Samstag, 29. Oktober 2022

Testorf Upahl - SG Carlow

29.10.22 14:00 FSV Testorf Upahl - SG Carlow 4:1, Sportanlage Testorf, Landesklasse Mecklenburg-Vorpommern IV, 162 Zuschauer

Bei meinem letzten Besuch an der Ostsee habe ich mir den Kick Carlow gegen PSV Wismar gegönnt. Heute hatte ich wieder die Wahl zwischen beiden Vereinen. Der Kunstrasenplatz war am Ende ein Grund für die Entscheidung gegen Wismar. Die Art wie die Testorfer für ihren Auftritt geworben haben war der Andere. Der Abstieg aus der Landesliga war damals schon unvermeidbar, aber nun steht die SG Carlow in der Landesklasse schon wieder auf einem Abstiegsplatz. Zum Punkte sammeln ist die Reise zum Tabellenführer zwar nicht die beste Idee, aber da machste nix. Die Rahmenbedingungen waren super. Ein astreiner Teppich. Englischer Rasen. Wenn das die Queen noch erlebt hätte. Störenden Ausbau gibt es nicht, aber feine, aus Bierkästen gebastelte Stehtische. Solche Details aus Eigeninitiative liebe ich. Was ich ebenfalls liebe ist Bier. Nicht gekühltes Flaschenbier der Marken KöPi und Krombacher erwecken zwar keine starken Gefühle bei mir, aber das 0,5er Hasseröder für 2 Taler geht schon klar. Sammler würden die richtige Eintrittskarte für drei Geldeinheiten lieben. Nun eine Frage an die Gourmets. Warum schmeckt Bockwurst überall besser als am Mittelrhein? Egal. Wichtig is aufm Platz und da gab sich der Spitzenreiter keine Blöße. Die Gäste gingen zwar in Führung, aber der Treffer zählte nicht. Warum? Keine Ahnung, weil Bierstand. Unter anderem ein Bilderbuch Kopfball, ein frecher Lupfer und ein schöner Schuss sorgten für die Tore. Ein klares Ergebnis, das zwar passt, auf dem Platz aber nicht ganz so eindeutig war. Der altbekannte Unterschied zwischen oben und unten. Positiv ist mir aufgefallen, dass viele Zuschauer mit FSV Klamotten am Platz standen. Amateurfußball in MV, immer eine runde Sache! Es gibt nicht nur Hansa. Vorwärts FSV und kämpfen SGC.



Mittwoch, 26. Oktober 2022

Eintracht - Marseille

26.10.22 21:00 Eintracht Frankfurt - Olympique Marseille 2:1, Waldstadion, Champions League, 48.700 Zuschauer

Champions League, Champions League, Eintracht Frankfurt Champions League. Mit nem beeindruckenden Fahnenmeer und ner hübschen Pyroshow ging das dritte CL Spiel im Frankfurter Stadtwald los. Und wie. Eigentlich wollte ich eine Kombi aus Sieg und Treffer Kamada tippen, aber da Lindström aktuell in bestechender Form ist, tippte ich leider diese Kombi. Schon nach drei Minuten hieß es nämlich Angriff, Kamada, Schuss, Tor. Daichi San Euro Kamada, du japanischer Fuchs. Na Tobi, so ganz unbegründet ist der Zusatz "Fußballgott" doch nicht, oder? Auch wenn du mich dafür im Block fast gefressen hast. Lindström glänzte heute mehr durch Vorarbeiten, aber anstatt des fälligen 2:0 fiel plötzlich das 1:1. Dieser Spielstand dauerte allerdings nicht lange an, denn durch einen von Lindström eingeleiteten Angriff war es Kolo Muani, der trocken zum 2:1 einschob. Die Franzosen drückten dann noch das ein oder andere Mal, aber da auch Trapp gut in Form war, ging es mit der Führung in die Pause. Das ist Champions League, ein richtig unterhaltsames, gutes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Top, top, top. Wie man sich bei solch einem Spiel und einer eigentlich unkritischen Schiedsrichter Leistung so aufregen kann wie unser lieber Mecker-Manu, wird wohl ein Rätsel bleiben. In der zweiten Hälfte ging wieder viel über Lindström, aber trotz einer intensiven Partie blieben weitere Großchancen meist aus und es gab nichts zählbares mehr. Nach dem ersten CL Sieg in Marseille gab es gegen die Franzosen nun also auch den ersten Heimsieg in der Königsklasse. Es ist falsch Franzose zu sein! Europas beste Mannschaft, SGE! Durch das tolle Spiel, mit dem erfolgreichen Ergebnis und dem hoffnungsvollen Tabellenstand bin ich glücklich. Deshalb ärgere ich mich weder über mich, dass ich so doof war mit der Bahn zu fahren, noch über die Bahn, dass sie so unverschämt überteuert und einfach absolut unzuverlässig ist. Scheiß DB - nur die SGE! Wie immer danke an den Star Fotografen Jan und auch an Stefan für den Energie spendenden Äppler.


Sonntag, 23. Oktober 2022

Krefeld - Bad Nauheim

23.10.22 18:30 Krefeld Pinguine - EC Bad Nauheim 1:4, Arena Krefeld, DEL 2, 4.411 Zuschauer

Nauheim in Krefeld, das hatte ich mir frühzeitig als Pflichttermin im Kalender eingetragen. Mit dem Motto "Alle in Rot" starteten 13 Busse und 700 Fans aus der hessischen Kurstadt in Richtung rheinländische Seidenstadt. Der Support war gut und abwechslungsreich und auch die Krefelder Kurve war ziemlich aktiv. Soweit ich das mit meinen relativ bescheidenen Eishockey Kenntnissen beurteilen kann, zeigten die roten Teufel ein sehr gutes Eishockey und hätten es auch durchaus verdient gehabt höher zu gewinnen. Die Pinguine waren erschreckend schwach und wehrlos für einen Absteiger aus dem Oberhaus. Man bekommt hier KöPi serviert, was zwar nicht zu den besseren Biersorten zählt, aber zumindest trinkbar ist. Der Yayla Sucuk Snack entpuppte sich als türkische BiFi und ich kann nur jedem der gern BiFi isst davon abraten dieses abartige Ding zu probieren. Gleiches gilt übrigens auch für jeden, der BiFi nicht mag. Da ich bekanntlich sehr grün unterwegs bin, hoffe ich dass auf den Rängen kein Ungeziefer lebt, das dieses Ding vom Fußboden gegessen hat und qualvoll daran gestorben ist. Auch die Currywurst verdient sich ohne großen Kampf den letzten Platz in meinem imaginären Wurst Ranking. Wenn KöPi beim Catering positiv heraussticht, dann läuft etwas gewaltig schief meine lieben Krefelder Hallenbetreiber. Heja heja ECN!




TSV Urdenbach - VfL Benrath

23.10.22 14:30 TSV Urdenbach - VfL Benrath 1:1, Sportplatz Urdenbach, Bezirksliga Niederrhein, 210 Zuschauer

Seit Wochen gab es in Düsseldorf kein anderes Thema mehr, als das große Derby im Süden. Natürlich ließ ich den kurzzeitigen Gedankenfurz Belgien verfliegen und wohnte diesem Highlight bei. Beim ersten Besuch hier hatte ich noch Prinzipien und verließ die Anlage beim Blick auf den bespielten Kunstrasen. Nach zwei Besuchen aufm Rasenplatz hätte ich mich heute sogar irgendwie über den neuen Ground und das grüne Gift gefreut. Dafür hasse ich mich selbst, aber es kam ja nicht dazu. Gut so TSV. In Erinnerung hatte ich gezapftes Füchschen, aber heute gab es Uerige aus der Flasche. Kein schlechtes Bier, das gezapft aber deutlich besser als aus der Flasche schmeckt. Die Bratwurst schmeckte für ihre Gattung „Fein“ aber sehr gut. Der deutsche Amateurmeister von 1957 war das bessere Team und der Treffer zum 0:1 konnte sich sehen lassen. Der beste Mann auf dem Platz war aber keiner, denn die Schiedsrichterin zeigte eine absolut solide Leistung. Ruhig, sympathisch und auf Augenhöhe. Sogar einen Fehler gab sie zu, als sie nach Rücksprache mit dem Linienrichter einen Elfmeter zurück nahm und auf Freistoß entschied. Chapeu. In der Schlussphase investierte Urdenbach nochmal etwas und auch wenn der Ausgleich nach ner Ecke aufs gesamte Spiel gesehen nicht ganz verdient ist, haben sie ihn sich doch erkämpft.



Samstag, 22. Oktober 2022

Gladbach - Eintracht

22.10.22 18:30 Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 1:3, Borussia-Park, 1. Bundesliga, 53.019 Zuschauer

Schon als kleiner Junge hab ich nur geträumt von dir und nun stehen wir zusammen in der Kurve hier. Kämpfen gemeinsam für die Stadt und den Verein. Ich lass dich niemals allein! Eigentlich hatte ich keinen Bock auf Gladbach, aber als ich nochmal drüber nachgedacht habe, wurde mir klar, dass ich ja gar nicht zu den Bauern Lümmeln muss, sondern zu den geilen Menschen in den Block kann, um den geilsten Verein anzufeuern. Hin da! 40 Minuten bräuchte ich für die knapp 60 km wenn kein Spiel ist. Mit Spiel waren es 45 Minuten plus 15 Minuten Fußweg und einem Knöllchen fürs Falschparken. Mit dem ach so tollen ÖPNV wären es knapp zwei Stunden gewesen - theoretisch. Borussia Mönchengladbach... Eigentlich ein absolut sympathischer und solider Traditionsverein mit einer ordentlichen Masse an Anhängern. Der Stammbaum ist aber nicht nur in der Pfalz ein Kreis und das macht die Sache für die handelnden Personen nicht zwingend einfacher. Einfach machte es die Abwehr der Fohlen allerdings unserem Dänen Jesper Lindström, der in der sechsten Minute einfach durch die gesamte Hintermannschaft marschierte und den Ball zum 1:0 einschob. Schalalalalalalalala und Schnaps! Ebimbe erhöhte nach nem Standard mit Köpfchen auf 2:0. Bier Bier Bier Bier Bier Bier Bier Bier Bier und Schnaps. Kolo Muani hätte ebenfalls das ein oder andere Mal erhöhen können, legte aber in einem schönen Zusammenspiel wieder für Lindström zum 3:0 auf. Geil. Pause. Der Mob hatte Bock und sang einfach weiter. Schon als kleiner Junge hab ich nur geträumt von dir und nun stehen wir zusammen in der Kurve hier. Kämpfen gemeinsam für die Stadt und den Verein. Ich lass dich niemals allein! Der Beginn der zweiten Hälfte wurde mit sinnlichem Kerzenschein eingeläutet. Dem Troll vom DFB, der die Fackeln zählen darf, wünsche ich viel Spaß. Das sah schon ganz gut aus. Es schien als würden sich beide Teams mit dem Ergebnis zufrieden geben, bis die Borussia ein Gastgeschenk annahm und wieder etwas Hoffnung schnupperte. Die Gladbacher wurden auch durchaus etwas aktiver, aber nur weil man ein paar Mal zum Kühlschrank läuft, meldet man sich ja nicht gleich zum Marathon an. Rum kam dabei nämlich nix. Extrem nervig war die sieben minütige Spielunterbrechung, da ein scheiß Kabel der scheiß Blöddurchdiegegendfahrkamera abgefallen ist. Ihr macht unsern Sport kaputt. Ende aus Micky Maus. Gutes Spiel, gute Stimmung, gute Leute. Gut. Ein bisschen verwirrt bin ich von der Heimkurve, die zwar annährend 90 Minuten die Fahnen schwenkte, aber akustisch so gut wie nicht zu vernehmen war und kaum jemanden außerhalb des harten Kerns zum supporten animieren konnte. 


Samstag, 15. Oktober 2022

Essen - Dynamo Dresden

15.10.22 14:00 Rot-Weiss Essen - SG Dynamo Dresden 1:1, Stadion an der Hafenstraße, 3. Liga, 18.300 Zuschauer

Sektion Graz wollte gern zu RWE gegen Dynamo und einem Stauder gegenüber war ich ebenso wenig abgeneigt wie dem Auftritt der Menschenfresser ausm Osten bei den Ruhrpottkanaken. Der Mob hatte Bock und die Partie war frühzeitig ausverkauft. Da RWE kürzlich an die 80 Stadionverbote ausgesprochen hat und die Dynamos in Bayreuth dezent eskaliert sind, gab es einen begrenzten Verkauf von Gästetickets und es war unklar, mit was man hier in beiden Kurven rechnen konnte. Aufgrund der Ereignisse wurden die Kapitäne beider Mannschaften genötigt vorm Anpfiff ein Statement gegen Gewalt vorzulesen. Vollkommen richtig, aber doch auch kontraproduktiv war der Abschluss "Niemand ist größer als der Verein". So sieht es aus und deshalb steht man auch in jeder Situation für den Verein ein. Bitte versteht mich nicht falsch, auch ich bin grundsätzlich ganz klar gegen Gewalt. Manchmal kann man ihr aber leider nicht aus dem Weg gehen und beim Fußball spricht man auch schneller von Gewalt als anderswo. Zudem gilt bei Fußballfans gegenüber allen anderen Menschen keine Unschuldsvermutung und Beweise werden ebenfalls nicht benötigt. Meist reichen schon falsche Aussagen von prügelnden Polizisten, die sich somit wunderbar selbst aus der Schusslinie nehmen. Ein schwieriges Thema. Es passiert viel Scheiße, ja, aber nicht immer sind die bösen Fans und Ultras schuld! Bei der Aufstellung der Gäste war entweder ein besonders lustiger oder ein besonders dämlicher Mensch am Werk, denn zum Wappen des 1.FC Saarbrücken wurde der Schriftzug "Erzgebirge Aue" auf der Anzeigetafel eingeblendet. In der Heimkurve sprach das Banner "Hausverbote halten uns nicht auf" gegen einen Boykott und im Gästeblock ließ eine Folie positives erahnen. Trotz der Kontakte nach Offenbach ist mein Verhältnis zu RWE weder negativ noch positiv geprägt. Sie haben absolut ihre Daseinsberechtigung, auch in dieser Liga und sie können die Massen mobilisieren. Dennoch war ich bisher von ihrem Support fast immer enttäuscht, wenn ich sie gesehen habe. Heute war ich allerdings zum ersten Mal positiv überrascht. Die Klassiker "Adiole" und "Opa Luscheskowski", vom gesamten Stadion mitgesungen, kamen schon sehr geil rüber und die vielen Spruchbänder zum Thema der kürzlich ausgesprochenen Stadion- bzw. Hausverbote zeigten wie ernst das Thema ist. Der harte Kern war auch dauerhaft aktiv und machte seine Sache verhältnismäßig ordentlich. Die Mutanten auf der anderen Seite sind natürlich eine andere Hausnummer und liefern eigentlich so gut wie immer ab. Die maßgeschneiderte Choreo und der gut beflaggte Block machten schon was her, genau wie die große Mitmachquote. Die brachialen Anfeuerungen schepperten ordentlich und natürlich kam auch das Gepöbel gegen den Klassenfeind aus dem Westen nicht zu kurz. Sie haben schon ihren eigenen Stil, das muss man ihnen lassen. Nix überragendes auf beiden Seiten, aber sehr nette, kurzweilige Unterhaltung für den Pöbel. Fußball wurde nebenbei auch gespielt. Essen war im ersten Durchgang die bessere und aktivere Mannschaft, aber bis auf einen Strahl an die Latte und dem glücklichen Treffer durch einen Abwehr bzw. Torwartfehler waren die Abschlüsse doch teils kläglich und wirkten wie "Copy & Paste" vom Eintracht Spiel in Bochum. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde ein Essener vom Gegenspieler gehalten und riss sich etwas ruppig los. Nach kurzer Rudelbildung zeigte der Unparteiische nachvollziehbar Gelb für Dresden und weniger verständlich Rot für Essen. Gelb hätte es auch getan. Danach war Dresden am Drücker und konnte in der Schlussphase nicht ganz unverdient ausgleichen. 





Freitag, 14. Oktober 2022

Venlo - Dordrecht

14.10.22 20:00 Venlose VV - FC Dordrecht 0:1, Stadion De Koel, Eerste Divisie, 4.330 Zuschauer

Besuch aus einem fernen Land namens Steiermark und gemeinsam mit Bahn Ultra Dion sollte es nach Venlo gehen. Ultras lassen sich nicht belehren und Fremde sind einen funktionierenden Schienenverkehr gewohnt, natürlich wurde da die Bahn zur Anreise gewählt. Von der Idee trinken zu dürfen war ich gar nicht abgeneigt und die Verbindung aufm Hinweg war auch mega und dauerte nur etwas mehr als doppelt so lang wie mit dem Auto. Abgesehen von einer völlig übermotivierten Kontrolleurin und der Tatsache, dass nur jede zweite Bahn bis zum Ziel fuhr verlief alles ruhig und planmäßig, sodass noch ausreichend Zeit für frittierte Leckereien war. 14 Jahre nach meinem ersten Besuch war es auch mal wieder an der Zeit, hier im wohl schönsten Stadion der zweiten niederländischen Liga anzutischen. In die Fußball Lehrbücher wird der Kick ganz sicher nicht eingehen, aber noch vor der Pause war klar, dass es nicht torlos ausgehen wird. Ein Tor wollten die Hausherren im zweiten Durchgang auch unbedingt erzielen und wenn das verdammte Ding eine Pfosten und Lattenbreite größer wäre, hätten sie den Spielstand auch gedreht. Der Schiedsrichter hätte ihnen den Treffer auch sehr gegönnt und ließ völlig unverhältnismäßig lang nachspielen. Der Mond hätte sich aber noch oft runden können, ein Treffer wäre nicht mehr gefallen. Die Rückfahrt ist wie eine Geschichte aus dem Lehrbuch der DB. Das Spurten und Sputen für die eigentlich letzte Bahn nach Duistland konnten wir uns nämlich sparen, denn diese fiel aus. Das Taxi zu irgendeinem "Bahn Drehkreuz" -ich glaube es war Viersen- sollte nach dem Verhandeln immer noch 70€ kosten. Danke, aber danke Nein. Wir hatten nämlich theoretisch noch ein As im Ärmel. Die letzte Bahn nach Deutschland ist nämlich gar nicht die letzte Bahn nach Deutschland, nur fährt die de facto letzte Bahn im Normalfall einfach leer zurück. Logik?! Die Zeit wurde noch für einen Mexicano und ein Bier genutzt und tatsächlich nahm uns die beste DB aller Zeiten mit zurück. Der Schaffnix erklärte uns auch das Problem der vielen Zugausfälle. Und zwar sind daran die Fahrgäste Schuld, die keine Maske tragen. Durch diesen verantwortungslosen Pöbel werden die Bahn Kutscher krank und ein perfekt organisiertes und immer pünktliches Unternehmen bricht auseinander. Für die Arbeitstiere auf den Ämtern und bei der DB ist Corona echt ein Segen. Du hast keinen Bock auf Arbeit, rufst einfach beim Arzt an und bleibst daheim. Top, top, top. Der Umstieg in Mönchengladbach funktionierte und das Schlachtross kam mit lediglich acht Minuten Verspätung am Düsseldorfer Hauptbahnhof an. Toll, könnte man meinen. Diese acht Minuten waren aber drei zu viel um meine S-Bahn noch zu erreichen, die um diese Zeit nur noch im Stundentakt fährt. Ein Hoch auf den ÖPNV! Mit sprit- und umweltschonender Fahrweise hätte ich mit dem Auto 50 Minuten gebraucht. Mit der normalen Bahnverbindung wären es rund zwei Stunden gewesen, aber vier Stunden finde ich für 75km auch noch völlig in Orndung. Das schafft schließlich nicht jede Kutsche mit nem lahmen Esel. DB ick liebe dir - nicht!



Sonntag, 9. Oktober 2022

Obersprockhövel - Westfalia Herne

09.10.22 15:15 SC Obersprockhövel - SC Westfalia Herne 5:4, Sportplatz am Schlagbaum, Westfalenliga Staffel 2, 200 Zuschauer

Der Sonntag gehört dem Amateurfußball. In meinem Fall ist das leider seit mehreren Wochen nicht mehr der Fall gewesen. Man kommt halt zu nix. Ordnung muss aber ab und zu sein, also war es heute mal wieder an der Zeit. Wie immer wollte mein grünes Herz den ÖPNV zur Anreise nutzen und hätte die 130 Minuten der Anreise zum Schutz des Planeten gerne in Kauf genommen. Grün und Vernunft sind aber leider nicht kombinierbar und da die Vernunft bei mir meist die Oberhand behält, entschied ich mich für das Auto und eine Anreise von 35 Minuten. In NRW muss man sich von Oktober bis März keine Hoffnungen mehr auf Rasen machen und kann somit auch direkt die unbeliebten Kunstrasenplätze ansteuern. Sprockhövel liegt im Ennepe-Ruhr Kreis zwischen den wunderschönen Städten Wuppertal und Hagen. Der Sportclub im Stadtteil Obersprockhövel ist letzte Saison in die Westfalenliga aufgestiegen. Die Verbandsliga - für die einen ein großer Erfolg, für die anderen ein tiefer Fall. Die Westfalia trifft dort mit dem SV Sodingen nämlich auf einen alten Weggefährten aus der legendären Oberliga West. Spielerisch war der Kick zwar kein Highlight, aber trotzdem gut anzusehen. Für Langeweile war nämlich keine Zeit. Die Hausherren gingen mit dem ersten Angriff in Führung und bereits nach ner Viertelstunde drehten die Gäste den Spielstand auf 1:2. Eine weitere Viertelstunde später stand es 3:2 um letztendlich mit 3:4 in die Pause zu gehen. Puh, was für ein verrücktes Spiel. Erstmal durchatmen. Zu ner nichtssagenden Bratwurst mit ordentlicher Currysoße und guten Pommes hätte ich gern ein Bier getrunken, aber es gab nix vernünftiges Das darf doch wohl nicht Warstein und deshalb gab es einen Cola-Mix mit dem schlechtesten Altbier auf dem Markt. Da man in dieser Liga ja eigentlich schon etwas Wert auf Disziplin legt, erinnerten die Trainer ihre Jungs wohl daran, dass es auch eine Defensive gibt und so gab es nur noch einen Ergebniswechsel auf 5:4. Gutes Wetter, neun Tore und ein ganz klein wenig Ausbau - passt. 



Samstag, 8. Oktober 2022

Bochum - Eintracht

08.10.22 15:30 VfL Bochum - Eintracht Frankfurt 3:0, Ruhrstadion, 1. Bundesliga, 24.850 Zuschauer

Der Club, also DER Club plante heute nach ziemlich exakt 14.658 Tagen mal wieder einen Bus und UF rief zu einer Oldschool Fahrt auf. Rund 50 verstrahle Assis (innen) im Bus ins Ruhstadion (außen) - geil! Da musste ich nicht überlegen und die Fahrt von Düsseldorf sollte mit einem kleinen Umweg über Frankfurt stattfinden. Ich war heiß! Als es dann so weit war und um 5:45 der Wecker klingelte, war mir mir aber erstmal eiskalt. Aber wie sang Großstadtgeflüster gestern schon so passend „Keiner fickt mich, außer das Leben. Aber das dafür so richtig“. Ich bin schon ein Vollhorst. Aber einer mit Lebenserfahrung und deshalb ein Tipp an alle Kinder. Bier morgens um Sieben auf nüchternen Magen ist doof. Esst vorher lieber was. In Frankfurt gibt es Kneipen, die rund um die Uhr auf haben. Was sehr geil ist, wenn man eine Bahn früher nimmt, da man ja mit nem pünktlichen Zug genauso wenig rechnet wie mit nem Sechser im Lotto. Die Fahrt, oh man. Gut. Es ist einfach phänomenal wie viele verschiedene Sorten an alkoholischen Getränken man im menschlichen Körper unterbringen kann, ohne diesen (mehr oder weniger sichtbar) völlig zu zerstören. Leute, ihr seid geil! Samstagnachmittag, Ruhrstadion, Currywurst, Fiege Pils und Sonnenschein. Was will man mehr? Vielleicht eine Fußballmannschaft, die zumindest so tut als würde sie versuchen Fußball zu spielen? Nur so ne naive Idee. Das ist aber keine Kritik an die Bochumer, denn die können es einfach nicht besser. Unfassbar. Wenn du keinerlei Ambitionen hast, darfst du hier vielleicht 0:0 spielen, aber einen Gegentreffer kannst und darfst du als Bundesligist gegen eine so unfähige Truppe nicht kassieren. Bei einem 0:3 solltest du zu Hause alle Spiegel abhängen lassen. Natürlich ist mir bewusst, dass man mal verlieren und schlecht spielen kann, auch gegen den Letzten. Kein Ding. Verarschen lässt man sich aber ungern und Arbeitsverweigerung hätte im richtigen Leben Konsequenzen. Die Bochumer Kurve war bis zur Führung so laut wie die des SV Wehen. Wie ihre Freunde des FC Bayern hörte man sie erst als es lief. Auf der Rückfahrt per Nahverkehr zeigte sich, wie verschieden Menschen sein können. Die einen regen sich darüber auf, dass beinahe jede Bahn verspätet ist und die anderen nehmen es gelassen und steigen einfach in eine, die vor 30 oder 60 Minuten hätte fahren sollen. Die einen regen sich über den Krach und das Durcheinander im Zug auf und die anderen genießen einfach die Vielfalt der unterschiedlichen Gespräche per Lautsprecher von Sprachen aus aller Herren Länder. Die einen ärgern sich über die hässliche Aussicht und die anderen nennen dieses Loch namens NRW ihre Heimat. Alles in allem war es ein schöner Tag, wenn man den Proletensport einfach mal ausklammert. Danke an die Mitstreiter innen und außen.




Sonntag, 2. Oktober 2022

Bad Nauheim - Dresden

02.10.22 18:30 EC Bad Nauheim - Dresdner Eislöwen 4:1, Colonel-Knight-Stadion, DEL 2, 2.224 Zuschauer

Der Tag der deutschen Einheit stand vor der Tür, was nicht nur ausschlafen bedeutete, sondern auch die Gemeinsamkeiten in Ost und West zu betonen. Es wird nämlich nicht nur in Deutschland Eishockey gespielt, sondern auch im Land der Ronnys und Mandys und ein solcher DDR Verein sollte heute in der Wetterau zu Gast sein. Außerdem feierte Publikumsliebling Andreas Pauli nach langer Verletzungspause sein Comeback. Melli, Paul und Vadders hatten auch Bock, also auf zu Hessens wahrer Eishockey Liebe. Es war zwar Kerb-Wochenende in Bad Nauheim, aber wir gaben uns nur den Versuchungen von Äppler und Rindsworscht im CKS hin. Das erste Drittel endete torlos und gefühlt auch schon nach unter 21 Minuten. Im zweiten Drittel ging es ruckzuck und der Puck zappelte im Netz und die Kurstädter stutzten den Eismöwen die Flügel. Auch Kämpfer Pauli ließ den Puck im Netzt zappeln. Mit 3:0 war das Ding vorm letzten Drittel gegen zahme Schmusekätzchen quasi durch und weitestgehend Verwalten angesagt. Heja Heja ECN!



Samstag, 1. Oktober 2022

Eintracht - Union

01.10.22 15:30 Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin 2:0, Waldstadion, 1. Bundesliga, 50.500 Zuschauer

Die Magier gegen die Eisernen. Das versprach Spannung, Spiel und Schokolade. Meine Sympathie für Union ist kein Geheimnis, aber für die 90 Minuten plus sind auch sie ein Gegner, den es zu schlagen gilt. Bis zu seinem Platzverweis machte Kolo Muani ein sehr starkes Spiel und legte dem schon immer überbewerteten Götze das 1:0 auf. Wenn der Franzmann noch lernt, wie er den Ball im Tor unterbringt ist er ne Granate. Nach einem starken Dribbling mit gekonntem Abschluss machte Lindström vor der Pause das 2:0. Den Kerl kann man einfach nicht einschätzen. Zwischen Spitzenklasse und Kreisklasse ist alles möglich und das im ständigen Wechsel. Besonders die letzten 25 Minuten in Überzahl rannte Union gut an, kam an Kaiser Makoto und dem heute bärenstarken Kevin Trapp aber nicht vorbei. Sieg gegen den Spitzenreiter! Ja man! Danke Jan fürs Foto. Der Support war für das erfolgreiche Spiel gegen den Tabellenführer und gegen einen immer aktiven und gut aufgelegten Gästeblock leider nicht angemessen. Irgendwie scheint man satt zu sein, aber da muss sich jeder an die eigene Nase packen. Weiter, immer weiter. Festzuhalten bleibt, dass keine(r) einen Doppelhalter so schön halten kann wie Silke und schon gar nicht dieser Tobi, der ihn mir zwar immer exakt vors Gesicht hielt, es dabei aber nicht schaffte mir die Sicht auf entscheidende Spielsituationen zu verwehren. Amateur. Nach einer Pizza bei Petro und einem Eistee im Schöppche war der Tag als erfolgreich abgehakt. Einige unverbesserliche kannten natürlich wieder kein Ende - richtig so. Zum Schluss muss ich noch ganz kurz auf ein Thema eingehen, das mich persönlich als Binding Export Liebhaber sehr traurig macht. Die geplante Schließung der traditionsreichen Binding Brauerei in Frankfurt. Über die Hintergründe und das was dort scheinbar schief gelaufen ist kann ich nichts sagen. Für viele in Frankfurt ist das aber nicht nur ein Unternehmen, sondern ein Stück Identität. Und auch wenn ich diesbezüglich kein Hintergrundwissen habe, hätte es vermutlich nicht geschadet, wenn ein großer Frankfurter Verein in seinem großen Frankfurter Stadion auch Frankfurter Bier ausschenken würde und keine 08/15 Massenware aus NRW. 

Dir und mir - Binding Bier! Scheiß Radeberger! Scheiß Krombacher! Support your local brewery!