständlich, aber wenn man in einem solchen Stadion steht wird man unweigerlich zum Stadion Romantiker und kann diese Entscheidung nicht oder nur schwer akzeptieren. Die überdachte Sitzplatz Tribüne für rund 500 Leute mit ihren Holzbänken wird stehen bleiben, da sie Denkmalgeschützt ist. Das restliche Stadion wird aber leider dran glauben müssen und das macht einen traurig wenn man auf den knapp 20 teils mit Gras, Moos und Unkraut zugewachsenen Stehrängen in den Kurven steht auf denen die Fußball Welt noch nicht kahl und steril ist. Oder wenn man auf der Gegenseite auf einer der alten Holzbänke sitzt, die nicht wie die dämlichen und lustlos montierten Plastiksitze in Reih und Glied wie an der Schnur gezogen aussehen. Hier wird man an die Zeit erinnert in der Fußball noch mehr war als einfach nur ein Geschäft, als die Leute die zum Fußball gingen noch Menschen waren die sich auch dafür interessiert haben und die nicht nur da waren um cool oder inn zu sein oder aber um einfach nur prollig Geschäfte abzuschließen. Ach ja, früher... Heute spielt hier aber nur noch die Jugend, da das Stadion für die vierte Liga, in der die zweite Mannschaft spielt, nach Meinung einiger Idioten in hohen Positionen des Verbandes viel zu schlecht ist. Aber der Diktator des hiesigen Vereins ist ja auch nicht besser. Mir ging es hier und heute um das Stadion, das Spiel lief eben und ich merkte mal wieder, dass ich mit Jugendfußball nichts anfangen kann. Technisch können die Jungs schon was und das macht eigentlich auch Spaß, aber sobald auch nur mal ein Zweikampf entstehen könnte wird direkt abgepfiffen und darauf komm ich gar nicht klar. Das ist doch die letzte Klasse im Jugendbereich und danach sollen die Jungs bestenfalls im Profibereich, in jedem Fall aber bei den Herren mitkicken, kein Wunder dass dem so viele Spieler einfach nicht gewachsen sind. Zumindest war es spannend und Hannover konnte den 0:2 Rückstand zur Pause gegen den ehemaligen Kultclub, der mittlerweile nur noch lächerlich ist, in der Schlussphase ausgleichen. Nervig waren hier noch ein paar Zuschauer des oben erwähnten Clubs aus der Domstadt. Wie man, wenn auch nur zaghaft, Lieder eines nicht beteiligten Vereins anstimmen und sich dabei cool fühlen kann wird mir ein Rätsel bleiben und das war jetzt kein freundschafts Ding zwischen Köln und Pauli. In diesem Fall hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das jemand der 96-Anhänger in den falschen Hals bekommt, aber vielleicht haben die auch einfach die dämliche "Groundhopper" Reportage gesehen und für voll genommen. Nach dem Spiel ging es direkt ins Auto und mit Bleifuß weiter zum nächsten Kick.
16.08.14. 14:00 Magdeburger SV Preussen - VfB Merseburg 5:4 nE, Heinrich-Germer-Stadion, Landespokal Sachsen-Anhalt, 85 Zuschauer
Fussball.de gab mir das Spiel bei meiner Planung mit 15 Uhr an und so war ich zwar etwas verwundert über den freien Eintritt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Etwas seltsamer wurde es dann als mein 1:0 bereits das 1:1 war, aber es soll ja auch frühe Tore geben und ich war schließlich fünf Minuten zu spät. Die unnormal lange Nachspielzeit in der ersten Hälfte machte mich dann noch stutziger und als die Spieler nach dem Pfiff des Schiedsrichters nicht in die Kabine verschwanden, wurde mir klar, dass ich hier erst zur zweiten Hälfte gekommen bin und somit gerade mal 40 Minuten der regulären Spielzeit gesehen hab. Normalerweise halte ich gar nichts von Halbzeit Hopping und ne bessere halbe Stunde würde mir auch auf keinen Fall reichen um den Ground zu zählen, aber durch die Verlängerung waren es dann ja doch noch 70 Minuten plus Elfmeterschießen und so muss ich mich in ner ruhigen Minute mal mit meinem Gewissen zusammensetzten und besprechen ob ich das Mopped hier zähle oder nicht. Der Platz bietet auf jeden Fall eine recht ordentliche Anzahl an Stufen in der Kurve und auf der Gegenseite, allerdings waren diese Bereiche heute geschlossen. Das Leben spielte sich also auf der Hauptseite ab und hier gibt es ein paar breite Stufen mit Bänken und einen überdachten Bereich mit Stühlen und Bänken an der Mitte des Platzes. Nun ging es auf den Weg zum dritten Spiel des Tages im dritten Bundesland und beim Spiel meiner Eintracht sollte ich dann auch wieder pünktlich sein.
16.08.14. 20:30 Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 0:2, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, DFB Pokal, 10.514 Zuschauer
Nachdem ich im Hotel meine sieben Sachen abgelegt hab wurde das Verkehrsmittel gewechselt und es ging mit dem ÖPNV in Richtung Stadion. Auch wenn ich von Berlin als Stadt kein so großer Freund bin, so muss ich doch zugeben, dass es hier mit den Öffentlichen echt super klappt. Am Stadion wurde dann mit dem Ein oder Anderen kurz geredet oder einfach Hallo gesagt, bevor die Zeit dann doch drängte und es Zeit wurde das Säftchen zu leeren und rein zu gehen. Am Eingang traf ich dann zufällig Patrick, der mit einem Freund vor Ort war. Ein Zufall der eigentlich gar keiner ist, denn ob Baku, Nicosia, Porto, Berlin oder was weiß ich, wir treffen uns eigentlich immer zufällig irgendwie und irgendwo wenn die Eintracht spielt. Den Jahn Sportpark kenne ich noch vom letzten Jahr, als hier in der ersten Runde Stuttgart zu Gast beim BFC war, aber mit dem eigenen Verein kommt man doch gerne ein zweites Mal vorbei. Es gibt hier nur Sitzplätze, eine Laufbahn und die ziemlich flachen Ränge machen das Ganze auch nicht besser, aber trotzdem finde ich es hier gar nicht so schlimm. Die Flutlichtmasten zeugen von einer anderen Zeit und generell ist es eben noch ein Stadion, man ist irgendwie im Freien. Denn auch wenn Düsseldorf und Gelsenkirchen Extreme sind, so fühlt man sich doch auch in Frankfurt, Hamburg oder anderswo wie in einer Halle, in einer immer gleichen Halle. Das Spiel ist mit den Worten "typische Erstrundenpartie" ganz gut erklärt. Die Eintracht machte früh das Tor und nahm so etwas den Druck raus, danach machte man bis zur Pause einfach nicht mehr als nötig und vom FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e.V. kam auch nichts zwingendes. Die zweite Hälfte startete genauso. Wir waren am Drücker, aber vorm Tor war Schluss und die Berliner kamen erst gar nicht so weit. Als sie dann aber doch etwas mutiger wurden sah unsere Abwehr teilweise nicht ganz so gut aus und wir können uns bei unserer Nr. 1 bedanken, dass es nicht ganz so spannend wurde. Jetzt kam Meier für Valdez, danach kamen die Torchancen für uns und dann das Tor in der Nachspielzeit, natürlich durch Meier! Fantechnisch hatte die Viktoria rund 20 "aktive" Leute mit zwei Bannern und ein paar Fahnen - immerhin. Von uns gab es zum Intro der zweiten Halbzeit eine nette Pyroshow, ähm ich meine natürlich gewaltsame Auseinandersetzungen mit unbewaffneten Polizisten und unschuldigen Frauen und Kindern, bei denen auch Langstreckenraketen zum Einsatz kamen. Stimmung war zwar über 90 Minuten mal mehr und mal weniger vorhanden und geht in Ordnung, aber ein wirklich gelungener Auftritt war das für unsere Verhältnisse nicht. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht voll dabei war und es fiel auch sehr stark auf, dass unter denn gut 4.500 Gästen viele "Touristen" waren. Den Vogel schossen drei Affen hinter mir ab, die mit St. Pauli Shirts bei uns im Gästeblock standen - soweit schon mindestens sehr grenzwertig. Als einer dann bei nem Lied oder Anfeuerungsruf meinte doch das Eintracht mal gegen St. Pauli zu tauschen wurde es mir aber zu viel. Ich hab ihn dann mehr oder weniger freundlich gebeten das doch zu lassen und ihn nachm Puls gefragt. Seine Kollegen waren dann auch recht einsichtig, aber er selbst konnte das überhaupt nicht verstehen und fast hätte es geknallt, aber so nüchtern bin ich dann doch ziemlich entspannt und beim nächsten Umdrehen waren sie auch weg. Ich bin ja grundsätzlich ein ganz netter Kerl, vielleicht auch zu nett, bei vielen Anderen hätte der Depp ein paar gefangen und das völlig zu recht. Unglaublich was es so gibt, irgendwie kam ich mir vor wie bei "versteckte Kamera". Was hier noch positiv erwähnt werden muss ist das Steak, das hat einfach klasse geschmeckt! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel oder so, also zog es uns Drei noch in die Bembelbar, die heute in einem Keller gastierte. Eigentlich wollte ich nach ein, zwei Schoppen ins Hotel zurück, aber mit netten Gesprächen verging die Zeit in der geilen Location sehr schnell und aus den Zwei wurden ein paar mehr. Außerdem ist es schon was feines bei hessischer Musik mit nem Äppler in Berlin zu stehen und zu feiern. Die Bahnen fahren hier ja auch nachts sehr zuverlässig...
17.08.14. 13:30 TSG Neustrelitz - VfB Germania Halberstadt 3:2, Parkstadion, Regionalliga Nordost, 1.004 Zuschauer
Eigentlich sollte es heute ins Amateurstadion zu den jungen Herren der alten Dame gehen, aber Tante Hertha muss bis zum nächsten Mal warten, denn das Bett wollte mich einfach nicht gehen lassen. Nach ner Dusche und dem Frühstück war ich dann wieder halbwegs fit und machte mich auf den Weg nach Neustrelitz. Das lag zwar aufm Weg und ein Regionalliga Spiel ist in jedem Fall interessanter als ein Kick in der A-Jugend Bundesliga, aber durch die Anstoßzeiten auch stressiger und eigentlich nur theoretisch zu schaffen, so zumindest die Befürchtung. Das Stadion hat nur einen Ausbau auf einer Seite. Zwölf Stufen, in der Mitte ein paar Plastik Sitze, in einer Ecke der Gästeblock und mittig dahinter noch eine kleine, überdachte Tribüne. Nichts Besonderes, aber in den Regionalliga will ja zumindest theoretisch alles mal besucht werden. Im Gästeblock versammelten sich rund 30 Leute mit einer Fahne am Zaun. Ob das jetzt alles Gäste waren oder auch Zuschauer, die einfach Platz wollten kann ich net sagen. Zwei, drei der Jungs gaben mit vollem Kopp ab und an mal nen Spruch oder ne Anfeuerung von sich. Unter den Heimfans waren ebenfalls ein paar "Supporter" mit ner Trommel, die sich hinter nem Banner versammelten, ihren Job aber auch nicht ganz so ernst nahmen. Was mir hier total aufn Sack ging waren die nervigen Tröten und Hupen, von denen es hier unnormal viele gab. Aber das ist ja nur meine Meinung, jedem gefällt was anderes. Beim Wurst Test gab es für das Gerät schon die ersten Minuspunkte, nen Elektrogrill. Die Wurst war dann nicht mal schlecht, aber leider auch nicht gut, sondern einfach völlig geschmacksneutral, also unnötige Kalorien. Das Spiel ging mit 0:1 in die Pause und das dürfte dann auch die Statistik der Torchancen gewesen sein. Ganz anders der zweite Durchgang, hier kamen beide Mannschaften zu guten Möglichkeiten und das Spiel machte wesentlich mehr Spaß und anstatt 0:3 hieß es erst 0:1 plus zweimal Pfosten und dann 2:1 nach zwei schönen Toren. Dann waren die 90 Minuten um, ich ging in Richtung Ausgang um schnell wegzukommen und dann fällt in der 92. noch das Entscheidende 3:1. Ende? Pustekuchen. In der 93. Minute fällt noch das 3:2. Ordentlich. Jetzt aber zackig weg.
17.08.14. 16:00 1. FC Neubrandenburg - Karlsruher SC 1:3, Jahnstadion, DFB Pokal, 3.500 Zuschauer
Die Straßen waren hier im Niemandsland komplett frei, die Parkplatzsituation am Stadion auch wesentlich entspannter als erwartet und unkompliziert, das hinterlegte Ticket konnte ebenfalls schnell und ohne Probleme abgeholt werden und dann stand da ne lange Schlange vorm Einlass und es waren keine zehn Minuten mehr bis zum Anpfiff. Aber ein dickes Lob an die Ordner, die dann etwas schneller kontrollierten und so war ich kurz vor Anpfiff auf meinem Platz, check. Man kann eben doch nicht immer nur Pech haben. Der KSC hatte das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff ohne aber zu dominieren und ohne die entscheidenden Akzente nach Vorne zu setzen und so ging es torlos in die Pause. Wie bereits zuvor war die zweite Halbzeit auch hier wieder unterhaltsamer, denn kurz nach der Pause prallte ein Schuss der Neubrandenburger an den Pfosten und nach nem Abstauber zappelte der Ball im Netz! Die Hoffnung auf eine Überraschung dauerte aber nicht lange, denn keine fünf Minuten später glichen die Gäste aus. Danach wurde der KSC stärker, brauchte aber zwei Elfmeter für die weiteren Treffer. Hier war durchaus eine Überraschung drin, denn die Torschüsse sollten relativ gleich verteilt gewesen sein. Ansonsten dürfte aber doch jede Statistik für die Karlsruher sprechen. Die Heimfans hatten ein paar Banner aufgehängt und feuerten ihr Team auch gelegentlich mal an. Die Gäste wurden natürlich von ihren Freunden aus dem nahen Berlin unterstützt, ansonsten wäre im Gästeblock wohl deutlich mehr Platz gewesen, aber so tippe ich mal auf 500 Leute. Stimmung war hier mehr oder weniger durchgängig vorhanden und für eine Szene wie die des KSC geht der Auftritt auch in Ordnung. Das Problem dabei ist allerdings, dass Anspruch bzw. Wunschdenken und Wirklichkeit in Karlsruhe sehr weit voneinander entfernt sind. Das Jahnstadion, in dem kein Ligabetrieb stattfindet, wird aktiv für Leichtathletik genutzt und darin ist Neubrandenburg auch ne große Nummer. An einer Geraden befindet sich eine überdachte Tribüne mit Sprecherturm, ansonsten sind die Stufen rundum unüberdacht und größtenteils sind hier mittlerweile Sitzschalen montiert worden. Erwähnenswert ist noch die überdimensionale Anzeigetafel in der Kurve. Nach dem Spiel guckte ich mir noch die Altstadt samt Stadtmauer und der vier Stadttore an, die der "Vier Tore Stadt" ihren Beinamen geben. Und dann ging es auf den 670 km langen Rückweg, gähn.
Nächstes Jahr rollen auch hier die Bagger an und das ist rein logisch betrachtet auch verständlich, aber wenn man in einem solchen Stadion steht wird man unweigerlich zum Stadion Romantiker und kann diese Entscheidung nicht oder nur schwer akzeptieren. Die überdachte Sitzplatz Tribüne für rund 500 Leute mit ihren Holzbänken wird stehen bleiben, da sie Denkmalgeschützt ist. Das restliche Stadion wird aber leider dran glauben müssen und das macht einen traurig wenn man auf den knapp 20 teils mit Gras, Moos und Unkraut zugewachsenen Stehrängen in den Kurven steht auf denen die Fußball Welt noch nicht kahl und steril ist. Oder wenn man auf der Gegenseite auf einer der alten Holzbänke sitzt, die nicht wie die dämlichen und lustlos montierten Plastiksitze in Reih und Glied wie an der Schnur gezogen aussehen. Hier wird man an die Zeit erinnert in der Fußball noch mehr war als einfach nur ein Geschäft, als die Leute die zum Fußball gingen noch Menschen waren die sich auch dafür interessiert haben und die nicht nur da waren um cool oder inn zu sein oder aber um einfach nur prollig Geschäfte abzuschließen. Ach ja, früher... Heute spielt hier aber nur noch die Jugend, da das Stadion für die vierte Liga, in der die zweite Mannschaft spielt, nach Meinung einiger Idioten in hohen Positionen des Verbandes viel zu schlecht ist. Aber der Diktator des hiesigen Vereins ist ja auch nicht besser. Mir ging es hier und heute um das Stadion, das Spiel lief eben und ich merkte mal wieder, dass ich mit Jugendfußball nichts anfangen kann. Technisch können die Jungs schon was und das macht eigentlich auch Spaß, aber sobald auch nur mal ein Zweikampf entstehen könnte wird direkt abgepfiffen und darauf komm ich gar nicht klar. Das ist doch die letzte Klasse im Jugendbereich und danach sollen die Jungs bestenfalls im Profibereich, in jedem Fall aber bei den Herren mitkicken, kein Wunder dass dem so viele Spieler einfach nicht gewachsen sind. Zumindest war es spannend und Hannover konnte den 0:2 Rückstand zur Pause gegen den ehemaligen Kultclub, der mittlerweile nur noch lächerlich ist, in der Schlussphase ausgleichen. Nervig waren hier noch ein paar Zuschauer des oben erwähnten Clubs aus der Domstadt. Wie man, wenn auch nur zaghaft, Lieder eines nicht beteiligten Vereins anstimmen und sich dabei cool fühlen kann wird mir ein Rätsel bleiben und das war jetzt kein freundschafts Ding zwischen Köln und Pauli. In diesem Fall hätte ich mir wirklich gewünscht, dass das jemand der 96-Anhänger in den falschen Hals bekommt, aber vielleicht haben die auch einfach die dämliche "Groundhopper" Reportage gesehen und für voll genommen. Nach dem Spiel ging es direkt ins Auto und mit Bleifuß weiter zum nächsten Kick.
16.08.14. 14:00 Magdeburger SV Preussen - VfB Merseburg 5:4 nE, Heinrich-Germer-Stadion, Landespokal Sachsen-Anhalt, 85 Zuschauer
Fussball.de gab mir das Spiel bei meiner Planung mit 15 Uhr an und so war ich zwar etwas verwundert über den freien Eintritt, hab mir aber nichts weiter dabei gedacht. Etwas seltsamer wurde es dann als mein 1:0 bereits das 1:1 war, aber es soll ja auch frühe Tore geben und ich war schließlich fünf Minuten zu spät. Die unnormal lange Nachspielzeit in der ersten Hälfte machte mich dann noch stutziger und als die Spieler nach dem Pfiff des Schiedsrichters nicht in die Kabine verschwanden, wurde mir klar, dass ich hier erst zur zweiten Hälfte gekommen bin und somit gerade mal 40 Minuten der regulären Spielzeit gesehen hab. Normalerweise halte ich gar nichts von Halbzeit Hopping und ne bessere halbe Stunde würde mir auch auf keinen Fall reichen um den Ground zu zählen, aber durch die Verlängerung waren es dann ja doch noch 70 Minuten plus Elfmeterschießen und so muss ich mich in ner ruhigen Minute mal mit meinem Gewissen zusammensetzten und besprechen ob ich das Mopped hier zähle oder nicht. Der Platz bietet auf jeden Fall eine recht ordentliche Anzahl an Stufen in der Kurve und auf der Gegenseite, allerdings waren diese Bereiche heute geschlossen. Das Leben spielte sich also auf der Hauptseite ab und hier gibt es ein paar breite Stufen mit Bänken und einen überdachten Bereich mit Stühlen und Bänken an der Mitte des Platzes. Nun ging es auf den Weg zum dritten Spiel des Tages im dritten Bundesland und beim Spiel meiner Eintracht sollte ich dann auch wieder pünktlich sein.
16.08.14. 20:30 Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 0:2, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, DFB Pokal, 10.514 Zuschauer
Nachdem ich im Hotel meine sieben Sachen abgelegt hab wurde das Verkehrsmittel gewechselt und es ging mit dem ÖPNV in Richtung Stadion. Auch wenn ich von Berlin als Stadt kein so großer Freund bin, so muss ich doch zugeben, dass es hier mit den Öffentlichen echt super klappt. Am Stadion wurde dann mit dem Ein oder Anderen kurz geredet oder einfach Hallo gesagt, bevor die Zeit dann doch drängte und es Zeit wurde das Säftchen zu leeren und rein zu gehen. Am Eingang traf ich dann zufällig Patrick, der mit einem Freund vor Ort war. Ein Zufall der eigentlich gar keiner ist, denn ob Baku, Nicosia, Porto, Berlin oder was weiß ich, wir treffen uns eigentlich immer zufällig irgendwie und irgendwo wenn die Eintracht spielt. Den Jahn Sportpark kenne ich noch vom letzten Jahr, als hier in der ersten Runde Stuttgart zu Gast beim BFC war, aber mit dem eigenen Verein kommt man doch gerne ein zweites Mal vorbei. Es gibt hier nur Sitzplätze, eine Laufbahn und die ziemlich flachen Ränge machen das Ganze auch nicht besser, aber trotzdem finde ich es hier gar nicht so schlimm. Die Flutlichtmasten zeugen von einer anderen Zeit und generell ist es eben noch ein Stadion, man ist irgendwie im Freien. Denn auch wenn Düsseldorf und Gelsenkirchen Extreme sind, so fühlt man sich doch auch in Frankfurt, Hamburg oder anderswo wie in einer Halle, in einer immer gleichen Halle. Das Spiel ist mit den Worten "typische Erstrundenpartie" ganz gut erklärt. Die Eintracht machte früh das Tor und nahm so etwas den Druck raus, danach machte man bis zur Pause einfach nicht mehr als nötig und vom FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof e.V. kam auch nichts zwingendes. Die zweite Hälfte startete genauso. Wir waren am Drücker, aber vorm Tor war Schluss und die Berliner kamen erst gar nicht so weit. Als sie dann aber doch etwas mutiger wurden sah unsere Abwehr teilweise nicht ganz so gut aus und wir können uns bei unserer Nr. 1 bedanken, dass es nicht ganz so spannend wurde. Jetzt kam Meier für Valdez, danach kamen die Torchancen für uns und dann das Tor in der Nachspielzeit, natürlich durch Meier! Fantechnisch hatte die Viktoria rund 20 "aktive" Leute mit zwei Bannern und ein paar Fahnen - immerhin. Von uns gab es zum Intro der zweiten Halbzeit eine nette Pyroshow, ähm ich meine natürlich gewaltsame Auseinandersetzungen mit unbewaffneten Polizisten und unschuldigen Frauen und Kindern, bei denen auch Langstreckenraketen zum Einsatz kamen. Stimmung war zwar über 90 Minuten mal mehr und mal weniger vorhanden und geht in Ordnung, aber ein wirklich gelungener Auftritt war das für unsere Verhältnisse nicht. Ich muss zugeben, dass ich auch nicht voll dabei war und es fiel auch sehr stark auf, dass unter denn gut 4.500 Gästen viele "Touristen" waren. Den Vogel schossen drei Affen hinter mir ab, die mit St. Pauli Shirts bei uns im Gästeblock standen - soweit schon mindestens sehr grenzwertig. Als einer dann bei nem Lied oder Anfeuerungsruf meinte doch das Eintracht mal gegen St. Pauli zu tauschen wurde es mir aber zu viel. Ich hab ihn dann mehr oder weniger freundlich gebeten das doch zu lassen und ihn nachm Puls gefragt. Seine Kollegen waren dann auch recht einsichtig, aber er selbst konnte das überhaupt nicht verstehen und fast hätte es geknallt, aber so nüchtern bin ich dann doch ziemlich entspannt und beim nächsten Umdrehen waren sie auch weg. Ich bin ja grundsätzlich ein ganz netter Kerl, vielleicht auch zu nett, bei vielen Anderen hätte der Depp ein paar gefangen und das völlig zu recht. Unglaublich was es so gibt, irgendwie kam ich mir vor wie bei "versteckte Kamera". Was hier noch positiv erwähnt werden muss ist das Steak, das hat einfach klasse geschmeckt! Nach dem Spiel ist vor dem Spiel oder so, also zog es uns Drei noch in die Bembelbar, die heute in einem Keller gastierte. Eigentlich wollte ich nach ein, zwei Schoppen ins Hotel zurück, aber mit netten Gesprächen verging die Zeit in der geilen Location sehr schnell und aus den Zwei wurden ein paar mehr. Außerdem ist es schon was feines bei hessischer Musik mit nem Äppler in Berlin zu stehen und zu feiern. Die Bahnen fahren hier ja auch nachts sehr zuverlässig...
17.08.14. 13:30 TSG Neustrelitz - VfB Germania Halberstadt 3:2, Parkstadion, Regionalliga Nordost, 1.004 Zuschauer
Eigentlich sollte es heute ins Amateurstadion zu den jungen Herren der alten Dame gehen, aber Tante Hertha muss bis zum nächsten Mal warten, denn das Bett wollte mich einfach nicht gehen lassen. Nach ner Dusche und dem Frühstück war ich dann wieder halbwegs fit und machte mich auf den Weg nach Neustrelitz. Das lag zwar aufm Weg und ein Regionalliga Spiel ist in jedem Fall interessanter als ein Kick in der A-Jugend Bundesliga, aber durch die Anstoßzeiten auch stressiger und eigentlich nur theoretisch zu schaffen, so zumindest die Befürchtung. Das Stadion hat nur einen Ausbau auf einer Seite. Zwölf Stufen, in der Mitte ein paar Plastik Sitze, in einer Ecke der Gästeblock und mittig dahinter noch eine kleine, überdachte Tribüne. Nichts Besonderes, aber in den Regionalliga will ja zumindest theoretisch alles mal besucht werden. Im Gästeblock versammelten sich rund 30 Leute mit einer Fahne am Zaun. Ob das jetzt alles Gäste waren oder auch Zuschauer, die einfach Platz wollten kann ich net sagen. Zwei, drei der Jungs gaben mit vollem Kopp ab und an mal nen Spruch oder ne Anfeuerung von sich. Unter den Heimfans waren ebenfalls ein paar "Supporter" mit ner Trommel, die sich hinter nem Banner versammelten, ihren Job aber auch nicht ganz so ernst nahmen. Was mir hier total aufn Sack ging waren die nervigen Tröten und Hupen, von denen es hier unnormal viele gab. Aber das ist ja nur meine Meinung, jedem gefällt was anderes. Beim Wurst Test gab es für das Gerät schon die ersten Minuspunkte, nen Elektrogrill. Die Wurst war dann nicht mal schlecht, aber leider auch nicht gut, sondern einfach völlig geschmacksneutral, also unnötige Kalorien. Das Spiel ging mit 0:1 in die Pause und das dürfte dann auch die Statistik der Torchancen gewesen sein. Ganz anders der zweite Durchgang, hier kamen beide Mannschaften zu guten Möglichkeiten und das Spiel machte wesentlich mehr Spaß und anstatt 0:3 hieß es erst 0:1 plus zweimal Pfosten und dann 2:1 nach zwei schönen Toren. Dann waren die 90 Minuten um, ich ging in Richtung Ausgang um schnell wegzukommen und dann fällt in der 92. noch das Entscheidende 3:1. Ende? Pustekuchen. In der 93. Minute fällt noch das 3:2. Ordentlich. Jetzt aber zackig weg.
17.08.14. 16:00 1. FC Neubrandenburg - Karlsruher SC 1:3, Jahnstadion, DFB Pokal, 3.500 Zuschauer
Die Straßen waren hier im Niemandsland komplett frei, die Parkplatzsituation am Stadion auch wesentlich entspannter als erwartet und unkompliziert, das hinterlegte Ticket konnte ebenfalls schnell und ohne Probleme abgeholt werden und dann stand da ne lange Schlange vorm Einlass und es waren keine zehn Minuten mehr bis zum Anpfiff. Aber ein dickes Lob an die Ordner, die dann etwas schneller kontrollierten und so war ich kurz vor Anpfiff auf meinem Platz, check. Man kann eben doch nicht immer nur Pech haben. Der KSC hatte das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff ohne aber zu dominieren und ohne die entscheidenden Akzente nach Vorne zu setzen und so ging es torlos in die Pause. Wie bereits zuvor war die zweite Halbzeit auch hier wieder unterhaltsamer, denn kurz nach der Pause prallte ein Schuss der Neubrandenburger an den Pfosten und nach nem Abstauber zappelte der Ball im Netz! Die Hoffnung auf eine Überraschung dauerte aber nicht lange, denn keine fünf Minuten später glichen die Gäste aus. Danach wurde der KSC stärker, brauchte aber zwei Elfmeter für die weiteren Treffer. Hier war durchaus eine Überraschung drin, denn die Torschüsse sollten relativ gleich verteilt gewesen sein. Ansonsten dürfte aber doch jede Statistik für die Karlsruher sprechen. Die Heimfans hatten ein paar Banner aufgehängt und feuerten ihr Team auch gelegentlich mal an. Die Gäste wurden natürlich von ihren Freunden aus dem nahen Berlin unterstützt, ansonsten wäre im Gästeblock wohl deutlich mehr Platz gewesen, aber so tippe ich mal auf 500 Leute. Stimmung war hier mehr oder weniger durchgängig vorhanden und für eine Szene wie die des KSC geht der Auftritt auch in Ordnung. Das Problem dabei ist allerdings, dass Anspruch bzw. Wunschdenken und Wirklichkeit in Karlsruhe sehr weit voneinander entfernt sind. Das Jahnstadion, in dem kein Ligabetrieb stattfindet, wird aktiv für Leichtathletik genutzt und darin ist Neubrandenburg auch ne große Nummer. An einer Geraden befindet sich eine überdachte Tribüne mit Sprecherturm, ansonsten sind die Stufen rundum unüberdacht und größtenteils sind hier mittlerweile Sitzschalen montiert worden. Erwähnenswert ist noch die überdimensionale Anzeigetafel in der Kurve. Nach dem Spiel guckte ich mir noch die Altstadt samt Stadtmauer und der vier Stadttore an, die der "Vier Tore Stadt" ihren Beinamen geben. Und dann ging es auf den 670 km langen Rückweg, gähn.
Freitag, 8. August 2014
Island
Der Island Urlaub, was ein Drama in der Planung.... Die Hochzeit meines besten Freundes stand schon ewig im Kalender, da ich's mit Terminen nicht so hab. Irgendwie war der Termin dann nach nem Update aber weg und so wurde da er Urlaub geplant und gebucht. Da ich aber unbedingt zur Hochzeit wollte und man das vom Trauzeugen wohl auch durchaus erwarten kann hab ich dann eben etwas anders gebucht und meinen Urlaub für nen Aufpreis und viel Stress verkürzt.
Dann war es soweit und das Abenteuer konnte beginnen. Von Düsseldorf ging es mit WOW-Air nach Keflavik und nach dem einchecken in unserem B&B fuhren wir mit unserem schweineteuren Toyota RAV4 duch die isländische Mondlandschaft zur Blauen Lagune. Mit 40€ Eintritt ist das Geothermalbad zwar alles Andere als ein Schnäppchen, aber das Baden im rund 40 Grad warmen, blau-weiß milchigen und sehr mineralhaltigen Wasser entschädigt doch sehr gut. Das war wirklich erholsam und spaßig, kann ich nur empfehlen.
Gegen Mitternacht holten wir dann die anderen Beiden vom Flughafen ab und am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück auf den "Golden Circle" und das erste Ziel hier waren der Pingvallavatn, der größte See Islands und der Pingvellir Nationalpark. Geologisch ist das Ganze sehr interessant, da sich hier die Nahtstelle der nordamerikanischen und europäischen Kontinentalplatte befindet. Mit den vielen Schluchten und Spalten sieht das alles wirklich sehr beeindruckend aus. Historisch ist dieser Ort ebenfalls interessant, da hier im Jahr 930 erstmals das Parlament Islsnds zusammen kam und tagte. Weiter ging es zum großen Geysir, der früher 60m hohe Wassersäulen in die Luft schleuderte und in der heutigen Zeit leider inaktiv ist. Beeindruckend sind aber die vielen heißen Quellen und vor allem der "Strokkur", ein Geysir der rund alle zehn Minuten Wasser in bis zu 20m Höhe ausspuckt. Dieses Schauspiel ist so faszinierend, dass man sich den Großen gar nicht aktiv vorstellen kann. Unglaublich toll und absolutes Pflichtprogramm! Damit aber nicht genug, denn jetzt stand der "Gulfoss" auf dem Plan. Dieser Wasserfall gilt als der schönste des Landes und fällt von zwei Ebenen insgesamt 32m herab in einen 3km langen und bis zu 70m tiefen Canyon. Wir hatten hier viel Glück mit denn Wetter und konnten durch die Abendsonne und das Wasser- Lichtspiel einen netten Regenbogen überm Wasserfall sehen. Nach diesem gelungenen Tag führte uns der Weg zurück nach Laugarvatn und im Hostel hatten wir aus dem Zimmer einen netten Blick auf den See und den örtlichen Fußballplatz.
Zuerst gab es heute noch eine beeindruckende Schlucht der beiden Erdplatten zu sehen bevor es auf die längste Strecke der Tour ging. Die Fahrt war aber ein Erlebnis, denn die scheinbar unendlichen Weiten und ständig wechselnden Landschaften sind schon was fürs Auge. Der einzige fest geplante Halt heute war bei den Lavafällen, den "Hraunfossar". Auf einer Länge von knapp einem Kilometer kommen hier unbeschreiblich viele kleine Wasserfälle direkt aus dem Lavagestein. Das ist zum Einen schön anzusehen und zum Anderen gibt es weltweit keinen vergleichbaren Wasserfall. Übernachtet wurde in einem kleinen, aber feinen Cottage in Husavik direkt an einer Meeresbucht.
Nach dem Frühstück ging es am vierten Tag zum Mückensee "Myvatn". Die meisten Mücken stechen hier zwar nicht und der See ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Island, aber mich hat's hier jetzt nicht von den Beinen gerissen. Interessanter waren da schon die dunklen Burgen, "Dimmuborgir". Die bizarre Lavawelt lässt hier Leute, die mehr Phantasie haben als ich, Burgen, Kirchen und ähnliche Gebäude sehen. Außerdem gibt es viele Höhlen, die das Ganze zu einer wahren Troll-Welt machen. Ganz anders, aber genauso beeindruckend war das Solfatarenfeld von Namaskaro. Hier riecht oder besser stinkt es sehr stark nach Schwefel (die "Rohrgranate" lässt grüßen) und man kann diverse brodelnde Schlammlöcher, Heißdampfquellen und Schwefelablagerungen sehen. Dann war es so weit, denn nach einem kurzen Abstecher zum Götterfall "Godafoss", einem breiten und mächtigen Wasserfall, der ebenfalls wieder sehr schön anzusehen war, sollte ich mein Fußballspiel bekommen.
06.08.14. 18:00 Thor Akureyri (Þór) - Fram Reykjavik 0:2, Þórsvöllur, Pepsi-deild karla, 723 Zuschauer
Der Platz bietet hier eine unüberdachte Sitzplatz Tribüne für knapp 1.000 Zuschauer an einer Geraden und ein paar Stehränge im Gras Hang schräg daneben Richtung Tor, die aber nicht genutzt werden. Ein paar Kinder hatten eine große Fahne als Banner aufgehängt und feuerten ihr Team mit einer Trommel gelegentlich etwas an. Das Panorama war ganz nett, aber für isländische Verhältnisse auch nicht so toll, dass es für das grauenhafte Spiel entschädigt hätte. Die erste Halbzeit war so langweilig und schlecht, dass es uns wirklich schwer fiel die Augen offen zu halten. Im zweiten Durchgang war es dann ein wenig besser und das Spiel erreichte stellenweise Oberliga Niveau. Bis zur 74. Spielminute, denn dann fiel aus heiterem Himmel das 0:1 und beide Mannschaften gaben plötzlich Gas und machten so durch Einsatz das fehlende Können wett. In der 82. Minute zog dann ein Spieler der Gäste an den langen "Rasta-Haaren" eines dunkelhäutigen Spielers der Heim Mannschaft, worauf hin dieser sich mit einem Schlag wehrte und es gab doppelt Rot. Jetzt war plötzlich Feuer in der Partie und der Funke sprang auch auf die Zuschauer über, die ab jetzt voll dabei waren. Das Hin und Her nutzen die Gäste kurz vor Schluss besser aus und erhöhten auf 2:0. Abgesehen von der letzten Viertelstunde war das hier das mit Abstand schlechteste Erstliga Spiel meines Lebens und das soll bei Größen wie Luxemburg, Andorra oder San Marino schon was heißen. Nach diesen quälend langen 90 bzw. 75 Minuten ging es dann zurücke nach Husavik ins Cottage und dort gab es für uns Männer noch je zwei Dosen Bier auf meinen Länderpunkt, der mir sicher eher landschaftlich und vom "Drumherum" als fußballerisch in Erinnerung bleiben wird.
An meinem letzten kompletten Tag auf Island führte uns der Weg zum Jökulsa Canyon, der mit 25km Länge, einer Breite von 500m und teilweise 100m Tiefe der Größte in Island ist. Nach etwas Wandern ging es mit dem Auto über unsre erste Schotterpiste. Für die 37km lange Schlagloch-Piste haben wir dann auch mal eben gute zwei Stunden gebraucht. Das hat sich aber gelohnt, denn das Ziel war der Dettifoss. Dieser Wasserfall liegt in einer rauen Mondlandschaft und beeindruckt nicht durch Schönheit, sondern durch Kraft und Masse. Hier stürzt das Wasser 44m in die Tiefe und das Ganze mit einem Volumen von rund 200 Kubikmetern pro Sekunde! Während der Schneeschmelze sind es dann unvorstellbare 1.500 Kubikmeter! Somit ist er der wasserreichste Wasserfall Europas. Wer hier ganz nah ran will sollte auf jeden Fall komplett in Regenklamotten antanzen. Nicht weit entfernt liegt der Selfoss, der nur ca. 10m tief von einer mehrere hundert Meter langen Felskante herabfällt und eher wieder in die Richting "schön" geht. Dann ging es wieder nach Akureyri wo ursprünglich KA Akureyri ein Heimspiel in der zweiten Liga haben sollte, bei dem aber relativ kurzfristig das Heimrecht getauscht wurde. In Dalvik wäre noch ein zweites Spiel möglich gewesen, aber nachdem das Erstligaspiel gestern so schlecht war, musste der zeitlich extreme Stress das heutige Drittligaspiel zu schaffen nicht unbedingt sein. Das Spiel in der Europacup Quali von FH Hafnarfjördur gegen IF Elfsborg war leider unerreichbar und so gab es zum Abschluss in einem Restaurant teures, aber gutes Bier und den teuersten und schlechtesten Burger den ich je gegessen hab anstatt Fußball.
Nach einer zu kurzen Nacht im Guesthouse verabschiedete ich mich schweren Herzens von Island, meiner Freundin und den anderen Beiden und es ging vom kleinsten Flughafen meines Lebens, im kleinsten Flieger meines Lebens auf den kürzesten Flug meines Lebens nach Reykjavik. Hier hatte ich noch etwas Zeit und so erkundete ich noch ein wenig die Stadt, aber außer der Hallgrímskirkja gab es hier für mich nichts Besonderes zu sehen. Also ab in den Bus nach Keflavik und von dort nach Frankfurt. Ich hatte mir fest vorgenommen Papageitaucher zu sehen und da das nicht geklappt hat und es hier noch so viel zu sehen und zu erleben gibt werde ich sicherlich nochmal irgendwann herkommen. Außerdem steht das eine Fußballspiel doch irgendwie etwas verloren da...
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