Mittwoch, 25. Juli 2018

Ajax Amsterdam - Sturm Graz

25.07.18 20:30  Amsterdamsche FC Ajax - SK Sturm Graz 2:0, Johan Cruijff Arena, Champions League Qualifikation, 53.000 Zuschauer

Früh raus, arbeiten, Feierabend, schnell heim, duschen und ab. Den Verkehr in NRW muss man einfach lieben, denn nach 45 Minuten hatte ich schon stolze 25 Kilometer hinter mir. Danach lief es aber relativ gut und nachdem die Karre abgestellt und ich am Stadion war, hatte der große Zeiger noch eine Runde bis zum Anpfiff vor sich. Vorm Gästeblock traf ich mich mit Dion, Vanessa und Benny aus Graz und kurz darauf durften wir nach einer ungewohnt laschen Kontrolle 3.768 Treppenstufen in die Höhe steigen. Seit diesem Jahr darf in den europäischen Wettbewerben wieder Alkohol ausgeschenkt werden und das Bier war auch mit 5,0 ausgeschrieben. Daran hab ich aber so meine Zweifel, denn ich hatte den ganzen Tag nix gegessen und trotz der Temperaturen über 30 Grad hab ich von den zwei Halben null gemerkt. Der Ajax Anhang hatte die Hosen voll und schwenkte schon zu Beginn die weißen Fahnen. Im Gästesektor gab es ebenfalls eine Fähnchen Choreo. In der Heimkurve rauchte es zudem ein wenig. In der Anfangsphase gefiel mir der Gäste-Support ganz gut, aber nach dem frühen Gegentreffer flachte es leider etwas ab. Und was war das für ein dummer Patzer, da sah der Schnapper alles andere als gut aus. Außer nem kurzen Torjubel kam von den Ajax Anhängern aber auch nicht viel, drüben kam zumindest gar nix an. Sturm konnte froh sein, dass ein weiterer grober Schnitzer in der Abwehr nicht zum 2:0 führte, da der Angreifer ebenfalls kläglich versagte. Man merkte schon irgendwie, dass beide Nationen nicht bei der WM waren. Die Österreicher brachten im ersten Durchgang außer einer oder mit viel Wohlwollen zwei Chancen nix nach vorne hin und in der Defensive war man sich oft uneinig. Die Niederländer waren aber auch nicht in der Lage, brauchbares aus ihrer optischen Überlegenheit rauszuholen. Auf den Rängen gefielen mir "Super SK Sturm Graz" auf " Moonlight Shadow", "schwarz und weiß das sind die Farben, die wir in unsren Herzen tragen", der Klassiker "Sturz Graz allez, ois für die Schwoazen" und "Sturm Graz allez. Ich raste aus, wenn ich dich heute siegen seh. Ich steh zu dir bei Sonne, Regen oder Schnee" am Besten, bzw. kamen diese am lautesten rüber. Im zweiten Durchgang standen die Panther hinten kompakter und investierten auch mehr in die Offensive, dort scheiterte es aber am letzten Willen oder am Können. Als gerade "heißer Sand" angestimmt wurde und der Support richtig gut zu werden schien, zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und es gab einen Strafstoß für Amsterdam. Das drückte die Stimmung natürlich wieder. Zwar konnte der Keeper den Elfer parieren, aber nicht entscheidend davon lenken und so war der Nachschuss drin. Dann wurde es auf der anderen Seite ausnahmsweise mal laut, aber lange hielt das auch wieder nicht an. Sturm war zwar da und hatte auch eine Drangphase mit vier Ecken am Stück, aber es fehlte einfach an fast allem, was man braucht um Tore zu schießen. Besonders wenn die Fähnchen geschlossen im Einsatz waren, gab der Gästeblock ein gutes, geschlossenes Bild ab und unter anderem mit "seht die Fahnen weh'n. Die Tradition wird nie vergeh'n. Kein Weg ist uns für dich zu weit. Sturm Graz zu jeder Zeit." wurde auch akustisch noch etwas geboten, aber es half alles nichts. Gerade in der zweiten Hälfte kann man der Mannschaft den Willen und Einsatz nicht absprechen, aber es hat nicht sollen sein. Vor ein paar Jahren war ich schon mal gegen Rapid hier und vom Support her war das ein ähnliches Bild. Die Österreicher bei vollem Gästesektor tonangebend und die Amsterdamer enttäuschend. An den Sahne Auftritt von Rapid kam Sturm leider nicht heran und ich hätte mir etwas mehr erhofft, aber es war trotzdem ein gelungener Auftritt. Mit ner halben Stunde Blocksperre hab ich gerechnet, am Ende waren es gut 40 Minuten. Soweit okay. Völlig sinnfrei war aber, dass wir vorm Stadion nochmal gesammelt wurden und zu guter Letzt erst über eine Stunde nach Abpfiff in Richtung Parkplatz kamen. Ich war ziemlich genervt und befürchtete das Schlimmste, aber die ersten 120 Kilometer war ich noch richtig fit. Die nächsten 80 gingen auch irgendwie, aber die letzten 40 waren eine Qual. Die Beiden in Mettmann raus geworfen, war ich um 2:30 Uhr daheim und vier Stunden später ging der Wecker. Ich wiederhole mich zwar immer wieder, aber es ist einfach so - ich bin zu alt für den Scheiß!




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