Samstag, 31. Mai 2025

TuS Frammersbach - FSV Stadeln

31.05.25 16:00 TuS Frammersbach - FSV Stadeln 1:2 (1:0), Sportzentrum Frammersbach, Relegation Bayernliga Nord, 930 Zuschauer

Ursprünglich wollte ich heute nach Thüringen. Fußballtradition bei Wismut Gera mit aktiven Fans, einem brauchbaren Stadion und knallhartem Abstiegskampf. Das Ausschlafen nach nem lockeren Weizenbier und Wein Abend stand dem aber etwas im Weg. Bei Engers gegen Worms hätte ich ebenfalls mit aktiven Fans bei der Wormatia gerechnet, aber Kunstrasen, nein Danke. Relegation beim 1.FC Lichtenfels war auch interessant, die 250km Einfach hielten mich aber auch von diesem feinen Stadion fern. Also ging es auf einen Sportplatz in den unterfränkischen Main-Spessart-Kreis. 4.500 Menschen wohnen hier und auf der Suche nach dem Arsch der Welt, ist bestimmt auch schon mal jemand hier im Niemandsland kurz hinter der hessischen Grenze gelandet. Theoretisch ging es hier auch um richtig was, nämlich um den Einzug in die Oberliga, die Bayernliga Nord. Der FSV Stadeln ist zweiter der Landesliga Nordost und die TuS Frammersbach zweiter der Landesliga Nordwest. Praktisch war der Käse nach dem 4:0 für Stadeln im Hinspiel aber gegessen. Die Fans beider Vereine trugen rote Trikots, auf dem Platz spielte aber Schwarz gegen Weiß. Mit dem Pausenpfiff ging Frammersbach verdient in Führung und hielt ein minimales Fünkchen Hoffnung am lodern. Sie starten auch mit Druck in die zweite Hälfte, aber dem schnellen Angriff folgte ein Konter. Der endete mit Elfmeter und dem 1:1. Das Spiel wurde hitzig und Doppel-Rot folgte zweimal die Ampelkarte für Frammersbach. Der Schiedsrichter zog damit nicht ganz zu unrecht den Unmut der Zuschauer auf sich. Der hatte einfach keine Linie und null Zugriff aufs Spiel. Mit sieben gegen neun Feldspielern war es nun sehr übersichtlich auf dem Platz. Trotzdem hätten die Hausherren mit einem Fernschuss an die Latte fast noch den nun unwichtigen Sieg errungen. Kurz vorm Schlusspfiff irrte der TuS Torhüter durch den 16er und Stadeln machte das 2:1. Rund die Hälfte der knapp 1000 zahlenden Zuschauer aus dem zwei Stunden und 160km entfernten Fürth hatten doppelt Grund zum Jubeln. Leckere Bratwurst und gutes Pils sowie Export aus der dorfeigenen und gegenüber liegenden Waldschloss Brauerei und ne ordentliche Organisation mit Bierzelt Bänken rund um den Platz sorgten für Freude. Ein Landbier vom Edeka für zu Hause und ein gezapftes Weizen in der Brauerei Kneipe rundeten auch den Untappd Teil erfolgreich ab. Fußball, Stadien und Sportplätze sind schon toll, aber das Reisen und das rum kommen sind eigentlich das geilste an diesem Hobby. Man kommt so in Ecken und an Orte, die man ansonsten niemals besuchen würde und kann so immer mal wieder mit unnützem Wissen punkten.





Donnerstag, 29. Mai 2025

Pokalfinale Büdingen

29.05.25 17:30 SV Blau Weiß Schotten - FSG Ober Schmitten/​Eichelsdorf 5:6 n.E. (1:1), Gänsweid Arena (Florstadt), Finale Kreispokal Büdingen, 1.200 Zuschauer

Ober-Schmitten und Eichelsdorf sind Niddaer Stadtteile. Im Gegensatz zu Nidda und dem heutigen Spielort liegt Schotten mit seinen Bergen Hoherodskopf und Taufstein nicht im Wetterau- sondern im Vogelsbergkreis. Für das Finale im Fußballkreis Büdingen mussten beide Vereine nach Florstadt in den Stadtteil Nieder-Mockstadt. Auf dem Platz spielt normalerweise die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim in der A-Klasse. Genug Erd- und Heimatkunde. Die Schotten kamen als Meister der Kreisoberliga mit dem Elan des Aufstiegs in die Gruppenliga nach Florstadt und die FSG Kicker mussten mit der Bürde des Abstiegs aus eben dieser Liga anreisen. Mit 0 Punkten und 11:123 Toren kommt dieser Abstieg allerdings wenig überraschend. In Nidda wurde trotzdem oder gerade deshalb die Werbetrommel gerührt und dabei "vom großen Derby um den Pott" gesprochen. Keine Ahnung inwiefern das Spiel, der Vatertag oder die Kombination dafür verantwortlich war, aber die Zuschauerzahl war unglaublich stark. Ebenfalls stark war das Tor für die Weiß-Roten. Ein schön rausgespielter Treffer. Flanke von links ans rechte Eck des 16ers, gleich abgelegt an die linke Linie des 5ers und direkt in die Maschen. Allgemein ist der Fußballkreis Büdingen aber eher für Catenaccio denn Tiki-Taka bekannt. Schotten versuchte das Spiel zu machen und Nidda lauerte auf Konter. Ein Spektakel war das nicht. Zwei Kids mit blau-weißen Sturmhauben zündeten zum Start der zweiten Hälfte Fackeln. Das machte den Jungs auf dem Rasen Feuer. Der 10er verwandelte einen Elfer zum 1:1 und der Scorerpunkt geht an den 6er. Gibt's beim Elfmeter net? In diesem Fall schon. Der zog nämlich übers halbe Feld an allen vorbei, um dann im 16er gelegt zu werden. Kurz drauf ging Schotten nochmal zum Punkt, traf aber nur die Latte. Ein Feuerwerk war das Spiel aber nicht. Um nicht zu negativ zu klingen, nenn ich es mal ehrlichen Fußball. Ein Zuschauer traf es aber sehr gut: “En 5er Eintritt, für Champions League zahlste mehr”. In manchen Verbänden gibt es anstatt Verlängerung direkt Elfmeterschießen, was ich sehr begrüßt hätte, aber nee. Mit Licher Pils, Benediktiner Weizen und Müller Äppler, sowie Rindswurst, Bratwurst, Steak, Frikadelle und Pommes konnte man die Zeit aber gut überbrücken. Ein Lob an den SC Germania Nieder-Mockstadt für die Durchführung. Natürlich blieb es beim 1:1 und ging ins Elfmeterschießen. Der Schnapper der Niddaer rannte aber erstmal raus. Angstschiss? Nen Rauchtopf später konnte es aber los gehen. Der erste Ball ging souverän ins Eck und der zweite vorbei. Der Nächste wurde gehalten und Tor. 1:1. Knapp 2:2, der Niddaer Keeper war dran. 3:3. 4:4, das lässige Ding für Schotten kann aber auch in die Hose gehen. Weiter mit dem direkten Duell. Der Angstschisser hält und ist der Held des Abends. Ein Erfolg nach der katastrophalen Saison für die FSG und den Blau-Weißen bleibt zumindest die Meisterschaft. Im Gegensatz zu anderen Verbänden ist in Hessen scheinbar nur der Sieger für den Hessenpokal qualifiziert, was dem Titel noch etwas mehr Bedeutung verschafft.



Samstag, 24. Mai 2025

TSV Pforzheim - SV Sandhausen

24.05.25 14:30 GU Türkischer SV Pforzheim - SV Sandhausen 0:4 (0:0), Hugo Koch Stadion (Eppingen), Finale BFV Pokal, 2.531 Zuschauer

Den Finaltag der Amateure mit weitestgehend allen Pokalendspielen auf Verbandsebene gibt es seit mittlerweile zehn Jahren. Die Amateurvereine, die dem DFB untergeordnet sind, gingen und gehen dem Verband größtenteils am Arsch vorbei, da sie kein Geld abwerfen. Der Finaltag der Amateure bringt dem DFB allerdings Geld und Aufmerksamkeit. Da das aber auch für die Vereine gilt und gut angenommen wird, muss ich meine negative Meinung dazu revidieren. Aber auch abseits von diesem Tag gilt, unterstützt den Amateurfußball! Die deutsche Regelung, dass man sich über den Kreispokal für den Verbandspokal und dadurch für den Mafia Pokal qualifizieren kann, gefällt mir. So kann theoretisch jeder Amateurverein den Pokal im Berliner Olympiastadion in die Luft recken. Theoretisch, denn das ist natürlich ein (zu) langer und schwerer Weg. Aber auch im Verbandspokal warten große Namen auf kleine Vereine. Sieben Verbandsligisten (6. Liga) standen dieses Jahr in den Endspielen und konnten die erste Pokalrunde erreichen. Im letzten Jahr waren es nur drei und keiner davon und lediglich zwei Fünftligisten konnten sich in den Finals durchsetzen. Auf nach Eppingen zum Endspiel im Fußballverband Baden. In Eppingen fährt man mit HN auf dem Kennzeichen, die neben HD erfahrungsgemäß zu den schlimmsten Verkehrshindernissen auf deutschen Straßen zählen. Der heimische VfB Eppingen, der normalerweise in diesem Stadion spielt, kickt in der Verbandsliga und ist im Pokal bereits im Achtelfinale ausgeschieden. 1974 schaffte der VfB allerdings mal die Pokalsensation gegen den HSV. Die Mutter aller Pokalsensationen, denn es war das erste Jahr mit Amateurmannschaften im Wettbewerb. Dritte Amateurliga gegen den Bundesliga Tabellenführer war das damals und in der nächsten Runde schlug man interessanterweise den SV Sandhausen. Elf Jahre spielte Sandhausen in der 2. Bundesliga und nach dieser Saison steigt der SVS aus der 3. Liga in die Regionalliga ab. Gefilde, in denen der zweimalige deutsche Amateurmeister und Tabellenführer der ewigen Oberliga Tabelle in Baden-Württemberg eher zu Hause ist. Im Pokal darf der Badische Rekordpokalsieger (13x) nächste Saison aber gerne deutschlandweit mitspielen. So sehr ich es den kleinen Vereinen auch gönne, sich im Pokal mit den Großen messen zu können, war ich in diesem Fall für den Favoriten. Der Fusionsverein Germania Union - Türkischer Sportverein Pforzheim aus dem Jahr 2010 steht auf einem guten vierten Platz der Verbandsliga Baden. Egal was ich von diesen integrationsverweigernden Vereinen halte, im Amateurbereich können sie durchaus gute Arbeit leisten. Oberhalb der Oberligen haben solche Vereine aber meiner Meinung nach nichts zu suchen und die Aufmerksamkeit im DFB Pokal brauchen sie auch nicht. Auch wenn Türken lange in Deutschland leben oder offiziell Deutsche sind, haben sie ihre Vereine in der Türkei. Ein Türkischer Verein in Deutschland findet keine Resonanz und hat keine Substanz, wie die Beispiele in München und Dortmund eindrucksvoll zeigen. Fener und Gala beispielsweise waren heute wie der Halbmond oft auf den Rängen vertreten und natürlich PSG, denn damit läuft jeder Talahon rum, der nix auf sich hält. Mit einer Rede gegen Diskriminierung und Gewalt, egal ob Herkunft Hautfarbe oder Sprache betreffend ging es heute los. Da stimme ich so natürlich erstmal mit überein. Nix allerdings von wegen sexueller Orientierung. So sehr mich der Hype um die scheiß Regenbogen Fahne nervt, schließt das eine solche Aktion eigentlich mit ein, denn auch dem stimme ich grundsätzlich natürlich zu. Da darf man dann auch nicht vorm Islam und muslimischen Vereinen kuschen. Nur mal so. Kulinarisch war mit Rothaus Pils, dem Namenssponsor des Pokal, ein gutes Bier am Start. Südbaden kann man auch noch als regional durchgehen lassen, trotzdem schade, da Eppingen mit Palmbräu eine eigene Brauerei hat. Das Sucuk schmeckte auch, dumm nur dass man die Wurstscheiben fürn 5er im Brötchen suchen musste. Vergessen konnte man hier wie überall die türkische Rindswurst. Das soll man einfach den Hessen überlassen, die können das. Sandhausen war die aktivere Mannschaft, aber die Türken hatten die besseren Abschlüsse. Grundsätzlich war die erste Hälfte aber stinklangweilig. Das frühe Tor in der zweiten Halbzeit für den SVS zählte nicht, aber das 1:0 fiel dennoch kurz darauf. Was gar nicht zum Spiel passte, war das 2:0. Mit Köpfchen. Schnell das 3:0 nachgelegt und mit dem 4:0 wurde es zwar standesgemäß aber in der Höhe unverdient. Den Kurpfälzer Dialekt in Monnem find ich geil, aber mit diesem Badensisch und Schwäbisch kann ich gar nix anfangen. Noch schlimmer ist aber das "Bruda" und "Digga" nach jedem zweiten Wort. Das ist schwer zu ertragen. Aber das "Ruhe in Frieden" Spruchband nicht lesen zu können und mit "Alda Digga was das Bruda, kann ich net lesen Digga" zu kommentieren, muss doch weh tun. Bei 4x 4,50 fürs Bier mit 1:1 Pfandverrechnung den Taschenrechner zu brauchen, ist aber auch nicht besser. Ich komme einfach aus einem anderen Jahrtausend. Auch wenn ich eines der langweiligsten Spiele auf dem Platz und den Rängen ausgewählt habe. Ein guter Ground und ne ordentliche Besucherzahl - passt. Was aus Sicht der Fans nicht passt, ist die Saison des SVS. "Größte Enttäuschung der Vereinsgeschichte - auf Nimmerwiedersehen". Auch dieses Jahr steht kein Verbandsligist in der ersten Pokalrunde, dafür aber sechs Oberligisten. Wobei einer davon aufsteigt und drei in der Relegation um den Aufstieg spielen.





Samstag, 17. Mai 2025

Freiburg - Eintracht

17.05.25 15:30 SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 1:3 (1:1), Europa Park Stadion, 1. Bundesliga, 34.700 Zuschauer

Champions League! Platz 3 gefestigt und die Saison hinter dem FC Bayern und der Bayer Chemie und Pharma AG als sportlich drittbester Verein Deutschlands beendet. Also sportlich nur noch zwei Plätze hinter dem Platz an der Sonne, auf dem die SGE für uns sowieso seit jeher steht. Champions League, das ist schon ne Ansage. Die Stimmung im Bus war zwar gut, aber auch angespannt und so richtig optimistisch waren die wenigsten. Man kennt die launische Diva. Frühzeitig im Block wurde bei leckeren Tannenzäpfle, Wurst und Pommes in der Sonne auf den Anpfiff gewartet und nach ner weiteren sehenswerten Auswärts Choreo war es auch so weit. Auch hier war die Stimmung gut, aber die Anspannung spürbar. Den Führungstreffer der Fahrradfahrer konnte Ansgar Knauff in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ausgleichen. Ein Ball, den er sich schön mit der Hacke selbst vorgelegt hat. Saustark. Und endlich war auch der starke Freiburger Torhüter geschlagen. Das bärenstarke Kampfschwein Rasmus Kristensen belohnte sich und alle Eintracht Fans im zweiten Durchgang mit einem Ball, der vom Pfosten aus im Netzt einschlug und das 2:1 bedeutete. Was für ein geiler Torpogo im Block. Jaaa! Ein Eigentor kurz darauf setzte den Deckel drauf. Champions League Alter! Also für uns. Freiburg rutscht in die Euro League, aber die ist vermutlich auch viel nachhaltiger und fahrradfreundlicher für das links-grüne Studentenpack. In Europa kennt euch keine Sau. Eintracht Frankfurt, Champions League, Mexico, Party, Äppler, Bier, Asbach und Schnaps. 29 Spiele der Eintracht habe ich diese Saison gesehen. Mit allen Spielen in der Bundesliga, der Europa League und im Pokal kommt man auf 49 Spiele alleine mit den Profis. Glückwunsch und Respekt an alle, die diesen wahnsinnigen Wert erreicht haben. Champions League, Champions League, Eintracht Frankfurt spielt Champions League! Per sempre Frankfurt!


Freitag, 16. Mai 2025

Union Niederrad - Victoria Frankfurt

16.05.25 20:00 FC Union Niederrad III - Frankfurter FC Victoria 2:3 (0:1), Sportplatz Heinrich Seliger Straße, Kreisliga C Frankfurt, 60 Zuschauer

Platz Derby in Niederrad und nachdem ich hier schon öfter vor Spielen der Eintracht Essen war und der Ball nur nebenbei rollte, sollte heute ein Haken an diesen Ground gesetzt werden. Der FC Union Niederrad war in den 20er und 30er Jahren die drittstärkste Kraft in Frankfurt und gehörte zwischen 1934 und 1944 der höchsten deutschen Spielklasse, der Gauliga Südwest bzw. der Gauliga Hessen an. Danke Wikipedia, denn das war etwas vor meiner Zeit und mir völlig unbekannt. Bekannt ist aber selbstverständlich, dass am 8.3.1899 der Frankfurter Fußball Club Victoria 1899 gegründet wurde, aus dem später die Sportgemeinde Eintracht entstand. Die heutige Victoria ist ein 2012 gegründeter Fanverein. Die Erste der Union kickt in der Kreisoberliga und die Dritte steht in der C Klasse auf dem vierten Platz. Die Victoria steht zwar vor der Meisterschaft, verzichtet aber wohl auf den Aufstieg. Sebastian Deisler, Marco Marin, Michael Anicic, Patrick Falk, Sonny Kittel oder eben auch P. B. der aktuell für Union III die Schuhe schnürt. Alles große Talente, denen Verletzungen die ganz große Karriere versauten. P. B. hatte heute auch wieder Zeit seinen treuen Fans die unzähligen Autogrammwünsche zu erfüllen, da er leider erneut verletzt ist. So musste er wie die vielen Fans zusehen, wie seine ersatzgeschwächte Union III zwar aufopferungsvoll kämpfte und gut dagegen hielt, am Ende aber doch als knapper Verlierer vom Platz gehen musste. Das Restaurant am Platz verkauft nicht nur Bier und Äppler zum fairen Kurs, sondern auch leckeres Essen. Heute gab es anstatt Schnitzel oder Burger mal Wurstsalat. Ein Besuch lohnt sich. Einen weiten Weg hatte ich heute nach ein paar Getränken und bester Gesellschaft nicht, denn nach der Victoria war vor der Eintracht. Danke Pia. 



Sonntag, 11. Mai 2025

Eintracht - St. Pauli

11.05.25 17:30 Eintracht Frankfurt - FC Sankt Pauli 2:2 (1:2), Waldstadion, 1. Bundesliga, 58.000 Zuschauer

Vorletzter Spieltag der Bundesliga Saison 24/25. Vorbei ist auch die Zeit, als am 33. Spieltag alle Partien am Samstag um 15:30 stattfanden. Selbstverständlich durften wir wieder nicht am Samstag ran. Zumindest hatten die Gästefans diesmal keine Probleme mit der Rückfahrt, denn bei St. Pauli setzt sich der Gästeblock traditionell großteils aus Linken und Hipstern der jeweiligen Region zusammen, die entweder nicht arbeiten gehen oder für ihre "Arbeit" nur ihr MacBook und einen Starbucks brauchen. Scheiß Hipster! Scheiß Sankt Pauli! Früher war der FC St. Pauli Kult und das Millerntor nicht nur ein geiles Stadion, sondern ein Treffpunkt für Assis aus dem Milieu und die verlorenen Seelen der Straße und aus dem linken Spektrum. Wer links war und Bock auf Fußball hatte, ging zu St. Pauli. Egal ob Politik etwas im Stadion zu suchen hat oder nicht, das war ehrlich und authentisch. Heute haben die wenigsten Besucher des Hamburger Stadtteilclubs noch Interesse am Fußball und ehrlich und authentisch ist da schon lange nix mehr. Wer das sucht, der geht zu Altona 93. Heute geht man hauptsächlich zum kapitalistischen Modelabel mit dem Totenkopf, um Regenbogenfähnchen zu schwenken, jeden mit Spruchbändern zu behelligen, der irgendwann mal nicht alle 95 GeschlechterInnen (m/w/d) richtig angesprochen hat oder um alle als Nazis zu diffamieren, die nicht exakt ihrem kranken Weltbild entsprechen. Dreckige Hipster. Scheiß Sankt Pauli! Eigentlich wollte ich heute einen trinken und mit der Bahn fahren. Die 2h10 anstatt der 40 Minuten mit dem Auto hätte ich auch in kauf genommen, aber das rote Ausrufezeichen hinter jeder Verbindung mit der Info Verbindung fällt aus, fährt abweichend oder Halt entfällt hielt mich doch davon ab. Scheiß DB! Gestern sind die abscheulichen Schauspieler aus Bochum trotz ihrer ergaunerten drei Punkte vom Union Spiel abgestiegen. Sehr schön! Die Zecken konnten am letzten Spieltag ebenfalls noch auf den Relegationsplatz rutschen und absteigen. Da wir noch zwei Punkte von der sicheren Champions League Teilnahme entfernt waren, war der Sieg somit doppelt wichtig. Was für ein Start! Erster Angriff, erste Spielminute, Larsson auf Kristensen, Tor. Geil! Champions League. Nur drei Minuten später schläft die Defensive und Pauli macht ebenfalls mit dem ersten Angriff das 1:1. Alles auf Null. Die zweite Einladung nahmen die Gäste leider ebenfalls an und das Spiel war gedreht. Was machen Anti-Fußballer, wenn sie führen? Richtig, Beton anrühren. Glücklicherweise war der Stadtteilclub zu schlecht für die dritte Einladung. Man ey. Ein Elfmeterpfiff für uns blieb aus, aber da Ekitike am Boden lag, wird das schon stimmen. Im zweiten Durchgang waren wir klar überlegen, hatten aber wenig klare Chancen. Der Treffer zum 2:2 wurde nicht gegeben. Warum? Weil mal wieder Pauli Schauspieler irgendwo rum lagen. Batshuayi sah die Lücke, setzte sich durch und machte dann doch das 2:2. Auf, da geht noch was! Den Zecken reichte der Punkt allerdings für den Klassenerhalt und so versuchten die Missgeburten mit allen Tricks den Spielfluss zu zerstören. Das 3:2 wurde auch wieder zurückgepfiffen, vermutlich zurecht wegen Handspiel. Kristensen gefiel mir heute sehr gut. Er ackerte viel und er wollte. Als er einem der Bastarde beim aufstehen helfen wollte, bekam er dafür gelb. Trotz 73% Ballbesitz blieb es beim 2:2. Gegen einen so schlechten Gegner muss man das Ding auch gegen 12 Mann nach Hause bringen, ohne wenn und aber. Am Ende ist es aber schwer, wenn der Schiedsrichter beim Gegner mitspielt und dem braun-weißen Pack den Punkt sichern will. Die Zecke lauert im Gras. Bei jedem Zweikampf lagen die am Boden und von den 45 Minuten im zweiten Durchgang lagen sie sowieso schon 50 Minuten mit angeblichen Krämpfen auf dem Rasen. Dass Fußballer Mimosen und Schauspieler sind ist bekannt, aber der DFB fördert dieses dreckige Schauspiel immer mehr. Je mehr man darüber nachdenkt, desto weniger Lust hat man auf den heutigen Profifußball. Ich war mir sicher, dass wir 2:0 gewinnen und zwar mit einem frühen und einem späten Tor. Was ja auch fast gestimmt hat, nur waren die Gegentreffer halt nicht eingeplant. Die Stimmung war ziemlich bescheiden, aber da muss auch ich mir an die eigene Nase packen. Zwar hab ich net geschlafen, aber heiser war ich auch bei weitem net. Wir haben den CL Einzug nach wie vor in der eigenen Hand, brauchen noch einen Punkt und spielen sicher in der EL. Wir sind nicht der FC Hollywood und auch das wäre ein Erfolg. Nachdem wir gefühlt die ganze Saison auf Platz Drei standen, wäre das aber natürlich eine bittere Enttäuschung. Wenn wir das verkacken, haben wir es aber auch einfach nicht verdient, so ehrlich und nüchtern muss man sein. Auswärtssieg!


Samstag, 10. Mai 2025

Waldhof Mannheim - Dynamo Dresden

10.05.25 14:00 SV Waldhof Mannheim - SG Dynamo Dresden 1:0 (0:0), Carl Benz Stadion, 3. Liga, 22.796 Zuschauer

Da am vorletzten Spieltag nicht mehr alle Spiele zeitgleich stattfinden und der schmutzige DFB uns einfach keine Samstagsspiele gönnt, war das eine gute Gelegenheit mal wieder beim SV Waldhof Mannheim 07 in der Quadratestadt vorbei zu schauen. Wessi-Assis gegen Ossi-Assis, eine Partie mit Zündstoff. Paul und Anja hatten ebenfalls Bock und da der Waldhof auf eine Booking-History bestand, danke auch an Lucas. 2002 war ich mal mit der Eintracht hier und auswärts hab ich den Waldhof recht häufig gesehen. Im Carl Benz Stadion war ich aber tatsächlich schon seit 2008 nicht mehr. Viel unterschiedlicher hätte die Ausgangslage der beiden Mannschaften kaum sein können. Dynamo grüßte zwei Spieltage vor Schluss von der Tabellenspitze und war theoretisch aufgestiegen. Der Waldhof stand zwar knapp vorm Strich, aber das punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz. Die Menschenfresser aus Elbflorenz wollten den Aufstieg feiern und die Barackler dringend nötige Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Eine Partie mit Zündstoff, hab ich das schon mal erwähnt? Noch häufiger als den Waldhof habe ich Dynamo auswärts gesehen. Egal wie man zu denen steht, sie gehören einfach zu den besten Szenen des Landes. Außerdem war das Dynamo Wappen auf den Coladosen, als meine Liebe zur Eintracht und zum Fußball allgemein los ging. Dynamo Dresden ist neben Hansa Rostock, Union Berlin, Energie Cottbus und Lok (VfB) Leipzig auch nach 35 Jahren der Einheit einer von nach wie vor lediglich fünf Ost Vereinen in der Bundesliga Geschichte. Nein, ich habe RB nicht vergessen. RB gehört aber aus gleich zwei Gründen nicht in die Aufzählung. Erstens kommen die nicht aus dem Osten, sondern aus Österreich und zweitens sind die kein Verein, sondern ein scheiß Marketing Konstrukt, das überhaupt nur dank der Gier und Bestechlichkeit der Funktionäre existiert. Keine Akzeptanz für RB! Niemals! Bevor ich abschweife muss ich jetzt natürlich erwähnen, dass auch Waldhof Mannheim sieben Jahre in der Bundesliga kickte. Die Fahrt ins Drei(bundes)ländereck ging schnell und auch ein Parkplatz wurde problemlos in Stadionnähe gefunden. Gestärkt mit Ureich und Rindscurry-Pommes konnte es rein gehen. Der erste Blick auf die komplett gelbe Hintertortribüne der Gäste war „Wow“. Das sah brutal aus. Wie erwähnt, eine Partie mit Zündstoff und die Spannung lag in der Luft. Die SGD Choreo sah dementsprechend auch ganz gut aus, war aber nix besonderes. Auf dem Rasen wie auf den Rängen gab der Waldhof in der Anfangsphase den Ton an. Ab und an schepperten die typischen Dynamo Schlachtrufe durchs Stadion und optisch gaben die Schalparaden und Klatscheinlagen der Gäste ein geschlossenes Bild ab. Akustisch ging die erste Hälfte aber durchweg an die Fans auf der Otto Siffling Tribüne. Das war ein starker Auftritt der Barackler. Hauptsächlich einfache Anfeuerungen und Gesänge mit starken Parallelen zu unserem Support, aber mit einer starken Mitmachquote und Lautstärke. Auf dem Spielfeld wurde Dresden dann etwas stärker. Zwischenzeitlich hatte das Spiel das Prädikat „schwer entflammbar“, aber nur ein Funke konnte das Feuer jederzeit entfachen. Auch wenn das Spiel nicht langweilig war, gab es doch wenige Torchancen. Die Buwe kämpften aber und hauten jederzeit alles rein. Das gefiel mir. Zum Wiederanpfiff stand der Waldhof demonstrativ als erstes auf dem Platz. Dresden war nun zwar spielbestimmend und Mannheim hatte lediglich zwei Chancen in der zweiten Halbzeit. Aber wen juckt das, wenn du einen Konter gut ausführst und so das Tor des Tages erziehst? Der Torjubel war brachial! Danach wurden auch die Klassiker „Oh SVW, wie Heroin“ und „Vom Neckar in de Rhoi Ahoi“ geschmettert und die Stimmung war prächtig. Allgemein waren die Dynamos im zweiten Durchgang aber tonangebend und spulten ihr gewohntes Programm gut und geschlossen ab. Rund zehn Minuten vor Schluss hängte zuerst UD die Banner ab und UM tat es ihnen gleich. Durch die Schlappe von Saarbrücken stand Dresden nämlich als Aufsteiger fest. Die Cops parkten den Wasserwerfer hinter der Gästekurve und es dauerte nicht lange, da stranden die ersten schwarz-gelben Krieger schon im Innenraum. Brav hinter der Bande, aber natürlich wurde das Spiel erstmal unterbrochen. Die Blau-Schwarzen ließen sich natürlich nicht lange bitten und warteten ebenfalls geduldig hinter der Bande auf das was auch immer kommen wollte. Der grüne Bullenstaat Baden Württemberg ließ die Muskeln spielen und rückte auf. Als die friedlichen Fans aber wieder friedlich in ihren Blöcken waren, wurde das Spiel nochmal angepfiffen. Die Dresdener schoben sich noch etwas den Ball hin und her und beim Abpfiff stürmten die Dynamo Fans den Rasen um den Aufstieg zu feiern. Die Waldhof Anhänger waren ebenfalls wieder im Innenraum, um in ihrem Stadion Präsenz zu zeigen. Große Ereignisse werden mit Feuerwerken gefeiert und natürlich kam es auch hier zum vereinzelten Einsatz, aber alles blieb locker und friedlich. Mannheim steht nun drei Punkte und fünf Tore vor Dortmund II, die am letzten Spieltag in Saarbrücken spielen. Da das Volk ohne Heimat noch mit dem Relegationsplatz liebäugelt, ist der Klassenerhalt des SVW quasi sicher. Wenn der Spielausgang nicht so gut für Beide gewesen wäre, hätte die Geschichte hier anders enden können. Einen Punktabzug wollte aber wohl niemand riskieren. Zwei Vereine und zwei Szenen, denen ich gerne zum Aufstieg und zum Klassenerhalt gratuliere. Ein gelungener Ausflug und zum Abschluss gab es noch einen sehr leckeren hausgemachten Burger. Danke dafür und für die Gesellschaft.






Freitag, 9. Mai 2025

FV Bad Vilbel - Königstein

09.05.25 20:00 FV Bad Vilbel - 1. FC TSG Königstein 1:2 (0:1), Nidda Sportfeld, Gruppenliga Frankfurt West, 122 Zuschauer

Am heutigen Freitag Abend hatte ich zur Abwechslung mal dezent Bock auf Flutlicht, Rasen und Fußball. Außerdem waren die gegrillte Rindswurst und der "Wetterauer Gold" Äppler auch ganz nach meinem Geschmack. Im Jahr 2004 war ich zu Zeiten der Oberliga Hessen mal mit den Amateuren der Eintracht in Bad Vilbel und dachte nach 21 Jahren könnte ich das Nidda Sportfeld doch mal wieder besuchen. Bad Vilbel ist nicht nur die bevölkerungsreichste Stadt im Wetteraukreis, sondern auch Kurstadt, Festspielstadt und Quellenstadt. Der FV Bad Vilbel steht vor dem dritten Abstieg in Folge und wäre dann aus der Hessenliga bis in die Kreisoberliga durchgereicht worden. Traurig, denn 19 Jahre lang spielte der FV in der Oberliga. Die Millionäre aus dem Taunus sind abgeschlagener Vorletzter und gehen sicher runter. Bad Vilbel steht zwei Plätze besser da, braucht aber auf jeden Fall noch ein paar Punkte für den möglichen Klassenerhalt. Ein Sieg im Kellerduell war also Pflicht. Kaum angepfiffen hat Vilbel aber direkt mal einen Elfmeter drüber geballert. Nicht wie einst Uli Hoeneß, aber halt drüber. Die Quittung haben sie in Form des 0:1 bekommen. Pause. Im zweiten Durchgang erhöhten die Gäste sogar auf 0:2 und das 1:2 kam zu spät und war dann auch der Endstand. Es sieht also aus, als würde der FV Bad Vilbel im nächsten Jahr in der achten anstatt der angestammten fünften Liga kicken.



Sonntag, 4. Mai 2025

KSV Eichen - Neuberg

04.05.25 15:00 KSV Eichen - FSV Neuberg 2:0 (1:0), Waldsportplatz Eichen, Kreisoberliga Hanau, 100 Zuschauer

Es war einmal in einer vergessenen Welt vor unserer Zeit, als die Bundesliga am Samstag um 15:30 spielte. Durch den Europacup kickten wir eigentlich schon oft genug sonntags, was ja okay ist. Der scheiß DFB sieht das aber anders und drückte uns das Spiel bei den sinnlosen Kaspern am Sonntag in den Terminplan und dann auch noch um 19:30. Das passte mir aus verschiedenen Gründen nicht und so verabschiedete ich mich nach einem gemeinsamen Essen aus der Mainmetropole und schaute zum vierten Mal in diesem Jahr, was der glorreiche KSV so veranstaltet. Drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten holen, das hat der KSV veranstaltet. In einem ausgeglichenen, nicht besonders guten Spiel war es mal wieder Christoph Pollak, der das 1:0 machte. Nach dem Tor hatte der KSV eine starke Phase, bevor die Partie wieder abflachte. In der zweiten Halbzeit kamen die Eicher kaum noch aus der eigenen Hälfte und Neuberg machte das Spiel. Phasenweise ließen sie den Ball dabei auch wirklich gut laufen. Zumindest soweit das möglich war, denn der Schiedsrichter war scheinbar ein Autist und hatte deshalb Probleme mit Körperkontakt. So gut wie jeden Zweikampf, jede Berührung pfiff der Typ auf beiden Seiten ab. Das war schon etwas anstrengend. Aufgrund von Glück, Unvermögen des Gegners und guten Paraden schaffte es der KSV die Null zu halten. In der Nachspielzeit klatschte Marten Oehl den Ball an den Innenpfosten und von dort ins Tor, nachdem der Ball nach einem Konter gut zurück erobert wurde. Ein sau starker Treffer! Der KSV ist wieder da! So macht der Blick auf die Tabelle wieder Spaß. Eichen macht einen großen Sprung und grüßt nun von Platz 10. Es bleibt aber eng, also dran bleiben.


Samstag, 3. Mai 2025

SC Weimar - SV Arnstadt

03.05.25 15:00 SC 1903 Weimar - SV Arnstadt 0:6 (0:1), Sportpark Lindenberg, Thüringenliga, 220 Zuschauer

Zwischen den beiden Spielen war noch etwas Zeit, um kurz durch den großen Park an der Ilm zu flanieren. Dann ging es aber endlich zum Sportpark Lindenberg. Nachdem ich den Sportclub 1903 Weimar schon dreimal auswärts gesehen habe, war es nämlich an der Zeit für das erste Heimspiel. Das schöne Stadion mit seinen begrünten Stufen und der Tribüne wurde 1921 eingeweiht und fasst heute 8.000 Zuschauer. Der Zuschauerrekord liegt bei 10.000 Besuchern. Die BSG Turbine Weimar spielte ein Jahr in der DDR Oberliga. In der ewigen Tabelle der zweitklassigen DDR Liga liegt Weimar mit 30 Jahren Zugehörigkeit auf Platz acht. Dort spielten sie als Motor, Turbine und Lok. Nach der Wende kickte der SC noch in der drittklassigen Oberliga Nordost. In der Thüringenliga lag der SC vor der heutigen Partie als Vorletzter sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer. Bei noch sechs ausstehenden Spielen auf jeden Fall machbar. Für Arnstadt ging es im Mittelfeld der Tabelle um nix mehr. Mit der Choreo "zerreißt euch" - "holt den Sieg!" gaben die Fans die Marschrichtung klar vor. Mit abwechslungsreichen Gesängen wie "Oh mein Sportclub Weimer, schlagen wird dich keiner. Wir singen heut gemeinsam und kämpfen immer weiter.", "SC03 kämpft für unsere Farben, für unsere Stadt, für den Sieg." oder "Oh, Sportclub Weimar. Wir alle sind heut gut in Form. Die ganze Kurve singt für dich" wurde die Mannschaft auch gut supportet. Weimar machte das Spiel und die Gäste mit ihrer ersten Möglichkeit das Tor. Weimar machte das Spiel, aber bei den Angriffen von Arnstadt wurde es eigentlich immer gefährlicher. Das frühe 0:2 im zweiten Durchgang und das schnelle 0:3 waren ein böser Schlag. Das 0:4 schien der Schnapper gar nicht mehr verhindern zu wollen. Das 0:5 vermittelte dann endgültig ein falsches Bild, aber so hart kann der Fußball nun mal sein. Traurig, schade und bitter, auch für mich als eigentlich neutralen Zuschauer. Nach einer kurzen Pause zum Sammeln wurde das Singen wieder aufgenommen, aber mit "Immer vorwärts SCW, wir wollen dich siegen sehen. Immer vorwärts SCW, du wirst niemals untergehen.“, "Bei jedem Spiel, ob Heim oder Auswärts. In jedem Kampf stehen wir für dich ein. Solange noch der Fußball rollt, schreien wir dich nach vorn. Wir sind für dich geboren... Avanti SCW“ und "Wir ziehen durchs Thüringer Land. Die Fahne in der Hand. Hier wo nur die Freundschaft zählt und Weimar gewinnt." ging der Support in eine etwas andere Richtung. Der SCW hatte aber auch einfach kein Glück und bekam den Ball vorne nicht über die Linie. Hinten dafür noch ein weiteres Mal zum 0:6. Natürlich ganz abgesehen vom bitteren Ergebnis, ist das der Fußball, ist das das Stadionerlebnis, das ich liebe. Höherklassiger Amateurfußball, ein geiles Stadion, eine gut aufgelegte Fanszene, leckere regionale Wurst vom Grill, gutes lokales Bier, faire Preise und freundliche Menschen. Neun Punkte aus fünf Spielen aufzuholen wird jetzt sehr schwer. Die Thüringenliga haben Stadt und Fans aber auf jeden Fall verdient. Avanti SCW! Wieder einen Punkt von der To-do Liste abgehakt und ein bisschen Wehmut ist schon dabei, denn man streicht sich damit auch immer ein neues Ziel, auf das man sich freut. So viel Glück ich mit dem Regen heute auch hatte, auf der Rückfahrt schüttete es dafür so richtig. Ich hab noch nie so viele Autos auf dem Standstreifen stehen sehen und konnte selbst teilweise nur mit 60 über die Autobahn schleichen. Apropos Auto. So toll Weimar auch ist, beim Autofahren vertragen die WEs sich mit den Baden-Württembergern.