Mittwoch, 26. Februar 2025

Bayern Alzenau - Eintracht U19

26.02.25 19:00 FC Bayern Alzenau - Eintracht Frankfurt 1:5 (1:3), Sportzentrum am Prischoß (KR), A-Junioren Hessenpokal, 180 Zuschauer

Für die U19 meiner Eintracht ging es im Hessenpokal nach Bayern. Zum FC Bayern Alzenau, deren Herren in der Hessenliga spielen. Hessisch-bayrisches Multi-Kulti mit offenen Grenzen. Da Alzenau in Hessen mitspielt und Bayern im Namen trägt, muss ich mir auch keine Gedanken machen, dass ich die Franken (Unterfranken genau genommen) als Bayern bezeichne, was die eigentlich nicht gern mögen. Alzenau liegt im Kreis Aschaffenburg und hat 19.000 Einwohner. Ein kurzer Gang um die Burg Alzenau lohnt sich schon, diese wirkt mit dem kleinen Weinberg zur passenden Jahreszeit aber sicher noch etwas besser. Was sich in Bayern auch immer lohnt, ist der Besuch im Getränkemarkt. Der Sittinger kann dabei nur empfohlen werden. Immer ne riesige Auswahl und auch immer ordentlich Neues für Untappd. Das Städtische Stadion am Prischoß hat zwei Plätze mit Ausbau und ich bin mir fast sicher, dass das früher nicht so war und dass ich damals nur auf dem aktuellen Nebenplatz war. Da unsere Bundesliga Jungs heute gegen den Verbandsligisten klarer Favorit auf dem Kunstrasenplatz waren, schreit das hier nach einer Anlagenkomplettierung demnächst. Unsere Jungs spielten die Partie souverän runter. Wobei Alzenau vorm 0:1 einen mega Spielzug zeigte, der am Ende aber leider kläglich vergeben wurde. Das zwischenzeitliche 1:1 war auch gar nicht mal unverdient und allgemein gefiel mir persönlich das Spiel des FCB besser. Während bei uns alles nach einem genauen Plan ablief und zu sehr einstudiert wirkte, sah man den Jungs in Weiß an, dass sie Spaß am Fußball spielen hatten und heute über sich hinaus wuchsen. Vermutlich muss das im Bezug auf den Profifußball alles genau durchgetaktet sein und die Mannschaft kann natürlich auch erfolgreich mit dem Ball umgehen, aber mit etwas mehr Freiheiten könnte vielleicht eher mal was überragendes dabei rum kommen. Wenn man unseren 10er von der Leine lassen würde, dann würde er wahrscheinlich ein paar tolle Dinger aufs Parkett zaubern. Das 5:1 tut mir in der Höhe tatsächlich etwas Leid für die Alzenauer. Hessische Rindswurst und bayrisches Hefeweizen sorgten für die Völkerverständigung. Wobei mich eine Mutti deshalb etwas bös anmachte. Alkohol gab es am Platz nämlich nicht, nur im Vereinsheim und da werde ich mir beim nächsten Besuch auch was leckeres vom Kroaten gönnen.




Sonntag, 23. Februar 2025

Bayern - Eintracht

23.02.25 17:30 FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 4:0 (1:0), Arroganz Arena, 1. Bundesliga, 75.000 Zuschauer

Minga Oida. Wie gerne würde ich mit den Jungs und Mädels ins Grünwalder Stadion fahren, um die Magier bei den Löwen von München Blau, dem TSV 1860 zu sehen. Davor noch schön ins Brauhaus. Ach herrlich. Das wird so schnell aber leider nicht passieren und so ging es heute zu München Rot, in die scheiß Arena zu den scheiß Bayern. Eigentlich hab ich ja gar nix gegen den FCB, die sind mir genau genommen völlig egal und das heißt bei dem ganzen Müll in der Liga schon was. Es gibt aber trotzdem schöneres, als sich am Sonntag Abend im 400 km entfernten München eine sichere Niederlage abzuholen, um dann irgendwann mitten in der Nacht völlig zerstört zu Hause anzukommen. Naja. Alles für den Dackel, alles für den Club. Lyon und Midtiylland sind ja auch schon wieder ewig her. Zeit also für ne gepflegte Auswärtsfahrt mit dem Bus. Meine Vorfreude war groß, denn nach dem ganzen privaten Scheiß die letzte Zeit, bin ich froh den Kontakt zu diesem extrem geilen Haufen auch aus dem Exil so gehalten zu haben. Die Fahrt verlief äußerst entspannt, auch wenn die Münchner aufm Rastplatz etwas unentspannt wirkten, als sie uns gesehen haben. Die Arena am äußersten Münchner Stadtrand ist wunderschön, weshalb unser Kutscher die ein oder andere Extrarunde rundherum drehte. Leider hatte ich (mal wieder) nix zu sagen und wir fuhren nicht einfach wieder zurück. Die Bayern sind international. Das ist toll. Dafür spricht nicht nur das Regenborgen Graffiti, sondern auch die englische Unsitte, keine Getränke oder Speisen mit in den Block nehmen zu dürfen. Wobei das auf der Insel nur für Alkohol gilt und man das dort leicht umgehen kann. Im bunten München versteht man aufgrund der Sprachbarriere anfangs gar nicht, weshalb die Ordner einem die abartigen Schranken vorm Block nicht öffnen. Man erwartet ja nicht, dass man mit hessisch oder deutsch weit kommt, aber auch bayrisch oder englisch bringen einen leider nicht weiter. Also musste ich mich umsehen, bis ich die Verbotsschilder entdeckte und die Situation begriff. Das ist natürlich keine Kritik. Ich bin ja selbst schuld, dass ich nicht die Sprachen aus aller Herren Länder beherrsche. So bin ich dann irgendwie mit ein paar anderen komplett draußen versackt. Bier und Wurst haben ja auch nur jeweils irgendwas um die 38€ gekostet, da kann man sich schon mal gönnen. Das Spiel soll aber sowieso nicht besonders lohnenswert gewesen sein, wie man hört. Ich konnte mich aber auch draußen ärgern und sogar etwas freuen. Ärgern, aufgrund der Masse an Ordnern, die sich zusammen rotteten um sich die Eier zu schaukeln. Ein Glück, dass jeder ungebildete Hilfsarbeiter mittlerweile den Mindestlohn bekommt, für den andere Leute richtig hart arbeiten müssen. Bespaßt hat mich ein mutmaßlicher Analphabet vom USK, der richtig süß mit seinem Rucksack rumlief, weil er vermutlich dachte beim KSK gelandet zu sein und sich von Mutti den Beutel für den Auslandseinsatz hat packen lassen. Wie groß wohl die Enttäuschung war, dass er stattdessen nur mit andern gescheiterten Existenzen im Stadion rumlungern durfte? Zumindest verdient er wohl noch weit über Mindestlohn für sein Nichtstun. Wir haben übrigens nicht verloren, die Punkte hat halt nur wer anders.


Sonntag, 16. Februar 2025

Eintracht - Kiel

16.02.25 17:30 Eintracht Frankfurt - Kieler SV Holstein 3:1 (2:0), Waldstadion, 1. Bundesliga. 57.700 Zuschauer

Die Störche aus dem hohen Norden kamen in ihrer Premiere Saison in der Bundesliga als Tabellenletzter in den Frankfurter Stadtwald. Klar dass da für uns als Dritter nur ein Sieg zählte. Da es kühl war, gab es den Äppler heute nicht nur in kalt, sondern auch in warm und nach e bissi Dummbabbel mit de Leut, ging’s enoi in die gud Stubb. Ich gratuliere den Verantwortlichen der Kieler Szene zu ihren guten Noten in Kalligraphie, muss aber anmerken, dass es bei Spruchbändern eigentlich hauptsächlich um die Botschaft geht. Dieser Sinn ist etwas verfehlt, wenn man die Tapeten nicht entziffern kann. Vielleicht weniger Kursiv und mehr Fett beim nächsten Mal. Optisch macht der Kiel Block auswärts eigentlich immer was her für die verhältnismäßig kleine Szene. Rüber kam es aber wie lautloses Fahnenschwenken. Der Gästeblock war am Sonntag Abend trotz der großen Entfernung gut gefüllt, das bekommen Graupen wie Wolfsburg und Sinsheim auch Samstag nachmittags nicht hin. Gegenüber hatte die Nordwest bei einigen Liedern ordentlich Bock, aber leider fehlt es gegen solche Gegner allgemein immer häufiger an Motivation, Leidenschaft und Lautstärke. Auf dem Rasen sahen die Zuschauer einen souveränen Sieg für Europas beste Mannschaft. Ohne Glamour hatten unsere Jungs alles im Griff und unter anderem durch einen schlecht verschossenen Elfer und einen Pfostenschuss hätte der Sieg auch höher ausfallen können. Und sonst? Auffällig wenig Vertreterinnen des hübschen Geschlechts heute in unseren Reihen. Der Typ mit der Airline brachte seine gepimpten Glimmstängel an den Mann, Faschingsprinz Julian hing nach der Nacht mit Stefan noch etwas in den Seilen, Tobias schwenkte rekordverdächtig mal ganz kurz die Fahne, Marko und Patrick (Namen geändert, aber der Redaktion bekannt) quatschen viel, Philipp wollte Schnaps, Jan nicht und Traumtänzer Lucas musste nach seinem legendären Auftritt Autogramme schreiben. Zudem gab es in der Nordwest noch einen Unfall zum Spielende hin. Alles Gude an dieser Stelle.


Sonntag, 9. Februar 2025

SF Niederwenigern - St. Tönis

09.02.25 15:00 Sportfreunde Niederwenigern - SC St. Tönis 0:2 (0:0), Glück Auf Sportplatz, Oberliga Niederrhein, 180 Zuschauer

Haken dran. Oberliga Niederrhein 18/18. Niederwenigern ist ein Stadtteil von Hattingen und liegt im Ennepe-Ruhr Kreis, der eigentlich zum Fußballverband Westfalen zählt. Wie man an meiner Re-Komplettierung der Oberliga Niederrhein sehen kann, kicken die Sportfreunde allerdings im benachbarten Verband. Wie es sich für den Kohlenpott gehört, liegt der Glück Auf Sportplatz nah der ehemaligen Zeche Neuglück. Ein paar Kilometer entfernt in Hattingen liegt die Henrichshütte. Eines der traditionsreichsten Hüttenwerke des Ruhrgebiets. Hier wurden Erz und Kohle gefördert, um Koks, Eisen und Stahl zu produzieren. Über 10.000 Menschen hatten hier Arbeit. Die heutige Industriekultur ist zwar für den schlechten und schmutzigen Ruf des Ruhrgebietes verantwortlich, steht aber auch für den Aufschwung und den ehemals guten Ruf deutscher Arbeit. Die Zechen haben zur Identifikation mit Stadt und Region beigetragen und die Leute waren damals noch stolz auf ihre Arbeit. Nicht umsonst sagt man: "Schmutzige Hände sind ein Zeichen für sauberes Geld". Daran könnte man sich heute mal orientieren. Wo die Kinder nach der Schule erstmal ne Auszeit brauchen, die arbeitsscheue Jugend bloß längst möglich vor sich hin studieren will und die Erwachsenen nach immer mehr Geld für weniger Leistung schreien. Manchmal bin ich altmodisch, ja. Zurück zum Fußball. Laut Stadionzeitung will man den Klassenerhalt sichern und ist da auch von überzeugt, gelingen soll das mit neuem Stürmer und mehr Toren. In diesem tollen Heftchen hab ich auch gelernt, dass die Gäste von Bekim Kastrati trainiert werden. Der hat immerhin drei Länderspiele für Albanien gemacht und bei Fortuna, Dynamo und in Braunschweig gespielt. In der aktuellen Tabelle empfängt der 16. den Dritten. Ansonsten sind die beiden Vereine sportlich gar nicht so weit voneinander entfernt. Die Hausherren stiegen 2011 erstmals in die Landesliga auf und die Gäste aus Tönisvorst fanden 2014 erstmals etwas überregionale Bedeutung. Der Kunstrasenplatz bietet ne kleine Tribüne auf der einen und zwei Stufen auf der anderen Seite. Besser als nix, aber auch nix dolles. Wofür aber auch? KöPi und Bratwurst sowie Kaffee und Kuchen sorgen aber für Freude. Die Tore fielen in der 46. und 90. Minute. Das dazwischen hätte man sich sparen können.





Samstag, 8. Februar 2025

SV Biemenhorst - SW Essen

08.02.25 16:00 SV Biemenhorst - Essener TB Schwarz-Weiß 1:3 (1:1), Sportanlage Birkenallee, Oberliga Niederrhein, 515 Zuschauer

Biemenhorst. Der Name steht in Fußballdeutschland und im Duden für Qualität. Mit wem könnte man diese Qualität besser machen, als mit dem Meister der schlechten Witze und noch schlechteren Wortspiele. Zudem war Dion einer der ersten NRW Schrottplatz Hopper, mit denen ich damals Kontakt hatte, als ich nach Düsseldorf gezogen bin. Der Kreis schließt sich also. Zwei Plätze fehlen mir diese Saison wieder, um die Oberliga Niederrhein zu re-komplettieren. Da dieses Spiel auf Samstag gelegt wurde, sollte ich Beides zum Abschluss abhaken können. Auf Schrottplätzen findet man in der Regel auch Edelmetalle, aber nicht auf Plätzen wie diesem. Hier gibt es nur verrostetes Eisen in Form von Kunstrasen und das war’s. Der Verein im Bocholter Stadtteil Biemenhorst sagt mir gar nichts. Wenn der Aufstieg rein sportlicher Natur war, ist die Oberliga aber durchaus eine legitime Endstation für einen so kleinen Verein. Der Essener Turnerbund Schwarz-Weiß ist einem da schon eher ein Begriff. Nicht nur, weil sie mit dem späteren Eintracht Spieler Horst Trimhold 1959 den DFB Pokal gewannen, sondern auch, weil sie sich mit allen namenhaften Mannschaften des Westens die Klinke in die Hand gaben. Etwas seltsam ist es durchaus, dass die Eintracht heute nur gut 100km entfernt in Gladbach kickt und ich mir lieber diesen Bums gebe. Den runden Abschluss mit der Re-Komplettierung und dem Treffen eines NRW Gefährten brauchte ich aber, bevor es zurück in die Heimat geht. Am ersten Spieltag des neuen Jahres traf der Elfte auf den Vierten. Habe ich eigentlich schon erwähnt, auf welchem grandiosen Platz sich die beiden Mannschaften hier gegenüber standen? Wenn man übertreiben will, kann man die Erhöhung auf der einen Seite als Stufe bezeichnen, Dat wur et. Die Zuschauerzahl war für den (bestenfalls) zweiten Verein der Stadt aber überraschend gut und viele der Zuseher hatten Schals und Mützen des SVB an, das war schon nett. Nett war auch der Freistoß zum 0:1 oder die 1:1 Situation des Keepers gegen den Angreifer, mit der er das 1:1 einleitete. Essen hatte im ersten Durchgang die Oberhand. In der zweiten Hälfte schien die Führung für Biemenhorst nur eine Frage der Zeit, aber mit dem gefühlt ersten Angriff in der 81. Minuten machte Lackschuh das 1:2. Als Verpflegung gab es nicht nur Bit und Frit, sondern auch Krakauer und Bolten, passt. Der Elfmeter zum 1:3 am Ende war Ergebniskosmetik. Kosmetik für die Seele war der Besuch in der Frittenschmiede umme Ecke zum Tagesabschluss.