Es ging mal wieder sehr früh los, denn um fünf Uhr standen wir schon an der Bahn, aber dafür landete der Kranich auch schon um 8:30 Uhr in Budapest und wir hatten wenigstens was vom Tag. Katja war ja schon immer gegen die Billigflughäfen abseits der Städte, aber ich brauche den Stress mittlerweile auch nicht mehr unbedingt, das ewige von B nach A Gefahre. Dafür sind die Zeit und der Urlaub (mag als Student natürlich anders sein) einfach zu kostbar und viel billiger als wir mit unseren 78€ (20€ Gutschein) kommt man bei Ryanair incl. der Gebühren, Sprit- Bahn- und/oder Parkkosten meistens auch net.
Mit Bus und Metro ging es zuerst ins Hotel um die Sachen abzuladen, bevor es auf Besichtigungstour ging. Vorbei am Kunstgewerbemuseum im ungarischen Jugendstil ging es erst zur Großen Markthalle, die einen Besuch wert ist und dann über die Freiheitsbrücke zum Gellertberg. Bevor es auf den 230m hohen Berg ging war aber erstmal der erste Glühwein der Saison fällig, denn der Wind war schon ekelhaft kalt. Auf dem Berg angekommen empfing uns das Freiheitsdenkmal, der höchste Punkt Budapests, und an der Citadella hatten wir einen wundervollen Ausblick über die Stadt. Leider war das Wetter heute aber nicht so wirklich der Brüller. Nach Unten ging es dann noch am Denkmal für Bischof Gellert vorbei über die Elisabethbrücke und zurück zum Hotel. Und als wären wir heute nicht schon genug gelaufen sollte es die 4km zum Stadion auch zu Fuß gehen.
10.11.12. 18:30 MTK Budapest - Győri ETO 1:3, Hidegkuti Nándor Stadion, NB I, 1.500 Zuschauer
Vorbei an üblen Blöcken, alten Lagerhallen und unschönen Hinterhöfen kam man problemlos am Stadion an und als wir uns mit Karten eindecken wollten bekamen wir von einem Fan zwei Tickets geschenkt, na das ist doch mal mal was, tausend Dank. Die geilen, alten, verfallenen und mit Moos bedeckten Stehränge in den Kurven sind leider gesperrt. Das ist natürlich schade, in diesem Zustand aber auch doch schon verständlich. Die Gegentribüne, die über die gesamte Spielfeldlänge geht, besteht aus Sitzschalen in den Vereinsfarben Weiß-Blau und ist unüberdacht. Die Haupttribüne geht ebenfalls über die gesamte Spielfeldlänge und bietet im oberen Teil überdachte Sitzplätze, im unteren Teil der Tribüne sind die Sitzschalen nicht überdacht, das ganze auch hier in den Vereinsfarben und schön gammlig. Die Gäste waren auf der Gegengerade untergebracht, mit etwa 300 Mann angereist und hatten einige Banner im Gepäck. Optisch hatten sie ansonsten nichts zu bieten, die Anfeuerungsrufe und Klatscheinlagen waren aber häufiger und lauter als die der sehr wenigen, aktiven Heimfans. Dafür gab es hier aber wenigstens drei Fahnen - beides nicht wirklich das Gelbe vom Ei, aber okay. Generell war ich von der Zuschauerzahl enttäuscht, allerdings schätze ich, dass es doch gut 2.000 gewesen sein werden, die offiziellen 1.500 sind auf jeden Fall zu gering angegeben. Die Anzeigetafel zeigte am Ende ein 1:3 an und MTK war damit sowas von gut bedient! Eigentlich war es das Topspiel (3. gegen 1.), aber die Leistung der Heimmannschaft hatte mit Top überhaupt nichts zu tun, das war absolut grauenhaft. Eine solche Leistung habe ich von einem Erstligisten bisher noch nirgendwo gesehen und der Torwart würde mit dieser Leistung bei keinem Bezirksligisten in Deutschland spielen! Nicht einen Ball konnte er fangen/festhalten und die Tore gingen alle auf seine Kappe. Der Spitzenreiter dürfte mit dieser Leistung bei uns wohl in der dritten Liga zu Hause sein, müsste dann aber gewaltig am Abschluss üben. Das Länderpunkt-Bier, dass ich mir falls möglich immer gönne, enttäuschte hier auch - Löwenbräu kann ich auch zu Hause trinken... Zurück ins Hotel ging es dann größtenteils mit der Straßenbahn und dort angekommen fiel ich direkt fix und fertig ins Bett.